14.03.2011

Japan: Erdbeben trifft auch die Fischwirtschaft im Nordosten

Angesichts der hohen Opferzahlen und der schweren Zerstörungen, die das Erdbeben und der folgende Tsunami in Japan verursacht haben, mag ein Blick auf die dortige Situation der Fischwirtschaft zweitrangig erscheinen. Doch die naturgemäß überwiegend küstennah gelegene Branche, die in Japan eine besondere Bedeutung besitzt, hat auch erhebliche Schäden erlitten. An der japanischen Nordostküste von der Präfektur Aomori bis zur Präfektur Ibaraki sind an sich zahlreiche Fischverarbeitungsbetriebe und Fischfarmen ansässig, schreibt das Portal IntraFish. Aus der Gegend um Sendai und Iwate stamme der Weißfisch, der auf Tokios Tsukiji-Fischmarkt täglich verauktioniert werde. Sanriku ist in Japan die führende Zuchtregion für Ketalachs. Frank Zhou von dem chinesischen Verarbeiter Ocean One Enterprise teilte mit, seine dortigen Geschäftspartner seien derzeit absolut nicht erreichbar. Die Thunfisch-Auktion in Kesennuma sei durch die Flutwelle und anschließende Brände zerstört worden. Gelitten haben die Aktienkurse der börsennotierten japanischen Nahrungsmittelproduzenten, darunter auch drei große Seafood-Unternehmen. Maruha Nichiro Holdings startete heute zu Wochenbeginn 8,16 Prozent schwächer als am Freitagabend. Der Aktienkurs von Nippon Suisan Kaisha (Nissui) notiere 5,7 Prozent schwächer, während Kyokuyo 5,72 Prozent eingebüßt hatte.
14.03.2011

Großbritannien: Erster Fish & Chips-Shop verkauft MSC-Schellfisch

Der Fish & Chips-Shop ‚The Bay’ im schottischen Stonehaven ist der erste Imbiss in Großbritannien, der seinen Kunden Schellfisch aus MSC-zertifizierter schottischer Fischerei anbietet, teilt der Marine Stewardship Council mit. Während andere Imbisse schon zertifizierten südafrikanischen Seehecht unter dem MSC-Label servieren, war Imbiss-Inhaber Calum Richardson scharf auf den Weißfisch aus heimischer Fischerei: „Unsere Kunden wollen nachhaltig gefischte, aus der Region stammende Fish & Chips. Dank unserer MSC-Zertifizierung können wir ihnen genau das bieten: vollständig rückverfolgbaren, zertifiziert nachhaltigen schottischen Schellfisch. “Für die Produktketten-Zertifizierung hatte The Bay finanzielle Förderung aus dem Mehrwert-Programm der Marketingorganisation Seafood Scotland erhalten. Hannah Arcaro, die für den MSC in Großbritannien das GV-Segment betreut, sieht „Calum und The Bay als Anreiz für die Industrie.“
Länderreport Länderreport
14.03.2011

Mecklenburg-Vorpommern: Binnenfischerei „wirtschaftlich beständig“

Die Binnenfischerei in Mecklenburg-Vorpommern „agiert im Rahmen ihrer Möglichkeiten wirtschaftlich beständig“. Dieses Fazit zog die Branche auf der Jahresfischereitagung und Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der Binnenfischerei. Während das Gesamtaufkommen 2010 mit 443 Tonnen gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent abgenommen hatte, lag der Jahresgesamterlös mit 2,205 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Unter den Fischarten dominierte mengenmäßig mit 107 Tonnen der Plötz. Wirtschaftlich wichtigste Art war der Aal, mit dessen Fischerei 883.000 Euro oder 40 Prozent der Gesamtumsätze erwirtschaftet wurden. Auch der Fang von Barsch, Hecht, Zander, Kleiner Maräne, Karpfen und Blei bestimmte die Erträge der Seen- und Flussfischerei. Die Zahl der Unternehmen ging von 51 auf 47 zurück, teilte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mit. In seiner Rede ging der Minister auch auf die Kormoran-Situation ein. 2010 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 10.624 Brutpaare in 15 Brutkolonien erfasst. Der harte Vorjahreswinter sei Grund dafür, dass der Brutbestand um etwa 2.700 Paare niedriger lag als 2009 und damit den Stand von 1992 erreichte. Das Land habe die Universität Rostock mit einer Untersuchung beauftragt, die Aussagen zur Brutbiologie und zur Erprobung von Maßnahmen zur Reduzierung des Bruterfolgs erarbeiten soll.
08.03.2011

