Der langjährige Geschäftsführer der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH (FMH), Hartwig Sommerfeld, ist Ende Juli in den Ruhestand getreten. Sein Nachfolger ist Matthias Funk (43), der in den vergangenen sechs Jahren bei der FMH-Muttergesellschaft, der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), als Abteilungsleiter Investor Relations arbeitete, teilt die HHLA mit. Hartwig Sommerfeld habe die Geschicke der FMH über eine ausnehmend lange Phase geleitet und mit einer engagierten Belegschaft, innovativen Ideen und großem Einsatz zu dem gemacht, was sie heute ist, sagte Dr. Roland Lappin, Vorsitzender des FMH-Aufsichtsrates: ein modernes Handels- und Gewerbezentrum mit einer einzigartigen Kombination aus traditioneller Fischwirtschaft, vielfältiger Gastronomie und attraktiven Büroflächen. Alleine die fischwirtschaftlichen Betriebe generieren einen Jahresumsatz von rund 280 Mio. Euro. Matthias Funk werde den behutsamen Strukturwandel fortführen.
Ugandas Fischexporte sind seit fast einem Jahrzehnt stark rückläufig. Eportierte das ostafrikanische Land 2005 noch fast 40.000 t Fisch, so waren es 2011 nur knapp über 15.000 t, schreibt der Independent. Als Anrainerstaat des Viktoriasees profitierte Uganda lange Jahre von den reichhaltigen Beständen des Viktoriasee-Barschs, der insbesondere nach Europa exportiert wird. Während das Vorkommens des Barschs abnimmt, hat sich der Bestand an Tilapien in Afrikas größtem See in den letzten vier Jahren von 300.000 t auf schätzungsweise 600.000 t verdoppelt. Jetzt planen deutsche Behördenvertreter, den Export von Tilapia aus Uganda nach Deutschland zu unterstützen, schreibt das Portal IntraFish. "Viktoriasee-Barsch ist in Deutschland erhältlich, aber die Nachfrage nach Tilapia steigt", meinte Prof. Dr. Nikolaus Schmidt (Leipzig), der Anfang Juni sein Amt als Honorarkonsul der Republik Uganda für die fünf neuen Länder antrat. Bei einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern im Sheraton Hotel in Ugandas Hauptstadt Kampala teilte Schmidt mit, er sei diesbezüglich im Kontakt mit deutschen Importeuren. Die Einfuhr von Tilapia in die EU ging nach einem Anstieg 2011 im vergangenen Jahr um 16 Prozent zurück, schreibt FAO Globefish in einem Marktbericht vom Juni 2013. Zu 88 Prozent stammten die Tilapien aus China, weitere 8 Prozent aus Indonesien. Unter den EU-Staaten waren Polen, Spanien und Deutschland die wichtigsten Einfuhrländer.
1967 ging er Fischern ins Netz, jetzt soll er im internationalen Besatzprogramm für den Europäischen Stör eingesetzt werden: ein etwa 60 Jahre alter Stör, der seit 1967 im großen Arena-Becken des Helgoländer Aquariums schwamm. "Er soll in Berlin für Nachwuchs sorgen, damit in der Nordsee und ihren Zuflüssen durch gezielten Besatz von Jungfischen die Art wieder heimisch wird", formulieren es die Cuxhavener Nachrichten (CN). An Deck des Seenotrettungskreuzers "Hermann Marwede" wurde der über einen Meter lange Acipenser sturio in einer stählernen 300 Kilo-Transportkiste über die Nordsee von Helgoland nach Cuxhaven verfrachtet und von dort über die Autobahn ins Leibniz-Institut für Fischereiökologie in Berlin transportiert. Dort wird "der letzte seiner Art" in einem 35.000 Liter-Becken gehalten, um in dem Störbesatz-Programm für mehr genetische Variabilität zu sorgen. Dort baue das Institut für Gewässerökologie einen Elternbestand auf, zu dem bereits 550 Tiere gehören, erklärte Marcus Ebert vom Leibniz-Institut. Allerdings seien lediglich acht vor 1994 geboren. Das Helgoländer Aquarium erhielt im Austausch vom Leibniz-Institut zwei junge Störe, die bereits im Juni auf die Insel gebracht worden waren.
