Der Fund von Lachsgräten in einer Höhle im Kaukasus widerlegt die Hypothese, dass der enge Speiseplan des Neandertalers dazu beitrug, dass er vom modernen Menschen verdrängt wurde, schreibt das Portal Scinexx. Demnach waren die Neandertaler in der Wahl ihrer Nahrung zu stark eingeschränkt und jagten nur große pflanzenfressende Säugetiere wie Pferd, Bison und Mammut, während der anatomisch moderne Mensch, der Homo sapiens, ein breiteres Nahrungsspektrum nutzte, darunter auch Fisch. Jetzt wurde in einer Höhle an den nördlichen Hängen des Kaukasusgebirges ein ganzer Berg von Lachsgräten entdeckt. Asiatische Höhlenbären und Höhlenlöwen scheiden als Konsumenten aus, meint Hervé Bocherens, Wissenschaftler an der Universität Tübingen. Denn dann hätte die Isotopenverteilung von Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel in Kollagenproben aus Bären- und Löwenknochen Hinweise auf den Lachsverzehr liefern müssen. Doch die Bären waren wie ihre europäischen Pendants reine Vegetarier und die Löwen erbeuteten pflanzenfressende Tiere der trockenen Gebiete. Nach dem Ausschlussverfahren komme nur der Neandertaler als Lachs-Esser in Frage. Wenn also die Ernährung von Neandertaler und "anatomisch modernem Menschen" nicht grundsätzlich verschieden war, kann ein vermeindlich zu enger Speiseplan nicht der Hauptgrund für den Untergang dieses Menschen sein. Damit muss sich auch das Fisch-Marketing von dem simplen Warnhinweis verabschieden: Wer keinen Fisch ist, stirbt aus.
Im hessischen Hessenaue (Kreis Groß-Gerau) hat die Fischmaster-IP-Services mit der Produktion von Zander-Setzlingen begonnen, meldet das Portal der Zeitung Main-Spitze. Seit Ende Mai produziert der Treburer Unternehmer Eric Nürnberger auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrdepots Hessenaue 15 bis 20 Zentimeter große Jungfische für die weitere Aufzucht in Fischereibetrieben. Durch eine ausgeklügelte Licht- und Wassertemperatursteuerung kann Nürnberger ganzjährig Jungfische liefern. In vier Temperaturzonen wird den Zandern der Jahreslauf vorgegaukelt. Aus dem "Sommer"-Laichbecken mit 20 °C kommen sie in das "Winterbecken", in dem die auf 9 °C absinkende Wassertemperatur und die Lichtsteuerung Winterzeit suggerieren. Nach sechs Wochen steigen die Temperaturen und bei 23 °C erlangen die Fische ihre Handelsgröße. Den Strom für die Zucht erzeugt eine 95 kWP-Photovoltaikanlage, das über ein Speichersystem auch nachts Energie liefert. Die Zander sind vollständig an Trockenfutter adaptiert. In diesem Jahr produziert der IT-Spezialist 200.000 Jungfische. Voll ausgebaut sollen in den insgesamt 28 Becken jährlich zwei Millionen Zander-Setzlinge produziert werden.
Das Fischrestaurant 'Fisherman Tom' hat nach einem erfolgreichen Start in Wien jetzt Mitte September auch in Wiesbaden eröffnet, melden die Ad Hoc News. In Wiesbadens Flanier- und Fressmeile, der Glockengasse, wird in stilvollem Ambiente dasselbe Konzept wie in Österreichs Hauptstadt verfolgt. "Wir bieten unseren Gästen ausschließlich frischen Fisch", sagt Geschäftsführerin Sandra Kalder. Drei Mal pro Woche erhalte der jeweilige Küchenchef fangfrischen Fisch, wobei "höchste Qualität und ökologische Standards" im Fokus stünden. Bedient werde ein "mittleres Preissegment". Unter den Vorspeisen finden sich Venusmuscheln in Knoblauch-Sahne-Sud für 6,70 Euro oder Sylter Matjesfilets mit Fisherman Tom Soße für 8,90 Euro, an Hauptgerichten gibt es etwa 'Ossobuco vom Seeteufel' (Seeteufelmedaillons in pikanter Tomaten-Gemüse-Soße) für 13,50 Euro oder eine ganze Bachforelle im Ofen gebacken mit Zitronenbutter für 10,80 Euro. An der preislichen Spitze findet sich der ganze kanadische Hummer in französischer Fassbutter für 38,90 Euro oder der ganze Langustenschwanz in Limetten-Minz-Butter für 59,90 Euro. Im kommenden Jahr will Kalder auch in Dresden, Leipzig, Stuttgart und im spanischen Palma de Mallorca eröffnen.
