Eine Geldstrafe von 300,- Euro muss ein junger Mann zahlen, der einen baden-württembergischen Polizeibeamten einen „Fisch“ nannte, schreiben die Stuttgarter Nachrichten. Dieses Urteil verhängte eine Richterin am Waiblinger Amtsgericht, kommentierte jedoch: „Mir erscheint der Fall sowieso lächerlich.“ Der Sachverhalt: am 17. März vergangenen Jahres war eine Polizeistreife in ein Schnellrestaurant in Fellbach bei Stuttgart gerufen worden, um einen vermeintlichen Streit zwischen vier Männern zu schlichten. Als sich Alexej P. (Name geändert) der Personalienaufnahme widersetzte, legten ihm die Beamten Handschellen an. Sein Freund Osman M. (Name geändert) fand dies nicht in Ordnung und bezeichnete den Polizisten als „Fisch“: „Damit wollte ich nur ausdrücken, dass es nicht ok ist, schließlich wurde meinem Kumpel weh getan.“
Die Supermarktkette Morrisons, die viertgrößte in Großbritannien, will eine leerstehende Fabrik im Fischereihafen Grimsby als Packbetrieb für Fisch und Seafood nutzen, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf nicht genannte „Informanten“. Der LEH-Filialist, der im Bereich Fleisch und Gemüse schon vertikal integriert ist, vollziehe diesen Schritt jetzt auch bei Fisch, um die Verpackungsmarge im eigenen Haus zu halten. Mehrere Jahre lang war Morrisons von dem inzwischen aufgelösten Unternehmen Cumbrian Seafoods beliefert worden.
In Island waren Ende 2011 insgesamt 1.655 Fischfangschiffe registriert, teilt die Isländische Seebehörde mit. Das sind gegenüber dem Vorjahr 30 Schiffe mehr, zählt das Statistische Büro. Die Schiffe verteilen sich auf drei Kategorien, und zwar 764 Motorschiffe (+3 Schiffe), 58 Trawler (+1) sowie 833 offene Boote (+26), von denen die meisten im Westen der Inseln registriert sind: 23 Prozent in den Häfen der Halbinsel Westfjorde und 19 Prozent an der Westküste der Insel. Das Durchschnittsalter der Flotte lag 2011 bei fast 24 Jahren, wobei die Trawler mit 27 Jahren die ältesten Fangschiffe sind.
Delegierte der EU-Kommission und Vertreter der Regierung der Inselrepublik Mauritius haben sich vergangene Woche in deren Hauptstadt Port Louis getroffen, um das erstmals 1989 abgeschlossene Fischereiabkommen zu erneuern, teilt die EU mit. Das auf drei Jahre geschlossene neue Fischereipartnerschaftsabkommen (FPA) und Protokoll beinhaltet Thunfisch-Fangrechte für mehrere EU-Mitgliedsstaaten - vor allem Frankreich, Portugal und Spanien - , im Gegenzug erhält Mauritius Kompensationszahlungen in Höhe von insgesamt 1,98 Mio. Euro. Der jährliche Betrag von 660.000 Euro setzt sich zusammen aus 357.500 Euro für eine Fangmenge von 5.500 t Thun sowie jährlich weiteren 302.500 Euro, um in den Gewässern eine nachhaltige Fischerei- und Meerespolitik zu etablieren. Die Schiffseigner zahlen darüberhinaus Lizenzgebühren.
Die Leroy Seafood Group verkauft in diesem Jahr bislang nur etwa 10 Prozent ihres Lachses auf Kontraktbasis - im gesamten Jahr 2011 waren es im Durchschnitt 43 Prozent, schreibt das Portal IntraFish. Dieser prozentuale Kontraktanteil sei „niedriger als gewöhnlich“, kommentiert Leroy. Ursache sei der schwache Lachspreis im 4. Quartal 2011. Daher hätten die Vertragspreise des 4. Quartals höher gelegen als die allgemein auf dem Spotmarkt gezahlten Preise, erklärt Leroy-Geschäftsführer Henning Beltestad. Angesichts derzeit wieder steigender Lachspreise registriere man jetzt aber wieder mehr Interesse an vertraglichen Bindungen.
Der LEH-Filialist Eroski bietet als erste Supermarktkette in Spanien Frischfisch aus MSC-zertifizierter Fischerei in seinen Theken an, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Frisch an der Theke verkauft Eroski Skrei, verpackt sind drei Produkte aus MSC-zertifiziertem Kapseehecht (panierte Filets, Frikadellen und Fischstäbchen) aus Südafrika im Sortiment. Die Fischerei auf den norwegischen Kabeljau ‚Skrei’ erhielt 2011 eine MSC-Zertifizierung. In den Eroski-Theken trägt jedes Stück Skrei eine Marke, die auf der einen Seite das ‚Norge’-Label trägt, das Logo des Norwegischen Seafood-Exportrats (NSEC), und auf der anderen Seite das MSC-Label unterhalb des Lieferantennamens, in diesem Fall Leroy und Norway Seafoods.
