Am vergangenen Sonnabend, den 4. Mai fand zum dritten Jahr in Folge der Weltfischbrötchentag statt. Die jährlich wiederkehrende Marketingaktion - eine Erfindung des Ostsee-Holstein-Tourismusverbandes - findet an den Küsten immer mehr Anhänger, schreibt die Nordsee-Zeitung (NZ). Nicht nur in Schleswig-Holstein, auch im Niedersächsischen wurde der Tag genutzt. "Das Fischbrötchen nimmt eine positive Entwicklung, es wächst in seiner Bedeutung", zitiert die NZ den Geschäftsführer von Abelmann (Bremerhaven), Lars Gieseking. Karina Beier, Marktleiterin beim Nachbarn "Fiedlers Fischmarkt" im Schaufenster Fischereihafen, nennt konkrete Zahlen: von Montag bis Donnerstag verkaufe sie täglich rund 320 Brötchen und am Wochenende gut 720. Das Besondere an den Brötchen: seit vier Jahren werden sie in Muschelform gebacken. Der Renner unter den Varianten sei der Matjes. Ein starkes Produkt sind Fischbrötchen auch bei der Fischgastrokette Nordsee. Deutschlandweit wurden in den mehr als 400 Fililalen im vergangenen Jahr 29,7 Mio. Brötchen verkauft - knapp 100.000 pro Tag. Favorit der Kunden sei das Backfisch-Baguette mit 7,4 Mio. Verkäufen, gefolgt von Bismarck- und Matjes-Baguette. Eine eigene Philosophie des Belegens verrät Horst Degenhard, seit 1975 Inhaber des Fischbrötchenwagens "Roter Sand". Beim Matjes-Brötchen müsse "auf der linken Seite immer ein bisschen Matjes rausgucken, ungefähr zwei Zentimeter. Der erste Biss soll nur nach Fisch schmecken, beim zweiten kommt das Brötchen dazu, beim dritten die Zwiebel."
Der norwegische Lachszüchter Norway Royal Salmon schloss das 1. Quartal 2013 mit einem Ergebnis ab, das dreimal so hoch war wie im 1. Quartal 2012: das EBIT von 5,9 Mio. Euro bedeutete ein Plus von 350 Prozent, meldet IntraFish. Basis waren Betriebseinnahmen von 69,1 Mio. Euro (I/2012: 49,9 Mio. Euro). Das positive Ergebnis bescherte ein starker Lachsmarkt mit erheblich gestiegenen Preisen: das EBIT je Kilo lag mit 1,20 Euro nahezu dreimal so hoch wie die 0,42 Euro/Kilo im 1. Quartal 2012. Die Erntemenge lag in den ersten drei Monaten 2013 mit 5.405 Tonnen 19 Prozent höher als im 1. Quartal 2012. Insgesamt handelte Norway Royal Salmon 13.574 Tonnen - 6 Prozent mehr als 2012. Auch für das laufende 2013 ist der Züchter optimistisch gestimmt und will insgesamt 30.000 Tonnen Lachs ernten. NRS will sich auch um einige der 20 neuen Zuchtlizenzen bewerben, die Norwegen in der Region Troms und Finnmark vergeben will.
Der norwegische Produzent Norway King Crab hat seine Fischerei auf Königskrabben (Paralithodes camtschaticus) erfolgreich von der Organisation Friend of the Sea (FoS) als nachhaltig zertifizieren lassen, meldet das Portal IntraFish. Die Fischerei wird von kleinen, höchstens elf Meter langen Booten betrieben, die jeweils mit bis zu 30 Korbfallen fischen. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist die Fischerei unproblematisch: gefischt wird außerhalb von Meeresschutzzonen, der Meeresboden wird nicht beeinträchtigt und Beifänge oder Discards werden nicht produziert, da die Fallen Fluchtausgänge für Nicht-Zielarten besitzen. Untermaßige Jungtiere werden lebend wieder freigelassen. Der Bestand gilt als nicht überfischt. Örtliche Behörden kontrollieren die Fischerei und jährlich werden neue Fangquoten vergeben. Die Fischerei und die Verarbeitungsbetriebe besitzen ein effizientes Energie- und Wassermanagement. Abfälle werden recycled und auf den Einsatz ozonschädigender Kühlmittel wird verzichtet. Svein Ruud, Geschäftsführer von Norway King Crab, begrüßte die Zertifizierung als "wichtigen Mehrwert" für seine Produkte.
