Die Erzeugerpreise für Nordseekrabben haben erstmals seit 2008 wieder kurzzeitig die Marke von 6 Euro/kg überschritten. Das teilt der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer mit. Saisonbedingt rückläufige Fänge treffen auf einen anhaltend guten Absatz. Im Vorjahr hatten Streikaktionen und Fangpausen der Fischer für bundesweites Medienecho gesorgt, nachdem der Erzeugerpreis wochenlang unter 1,50 Euro/kg gesunken war. "Seitdem zeigte sich ein zunehmendes Verbraucherinteresse an dem Produkt, so dass die Branche über einen guten Absatz berichtet", sagt Verbandsvorsitzender Dr. Peter Breckling. Traditionell absatzstark sind die Sommermonate durch den Fremdenverkehr in der Küstenregion. Auf den niederländischen Auktionen schwanken die Preise zur Zeit zwischen 5 und 6 Euro.
Die Behörden im japanischen Fukushima haben 15 Monate nach der Reaktorkatastrophe im März 2011 den Verkauf einiger Seafood-Arten wieder erlaubt, meldete gestern The Japan Times. Demnach habe die Fukushima Prefectural Federation of Fisheries Cooperative Associations nach Strahlungstests den Verkauf zweier Arten Octopus und einer Muschelsorte zugelassen, die vor allem in der Region verkauft werden. Bei Radioaktivitätsmessungen, die am 14. Juni vorgenommen wurden, seien keine radioaktiven Substanzen festgestellt worden. Auch die Reaktoren des havarierten AKW gehen in wenigen Wochen wieder in Betrieb, berichtet diese Woche der Spiegel: Reaktor 3 voraussichtlich am 8. Juli, Reaktor 4 am 24. Juli.
Selonda, Griechenlands zweitgrößter Produzent von Wolfsbarsch und Dorade, konzentriert sich verstärkt auf neue, außereuropäische Märkte, meldet das Portal IntraFish. John Stephanis, der Selonda seit Gründung 1981 führt, hat unter anderem Japan im Blick: "Wenn wir Wolfsbarsch und Dorade in Japan so einführen können, wie es die Norweger mit Lachs vor zehn bis 15 Jahren geschafft haben, wäre das eine beachtliche Entwicklung." Dank eines Exportanteils von 85 Prozent ist Selonda wie auch der Wettbewerb besser aufgestellt als das Gros der griechischen Wirtschaft, ist aber auch von erschwerter Kreditbeschaffung im Lande, schlechter Motivation der Belegschaft und zögerlicher Kreditgewährung beispielsweise seiner Futterlieferanten betroffen. Wichtigste und stabile Exportmärkte für Selonda sind Italien (35 Prozent), Griechenland (14 Prozent), Frankreich (15 Prozent), Großbritannien (7 Prozent) und Portugal (5 Prozent). Aufstrebender Markt sind die USA, deren Einfuhr binnen Jahresfrist um 50 Prozent auf einen Anteil von 6 Prozent am Selonda-Export zulegte. Auch Russland, wo die Griechen seit drei Jahren aktiv sind, mit einem Anteil von derzeit 3 Prozent könnte unter die Top Ten aufsteigen.
Die neuseeländische Regierung wirft einem Fangschiff aus Korea vor, bei zwei Fangfahrten Fisch im Wert von 475.000 bis 880.000 Euro über Bord geworfen zu haben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Darüber hinaus beschuldigt ein Bezirksgericht in Christchurch an der Ostküste Neuseelands die fünf Schiffsoffiziere der „Oyang 75“ zahlreicher anderer Vergehen. Der Fischereiexperte Damien Johnson schätzt, dass das Schiff zwischen 330 und 600 Tonnen beschädigten oder untermaßigen Fisch als Discard wieder ins Meer geworfen habe, um quotierten Fisch aufzuwerten: so konnte das Schiff höherwertigen Fisch anlanden und damit den Ertrag erhöhen. Das Gericht konnte sich dabei auf Informationen der Fischereibeobachterin Susannah Barham stützen, die bei der zweiten Fangfahrt mit an Bord war. Außerdem werden der Kapitän, der Decksbootsmann, der Funker und der stellvertretende Offizier beschuldigt, die indonesischen Besatzungsmitglieder wiederholt misshandelt und die Fischereibeobachterin in ihrer Arbeit behindert zu haben. Die nicht-koreanischen Seeleute hatten das Schiff daher in Lyttelton (Neuseeland) aufgrund "unmenschlicher Behandlung, zu langer Arbeitszeiten und Lohnproblemen" verlassen - Vorwürfe, die Susannah Barham bestätigte.
