Die Leroy Seafood Group verkauft in diesem Jahr bislang nur etwa 10 Prozent ihres Lachses auf Kontraktbasis - im gesamten Jahr 2011 waren es im Durchschnitt 43 Prozent, schreibt das Portal IntraFish. Dieser prozentuale Kontraktanteil sei „niedriger als gewöhnlich“, kommentiert Leroy. Ursache sei der schwache Lachspreis im 4. Quartal 2011. Daher hätten die Vertragspreise des 4. Quartals höher gelegen als die allgemein auf dem Spotmarkt gezahlten Preise, erklärt Leroy-Geschäftsführer Henning Beltestad. Angesichts derzeit wieder steigender Lachspreise registriere man jetzt aber wieder mehr Interesse an vertraglichen Bindungen.
Der LEH-Filialist Eroski bietet als erste Supermarktkette in Spanien Frischfisch aus MSC-zertifizierter Fischerei in seinen Theken an, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Frisch an der Theke verkauft Eroski Skrei, verpackt sind drei Produkte aus MSC-zertifiziertem Kapseehecht (panierte Filets, Frikadellen und Fischstäbchen) aus Südafrika im Sortiment. Die Fischerei auf den norwegischen Kabeljau ‚Skrei’ erhielt 2011 eine MSC-Zertifizierung. In den Eroski-Theken trägt jedes Stück Skrei eine Marke, die auf der einen Seite das ‚Norge’-Label trägt, das Logo des Norwegischen Seafood-Exportrats (NSEC), und auf der anderen Seite das MSC-Label unterhalb des Lieferantennamens, in diesem Fall Leroy und Norway Seafoods.
Der chilenische Lachszüchter Salmones Magallanes baut in der Region Magallanes (Region XII) 23 Kilometer südlich von Puerto Natales eine umweltfreundliche Brutanstalt für Lachs, meldet Fish Information & Services (FIS). Für rund 18,8 Mio. Euro errichtet der Züchter eine Kreislaufanlage, in der Lachse in ihrem ersten Lebensstadium, in dem sie im Süßwasser leben, bis zu einem Gewicht von 100 bis 350 Gramm groß gezogen werden. Zur Wasserreinigung wird die Hatchery Bakterien und UV-Licht einsetzen, heißt es auf dem Portal El Pingüino. In einem ersten Ausbaustadium sollen zunächst 8 Millionen Smolts - rund 1.400 Tonnen Fisch - produziert werden, langfristig soll mit der doppelten Menge die gesamte Region Magallanes mit Besatzfisch versorgt werden. Oscar Garay, Geschäftsführer für den Bereich Zucht von Salmones Magallanes, rechnet mit der Schaffung von mindestens 500 neuen Arbeitsplätzen. Entscheidend sei für den Züchter, dass die Umwelt so wenig wie möglich belastet werde. Das spiegele sich im Investitionsvolumen: eine konventionelle Brutanstalt hätte 30 Prozent weniger gekostet, meint Garay. Salmones ist in der Region seit 15 Jahren präsent und unterhält sechs Mastfarmen, eine Brutanstalt und einen Verarbeitungsbetrieb für die Produktion wertgesteigerter Lachsprodukte.
Shrimps waren früher ein Luxusprodukt, mittlerweile werden sie im Discounter gehandelt. Jährlich werden in Deutschland 56.000 Tonnen dieser Krustentiere verzehrt. Dr. Iris Menn, Fischexpertin der Umweltorganisation Greenpeace, wollte wissen, welche Folgen die Massenproduktion der Shrimps hat. Die Autoren Michael Höft und Christian Jentzsch, bekannt durch ihren kritischen Film „Die Pangasius-Lüge“, haben Iris Menn auf einer Reise vom Hamburger Fischgroßmarkt in ein Zentrum der Garnelenproduktion, in die Provinz Chanthaburi am Golf von Thailand begleitet. „Was sie dort vorfindet, übersteigt ihre schlimmsten Befürchtungen“, heißt es in einer Vorankündigung des Films: „Die Massentierhaltung auf engstem Raum hat einen intensiven Einsatz von Antibiotika, Pestiziden und Desinfektionsmitteln zur Folge. Zahlreiche Abwässer werden ungeklärt in die Landschaft gepumpt. Das Ergebnis: belastete Böden und Flüsse.“ Auch die Arbeitsbedingungen der Burmesen, die „in den thailändischen Shrimps-Fabriken unter erbärmlichen Bedingungen für einen Hungerlohn“ arbeiten, werden thematisiert. Am heutigen Freitag, den 24. Februar, strahl der Fernsehsender NDR die Reportage „Schmutzige Shrimps“ um 21:15 Uhr aus.