Pesca Chile, chilenische Tochter des insolventen spanischen Fischereikonzerns Pescanova, ist bankrott. Das erklärte der 4. Zivilsenat in Santiago de Chile, meldet die chilenische Zeitung Diario Financiero. Unter dem Dach von Pesca Chile waren die Lachszucht-Töchter von Pescanova - Acuinova und Novaustral - zusammengefasst. Das Farmunternehmen ist mit 53,7 Mio. Euro bei acht chilenischen Banken verschuldet, die sich durch einen Verkauf der Zuchtanlagen schadlos halten wollten. Pescanova wollte ursprünglich Acuinova für umgerechnet 194,8 Mio. Euro verkaufen, um seine Verschuldung abzubauen.
Bonus-Zahlungen an die Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke sind in die Kritik mehrerer Ratsfraktionen der saarländischen Stadt geraten. Den Geschäftsführern der Stadtwerke Holding (SWV) und der Tochtergesellschaften Vertrieb und Netz, Jochen Dahm und Ralph Schmidt, hat der Aufsichtsrat einen 15-prozentigen Lohnaufschlag jeweils für die Jahre 2010 und 2011 gewährt, schreibt die Saarbrücker Zeitung. Jochen Dahm ist gleichzeitig auch Geschäftsführer der umstrittenen Meeresfischzucht Völklingen (MFV). Norbert Degen, früherer SPD-Oberbürgermeisterkandidat, spricht von "Selbstbedienung bei den Stadtwerken" und kritisiert, dass Geschäftsführer Jochen Dahm (CDU) "für seine dilettantischen Leistungen auch noch mit 39.000 Euro belohnt" werde. Auf SZ-Anfrage, für welche besonderen Leistungen diese Tantiemen gewährt worden seien, hatte Völklingens Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) nicht geantwortet. Für die Meeresfischzucht Völklingen waren bis Ende 2012 geschätzte 21 Mio. Euro investiert worden. Die Planungen ging zuletzt davon aus, dass die Gewinnzone frühestens in zehn bis elf Jahren - 2023/2024 - erreicht werde.
Die norwegische Weißfisch-Gruppe Havfisk, ehemals Aker Seafoods, meldet für das 1. Quartal 2013 ein schwaches Ergebnis, bedingt durch niedrige Preise für Kabeljau und Seelachs, schreibt IntraFish. Auf Basis eines Umsatzes von 22,6 Mio. Euro (1/2012: 31,6 Mio. Euro) notierte Havfisk ein EBITDA, das mit 3,8 Mio. Euro um 41 Prozent niedriger lag als die 5,4 Mio. Euro im 1. Quartal 2012. Das EBIT von 3,1 Mio. Euro lag bei nicht einmal der Hälfte der 6,6 Mio. Euro im Vergleichsquartal. Die Fangmengen je Fangfahrt liegen auf Rekordniveau, teilte Geschäftsführer Olav Holst-Dyrnes mit, so dass die Flotte ihre Fangtage reduziert habe. Dennoch sind die Kabeljau- und Seelachspreise weiterhin niedrig.
Bis zu 200 kleine Fischerboote fuhren gestern in Island auf Fangfahrt - am ersten Tag der Küstenfischerei-Saison, die bis in den August dauert, meldet die Icelandic Review. Nach Angaben der Fischereibehörde dürfen die kleinen Boote in dieser Saison etwa 8.610 Tonnen fischen, und zwar 2.375 Tonnen im Mai, 2.655 Tonnen im Juni, 2.365 Tonnen im Juli und noch 1.215 Tonnen im August. Insgesamt sollen derzeit 470 Fangschiffe auf See sein, während es sonst im Schnitt zwischen 250 und 270 seien, berichtet die isländische Küstenwache. Denn neben der Küstenfischerei hat vor kurzem auch die Fischerei auf den Seehasen begonnen.
