Die kanadische Hochseefischerei auf Kaltwassergarnelen (Pandalus borealis und Pandalus montagui, engl. Northern Shrimp und Pink Shrimp) ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Auftraggeber der von dem unabhängigen Zertifizierer Moody Marine durchgeführten Prüfung sind die Produzenten-Vereinigungen The Canadian Association of Prawn Producers (CAPP) und die Northern Coalition, die zusammen 17 Fanglizenzen für die Offshore-Fischerei besitzen. Die Fischerei wird in Kanadas Ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ) im Nordwestatlantik von großen Frostfabrikschiffen betrieben, die mit Scherbrett-Hosennetzen (Otter trawls) arbeiten. Dabei sorgt das Nordmore-Gratesystem für eine Minimierung von Beifängen. Außerdem ist bei jeder Fangfahrt ein Beobachter mit an Bord. Gefischt wird ganzjährig, wobei die Schiffe aufgrund der Eissituation ihre Fangregionen saisonal wechseln. In jüngster Zeit hat die Flotte jährlich zwischen 50.000 und 60.000 Tonnen angelandet, die seegefrostet (FAS), roh oder gekocht mit Schale vor allem nach Russland, in die Ukraine, nach China, Japan und Westeuropa verkauft werden.
Die Preise für norwegischen Lachs sind in den letzten elf Wochen so stark gefallen wie zuletzt 1992, meldet das Portal IntraFish. „Zwischen Kalenderwoche 15 und Kalenderwoche 25 ist der Lachspreis um 1,86 Euro je Kilo (14,50 NOK) gesunken“, teilt Anders M. Gjendemsjo, Analyst bei Norne Securities, mit. Und die Preise zeigten kein Zeichen der Erholung. In der Vergangenheit sei jedem Preiseinbruch von mehr als 10 NOK (1,28 Euro) je Kilo über elf Wochen eine weitere vierwöchige Phase des Preisverfalls gefolgt. Verantwortlich für den Rückgang seien momentan große Ernte- und Schlachtvolumina. Derzeit werde zunehmend Lachs für die Frostung gekauft.
Das größte deutsche Eiswerk wird 100 Jahre alt: 1911 wurde das Eiswerk in der Bremerhavener Oststraße gebaut, schreibt die Nordsee-Zeitung (NZ). Täglich werden dort heute mehr als 180.000 Kilo Bruch-, Würfel- und Blockeis, Skulpturen und Eisschnee produziert. In den Anfangsjahren war die Eisproduktion Knochenarbeit, mit der bis zu 75 Mitarbeiter beschäftigt waren. „Damals wurden 2,50 mal 3,50 Meter große Eisplatten produziert. Die Eisplatte wurde dann hochgehievt und fallengelassen. Der Rest musste mit Muskelkraft in kleine Stücke gebrochen werden“, erzählt Helga Düring, die seit 1994 den Betrieb führt. Heute wird das Eis in drei großen, mit Trinkwasser gefüllten Zylindern produziert. Gefrostet wird außen mit flüssigem Ammoniak auf minus 12 Grad Celsius. Nach dem Gefriervorgang wird heißes Hochdruckgas gegen die Rohrwände gepresst, so dass sich die Eisstangen lösen und nach unten fallen, wo sie von einem Cutter zerkleinert und über ein Förderband als Brucheis in den Eisbunker (Lagerkapazität bis zu 400 Tonnen) transportiert werden. Düring: „Das Brucheis wird hauptsächlich in der Fisch- und Lebensmittelindustrie eingesetzt.“ Gut die Hälfte davon bleibe in der Region. Bundesweit bedient das Eiswerk mit seiner Schneeproduktion Rodelbahnen auf Weihnachtsmärkten. Aufgrund der 1984 vorgenommenen Vollautomatisierung der Produktion werden heute nur noch acht Mitarbeiter beschäftigt.
