Tilapien wachsen in warmem Wasser schneller als hormonbehandelte Artgenossen. Zu diesem Ergebnis kommt die Georg-August-Universität Göttingen in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 209.000,- Euro geförderten Forschungsprojekt. Da männliche Buntbarsche doppelt so schnell wachsen wie die Weibchen, weil Tilapien dieser Art Maulbrüter sind und während der Brutpflege kein Futter zu sich nehmen können, bevorzugen Züchter Männchen. Deshalb werden die Larven in einigen Ländern mit Hormonen gefüttert, um männliche Bestände zu erzeugen, erläutert Gabriele Hörstgen-Schwark von der Abteilung Aquakultur und Gewässerökologie. Der Nachteil: "Da die Hormone über das Futter in die Gewässer gelangen können und so andere Lebewesen beeinträchtigen, ist es wichtig, auf eine gleichwertige, aber nachhaltige Fischproduktion umzusteigen." Dass dies möglich ist, haben die Wissenschaftler in einer Kreislaufanlage des sächsischen Kooperationspartners Fisch und Wasser Oelzschau jetzt bewiesen. Eine Wassertemperatur von 36 Grad beeinflusst nicht nur - wie schon in früheren Untersuchungen gezeigt - die Geschlechtsausbildung frisch geschlüpfter Larven: "Es hat sich herausgestellt, dass die temperaturbehandelten Männchen schneller wachsen und sogar größer werden als die hormonbehandelte Vergleichsgruppe." Derzeit arbeiten die Forscher an der Optimierung einer Aquakulturanlage mit integrierter Wärmebehandlung.
Der Marine Stewardship Council (MSC) überreichte der 200-sten Fischerei das Zertifikat für Nachhaltigkeit und gutes Management: die Fischerei auf Schneekrabben (Chionoecetes opilio) in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador darf nach einer Bewertung durch den Zertifizierer Intertek Moody Marine (IMM) das blau-weiße Label verwenden. Auftraggeber ist die in St. John's ansässige Vereinigung der Seafood-Produzenten (ASP), die schon für ihre Fischerei auf Kaltwassergarnelen eine MSC-Zertifizierung besitzt. Die Fischerei auf die Snow Crab, auch Queen Crab genannt, findet vor der Küste der Provinz Neufundland und Labrador in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Kanadas und in den angrenzenden internationalen Gewässer in definierten Krabben-Management-Gebieten statt. Eingesetzt werden dabei kegelförmige Lebendfallen. In Abhängigkeit von der Witterung startet die Fischerei zeitig im Frühjahr, sobald die Region eisfrei ist, und versucht dabei die Paarungszeit der Krabben zu meiden. Nach der Häutung werden im Sommer nur wenige Soft-Shell-Crabs gefangen. In den vergangenen Jahren wurden in der Provinz per anno im Schnitt 50.000 Tonnen angelandet (2009: 44.000 t, 2010: 53.500 t). Die Fischerei ist die ökonomisch wichtigste der Provinz und eine der bedeutendsten von ganz Kanada. Die lebend angelieferten Krabben werden gekocht und zu TK-Sektionen verarbeitet. Wichtigste Märkte sind die USA und Japan, aber auch nach China, Thailand und Europa (Niederlande) wird exportiert.
Alain Schmit, Inhaber und Geschäftsführer von Crawfresh / Luxemburg ist per sofort für DKSH tätig. Alain Schmit wird als exklusiver Berater für DKSH die Beschaffung von Flusskrebsfleisch aus China übernehmen, die Qualitätssicherung vor Ort durchführen und die termingerechte Verladung sicherstellen. Für die Kunden von Crawfresh wird sich nur der Rechnungssteller ändern, Service und Qualität bleiben unverändert, so Alain Schmit zum FischMagazin. Alain Schmit ist seit 20 Jahren ein anerkannter Fachmann im Geschäft mit Flusskrebsfleisch und hat in diesem Sektor Know-How, Erfahrungen und Verbindungen wie wohl kaum jemand sonst. DKSH, der Seafood-Spezialist mit 150 Jahren Erfahrung im Handel mit Asien, geht damit konsequent seinen Expansionsweg weiter. Rechtzeitig vor der beginnenden Flusskrebssaison im Mai hat man die Verbindung besiegeln können, die sich bereits auf der ESE in Brüssel in einer gemeinsamen Messepräsentation auf dem Stand von DKSH in Halle 9, Stand 4072 zeigt.