Hoonah Cold Storage, ein Käufer und Verarbeiter von Alaska-Wildlachs sowie weiteren Seafood-Produkten, hat sich der Purse Seine Vessel Owners Association (PSVOA) angeschlossen - jener Vereinigung, die die MSC-Zertifizierung des Wildlachses aufrecht erhalten will. Damit bilden jetzt wieder sechs Produzenten die MSC-Klienten-Gruppe, teilte PSVOA-Direktor Bob Kehoe mit: 10th & M Seafoods, E. C. Philips & Son, Silver Bay Seafoods, Hoonah Cold Storage, International Seafoods of Alaska sowie Ekuk Fisheries. Erst im August war Copper River Seafoods aus der Gruppe ausgeschieden, weil das Prüfverfahren für die Lachsfischerei im Prince William-Sund noch nicht abgeschlossen ist. Anfang September hatte auch Seanna Seafoods mit Sitz in Sitka Alaska erklärt, kein Interesse mehr am MSC-Label zu haben. Stattdessen werde Seanna in Zukunft das Nachhaltigkeitsprogramm des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI), das Responsible Fisheries Management (RFM), nutzen. Die vom ASMI unterstützte RFM-Zertifizierung wird seit 2012 von acht der größten Lachslieferanten aus Alaska favorisiert, die sich vom Marine Stewardship Council getrennt hatten: Trident Seafoods, Icicle Seafoods, Ocean Beauty Seafoods, Peter Pan Seafoods, Alaska General Seafoods, E & E Foods, Kwikpak Fisheries und North Pacific Seafoods.
Der grönländische Seafood-Exporteur Polar Seafood, größter privater Fischproduzent auf Grönland, blickt auf eine dreijährige Erfolgssträhne zurück. Polar Seafood, die ihr Hauptverkaufsbüro im dänischen Vodskov unterhält und unter der Tochter Polar Seafood Denmark mehrere Produktionsbetriebe in Esbjerg besitzt, fängt mit neun eigenen Trawlern insbesondere Garnelen, Kabeljau, Grönländischen Heilbutt, Rotbarsch und Schneekrabbe. Schon 2010 war für Polar Seafood mit einem Nettogewinn von 10,3 Mio. Euro (Umsatz: 260 Mio. Euro) das bis dato beste Jahr der 1984 begonnenen Unternehmensgeschichte. 2011 stieg der Nettogewinn auf 10,9 Mio. Euro (Umsatz: 288 Mio. Euro), um 2012 auf 20,2 Mio. Euro (Umsatz: 268,1 Mio. Euro) weiter zu wachsen. Das Wachstum ermöglichte 2012 die Übernahme von East Greenland Codfish, die das Unternehmensportfolio um Lodde, Hering und Makrele erweiterte. Im Sommer 2013 wurde der Kauf eines weiteren Schwarmfischfängers verhandelt, sagt der Vorstandsvorsitzende Henrik Leth. In Moskau erweiterte Polar den bestehenden Standort um ein Kühlhaus mit 4.500 Quadratmetern Fläche. Trotz dieser Investitionen rechne Polar Seafood für 2013 aufgrund niedriger Garnelen-Fangquoten mit schwächeren Gewinnen als im Vorjahr.
Die chilenische Fischerei auf den Seehecht, seit Jahren durch rückläufige Fangmengen gekennzeichnet, ist im August aus dem Programm des Marine Stewardship Councils (MSC) ausgeschieden, meldet das Portal IntraFish. Angesichts von Fangmengen, die heute nur noch ein Drittel jener 121.200 Tonnen sind, die im Jahre 2001 gefischt wurden, spricht die Industrievereinigung Sonapesca von einer Fischerei "in der Krise". Für 2013 lag die TAC bei 39.400 t, von denen etwa 60 Prozent - 23.640 t - auf die industrielle Fischerei entfallen und er Rest von 15.760 t auf die kleine und Küstenfischerei. Zwischen Januar und August wurden gerade einmal 26.686 t oder 67,7 Prozent der Quote gefischt.
