Die US-Lebensmittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat die Einfuhr von Lachs des Züchters Marine Harvest Chile verboten, meldet das Portal IntraFish. Der Grund: die FDA hatte in untersuchten Stichproben Spuren des verbotenen Antibakterizids und Antifungizids Kristallviolett nachgewiesen. Die vor allem als Farbstoff bekannte Chemikalie ist in Chile, Europa, den USA und Japan nicht zugelassen. Der Verband der chilenischen Lachsindustrie SamonChile versicherte den Käufern von chilenischem Lachs umgehend, dass die Produkte sowohl von den Exporteuren als auch von der FDA sorgfältig auf verbotene Substanzen untersucht würden. Um etwaige Unregelmäßigkeiten zu prüfen, habe SalmonChile sowohl Marine Harvest als auch die Behörden, darunter die FDA, um detaillierte Informationen gebeten. Für Marine Harvest sei das Einfuhrverbot in die USA jedoch von ökonomisch untergeordneter Bedeutung, zitiert IntraFish den Analysten Kjetil Lye von Handelsbanken Capital Markets. Zum einen werde derzeit in Chile relativ wenig geschlachtet, außerdem mache die Aquakultur in Chile nur einen relativ kleinen Teil des globalen Geschäfts der Marine Harvest-Gruppe aus.
Die Werner Lauenroth Fischfeinkost erweitert ihren Produktionsstandort in Lüdersdorf (Mecklenburg-Vorpommern). Am Freitag überreichte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus dem Familienunternehmen einen Fördermittelbescheid über knapp 640.000 Euro. "Damit unterstützt das Land eine Gesamtinvestition im Betrieb von knapp 2,7 Mio. Euro", kommentierte der Minister. Erweitert werden das bestehende Produktionsgebäude, aber auch die Flächen für den Versand, die gekühlte Lagerung sowie Sozial- und Büroräume. Die Investitionen sollen nicht nur die bestehenden mehr als 40 Arbeitsplätze sichern, sondern auch elf weitere schaffen. Werner Lauenroth Fischfeinkost produziert ein breites Sortiment an Meeresdelikatessen, Surimi, Kaviar, Feinkostsalaten, Saucen & Dipps sowie Matjes, Marinaden und Brotaufstrichen, die im In- und Ausland verkauft werden.
Die polnische Lachsräucherei Suempol hat die französische Räucherei Marcel Baey aus der Insolvenz übernommen. Das bestätigte Betriebsleiter Romain Marcé gegenüber dem Portal IntraFish. Demnach übernimmt Suempol die Produktion in Le Portel, einem Vorort von Boulogne-sur-Mer, und die Schulden der Räucherei sowie 34 von bislang rund 65 Beschäftigten. Marcel Baey, der am 28. Mai hatte Insolvenz anmelden müssen, sei Opfer der "extrem hohen Lachspreise" und einer verfehlten Unternehmenspolitik, sagt Marcé: "Die Konzentration auf ein Produkt war nicht hilfreich und unsere globale Strategie war schlecht." Der Konkurs war noch von dem bisherigen Generaldirektor (PDG) und Mehrheitseigner, dem Isländer Kristjan Kristjansson, beantragt worden, der das Unternehmen jedoch kurz darauf verlassen hatte. Suempol wollte in Frankreich expandieren und wolle jetzt die Synergien mit Marcel Baey nutzen. Dessen Umsatz war von 13,4 Mio. Euro 2011 auf 11 bis 12 Mio. Euro 2012 zurückgegangen, ein Gewinn von 122.517 Euro vor zwei Jahren kontrastiert mit einem Verlust von 922.993 Euro im letzten Jahr. Suempol wollte die Übernahme nicht kommentieren. Die Polen hatten schon im Frühjahr diesen Jahres die deutsche Räucherei Norfisk in Berlin gekauft.