Der insolvente Fischereikonzern Pescanova hat 26 Unternehmen genutzt, um "regelwidrige Aktivitäten" zu verbergen. Zu diesem Schluss ist eine juristische Untersuchung des internationalen Wirtschaftsprüfers KPMG gelangt, schreibt das Portal IntraFish. Vierzehn dieser Unternehmen seien eingesetzt worden, um in den Jahren 2007 bis 2013 falsche Rechnungen zu erstellen, weitere fünf haben diese wiederum finanziert. Ihre Schulden in Höhe von rund 65,75 Mio. Euro tauchten in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns für das Jahr 2012 nicht auf ebenso wie jene von sieben weiteren Tochterunternehmen. Nach Angaben von KPMG wickelte Pescanova in jenen sieben Jahren mit den erstgenannten 14 Unternehmen Handelsgeschäfte ab, ohne dass tatsächlich Waren geliefert wurden.
Am kommenden Sonnabend, den 27. Juli, starten in Wremen wieder die traditionellen Räuchermeisterschaften, meldet die Nordsee-Zeitung. Den Rahmen bildet der 302. Wremer Markt mit Gewerbefest, der Räucherwettstreit findet zum 26. Mal statt. "Elf Einzelkämpfer oder kleine Teams haben sich angemeldet", berichtet Organisator Ingo Stelzer. Da der Vorjahressieger Thomas Degner aus Holßel diesmal nicht dabei sei, bekomme man in jedem Fall einen neuen Räuchermeister, meint Stelzer. Die Kosten für 200 grüne Aale übernehmen wieder Sponsoren. Schon einen Tag vorher holen sich die Teilnehmer ihre Aale beim Marktmeister ab, um sie über Nacht nach eigenem Rezept in eine Salz- oder Gewürzlake zu legen. Geräuchert wird in vorgeheizten Öfen und Tonnen am Wremer Deich, das Holz wurde wiederum individuell von den Teilnehmern gewählt. Gegen 16:00 Uhr wird eine sechsköpfige Jury, darunter auch ein aktiver Räucherer, den Wremer Räuchermeister 2013 ermittelt haben. "Aussehen, Geschmack der Aale sowie das Lösen der Haut und das Entfernen des Fleisches von der Gräte werden von der Jury bewertet", erläuert Ingo Stelzer. Fisch spielt noch einmal am Sonntagmorgen eine Rolle: musikalisch begleitet vom Shantychor Spaden gibt es auf dem Festplatz ab 12:00 Uhr Bratfisch aus der Riesenpfanne.
Während die Meeres- und Binnenfischerei der Türkei im vergangenen Jahr einen Rückgang der Anlandungen um 16 Prozent notierte, verzeichnete die Aquakultur des Landes einen Zuwachs um 13 Prozent. Zahlen des Türkischen Statistischen Instituts (Turkstat) weisen für die gesamte Fischzucht-Branche seit mehr als zehn Jahren ein ununterbrochenes Wachstum von 79.943 t (2003) auf 212.410 t (2012) aus. Träger dieser Erfolgsgeschichte sind die Regenbogenforelle sowie die marinen Arten Dorade und Wolfsbarsch, deren Produktionsmenge um die Faktoren 2 und 3 wuchs. Wurden 2003 in der Türkei 39.674 t Forelle produziert, waren es 2012 mit 111.335 t fast dreimal soviel. Auch von 2011 auf 2012 stieg die Erzeugung wieder um 11 Prozent. Eine untergeordnete Bedeutung hat die Meerforelle, von der 2012 noch 3.234 t produziert wurden. Die Erntemenge bei der Dorade verdoppelte sich in einem Jahrzehnt nahezu von 16.735 t (2003) auf 30.743 t (2012), derweil 2012 mit 65.512 t Wolfsbarsch mehr als dreimal soviel produziert wurde wie die 20.982 t im Jahre 2003. Karpfen spielt mit 222 t heute keine Rolle mehr.