Der Präsident des insolventen spanischen Fischereikonzerns Pescanova hat möglicherweise schwere Verfehlungen begangen, schreibt IntraFish. Manuel Fernández de Sousa soll im Vorfeld des Konkursverfahrens - zwischen Dezember 2012 und Februar diesen Jahres - die Hälfte seiner 14,4 Prozent Gesellschaftsanteile veräußert haben. Sousa begründete dies gegenüber der Finanzaufsichtsbehörde CNMV damit, dass er dem angeschlagenen Unternehmen einen Teil des Geldes wieder leihen wollte. Allerdings hatte er - entgegen spanischem Recht - weder den eigenen Aufsichtsrat noch die Aufsichtsbehörde über diesen Verkauf informiert. Einer der größten Anteilseigner, die belgische Brauerei Damm, beklagte, dass er nach dem Verkauf der Anteile weiterhin auf Basis der ihm ursprünglich zustehenden vier Vorstandssitze Einfluss ausgeübt habe. "Durch die Vertuschung seines tatsächlichen Anteils konnte er Entscheidungen treffen, die unserer Ansicht nach dem Unternehmen geschadet haben."
Erstmals sind Menschen nach dem Genuss von in Deutschland gekauftem Fisch an Ciguatoxin-Vergiftungen erkrankt. Experten hätten jetzt in 14 Fällen, die bereits im November 2012 aufgetreten waren, Ciguatoxine nachgewiesen, teilt nach Mitteilung der Ärzte-Zeitung das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit. Damit wurde eine Vermutung bestätigt, die deutsche Veterinärbehörden bereits vor fünf Monaten aufgrund der Symptomatik gesundheitlicher Probleme bei mehreren Verbrauchern geäußert hatten. Die Fischmanufaktur "Deutsche See" hatte damals vorsorglich eine Lieferung Red Snapper-Filet aus dem Indischen Ozean vor Sri Lanka gesperrt. Weltweit erkranken jährlich Schätzungen zufolge 50.000 bis 500.000 Menschen an dieser Vergiftung. In Deutschland waren den Angaben zufolge solche Erkrankungen namens Ciguatera bislang nur als Urlaubsmitbringsel von Touristen bekannt. Auslöser sind Stoffwechselprodukte von Algen in subtropischen oder tropischen Meeresgebieten, die von Fischen gefressen werden. Zu den ersten Symptomen ghören Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Empfindungsstörungen - etwa bei der Temperaturwahrnehmung - können sogar monatelang anhalten.
Russische Wissenschaftler haben eine Anhebung der diesjährigen Fangquote für den Alaska-Pollack um 4,9 Prozent auf 430.000 Tonnen vorgeschlagen, meldet das Portal IntraFish. Nach Mitteilung des Pazifischen Fischereiforschungszentrums (TINRO) haben fischereiliche und akkustische Untersuchungen ergeben, dass die AP-Biomasse in der östlichen Beringsee mit 6,7 Mio. Tonnen höher ist als einige Jahre zuvor. Auch der Bestand in der westlichen Beringsee sei höher als 2010 und 2011, sagt Mikhail Stepanenko, Wissenschaftler am TINRO-Center. Die Stabilisierung des Bestandes sei den starken Nachwuchsjahrgängen 2006 sowie 2008 bis 2010 zu verdanken. 2013 würden Fische des Jahrgangs 2008 mit einer Durchschnittsgröße von 40 bis 45 Zentimetern den Seelachs-Bestand dominieren, außerdem der Jahrgang 2009 mit Tieren von 37 bis 42 Zentimetern, erklärt Stepanenko. Die Experten empfehlen TACs von 393.100 t für die westliche Beringsee, rund 5.600 t für das Gebiet Chukotka und 31.400 t für das Untergebiet Karaginsk. 2012 wurden in der Beringsee insgesamt 385.500 t AP gefischt, was 93,9 Prozent der Vorjahresquote entspreche. Die gewöhnlich von Mitte Mai bis Ende des Jahres laufende B-Saison liefert etwa 40 Prozent der gesamten russischen AP-Fangmenge, die sich 2012 auf 1.675.890 t belief - 46.140 t mehr als 2011.