In der vergangenen Woche hat der Lachs-Aquakultur-Dialog dem Aquaculture Stewardship Council (ASC) einen weltweit gültigen Standard für die nachhaltige Lachszucht übergeben. "Das ist ein weiterer Meilenstein für den ASC, nachdem in diesem Jahr schon die Standards für Tilapia und Pangasius als auch das Verbraucher-Logo des ASC vorgestellt worden sind", heißt es in einer Mitteilung des ASC. Chris Ninnes, ASC-Geschäftsführer, wies auf die breite Beteiligung bei der Entwicklung des Lachs-Standards hin, die der Salmon Aquaculture Dialogue schon im Jahre 2004 begonnen hatte. Mehr als 500 Züchter, Umweltschützer, Wissenschaftler, Seafood-Einkäufer, Regierungsvertreter, Einheimische aus den Produktionsländern und sonstige an der Lachszucht Interessierte hatten sich an dem Prozess beteiligt. Die Koordination lag in den Händen der Umweltorganisation WWF, an der Finanzierung beteiligte sich die David and Lucile Packard Foundation. In Kürze wird der ASC mit der Auditierung von Pilotfarmen beginnen. Weltweit bestehe Interesse an einer Zertifizierung, vor allem in Chile, Norwegen, British Columbia, Schottland, Australien und Neuseeland. Voraussichtlich schon Ende dieses Jahres können die ersten Farmen zertifiziert werden, prognostiziert Bas Geerts, ASC-Direktor für Standards. Die ersten ASC-zertifizierten Lachsprodukte könnten Anfang 2013 am Markt sein.
Die Ellingsen Seafood Group, einer der eher kleineren norwegischen Lachszüchter und Weißfisch-Verarbeiter, erlitt 2011 Gewinneinbußen von 50 Prozent, meldet das Portal IntraFish. In seinem Jahresbericht weist das Familienunternehmen eine Halbierung des Betriebsgewinn von 13,3 Mio. Euro (2010) auf 7,4 Mio. Euro (2011) aus, während die Umsätze 2011 im Vorjahresvergleich um rund 10 Prozent auf 41,4 Mio. Euro zurückgingen. Die Ellingsen-Gruppe, die in Norwegen elf Meereszuchten betreibt und 81 Mitarbeiter beschäftigt, begründete die negative Geschäftsentwicklung mit den schlechten Lachspreisen im Jahre 2011. Die Verschuldung des Fischproduzenten stieg um 38 Prozent auf 43,8 Mio. Euro. Der Cash Flow brach von 13,3 Mio. Euro auf 345.000 Euro ein. Trotz des schlechten Jahresabschlusses 2011 zeigte sich der Vorstand optimistisch insbesondere mit Blick auf den Wert seines Fischbestandes. Dort schwammen Ende 2011 Fische im Wert von 22,9 Mio. Euro, gut 29 Prozent mehr als 2010. Die Ellingsen Seafood Group besteht aus der Muttergesellschaft Ellingsen Seafood Holding sowie den vier 100%igen Tochterunternehmen Ellingsen Seafood, Musken Laks, Ellingsen Vaagan Eiendom und Ellingsen Utvikling.
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Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann hat 36 niedersächsischen Lebensmitteln offiziell den Status von „Kulinarischen Botschaftern“ verliehen – fünf davon aus dem Fischbereich:
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Die Versorgung mit Fischrohware zu verbraucherfreundlichen Preisen stellte die Unternehmen der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels im Jahr 2011 vor besondere Herausforderungen. Während Fischarten wie Alaska-Seelachs, Kabeljau, Schellfisch und Lachs ausreichend vorhanden waren, war infolge einer starken Kürzung der Fangquote für den nordostarktischen Hering die Versorgung mit dieser Fischart durch Rohwarenknappheit und sehr hohe Preissteigerungen erschwert. Anlässlich der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes wurde bekanntgegeben, dass im dritten Jahr in Folge der Umsatz der Branche mit 2,24 Mrd. € 0,7 % unter dem Niveau des Vorjahres lag. Dabei stand ein um 4,6 % gestiegener Auslandsumsatz in Höhe von 461 Mio. € einem Rückgang des Inlandumsatzes um 2,9 % auf 1,78 Mrd. € gegenüber. Die Produktionsmenge hat sich im Jahr 2011 um 1,1 % auf 492.231 t verringert, während sich der Produktionswert um 0,4 % auf 1,82 Mrd. € erhöhte. Die Unternehmen sind daher mit dem wirtschaftlichen Ergebnis des Jahres 2011 nicht durchgängig zufrieden. Die von der EU-Kommission geplante Einführung von Zöllen (u. a. auf Einfuhren für Alaska-Seelachs) ab 2013 hält der Bundesverband für nicht „zeitgemäß“ und kontraproduktiv, da letztendlich der Verbraucher diese Kosten bezahlen wird.