Ein drohender Streik bei dem führenden kanadischen Garnelen-Produzenten Ocean Choice International (OCI) konnte Mitte Mai abgewendet werden, meldet IntraFish. Die Gewerkschaft Fish Food and Allied Workers (FFAW) und OCI einigten sich auf eine Erhöhung der Stundenlöhne auf zunächst 13,25 $ (= 10,76 €) rückwirkend ab 1. Januar 2010 und eine Anhebung um weitere 0,25 $ (= 0,20 €) auf 13,40 € (= 10,93 €) zum 1. Januar 2011. Der Kontrakt betrifft die Beschäftigten in sechs OCI-Betrieben, die das Seafood-Unternehmen 2007 von Fishery Products International (FPI) übernommen hatte. Anfang Mai hatten 93 Prozent der Belegschaft für einen Streik votiert.
Bei dem diesjährigen Nachwuchswettbewerb der Kommunikationsindustrie sollte das Tiefkühlsortiment „Deutsche See Gourmet“ beworben werden. Der Wettbewerb „Die Klappe“ dokumentiert seit 30 Jahren „die Kreativ-Entwicklung der deutschsprachigen Bewegtbildkommunikation“, heißt es in einer Mitteilung des Berufsverbandes „Kommunikationsverband“. Für 2010 waren junge Regisseure in Agenturen und an Hochschulen aufgefordert, das erste volltransparente Fischprodukt zu bewerben, das in Aufmachung und Anmutung Frischfisch am nächsten kommt und eine Alternative für Frischfisch-Genießer ohne Zeit darstellen soll. Die Aufgabenstellung: „Was macht dieses Produkt so besonderes? You get what you see! Keine Verpackung, die etwas völlig anderes zum Vorschein bringt als man erwartet hatte oder auf der Vorderseite als Foto gesehen hat. Keine Enttäuschung!“ Zielgruppe sind Verbraucher, die selbst kochen oder in der Mikrowelle Fertiggerichte aufwärmen. Sieger sind Annika Richter und Caroline Ellert von der Hamburger Werbeagentur Lukas Lindemann Rosinski. Die Nachwuchskreativen werden Deutschland in der Kategorie Film beim Cannes-Lions an der Cote d Azur Ende Juni repräsentieren.
Die britische The Seafood Company will ihren Filetierbetrieb in Hull schließen und an ihren Hauptsitz Grimsby verlegen, berichtet der Grimsby Telegraph. Geschäftsführer Pete Ward begründete die Entscheidung mit gestiegenem Wettbewerbsdruck bei gekühlten Convenience-Produkten insbesondere im Weißfisch-Bereich. 98 Prozent des in Hull geschnittenen Fischs würden im gut 50 km südlich gelegenen Grimsby weiter veredelt werden. Die Kosten für Transport, eine Brücken-Maut über den Hull River sowie notwendige Investitionen in den Standort Hull sollen vermieden werden. Den 41 Beschäftigten dort wurde angeboten, nach Grimsby zu wechseln. The Seafood Company ist ein führender Frischfisch-Lieferant für den britischen LEH. Sie ist Teil der Findus-Gruppe (450,8 Mio. € Jahrsumsatz, mehr als 2.000 Mitarbeiter) und als solche ein Schwesterunternehmen von Young’s.
Die Krill-Fischerei der norwegischen Aker BioMarine ist vom Marine Stewardship Council (MSC) nach einer rigorosen unabhängigen Überprüfung als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit dürfen jetzt Krill-Produkte aus der Aker BioMarine-Fischerei - aber auch nur diese - das blau-weiße MSC-Label tragen. Während vor drei Jahrzehnten einige Meeresforscher noch prognostizierten, die antarktische Leuchtkrebsart könne die Welternährungsprobleme beseitigen, werden die Krill-Bestände heute als durchaus sensibel eingestuft. Sowohl der Klimawandel als auch zu hoher fischereilicher Druck könnten die Ressource gefährden. Gegenwärtig wird allerdings weniger als ein Prozent der jüngst auf 37 Millionen Tonnen geschätzten Krill-Biomasse durch die Fischerei entnommen. Aker BioMarine fischt jährlich 40.000 bis 50.000 t Krill von einer Gesamtquote, die bei etwa 3,5 Mio. t liegt. Einschließlich anderer Boote, die den Krebs befischen, wurden 2007/08 rund 150.000 t Krill angelandet, was 4,3 Prozent der TAC entspräche.