Zwei weitere russische Fischereiunternehmen wollen für ihre Aktivitäten offenbar eine Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragen, meldet IntraFish. Allerdings habe das Verfahren noch nicht offiziell begonnen, korrigierte Gerlinde Geltinger vom MSC Deutschland. Die kooperierenden Fischereigruppen Bolsheretsk und Rybolovetskaya Artel wollen das Nachhaltigkeitslabel für ihre Fischereien auf insgesamt sechs verschiedene Lachsarten westlich der Halbinsel Kamtschatka in der Nähe der Flussmündungen von Bolshava, Kikhchik und Opala. Bei dieser Fischerei im Ochotskischen Meer gehen die Fischer mit Fallen, Stell- sowie Treibnetzen insbesondere auf Buckellachs, Ketalachs, Rotlachs und Silberlachs. Regenbogenforellen und Masu-Lachse ziehen ebenfalls die Flüsse hinauf, sind jedoch ökonomisch kaum von Bedeutung. 2012 landete Bolsheretsk insgesamt 18.959 Tonnen an, während Rybolovetskaya Artel 11.612 Tonnen fischte. Die Produkte - sämtliche Formen TK-Lachs und Rogen, darunter H&G-Blöcke - werden vor allem in Russland vermarktet. Allerdings wollen die Unternehmen auch "Möglichkeiten auf dem Weltmarkt" nutzen. Sollten die beiden Fischereien im Herbst diesen Jahres zertifiziert werden, würde der Anteil MSC-zertifizierter Fischereien an den russischen Lachsfischereien von derzeit 17 auf dann 20 bis 25 Prozent steigen.
Der Umsatz von Metro Cash & Carry Deutschland lag im 1. Quartal 2013 mit 1,1 Mrd. Euro 4,0% niedriger als im Vergleichsquartal 2012. Das teilte die Metro Group gestern in ihrem aktuellen Quartalsbericht mit. International sank der Umsatz von Metro Cash & Carry von Januar bis März um 2,8% auf 7,1 Mrd. Euro. "Bereinigt um den Verkauf von Makro Cash & Carry im Vereinigten Königreich erreichte der Umsatz nahezu das Vorjahresniveau", heißt es im Bericht des Handelsunternehmens. Als Ursache für den Rückgang werden drei fehlende Verkaufstage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angeführt. Insbesondere das Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln sei rückläufig gewesen. "Zudem erfolgte im Rahmen des laufenden Transformationsprozesses unter anderem die Umstellung der Werbemaßnahmen hin zu einer zielgruppenspezifischeren Ansprache der Kunden. In dieser Übergangsphase wurde der Werbeaufwand vorübergehend zurückgenommen und belastete damit die Umsatzentwicklung." Das EBIT von Metro Cash & Carry sank im 1. Quartal 2013 von -25 Mio. Euro auf -31 Mio. Euro.
Zwei Bauunternehmer aus dem westfälischen Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) planen den Bau einer Aquakulturanlage für Zander, schreibt das Mindener Tageblatt. Die Ingenieure Stefan Glammeier und René John, tätig im Dach- und Fassadenbau, wollen im Holtruper Gewerbegebiet auf einer Fläche von zwei Hektar eine Kreislaufanlage errichten, die in einer ersten Ausbaustufe 100 Tonnen Zander pro Jahr produzieren und im Idealfall auf ein Volumen von 500 Tonnen erweitert werden soll. Wasser- und umweltrechtliche Auflagen seien derzeit die entscheidenden Aspekte. Weitere konkrete Angaben wollten die Initiatoren noch nicht machen, da zunächst die Machbarkeit des Projektes überprüft werde. Sollte die Aquakultur-Idee in Holtrup verwirklicht werden, wollen sie auch ihre Baufirma 'Glammeier + John Bausysteme' an den Standort der Fischzucht verlegen.