Fernseh-Reportage: „Die Pangasius-Lüge“

Am morgigen Mittwoch wird die ARD um 21:45 Uhr eine Reportage zum Pangasius ausstrahlen. Unter dem Titel „Die Pangasius-Lüge. Das große Geschäft mit dem Billigfisch“ gehen die Hamburger Autoren Michael Höft und Christian Jentzsch der Frage nach: „Was ist dran an den Vorwürfen um den beliebten, kostengünstigen Speisefisch?“ 40.000 Tonnen Pangasius wurden im vergangenen Jahr alleine in Deutschland gegessen. In einer Ankündigung der halbstündigen Dokumentation wird das Thema ausführlich vorgestellt: „Der Exot aus Asien schont die überfischten Meere, heisst es. Doch jetzt schlagen Umweltschützer Alarm: Der Pangasius belastet Tier, Mensch und Umwelt.“ Die Journalisten begleiteten Catherine Zucco von der Umweltorganisation WWF bei ihrer Recherche in deutschen Supermärkten und im Produktionsland Vietnam. „Nur mit Hilfe eines Insiders gelingt es den NDR-Autoren, einen Blick hinter die Kulissen der Großindustrie zu werfen. Auf ihrer Recherchereise entdeckt das Team zahlreiche Missstände.“ Doch die Reise habe mit einem „Hoffnungsschimmer“ geeendet: „Die Autoren entdecken eine Pangasius-Biofarm, die von einem Deutschen betrieben wird.“
TK-Report TK-Report
08.03.2011

Polen: Morpol plant kleinere Lachs-Verpackungen

Morpol, weltgrößter Lachsräucherer, reagiert mit kleineren LEH-Verpackungen auf einen Preisanstieg von 25 Prozent binnen Jahresfrist, schreibt das Portal IntraFish. „Wir starten das Jahr 2011 mit Preisen, die im Durchschnitt 25 Prozent höher sind als noch vor einem Jahr,“ sagte Morpol-Finanzvorstand Jean-Paul McGinley bei einem Vortrag, den er am 3. März im Rahmen des von Pareto veranstalteten Finanz-Seminars auf dem North Atlantic Seafood Forum hielt. Morpol musste für 2010 Gewinne (EBITDA) bilanzieren, die sich gegenüber 2009 nahezu halbiert hatten. Grund waren rückläufige Verkäufe in nahezu allen Märkten, von Russland abgesehen. Selbst im Dezember, in der Regel der lukrativste Monat für Räucherlachs, litt der Absatz unter schlechtem Wetter und Lachspreisen auf Rekordhöhe. Daher wolle Morpol in Zukunft „nur noch Kunden beliefern, bei denen wir Gewinn erwirtschaften“, sagte McGinley. Eine Maßnahme sei die Verbesserung der Preisoptik in einigen Märkten. In Großbritannien, wo der Verkauf von Lachsfilets um ein Fünftel zurück ging, biete man schon „kleinere und attraktivere Packungen“ an. Eventuell solle dies auch auf dem deutschen Markt geschehen.
07.03.2011

