Zwei Manager einer shetländischen Lachsfarm der Meridian Salmon Group sind bis auf weiteres vom Dienst suspendiert worden, da sie sich im nächsten Monat wegen der gesetzeswidrigen Tötung von Robben vor Gericht verantworten müssen. Gleichzeitig kündigte die Meridian Salmon Group, britische Tochter des Lachsproduzenten Morpol, eigene unternehmensinterne Untersuchungen der Vorwürfe an, die gegen die regionalen Geschäftsführer Graham McNally und Ross Morrison von der Hoganess-Fischzucht erhoben werden, schreiben die Shetland News. Die Anklage ist Resultat einer Untersuchung, die die schottische Tierschutzorganisation SPCA zu den Robbentötungen in der Gegend durchgeführt hatte.
Vier führende deutsche Discounter wollen in diesem Jahr keine Hummer verkaufen, melden mehrere Tageszeitungen. Sie reagieren damit auf Kritik von Tierschützern an der Haltung und der Zubereitung der Krustentiere, teilte die Albert Schweitzer Stiftung in Berlin mit. Ihren Angaben zufolge haben Lidl, Norma, Netto Stavenhagen und Penny angekündigt, künftig keinen Hummer menr anzubieten, weil Fang, Transport, die oft lange Lagerung ohne Futter und das Kochen der lebenden Tiere dem Hummer großen Stress und Schmerzen bereiteten. Hummer gilt als Delikatesse und findet sich besonders zu Feiertagen wie Ostern und Weihnachten auch im Sortiment der Discounter. Jährlich sollen etwa eine Million Hummer nach Deutschland importiert werden. Wichtiger Exporteur ist Kanada, das nach Angaben von Agriculture and Agri-Food Canada 2008 frische Hummer für 9,1 Mio. CND (6,9 Mio. Euro) und gefrorene Hummer im Wert von 5 Mio. CND (3,8 Mio. Euro) nach Deutschland verkaufte. Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich nach eigenen Angaben bereits seit dem Jahr 2000 für ein Ende des Hummerhandels ein.
Die russische Regierung und die EU-Fischereikommission unterstützen eine Kampagne des Fonds für den nordatlantischen Lachs (NASF), Norwegen zum Einstellen der Netzfischerei auf wilde Lachse zu bewegen, meldet Fish Information & Services (FIS). Seit 1994 engagieren sich der NASF und seine internationalen Partner dafür, dass die kommerzielle Lachsfischerei in der nordnorwegischen Finnmark gestoppt wird. Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 60 bis 70 Prozent der größten dort gefangenen Lachse aus russischen und norwegischen Flüssen stammen. Damit verstoße Norwegen gegen Art. 66 des UN-Seerechtsübereinkommens, das die Verantwortung für anadrome Bestände, also Wanderfische, jenen Staaten zuweist, aus deren Flüssen sie stammen. Die norwegische Fischerei habe den Saami und anderen Bewohner Finnlands ebenso wie den russischen Bewohnern der Kola-Region erhebliche wirtschaftliche Verluste beschert, urteilt die EU-Kommission. Die Lachsbestände in Finnland befinden sich in einem schlechten biologischen Zustand. Die Russen weisen außerdem darauf hin, dass die Norweger in der Finnmark als Fanggerät ‚bend nets’ (Krogarn) erlauben, das nicht nur nahezu weltweit verboten ist, sondern seit 2003 in ganz Norwegen illegal ist - nur nicht in der Finnmark
Die diesjährige Preissituation für den Buckellachs (pink salmon) ist derzeit überaus unklar, schreibt IntraFish. Von hoher Relevanz sei die Ankündigung Russlands, seine Fangquote für den pazifischen Pink von etwa 500.000 Tonnen 2011 in diesem Jahr auf die Hälfte zu kürzen. Dies zumindest hält das in Wladiwostok ansässige Forschungsinstitut für die Fischerei und Ozeanographie (TINRO) für möglich. Andererseits komme 2012 viel Zuchtlachs auf den Markt, gibt Frank Zhou zu bedenken, ein Sprecher des in China ansässigen Lachs- und Weißfisch-Verarbeiters Ocean One Enterprise. Außerdem müsse abgewartet werden, zu welchem Preis die Unternehmen aus Alaska ihren MSC-zertifizierten Buckellachs anbieten. Diese Entscheidung falle normalerweise jedes Jahr auf der European Seafood Exposition (ESE) in Brüssel. Aufgrund der niedrigen Farmlachspreise und des schwachen Euros sei die Nachfrage aus Europa „sehr schwach“. Mehr Interesse gebe es aus den USA, wo sich einige LEH-Filialisten offensichtlich MSC-Lachs sichern wollen, bevor ein Großteil der Wildlachsfischerei in Alaska aus dem MSC-Programm ausscheidet. Dmitry Fedotov, Gründer des in Hongkong ansässigen Importeurs Superocean, verweist auf den steigenden Lachskonsum in Russland.