Der chilenische Lachszüchter Salmones Magallanes baut in der Region Magallanes (Region XII) 23 Kilometer südlich von Puerto Natales eine umweltfreundliche Brutanstalt für Lachs, meldet Fish Information & Services (FIS). Für rund 18,8 Mio. Euro errichtet der Züchter eine Kreislaufanlage, in der Lachse in ihrem ersten Lebensstadium, in dem sie im Süßwasser leben, bis zu einem Gewicht von 100 bis 350 Gramm groß gezogen werden. Zur Wasserreinigung wird die Hatchery Bakterien und UV-Licht einsetzen, heißt es auf dem Portal El Pingüino. In einem ersten Ausbaustadium sollen zunächst 8 Millionen Smolts - rund 1.400 Tonnen Fisch - produziert werden, langfristig soll mit der doppelten Menge die gesamte Region Magallanes mit Besatzfisch versorgt werden. Oscar Garay, Geschäftsführer für den Bereich Zucht von Salmones Magallanes, rechnet mit der Schaffung von mindestens 500 neuen Arbeitsplätzen. Entscheidend sei für den Züchter, dass die Umwelt so wenig wie möglich belastet werde. Das spiegele sich im Investitionsvolumen: eine konventionelle Brutanstalt hätte 30 Prozent weniger gekostet, meint Garay. Salmones ist in der Region seit 15 Jahren präsent und unterhält sechs Mastfarmen, eine Brutanstalt und einen Verarbeitungsbetrieb für die Produktion wertgesteigerter Lachsprodukte.
Shrimps waren früher ein Luxusprodukt, mittlerweile werden sie im Discounter gehandelt. Jährlich werden in Deutschland 56.000 Tonnen dieser Krustentiere verzehrt. Dr. Iris Menn, Fischexpertin der Umweltorganisation Greenpeace, wollte wissen, welche Folgen die Massenproduktion der Shrimps hat. Die Autoren Michael Höft und Christian Jentzsch, bekannt durch ihren kritischen Film „Die Pangasius-Lüge“, haben Iris Menn auf einer Reise vom Hamburger Fischgroßmarkt in ein Zentrum der Garnelenproduktion, in die Provinz Chanthaburi am Golf von Thailand begleitet. „Was sie dort vorfindet, übersteigt ihre schlimmsten Befürchtungen“, heißt es in einer Vorankündigung des Films: „Die Massentierhaltung auf engstem Raum hat einen intensiven Einsatz von Antibiotika, Pestiziden und Desinfektionsmitteln zur Folge. Zahlreiche Abwässer werden ungeklärt in die Landschaft gepumpt. Das Ergebnis: belastete Böden und Flüsse.“ Auch die Arbeitsbedingungen der Burmesen, die „in den thailändischen Shrimps-Fabriken unter erbärmlichen Bedingungen für einen Hungerlohn“ arbeiten, werden thematisiert. Am heutigen Freitag, den 24. Februar, strahl der Fernsehsender NDR die Reportage „Schmutzige Shrimps“ um 21:15 Uhr aus.
Die Hummerfischer im US-Bundesstaat Maine erwarten 2012 wie schon im Vorjahr Rekordanlandungen, doch angesichts schwacher Marktpreise jetzt schon im vierten Jahr in Folge müssen sie kämpfen, schreiben US-Zeitungen. Während andere Fischbestände schwächeln, notierten die Maine-Fischer im vergangenen Jahr Fänge von 100 Mio. Pounds (45.400 t), noch mehr als das Rekordergebnis 2010 von 94,7 Mio. Pounds (42.994 t), berichtet die CBS Moneywatch. „Aufgrund der großen Zahl junger Hummer, die wir am Meeresgrund beobachten, rechnen wir für die nächsten Jahr mit starken Anlandungen“, zitiert die Nachrichtenagentur The Associated Press den Vertreter der Fischereibehörde, Patrick Keliher. Bis in die 1980er Jahre wurden in Maine im Jahresdurchschnitt etwa 20 Mio. Pounds (9.080 t) Hummer gefischt, erinnert sich David Cousens, langjähriger Präsident der Hummerfischer-Vereinigung von Maine. Sorgen bereite jedoch der Preisverfall. Für die 94,7 Mio. Pounds im Jahre 2010 wurden 313 Mio. USD (237 Mio. Euro) erlöst - noch 2006 wäre es erheblich mehr gewesen. „Unsere Kosten sind durch’s Dach gegangen, während der Preis für Hummer mit 1,50 USD/Pound (3,30 USD/kg oder 2,49 Euro/kg) unter jenem von 2006 liegt“, sagt Cousens. Hohe Preise für Schiffsdiesel, Köder, Fanggerät und andere Ausrüstungsgegenstände bedeuteten ökonomische Herausforderungen.
Die spanische Thunfisch-Fangflotte hat versprochen, die Auswirkungen der Ringwadenfischerei auf Nichtzielarten zu minimieren, schreibt Fish Information & Services (FIS). Im baskischen Sukarrieta (Provinz Bizkaia) präsentierten die spanische Vereinigung der Thunfisch-Frostfabrikschiffe (ANABAC) und die Produzentenorganisation großer Frostthunfischfänger (OPAGAC), die im Spanischen Fischereiverband (CEPESCA) zusammengeschlossen sind, eine entsprechende Strategie für die Ringwadenfänger. Kern der anstehenden Maßnahmen ist eine Optimierung der so genannten Fischlocker (FAD = fish attracting devices) im Hinblick auf eine größere Selektivität, um insbesondere den Beifang von Meeresschildkröten und Haien zu verringern, heißt es in einer Presseerklärung der CEPESCA. Bis Ende dieses Jahres sollen sämtliche Fischlocker durch selektivere Modelle ersetzt werden. Im Rahmen eines neuen Managementsystems sollen die Fänge in einem Bordbuch notiert werden, um die Effizienz der neuen Maßnahmen einschätzen zu können. Eine von OPAGAC und ANABAC gemeinsam besetzte Kommission soll bei einem jährlichen Treffen den Verhaltenskodex für die Ringwadenfischerei auf Thun überprüfen.