Die Färöer Inseln haben es ausschließlich ihren Exporten von Zuchtlachs zu verdanken, dass ihre Außenhandelsbilanz für die ersten fünf Monate dieses Jahres positiv ist, meldet das Portal IntraFish. Allerdings stieg nur der Wert der Lachsausfuhr, derweil die Ausfuhrmenge 4 Prozent niedriger ist als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt exportierten die Färöer von Januar bis Mai 2013 Fisch im Wert von 266,6 Mio. Euro - gut 7,2 Mio. Euro oder 7,2 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Davon entfiel fast die Hälfte auf Aquakultur-Produkte, nämlich 132,2 Mio. Euro. Das bedeutet einen Zuwachs um 35,5 Mio. Euro gegenüber 1-5/2012, als Zuchtfisch für 96,7 Mio. Euro exportiert wurde. Die Übersicht (siehe Tabelle) zeigt, dass die Exporte aller anderen Fischarten auf Basis Wert geringer waren als im Vergleichszeitraum 2012: Schwarmfische verloren 9 Prozent, Grundfische 16 Prozent, Flundern 27 Prozent und Muscheln sogar 57 Prozent.
Die österreichische Agrarmarkt Austria (AMA) hat ein eigenes Gütesiegel-Programm für Fische gestartet, meldet das Portal Proplanta. "Unser Ziel lautet: mehr Fische im Wasser, Nachhaltigkeit im Blick und Qualität auf dem Teller", erklärte Österreichs Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich anlässlich einer Pressekonferenz der Marketing-Organisation. Mit dem AMA-Gütesiegel gebe es erstmals ein schlüssiges Konzept, das sowohl die Vorgaben in der Produktion als auch die Herkunft transparent abbilde, sagte Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing. Das System der Qualitätssicherung erstrecke sich über alle Stufen der Produktion. In der Richtlinie "Fischaufzucht" sind die Fischproduktion, die Brutanlage sowie die Aufzucht in der Aquakultur geregelt. Die Vorgaben zu Schlachtung, Filetierung und Verarbeitung werden in der darauf aufbauenden Richtlinie "Fisch und Fischprodukte" festgelegt. Sämtliche Standards rund um die Fütterung sind in einer separaten Richtlinie für Futtermittel enthalten. In Österreich wurden 2011 insgesamt 2.909 Tonnen Speisefische produziert, so dass die heimischen Produzenten 35 Prozent der Nachfrage an Süßwasserfischen decken konnten. Insgesamt liegt Österreichs Selbstversorgungsgrad bei Fisch und Meeresfrüchten bei fünf Prozent. Im Schnitt werden in Österreich pro Kopf und Jahr 7,6 Kilo Fisch gegessen.
Der im britischen Hull ansässige Fischgroßhandel W. Simpson musste Mitte Juli Insolvenz anmelden. 53 Beschäftigte werden entlassen. Nach Angaben von Geschäftsführer Dean Simpson sei die Hauptursache der um 45 Prozent gestiegene Preis für Schellfisch, mit dem Simpson 72 Prozent seines Umsatzes bestreite. Feste Kontrakte mit Supermarktketten für TK-Schellfisch hätten die Schieflage verursacht. Auch für die beiden anderen Top-Spezies in Großbritannien - Lachs und Kabeljau - sei das Geschäft derzeit nicht einfach: der Lachs sei extrem teuer, beim Kabeljau produzierte das große Angebot an preiswerter Ware einen scharfen Wettbewerb.
Die US-Lebensmittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat die Einfuhr von Lachs des Züchters Marine Harvest Chile verboten, meldet das Portal IntraFish. Der Grund: die FDA hatte in untersuchten Stichproben Spuren des verbotenen Antibakterizids und Antifungizids Kristallviolett nachgewiesen. Die vor allem als Farbstoff bekannte Chemikalie ist in Chile, Europa, den USA und Japan nicht zugelassen. Der Verband der chilenischen Lachsindustrie SamonChile versicherte den Käufern von chilenischem Lachs umgehend, dass die Produkte sowohl von den Exporteuren als auch von der FDA sorgfältig auf verbotene Substanzen untersucht würden. Um etwaige Unregelmäßigkeiten zu prüfen, habe SalmonChile sowohl Marine Harvest als auch die Behörden, darunter die FDA, um detaillierte Informationen gebeten. Für Marine Harvest sei das Einfuhrverbot in die USA jedoch von ökonomisch untergeordneter Bedeutung, zitiert IntraFish den Analysten Kjetil Lye von Handelsbanken Capital Markets. Zum einen werde derzeit in Chile relativ wenig geschlachtet, außerdem mache die Aquakultur in Chile nur einen relativ kleinen Teil des globalen Geschäfts der Marine Harvest-Gruppe aus.