Frankreich: 14,5 Tonnen Austern gestohlen

Die französische Polizei hat am vergangenen Wochenende einen 51-jährigen Küstenfischer verhaftet, der an der Westküste 240.000 Austern gestohlen hatte, meldet die britische Zeitung The Telegraph. Der Berufsfischer besaß die Erlaubnis, nicht mehr genutzte Austernzuchten auf der Ile d Oléron, südlich von La Rochelle, von den restlichen Schalentieren zu säubern. Stattdessen „säuberte“ er jedoch benachbarte Farmen, die voll besetzt waren. Zwischen Dezember und Februar entwendete er an der Küste vor Boyardville bei vier Raubzügen 800 Austern-Körbe, sogenannte Poches, mit etwa 20.000 Dutzend Tieren. „Als es ebbte, habe ich meinen Augen nicht getraut,“ zitiert die Zeitung Sud Ouest einen der bestohlenen Farmer, „auf einer Länge von 300 Metern war alles weg.“ Der Verdächtige und drei Komplizen verkauften drei Tonnen Austern auf dem heimischen Markt. Mit dem Rest bezahlten sie eine Art Schuld bei einem Austernzüchter in La Tremblade 30 Kilometer weiter südlich.
07.03.2011

Kanada: Marihuana in Thunfisch-Dosen

Die Polizei im kanadischen Windsor (Provinz Ontario) hat bei einem Rauschgift-Händler Marihuana in Thunfisch-Dosen beschlagtnahmt, schreibt der Windsor Star. Im Rahmen einer Undercover-Operation in der Stadt am Michigan-See, direkt gegenüber der früheren US-Autometropole Detroit, hatten Beamte Anfang Februar neben der Hanfpflanze auch Kokain, Crack und OxyContin beschlagnahmt. Die Ermittler betonten jedoch, dass sie bislang nur „wenig Informationen über diesen neuen Verpackungstrend“ gehabt hätte. Jede Thunfischdose enthielt eine halbe Unze „Gras“, etwa 14 Gramm Marihuana.
04.03.2011

Vermeidung von Rückwürfen in der Fischerei wird zentrales Reformthema


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04.03.2011

Vietnam: Cermaq denkt über Pangasius-Investitionen nach

Das norwegische Aquakultur-Unternehmen Cermaq werde wohl mittelfristig auch in die Pangasius-Zucht investieren, schreibt das Portal IntraFish. Das habe Cermaq-Finanzvorstand (CFO) Tore Valderhaug auf dem North Atlantic Seafood Forum erklärt. Zunächst wolle man allerdings eine neue Fabrik für Pangasiusfutter in Vietnam in Betrieb nehmen und anschließend eine Konsolidierung des dortigen Futtermittelgeschäfts abwarten. Valderhaug erinnerte daran, dass Cermaq vor dem Einstieg in die Lachs- und Forellenzucht Futter für die beiden Arten produziert hatte und schließlich weiter die Wertschöpfungskette hinabgestiegen sei.
04.03.2011

Bremen: Kaviarhändler vor Gericht

Störkaviar mit einem Warenwert, der vermutlich sechsstellig ist, soll ein Bremer Kaviarhändler gehandelt haben, ohne die geforderten Genehmigungen zu besitzen, schreibt die Nordwest-Zeitung (NWZ). 118 Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz legt das Amtgericht Bremen dem 29-Jährigen zur Last. Zwischen 2002 und 2008 soll er über das von seinem Vater übernommene Geschäft mit Kaviar gehandelt haben, ohne dessen Herkunft nachweisen zu können. Da jedoch alle Störarten dem Washingtoner Artenschutzabkommen unterliegen, dürfen die Fische und ihre Eier nur mit entsprechender Genehmigung gehandelt werden. Wird der Handel gewerbsmäßig betrieben, gelten Verstöße nicht nur als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftatbestand. Der Händler hatte den Kaviar in seinem Bremer Feinkostgeschäft und über ein Online-Auktionshaus verkauft und bundesweit Restaurants, Hotels und Privatpersonen beliefert, darunter auch das Münchener „Kempinski – Hotel vier Jahreszeiten“. Für den Prozess hatte der Angeklagte, der bis 2010 an der Hochschule Bremen „Global Management“ studiert hatte, einen Großteil der fehlenden Nachweise rekonstruiert. Beim Zoll muss der Bremer 21.000 Euro nachzahlen. Für einen Großteil der Fälle soll das Verfahren eingestellt werden. Im schlimmsten Falle drohe dem Angeklagten eine Bewährungsstrafe, schreibt die NWZ.
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