Die Hummerfischer im US-Bundesstaat Maine erwarten 2012 wie schon im Vorjahr Rekordanlandungen, doch angesichts schwacher Marktpreise jetzt schon im vierten Jahr in Folge müssen sie kämpfen, schreiben US-Zeitungen. Während andere Fischbestände schwächeln, notierten die Maine-Fischer im vergangenen Jahr Fänge von 100 Mio. Pounds (45.400 t), noch mehr als das Rekordergebnis 2010 von 94,7 Mio. Pounds (42.994 t), berichtet die CBS Moneywatch. „Aufgrund der großen Zahl junger Hummer, die wir am Meeresgrund beobachten, rechnen wir für die nächsten Jahr mit starken Anlandungen“, zitiert die Nachrichtenagentur The Associated Press den Vertreter der Fischereibehörde, Patrick Keliher. Bis in die 1980er Jahre wurden in Maine im Jahresdurchschnitt etwa 20 Mio. Pounds (9.080 t) Hummer gefischt, erinnert sich David Cousens, langjähriger Präsident der Hummerfischer-Vereinigung von Maine. Sorgen bereite jedoch der Preisverfall. Für die 94,7 Mio. Pounds im Jahre 2010 wurden 313 Mio. USD (237 Mio. Euro) erlöst - noch 2006 wäre es erheblich mehr gewesen. „Unsere Kosten sind durch’s Dach gegangen, während der Preis für Hummer mit 1,50 USD/Pound (3,30 USD/kg oder 2,49 Euro/kg) unter jenem von 2006 liegt“, sagt Cousens. Hohe Preise für Schiffsdiesel, Köder, Fanggerät und andere Ausrüstungsgegenstände bedeuteten ökonomische Herausforderungen.
Die spanische Thunfisch-Fangflotte hat versprochen, die Auswirkungen der Ringwadenfischerei auf Nichtzielarten zu minimieren, schreibt Fish Information & Services (FIS). Im baskischen Sukarrieta (Provinz Bizkaia) präsentierten die spanische Vereinigung der Thunfisch-Frostfabrikschiffe (ANABAC) und die Produzentenorganisation großer Frostthunfischfänger (OPAGAC), die im Spanischen Fischereiverband (CEPESCA) zusammengeschlossen sind, eine entsprechende Strategie für die Ringwadenfänger. Kern der anstehenden Maßnahmen ist eine Optimierung der so genannten Fischlocker (FAD = fish attracting devices) im Hinblick auf eine größere Selektivität, um insbesondere den Beifang von Meeresschildkröten und Haien zu verringern, heißt es in einer Presseerklärung der CEPESCA. Bis Ende dieses Jahres sollen sämtliche Fischlocker durch selektivere Modelle ersetzt werden. Im Rahmen eines neuen Managementsystems sollen die Fänge in einem Bordbuch notiert werden, um die Effizienz der neuen Maßnahmen einschätzen zu können. Eine von OPAGAC und ANABAC gemeinsam besetzte Kommission soll bei einem jährlichen Treffen den Verhaltenskodex für die Ringwadenfischerei auf Thun überprüfen.
Mediziner weisen auf einen neuen Risikofaktor im Bereich Ernährung hin: Phosphatzusätze in Lebensmitteln. In der Kritik stehen nicht natürliche Phosphatverbindungen, wie sie zum Beispiel in Getreide, Hülsenfrüchten oder Fleisch vorkommen, sondern freie Phosphate, die in der Lebensmittelverarbeitung als Zusatzstoffe eingesetzt werden, etwa als Konservierungsmittel, Säuerungsmittel oder Geschmacksverstärker, schreibt das Hamburger Abendblatt. Prof. Dr. Dr. Eberhard Ritz vom Nierenzentrum Heidelberg und vier Kollegen schreiben, dass die Aufnahme von zu viel Phosphat nicht nur für Nierenkranke schwere Folgen habe, sondern auch für gesunde Menschen. Zu viel Phosphat im Blut steigere das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, scheine Muskulatur und Haut schneller altern zu lassen und erhöhe das Risiko für Osteoporose. „Dadurch, dass wir immer mehr Produkte mit Phosphatanreicherungen zu uns nehmen, scheint unser Stoffwechsel überfordert zu sein“, sagt der Hamburger Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl. Freies Phosphat sei in vielen Lebensmitteln enthalten, die industriell hergestellt sind: in Fertiggerichten und Fast-Food, in Wurst, aber auch in Fischkonserven und Backwaren, als Zusatz im Kaffee- oder Puddingpulver, um die Rieselfähigkeit zu erhalten. Fischprodukte geringerer Convenience-Stufen enthalten gelegentlich verbotenerweise Phosphate, insbesondere Polyphosphate (E 432), auch Natriumphosphat (E 339), wobei EU-Grenzkontrolleuren immer mal wieder Plattfischfilets (Scholle, Seezunge), Alaska-Seelachs-Filets und Shrimps, aber auch Muscheln auffallen.