Ein stattliches Aufgebot von Einsatzkräften der Wasserschutz- und der Schutzpolizei hat am Dienstagnachmittag einen Streit zwischen deutschen und holländischen Krabbenfischern im niedersächsischen Hooksiel entschärft. Etwa 30 ostfriesische Fischer - nach deren Angaben sogar 45 - wollten verhindern, dass sechs holländische Kutter ihren Krabbenfang in dem Hafen gut 15 Kilometer nördlich von Wilhelmshaven löschen, schreibt die Wilhelmshavener Zeitung (WZ). Den Grund nennt Gerold Conradi, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft der Kutter- und Küstenfischer „Emsmündung“: demzufolge gilt an der deutschen Nordseeküste ein Wochenend-Fangverbot für Krabben, an das sich die deutschen Fischer halten, etwa zehn Niederländer aus der nordholländischen Gemeinde Wieringen jedoch nicht. Sie gehen vor der deutschen Küste neun Tage am Stück auf Fangfahrt, was ihnen im Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen erlaubt sei. Das Wochenend-Fangverbot diene dem Schutz der Ressource und trage dazu bei, die Fangmengen zu reduzieren und damit die Preise auf einem auskömmlichen Niveau zu halten. Gegenwärtig erhalten die Fischer 3,60 bis 3,70 Euro pro Kilo - das sei erfreulich viel.
Die Regierung der Färöer Inseln hat gestern ihren konservativen Fischereiminister Jákup Mikkelsen (Volkspartei) nach knapp dreimonatiger Amtszeit entlassen, weil er der Industrie zu nahe stehe und deshalb von vielen Seiten kritisiert worden sei, meldet das Portal IntraFish. Kommissarisch übernimmt Premier und Außenminister Kaj Leo Johannesen (Unionisten) das Amt, bis ein Nachfolger gefunden ist. Als potentieller neuer Fischereiminister werde Jacob Vestergaard gehandelt, der diese Funktion schon von September 2008 bis März 2011 innehatte.
Pickenpack, Lüneburger Hersteller von TK-Fischprodukten, hat offenbar mit einer führenden Supermarktkette einen Lieferkontrakt über Alaska-Seelachs-Produkte zu Preisen geschlossen, die 10 bis 15 Prozent unter dem Marktpreis und unter Vorjahresniveau liegen. Das zumindest behauptet das Portal IntraFish unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Demzufolge handelt es sich bei dem Kunden um Aldi. „Der Vertrag muss ohne Berücksichtigung der Rohwarenpreise geschlossen worden sein, denn die Preise für MSC-Fisch der neuen Saison stehen noch nicht fest - und sicherlich nicht auf einem Niveau, das diese Einzelhandelspreise zulassen würde“, zitiert IntraFish den Informanten. Lars Nielsen, Produktionsleiter bei Royal Greenland, erklärte, Pickenpack müsse zumindest seinen MSC-Fisch aus derselben US-Quelle beziehen, bei der auch sein Unternehmen kaufe. Der Markt befürchtet nun, dass auch andere LEH-Filialisten wie Lidl und Edeka Verträge auf ähnlichem Niveau verlangen. In jedem Fall soll der Markteintritt von The Seafood Traders (TST) und The Seafood Processor (TSP) unter der früheren Pickenpack-Verkaufsleiterin und jetzigen TST-Geschäftsführerin Annegret Kattau-Keck den Wettbewerb angeheizt haben. Derzeit bewege sich der Tonnenpreis für MSC-zertifizierte Pollackfilets zwischen 3.200 USD (2.413 Euro) und 3.300 USD (2.488 Euro), sagte Lars Nielsen – etwa der Preis der B-Saison 2011. Pickenpack und TST wollten sich nicht äußern, schreibt IntraFish.