Der isländische Exporteur Saemark Seafood hat für seine Fischereien auf Kabeljau und Schellfisch eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Die Fischerei von Saemark ist damit die erste in Island, die ein MSC-Zertifikat besitzt, teilt die Organisation mit. Die Saemark-Flotte fängt ganzjährig mit 22 Booten Kabeljau (zuletzt 6.200 Tonnen) und Schellfisch (zuletzt 3.300 Tonnen) überwiegend vor der West- und der Nordwestküste Islands. Dabei werden Langleinen, Handleinen und „Snurrewaden“ (Danish seines) verwendet. Die Schiffe beliefern vier zu Saemark gehörende Verarbeitungsbetriebe, die den Fisch frisch und gefroren vor allem in die USA, nach Großbritannien sowie Kontinental-Europa verkaufen. Ein Teil wird als Salzfisch in Spanien, Italien und Griechenland vermarktet. Mancheinen mag die MSC-Zertifizierung insofern erstaunen, als Island in Opposition zum MSC sein eigenes Nachhaltigkeitslabel „Iceland Responsible Fisheries“ etabliert hat. Allerdings habe sich ein wichtiger Kunde von Saemark, der zur Findus-Gruppe gehörende britische Retailer Young’s Seafood, für eine MSC-Zertifizierung stark gemacht und Sæmark aktiv unterstützt, schreibt das Portal IntraFish. Demnächst könnten weitere isländische Fischereien zertifiziert werden: im Oktober 2010 hatte Islands größtes Seafood-Unternehmen, die Icelandic Group, für sämtliche Kabeljau- und Schellfisch-Fischereien des Landes eine MSC-Zertifizierung beantragt, die im Juli abgeschlossen sein sollte.
Der WWF gilt als größte Umweltschutzorganisation der Welt. Fast grenzenlos ist das Vertrauen in seine grünen Projekte. Mit aufrüttelnden Kampagnen zielt der WWF direkt aufs gute Gewissen der Spender - alle sollen sich beteiligen, wenn aussterbende Arten geschützt und das Klima oder der Regenwald gerettet werden. Vor 50 Jahren wurde der WWF gegründet - am 11. September 1961. Heute ist der WWF die einflussreichste Lobbyorganisation für die Umwelt - weltweit. Dank bester Kontakte zur Politik und zur Industrie. Eine ständige Gratwanderung zwischen Engagement und Käuflichkeit. Ein ganzes Jahr arbeitete der Dokumentarfilmer Wilfried Huismann an einem Film, der das grüne Bild des WWF nach Angaben der Fernsehredakteure der ARD entzaubern wird. Die Dokumentation will die Geheimnisse des WWF ergründen. Sie wird zur „einer Reise ins Herz des grünen Empire und sie erschüttert den Glauben an den Panda“, so der Sender in einer Vorankündigung.
Die Global Aquaculture Alliance (GAA) hat am vergangenen Freitag Standards für die Zertifizierung von Lachszuchtfarmen gemäß dem Best Aquaculture Practices (BAP)-Programm veröffentlicht, meldet das Portal IntraFish. „Für BAP ist das ein weiterer großer Schritt nach vorne,“ kommentierte der geschäftsführende GAA-Direktor Wally Stevens. Die internationalen Richtlinien erstrecken sich auf die Bereiche Tierschutz, Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz ebenso wie auf Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit. Die BAP-Standards für Lachsfarmen gelten für die Käfig- und Netz-Produktion von Lachs und Regenbogenforelle. Sie ergänzen die existierenden BAP-Standards für Shrimps, Tilapia, Pangasius und Amerikanischen Wels (Ictalurus punctatus). BAP zertifiziert außerdem Fischfutterfabriken und Verarbeitungsbetriebe. Inzwischen werden jährlich schon mehr als 680.000 Tonnen Fisch und Seafood nach BAP-Richtlinien produziert. Nach Publizierung der Lachs-Standards werden jetzt die Zertifizierungs-Dokumentation und die Trainingsverfahren an die Richtlinien angepasst. Ein Kursus für die Auditoren, der im August in Irland stattfindet, wird die neuen Lachs-Standards in den Fokus rücken.