Zwei Fischverarbeitungsbetriebe in Alaska sollen in den kommenden drei Jahren mit Beträgen in zweistelliger Millionenhöhe erweitert werden, meldet das Portal IntraFish. Die kommunale Entwicklungsgesellschaft auf der Aleuten-Inselgruppe Pribilof (APICDA), die Fischereirechte im Beringmeer besitzt, will in ihre Fabrik in False Pass 8,3 Mio Euro investieren, um Bering Pacific Seafoods auszubauen. Außerdem soll der Betrieb in Atka 2013/14 für 7,5 Mio. Euro modernisiert werden, um Atka Pride Seafoods zu expandieren. Damit soll in beiden Fabriken, die derzeit nur saisonal operativ sind, eine ganzjährige, diversifizierte Verarbeitung möglich sein.
Lippfische oder Putzerfische (engl. wrasse) werden seit geraumer Zeit in Lachsfarmen eingesetzt, um einen natürlichen Parasiten des Fischs, die Lachslaus, zu bekämpfen. Jetzt haben zwei führende schottische Züchter, die Scottish Salmon Company (SSC) und die zur Morpol-Gruppe gehörende Meridian Salmon Group, in Kooperation mit der Scottish Salmon Producers Organization (SSPO) ein Projekt zur Zucht von Lippfischen gestartet, meldet das Portal IntraFish. Sie unterzeichneten einen über drei Jahre laufenden Vertrag mit der schottischen Fischzucht Otter Ferry Seafish über den Einsatz von mehr als 250.000 Putzerfischen in schottischen Lachsfarmen. Die von der königlichen Grundbesitzverwaltung The Crown Estate unterstützte Initiative soll den Wert von Lippfischen bei der Lachslausbekämpfung demonstrieren, die Erkenntnisse sollen dem gesamtem Sektor zugute kommen. So soll auch der Medikamenteneinsatz reduziert werden, zumal noch relative wenig Mittel gegen die Lachslaus zur Verfügung stehen. SSC und Meridian, beide an der Osloer Börse gelistet, produzieren jährlich in Schottland mehr als 20.000 Tonnen Lachs (SSC) bzw. 23.000 Tonnen (Meridian). Meridian beschäftigt in der Region derzeit mehr als 300 Mitarbeiter - eine Zahl, die sich nach Inbetriebnahme einer neuen Verarbeitung in Rosyth noch in diesem Jahr verdoppeln soll.
Die Fastfood-Kette McDonald’s hat im vergangenen Jahr in Kanada doppelt soviele Hummer-Sandwichs verkauft wie im Vorjahr 2010, schreibt The Chronicle Herald. McDonald’s bietet sein „McLobster Sandwich“ nur in kanadischen Filialen an, und hier wiederum überwiegend in den küstennahen Provinzen Nova Scotia, New Brunswick und Prince Edward Island (PEI). Das Sandwich kostet derzeit 6,19 USD (4,68 Euro), inklusive Getränk und Pommes Frites 8,49 USD (6,42 Euro). Aufgrund der großen Nachfrage wolle man in diesem Jahr schon Ende Mai mit dem saisonalen Produkt starten - ein paar Wochen früher, als dies in früheren Jahren der Fall gewesen sei, teilte Jason Patuano mit, Pressesprecher von McDonald’s für den Osten Kanadas. Einst ein Luxusgut, hatte der Hummerabsatz zunächst in Folge der Finanzkrise 2008 gelitten, parallel sind die Anlandemengen gestiegen.