Der Hamburger Fischgroßhändler Karsten Hagenah ist in die ehemaligen Räume von Fisch Schloh im City Center Ahrensburg (CCA) gezogen und betreibt dort seit Anfang April einen Fischeinzelhandel - das "Fischhaus". Für Hagenah-Geschäftsführer Torsten Oesmann sei der Fischeinzelhandel in Ahrensburg der Beginn eines Vorhabens, das er schon seit längerem plane. Weitere Standorte sollen langfristig folgen, kündigte Oesmann im Gespräch mit FischMagazin an. Von den fünf Mitarbeitern, die die 18 Meter lange Theke bedienen, stammen drei aus dem Hause Hagenah, zwei hatten bislang bei Fisch Schloh gearbeitet. Der Frischfisch kommt aus der Hagenah-Produktion am Hauptsitz in der Schnackenburgallee, Marinaden, Salate und derzeit auch der Räucherfisch von Partnerbetrieben. Das bis Ende März ebenfalls von Schloh betriebene Fischbistro wird jetzt von dem türkischstämmigen Inhaber eines Cafés geführt, das am anderen Eingang des CCA liegt. Eine Neuerung: das Restaurant ist bis 22:00 Uhr geöffnet. Für die Gastronomie habe er einfach kein Personal, begründet Torsten Oesmann den Verzicht. Der Ende Dezember 2012 durch einen Brand schwer beschädigte Hagenah-Hauptsitz wird mit einem Investitionsvolumen von 2,7 Mio. Euro wieder aufgebaut und soll Ende diesen Jahres, eventuell sogar schon im Oktober wieder voll produzieren.
Ende März hat Fisch Schloh sein Geschäft im City Center Ahrensburg (CCA) geschlossen. Inhaber Pamela und Volker Brun sind mit einem Drittel ihrer Mitarbeiter in einen kleineren Laden in der Manhagener Allee 11 gezogen und haben dort am Dienstag, den 9. April neu eröffnet. "Wir müssen und wollen hier raus", zitierte im März das Hamburger Abendblatt die Fischhändlerin, "wir haben uns verkalkuliert." Für die 433 Quadratmeter im CCA zahlten sie allein 11.000 Euro Miete monatlich - der neue Laden koste ein Fünftel für jetzt 158 Quadratmeter. Der 18 Meter lange Tresen war immer gut bestückt. "Doch allein vom Zeigen verdienen wir nichts." Eine Ursache für den Fehlschlag: die Laufkundschaft betrat das Einkaufszentrum nicht über jenen Eingang an der Großen Straße, an der Fisch Schloh lag, sondern vorrangig über die Tiefgarage des CCA. Hinzu kam als Kostenfaktor die offene stehende Center-Tür, die zwar zur CCA-Fläche gehört, jedoch die Heizkosten des Fischgeschäfts in die Höhe trieb. Von den bislang 18 Angestellten mussten die Bruns 12 entlassen. Am neuen Standort arbeiten sie mit jenen Beschäftigten "mit mehr als zehn Jahren Erfahrung" weiter. Dort soll auch das Bistro bestehen bleiben, allerdings nur noch mit 20 Plätzen. In der Manhagener Alle 11 hatte übrigens in der Vergangenheit schon Heidi Hansen eine Fischhandlung betrieben.
Fischhändler Dieter Schröter schließt zum 1. Juni sein Geschäft in der Bahnhofsstraße im nordrhein-westfälischen Unna , schreibt das WAZ-Portal 'Der Westen'. Sein 25-jähriges Jubiläum diesen Sommer feiert er damit nicht mehr. Damit endet für das 66.000 Einwohner zählende Unna eine Tradition: mehr als 60 Jahre lang besaß die Kreisstadt im östlichen Ruhrgebiet ein Fischgeschäft in der Innenstadt. Die Produkte von Fischfeinkost Schröter wird man jedoch weiterhin in der Region kaufen können. Seit Herbst 2012 ist der Fischhändler auf dem Wochenmarkt in Dortmund vertreten und ab dem 3. Mai verkauft er auch auf dem Unnaer Marktplatz.
Unter den Lebensmittel-Verbrauchern ist die Kenntnis der unterschiedlichen Öko-Siegel nicht sehr ausgeprägt. Das zumindest ist das Ergebnis einer Studie der Universität Göttingen, in deren Rahmen im vergangenen Jahr 300 Verbraucher mit acht verschiedenen Labeln konfrontiert wurden. Probanden, die das entsprechende Bildzeichen der Label kannten, wurden anschließend nach der Bedeutung des Labels gefragt, ihrem Vertrauen in das Label und nach dem Kauf von gelabelten Produkten. Bekannt sind danach vor allem das deutsche Bio-Siegel und das Fairtrade-Siegel. 95 Prozent gaben an, das Bio-Siegel zu kennen, 72 Prozent besitzen Hintergrundwissen und 54 Prozent vertrauen ihm. An dritter Stelle folgte, allerdings mit großem Abstand, das MSC-Label für nachhaltige Fischerei, das 26 Prozent der Befragten "schon mal gesehen" haben. 81 Prozent dieser Personen wiederum gaben an, Produkte mit MSC-Logo zu kaufen. Damit rangiert der MSC vor dem EU-Bio-Siegel, das 15 Prozent kannten und nur 5 Prozent mit Inhalt zu füllen vermochten.