Im Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lübeck ist die Zahl der Fischgeschäfte in den letzten 13 Jahren um 50 Prozent zurückgegangen. „Die Zahl der Fischhändler hat in den vergangenen Jahren stetig abgenommen, selbst in mittleren Städten mit etwa 15.000 Einwohnern gibt es in der Regel keine Ladengeschäfte mehr“, zitieren die Lübecker Nachrichten den IHK-Handelsreferenten Bernd Horst. Das bestätigt für den Kreis Ostholstein der leitende Kreisveterinär Dr. Wolf Vogelreuter: „Nach unserem Kenntnisstand werden aktuell 13 solcher Geschäfte im Kreis betrieben. Im Jahr 1999 existierten noch 26 derartige Geschäfte.“ Petra Wöbke-Tarnow, schleswig-holsteinische Landesvorsitzende des Fischfachhandelsverbandes, sieht einen Grund in den hohen Investitionskosten, die eine Geschäftsnachfolge mit sich bringt: „Die Übernahme kostet aufgrund diverser Auflagen locker 300.000 Euro. Da macht man lieber eine Boutique mit ein paar Regalen auf. Das Risiko ist geringer.“ Die anstrengende Arbeit im Fischfachhandel und der Wettbewerb von Fischtheken im Supermarkt sind weitere Ursachen der Entwicklung.
Der Geschäftsführer von Nermerich Feinkost, Udo Nermerich, ist am vergangenen Freitag im Alter von 59 Jahren in Cuxhaven verstorben. Udo Nermerich war fast 40 Jahre in der Fischwirtschaft tätig. Unter anderem fungierte er als Geschäftsführer des Konservenherstellers Preisler & Schneider. Anfang 2006 übernahm er von Deutsche See das ehemalige Beeck-Feinkostwerk in der Cuxhavener Humphry-Davy-Straße und produzierte hier unter der Firmierung Nermerich Feinkost Marinaden, Antipasti, Matjes- und Seelachs-Produkte für den Großverbraucher. Udo Nermerich war Gründungsmitglied der Fischwirtschaftlichen Vereinigung Cuxhaven und ihr langjähriger Vorsitzender.
Der holländische Matjes-Produzent Warmelo & Van der Drift will seine Produktion und Verwaltung im Laufe dieses Jahres vom Traditionssitz Vlaardingen ins knapp 50 Kilometer entfernte Katwijk aan Zee verlegen. „Nach fast 190 Jahren werden wir unsere alten, unter Denkmalschutz stehenden Häuser aufgrund geänderter örtlicher Vorschriften verlassen müssen“, teilen die Inhaber und Geschäftsführer Michiel und Roeland van der Drift mit. Unter einem Dach mit dem Matjesproduzenten Ouwehand Visverwerking werden dort in Zukunft die Matjes nach den bekannten hauseigenen Rezepturen hergestellt. Der neue Standort habe auch unter den Aspekten Produktentwicklung und technische Innovation Vorteile. Über Details des Umzugs wird Warmelo & Van der Drift seine Geschäftspartner rechtzeitig informieren.