In einem normalen Wohnraum hätte er vom Fußboden bis zur Zimmerdecke gereicht - jener Fächerfisch von 2,33 Meter Länge, der am Dienstag bei den GeschmaXpiraten in Rendsburg eintraf. "Es war mein erster Schwertfisch", sagt Fischhändler und Gastronom Jan Bracker, der die Theke im Rendsburger Edeka Markt Hauschildt seit knapp zwei Jahren mit Partnerin Stephanie von Khuon-Wildegg betreibt. Am Freitag oder Sonnabend vor einer Woche sei der "Hingucker" vor der Küste des westafrikanischen Senegal gefangen worden, drei Tage später lieferte der Kieler Fischgroßhändler Eduard Wiese & Ivens Kruse den Exoten in der holsteinischen Stadt aus. Etwa 30 Kilo habe er vor dem Ausnehmen in Afrika gewogen, mit 21 Kilo wurde er angeliefert und 11 Kilo Filet blieben übrig, die die GeschmaXpiraten etwa hälftig über Bistro und Theke vermarkten. Auf der Haut gebraten wurde die Portion von etwa 230 Gramm mit Pfirsich-Karotten, Zwiebelmarmelade und Wildreis oder gebackenen Kartoffeln für 17,- Euro angeboten - nur Hummer und Languste lägen sonst auf diesem Preisniveau, sagt Bracker. An der Theke seien es insbesondere Segler und Grill-Enthusiasten gewesen, die sich die Filetportionen (45,90 Euro/kg) gönnten. Auf Eis hatten die Fischhändler den Fächerfisch präsentiert, nachdem eine Hälfte zuvor schon als Filetportionen herausgeschnitten und der Fisch mit Eis "ausgestopft" worden war. Der Thekenplatz war knapp. Jan Bracker: "Das Schwert ragte schon in den Räucherfisch-Bereich."
Die Hummerfischerei um die Îles-de-la-Madeleine vor der Ostküste Kanadas ist nach einer unabhängigen Begutachtung durch den Zertifizierer SAI Global nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Die Fischerei im Sankt-Lorenz-Golf wird von 325 registrierten Schiffen mit beköderten Korbfallen betrieben. Im vergangenen Jahr landeten sie insgesamt 2.668 Tonnen Amerikanischen Hummer (Homarus americanus) an. Die Fischerei ist saisonal auf die Monate Mai und Juni beschränkt und die in Kanada und im Nordosten der USA angelandeten Hummer werden vor allem frisch in der kanadischen Provinz Québec verkauft. Für die gut 13.000 Bewohner der Magdalenen-Inseln ist die Hummerfischerei, die 2010 immerhin 26 Mio. CAD (19 Mio. Euro) erlöste, eine wichtige Erwerbsquelle. Léonard Poirier, Direktor des MSC-Vertragspartners, der Association des Pêcheurs Propriétaires de Îles-de-la-Madeleine, verspricht sich von dem MSC-Zertifikat eine Konsolidierung in bestehenden Märkten und eventuell auch die Erschließung neuer Kundenkreise.
Nunmehr im sechsten Jahr in Folge leiden Frankreichs Austernzüchter unter einer hohen Sterblichkeit ihrer Muscheln. Seit 2008 hat sich die Produktionsmenge etwa halbiert, schätzt Bruno Guillaumie, Mitarbeiter des Züchterverbandes 'Comité National de la Conchyliculture' (CNC): von ehemals 120.000 Tonnen ist die Erntemenge auf 60.000 bis 70.000 Tonnen zurückgegangen. Ursachen für die "drastische Reduzierung" seien neben dem weiterhin virulenten Herpes-Virus andere Bakterien sowie schlechte Wasserqualität - ein wichtiger Faktor bei der Austernzucht. In der Folge seien die Großhandelspreise nicht nur in Frankreich, sondern weltweit um 20 bis 30 Prozent gestiegen, sagt Guillaumie gegenüber dem Portal IntraFish. Für den Konsumenten bedeutete dies einen Preisanstieg um über 50 Prozent in fünf Jahren: kostete ein Dutzend großer Austern im Mai 2008 noch 7,71 Euro, so kletterte der Preis über 8,01 Euro (2010) und 10,96 Euro (2012) auf aktuell 11,60 Euro im Mai diesen Jahres (Quelle: Nationales Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien, Paris). Der Preis für ein Dutzend Austern der Kategorie Medium stieg innerhalb dieser fünf Jahre von 6,08 Euro (2008) über 6,51 Euro (2010) und 9,15 Euro (2012) auf 9,55 Euro im Mai 2013.
Im Norden von Chile soll in diesem Herbst mit der Zucht des Süßwasserfischs Arapaima (Arapaima gigas) begonnen werden, meldet Fish Information & Services (FIS). Der schnellwüchsige, natürlicherweise im Amazonas-Becken beheimatete Fisch kann ein Gewicht von bis zu 200 Kilo erreichen. Derzeit wird er in Brasilien und Peru gezüchtet. Jetzt startet der Unternehmer Luis Rivera in Arica, direkt an der Grenze zu Peru, ein Pilotprojekt unter dem Namen 'North Fish Arica'. Das Projekt basiert auf Erkenntnissen, die im Rahmen einer Studie zur 'Kontinentalen Aquakultur in der nördlichen Region von Chile' gewonnen wurden. Finanziert wurde das Gutachten vom Untersekretariat für Fischerei und Aquakultur (Subpesca), das jetzt auch die Genehmigung für die Teichanlage erteilt hat. Luis Rivera erwartet, dass der Arapaima in nicht einmal zehn Monaten sein Marktgewicht von fünf Kilogramm erreichen werde: "Das Wachstum dieses Tieres ist sehr schnell. Und das trägt dazu bei, dass die Kosten niedriger und die Gewinne höher sind." Bis Ende des Jahres will der Produzent 3.000 Fische haben, die ersten sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2014 verkauft werden, und zwar zunächst in der Region, dann landesweit, aber auch auf Auslandsmärkten. In Peru konzentriert sich bereits die Acuícola Los Paiches (ALP) auf die Zucht von Arapaima.