Der Fernsehsender DMAX startet zum 1. Juli eine neue Serie zum Arbeitsalltag von Fischern. Die achtteilige Doku-Soap „Fang des Lebens - Die Hummer-Flotte“ dokumentiert die Fangaktivitäten von Hummerfischern vor der Küste des US-Bundesstaates Rhode Island. Von dem Fischerdorf Point Judith laufen Kapitän Grant Moore und seine Mannschaft mit der „Direction“ aus, um mehrere hundert Kilometer vor der Küste Hummer zu fangen. Vier weitere Fangschiffe und ihre Besatzungen sind Protagonisten dieser reißerischen Dokumentation. Der Sender DMAX (Eigenwerbung: „Fernsehen für die tollsten Menschen der Welt. Männer.“) kündigt den Mehrteiler mit folgenden Worten an: „Weder Stürme noch meterhohe Wellen können sie davon abhalten, den Kampf mit dem Meer aufzunehmen. Jedes Jahr im November, wenn der Winter über Neuengland hereinbricht, bereitet sich eine Handvoll unerschrockener Männer im Fischerdorf Point Judith […] darauf vor, dem Ozean einen wertvollen Schatz abzujagen: den Hummer.“
Für die Garnelenfischerei im südaustralischen Spencer-Golf hat die Fischer-Vereinigung (SGWCPFA) einen Antrag auf Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) gestellt. Falls erfolgreich, würden die australischen Shrimps aufgrund des MSC-Zertifikats erstmals weltweit vermarktet werden. Die Bewertung erstreckt sich auf 37 Fangschiffe der Vereinigung, die eine Lizenz für die Fischerei auf Penaeus Melicertus latisulcatus in dem großen Meeresarm besitzen. Der WWF unterstützt die Zertifizierung als Co-Antragsteller. Die Schleppnetzfischerei auf Garnelen wird im Spencer-Golf seit 1967 betrieben und begann schon ein Jahr später mit einer Beschränkung in Form von Lizenzen. Die Fischerei arbeitet auf der Grundlage eines sehr vorsichtigen Managementplans, der die Fangmenge auf insgesamt rund 2.000 t jährlich begrenzt. Die fischereiliche Aktivität ist auf sechs Monate im Jahr und nur 14 Nächte im Monat beschränkt. Gefischt werden ausschließlich größere Garnelen und diese auch nur in einem kleinen Fanggebiet, das nicht einmal 15 Prozent der Golf-Fläche ausmacht. Die Bewertung der Fischerei erfolgt durch den unabhängigen Zertifizierer Moody Marine.
Jetzt haben auch in Indien Meereswissenschaftler erstmals erfolgreich Cobia (Rachycentron canadum) in Gefangenschaft zur Fortpflanzung gebracht, meldet Fish Information & Services (FIS). In China, Vietnam und Taiwan wird der international gefragte Speisefisch schon seit längerem in kommerziellem Maßstab gezüchtet. Diese Möglichkeit besteht jetzt auch in Indien. Cobia kann bis zu 60 kg schwer werden. Auf dem Weltmarkt werden Kilopreise zwischen 5,26 € und 6,13 € erzielt. Der auch ‚black kingfish’ oder Offiziersbarsch genannte Fisch eignet sich in besonderem Maße für die Aquakultur. Er ist frohwüchsig, laicht problemlos in Gefangenschaft, besitzt eine gute Fleischqualität, wird weltweit geschätzt und lässt sich zu vergleichsweise geringen Kosten produzieren. Die Weltproduktion des Fisches liegt bei etwa 30.000 t (2007). In Indien könnten die Forscher des Central Marine Fisheries Research Insitutes (CMFRI) die Besatzfisch-Produktion in Kürze standardisieren, um Cobia auch auf dem indischen Subkontinent in größerem Umfang zu züchten. Weitere Informationen zum Cobia, zu anderen neuen Zuchtfischarten sowie zur globalen Aquakultur generell finden Sie im jüngst erschienenen Aquakultur Jahrbuch 2010/2011.
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Die US-Regierung beschuldigt das größte europäische Thunfischfang-Unternehmen, die spanische Albacora-Gruppe, der illegalen Fischerei. Für 67 registrierte Verstöße hat die US-amerikanische Verwaltung, die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), gegen Albacora eine Geldbuße in Höhe von 6 Mio. € verhängt – die bisher höchste Strafe der NOAA, schreibt das Portal IntraFish. Der Vorwurf: der Wadenfänger ‚Albacora Uno’ habe innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone (EEZ) der USA im westlichen und zentralen Pazifischen Ozean über die Dauer von zwei Jahren in 67 Fällen Fischlocker ausgesetzt. Der Magnuson-Stevens Fishery Conservation and Management Act verbietet ausländischen Schiffen die Fischerei in US-Gewässern ohne Lizenz. Mitarbeiter der NOAA hatten die ‚Albacora Uno’ im März im Hafen von Pago Pago (Amerikanisch-Samoa) überprüft und Berichte gefunden, die die Fischerei in US-Gewässern belegen. Albacora hat nun bis Anfang Juli Zeit, entweder die Strafe zu zahlen, um eine Reduzierung zu bitten oder um eine Anhörung nachzusuchen. Die Gruppe (Jahresumsatz: 220 Mio. €) unterhält eine Flotte von 27 Fangschiffen, die jährlich rund 120.000 t fischen. Albacora besitzt mehrere Fabriken in Spanien und eine in Equador.