Steven Rafferty, Finanzdirektor der Lachsräucherei Morpol, wird das Unternehmen verlassen. Um eine ordnungsgemäße Übergabe zu gewährleisten, werde Rafferty jedoch noch bis zum Jahresende bei Morpol bleiben, teilte Geschäftsführer Jerzy Malek heute mit und wünschte Rafferty alles Gute. Rafferty hatte die Position als CFO im April 2010 übernommen, nachdem er bei dem norwegischen Lachsproduzenten Cermaq als Betriebsleiter (COO) für den Zuchtbereich ausgeschieden war.
Geir Isaksen, langjähriger Geschäftsführer der norwegischen Cermaq-Gruppe, wird die Muttergesellschaft von Ewos und Mainstream zum 30. September 2011 verlassen, kündigt das Portal IntraFish an. Isaksen werde die Führung des größten norwegischen Transportunternehmen, der NSB-Gruppe, übernehmen. In seiner Amtszeit als CEO, die 1996 begann, hat Isaksen Cermaq zu einem der führenden Züchter für Lachs und Forelle und Produzenten von Fischmehl aufgebaut. Er verlasse Cermaq zu einem Zeitpunkt, zu dem „die Organisation auf allen Ebenen gesund sei – und die Ergebnisse gut“, erklärte Geir Isaksen.
Vor wenigen Jahren stand Schwedens Dorschfischerei in der Ostsee kurz vor dem Zusammenbruch, jetzt besitzt sie eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC). Das sei möglich, weil sich die Fischerei östlich der Ostseeinsel Bornholm dank guten Managements und exzellenter Rekrutierung im Bestand, das heißt einer großen Zahl an Jungfischen, bemerkenswert erholt habe, heißt es von Seiten des MSC. Deshalb könne die Fischerei, die zehn Monate im Jahr – mit einer Fangpause im Juli und August – mit Schleppnetzen, Fischfallen und Langleinen betrieben wird, als gut gemanaged und nachhaltig eingestuft werden. Wichtigste Anlandehäfen für den Dorsch sind Karlskrona und Simrishamn an der schwedischen Südostküste, zwei Städte mit einer langen fischereilichen Tradition. Der Ostseedorsch wird teils frisch in Schweden verkauft, teils für den Export weiter verarbeitet. Yngve Björkman, Vorsitzender der Vereinigung Fiskbranschens Riksförbund, begrüßte die Verleihung ebenso wie Minna Epps, MSC-Managerin für die Ostsee: „Der MSC gratuliert der ersten schwedischen Ostseefischerei zum Erhalt der MSC-Zertifizierung.“
Der Inselstaat Papua Neuguinea (PNG) plant den Bau einer der weltgrößten Thunfischproduktionen. Doch das Projekt in der Madang-Lagune stößt auf Proteste der Anwohner, berichten die Australia Network News. Dort sollen bis zu zehn Konservenfabriken für Thun entstehen sowie ein Hafen für eine Fangflotte. Befürworter des Projektes in der Pacific Marine Industrial Zone argumentieren mit der Schaffung von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen und beachtlichen Einkünften für das Land. In PNG liegt das Bruttoinlandsprodukt bei unter 1.000 USD pro Einwohner und Jahr (2007). Heimische Kritiker hingegen sehen die Artenvielfalt der Lagune bedroht: diese sei Heimat für 700 Korallen- und mehr als 1.000 Fischarten. Die Einleitung von Öl und Chemikalien könnte Mensch und Umwelt beeinträchtigen. Außerdem lasse der Zustrom zahlreicher neuer Arbeitskräfte soziale Unruhe und kulturell bedingte Konflikte befürchten.