Austern, Leber und Sardellen stehen auf der Liste jener Nahrungsmittel ganz oben, die Erwachsene in Großbritannien am wenigsten mögen. Das habe eine im Mai durchgeführte Umfrage unter 2.011 Erwachsenen durch den 'Save the children'-Fonds ergeben, schreibt die britische Daily Mail online. So hatten 47 Prozent der Befragten Austern unter jenen Lebensmitteln genannt, die sie nicht essen würden - bei Frauen sogar 57 Prozent. 46 Prozent nannten Leber, gefolgt von Sardellen mit 45 Prozent. Mehr als ein Drittel der Interviewten, nämlich 37 Prozent, würde auch kein Sushi essen.
Die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) will in Europa einen Betrieb errichten, über den Pangasius-Produkte verauktioniert und in der gesamten EU vertrieben werden, meldet Fish Information & Services (FIS). Das VASEP-Präsidium und Mitgliedsunternehmen haben ein derartiges Zentrum gemeinsam mit Vertretern des belgischen Hafens Zeebrügge entwickelt und wollen dort entsprechende Online-Auktionen anbinden, teilte der stellvertretende VASEP-Vorsitzende Nguyen Huu Dung mit. Das neue Modell solle verhindern, dass heimische Unternehmen sich gegenseitig unterbieten, stattdessen solle ein gesunder Wettbewerb gefördert werden. Vietnams Pangasius-Exporteure könnten auf diese Weise eine Handelsstufe überspringen. Infrastruktur und Technik im Hafen von Zeebrügge sollen die Transportdauer reduzieren und vietnamesischen Exporteuren den Erhalt des Kaufpreises noch vor Eintreffen der Ware gewährleisten, zitiert 'VietNamNet Bridge' den Funktionär. Außerdem könnten so große Mengen Pangasius an einem Ort gebündelt und damit durch den Einsatz großer Schiffe ebenfalls Kosten gespart werden. Die Organisation der Einrichtung soll in den Händen der VASEP liegen, allerdings in enger Kooperation mit Vietnams Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (MARD) sowie belgischen Behörden und Unternehmen. Obgleich die Kosten für das Projekt noch nicht feststehen, soll im November ein detaillierter Plan dem zuständigen Ministerium vorgelegt werden. Die Europäische Union ist einer der wichtigsten Märkte für Pangasius: von Januar bis Mai 2013 belief sich der Ausfuhrwert in die EU auf 150,08 Mio. USD (115 Mio. Euro) - ein Minus von 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die Fischer sind zufrieden, der Handel klagt - denn derzeit sind Nordseekrabben so teuer wie noch nie. Vor zwei Jahren trieb ein Preis ab Kutter von 1,55 Euro für ungeschälte Nordseekrabben die Fischer in den Streik. Jetzt erhalte der Fischer aktuell fast sechs Euro, schreiben die Lübecker Nachrichten. "Wir haben nichts mehr zu meckern", zitiert der Norddeutsche Rundfunk Kapitän Manfred Göken aus dem niedersächsischen Neuharlingersiel. Dafür klagt jetzt der Handel. "Zur Zeit kann man mit Krabbenbrötchen keinen Gewinn erwirtschaften", sagt Burghard Peschel, Inhaber des Fischtempels in Travemünde. Für Nordseekrabben, die in Deutschland entschält werden, zahle er derzeit 39,- Euro/Kilo. Bei rund 100 Gramm Krabben pro Brötchen und einem Verkaufspreis von 4,50 Euro sei seine Marge gleich null. Peschel: "Ich müsste acht Euro nehmen, aber das bezahlt ja keiner." Ursache für die "dramatische Unterversorgung" seien nicht zuletzt magere Fänge, meint Thomas Stührk, Geschäftsführer von Stührk Delikatessen im holsteinischen Marne: "Die Fangmenge vom Jahresbeginn bis zur 29. KW liegt 50 Prozent unter der Vorjahresmenge." Philipp Oberdörfer, Fachreferent für Küstenfischerei bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, ist aber optimistisch, dass die durchschnittliche Jahresfangmenge von bundesweit 13.000 Tonnen bis Jahresende noch erreicht werden kann.