Der Tiergarten Nürnberg ist im Juli vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert worden. Nicht nur die Zoobesucher erhalten künftig im Tiergartenrestaurant "Waldschenke" MSC-zertifizierten Fisch, sondern auch bei Robben, Pinguinen und Delfinen gehört er zum Menü. Fast 70 Tonnen Fisch fressen die Tiere jährlich, davon etwa die Hälfte Hering, sagt Lorenzo von Fersen, Artenschutzbeauftragter des Tiergartens. Bereits 2007 hatte die im Tiergarten angesiedelte südamerikanische Artenschutzgesellschaft für Wassersäugetiere - Yaqu Pacha - mit "Deadline" eine Kampagne zur Rettung der Weltmeere vor Überfischung, Müll- und Lärmverschmutzung initiiert.
Im dänischen Westküstenhafen Esbjerg hat eine neue Lachsräucherei eröffnet, meldet das Portal 'Food Supply'. Mitten im Fischereihafen, in der Vesterhavsgade 145, will die Westcoast Seafood A/S kalt- und warmgeräucherte Nischenprodukte vor allem auf Basis von Lachs, aber auch andere Seafood-Produkte produzieren. Geschäftsführer ist der Lebensmitteltechnologe Ole Holmgaard Jensen, der mehr als 20 Jahre lang in der Produktentwicklung des dänischen Herstellers für Heimtierfutter Arovit führend tätig war. "Wir werden die Kapazität wahrscheinlich auf die Hälfte dessen herunterfahren, was der frühere Eigentümer gemacht hat", kündigt Jensen im Portal Jydske Vestkysten an. Unter derselben Adresse hatte bislang die Select Salmon A/S produziert, die im Februar diesen Jahres hatte Konkurs anmelden müssen. Mit dem Hauptgläubiger von Select Salmon, der Jyske Bank, habe er sich einigen können, außerdem steckte er Eigenkapital in das neue Unternehmen. Bei Westcoast Seafood sollen 15 bis - in der Hochsaison - 20 Mitarbeiter arbeiten.
Der Durchschnittspreis für norwegischen Zuchtlachs ist in der vergangenen Woche um 0,19 Euro/kg (1,50 NOK) auf 4,60 Euro/kg (36,36 NOK) gefallen, meldet IntraFish unter Verweis auf Daten des Clearinghauses NOS Clearing. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Rückgang um vier Prozent. Besonders stark, nämlich um 0,65 Euro (5,11 NOK) bis 0,76 Euro (6,02 NOK) je Kilo fielen die Preise für die größeren Sortierungen, von denen allerdings nur kleinere Mengen exportiert worden sind.
Noch im September will die erste landgestützte Lachszucht - Langsand Laks im dänischen Hvide Sande - ihren ersten Lachs auf den Markt bringen, meldet der dänische Regionalsender DR P4 auf seinem Internetportal. Die Kreislaufanlage an der jütländischen Nordseeküste will schon im kommenden Jahr 1.000 Tonnen Atlantischen Lachs produzieren. Anfang des Jahres stand das Projekt kurzzeitig auf der Kippe, als der dänische Sportfischerverband (Danmarks Sportsfiskerforbund) Erfolg hatte mit einer Klage bei der Umweltbehörde des Landes gegen die Lachszucht. Die Sportfischer und Angler befürchteten, dass der Wildlachs im angrenzenden Ringkøbing Fjord durch Abwässer der Fischzucht am Verlassen des Gewässers gehindert werden könnte. Nachdem Langsand Laks sich entschieden hatte, geruchsintensive Abwässer in die Erde einzuleiten, darf die Kreislaufanlage weiterarbeiten. Auch die Sportfischer bewerten die landgestützte Lachszucht jetzt als nachhaltig. Deren geschäftsführender Gesellschafter, der Biologe Thue Holm, zeigt sich optimistisch, dass der vergleichsweise teuer produzierte Recirc-Lachs angesichts der gegenwärtig hohen Lachspreise mit gutem Gewinn vermarktet werden könne.