12.09.2013

Norwegen: EU verschiebt Genehmigung der Morpol-Übernahme

Marine Harvest wartet noch immer auf die Zustimmung der EU-Kommission zur Übernahme des polnischen Lachsproduzenten Morpol, teilt das Portal IntraFish mit. Schon im Februar diesen Jahres hatte der Morpol-Vorstand zugestimmt, dass der norwegische Lachsgigant mehr als 87 Prozent der Unternehmensanteile von Morpol übernimmt und dass die Morpol-Produktion bei Marine Harvest integriert werden. Jetzt bestätigte Marine Harvest-Geschäftsführer Ivan Vindheim, dass die Brüsseler Kommission als Kartellbehörde das im Rahmen der Fusionskontrolle notwendige Prüfverfahren bis zum 30. September verlängert habe.
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11.09.2013

Griechenland: Dias beantragt Konkursschutz

Der griechische Wolfsbarsch- und Doraden-Produzent Dias Aquaculture hat um Konkursschutz nachgesucht, heißt es in einer Mitteilung der Athener Börse. Darüber habe das Unternehmen, das im April diesen Jahres mit dem Wettbewerber Selonda fusionierte, das Gericht in Athen am 9. September informiert, schreibt das Portal IntraFish. Die Geschäftsführung bezeichnete den Schritt als "Vorsichtsmaßnahme" und erklärte, dass man durch das Zusammengehen mit Selonda eine Umschuldung und eine reibungslose Fortführung des operativen Geschäfts erreichen werde. Haupteigner von Dias ist mit 85 Prozent Tethys Ocean, eine Tochter des Private Equity-Unternehmens Linnaeus Capital Partners. Als Dias und Selonda sich im April zu einem "konsolidierten Unternehmen" mit einer Gesamtproduktionsmenge von jährlich 40.000 t und einem erwarteten Umsatz von 250 Mio. Euro zusammentaten, zeigten sich Brancheninsider skeptisch. Obgleich das neue Gebilde Selonda Aquaculture der weltgrößte Züchter von Wolfsbarsch und Dorade sei, kämpfe das Unternehmen mit einer Gesamtschuldenlast von rund 300 Mio. Euro und entsprechendem Kapitalbedarf. Selonda hatte für 2012 ein Ebitda von 14,4 Mio. Euro gemeldet (2011: - 20 Mio. Euro), Dias für 2011 ein Ebitda von minus 2,7 Mio. Euro auf Basis von Verkäufen in Höhe von 126 Mio. Euro.
11.09.2013

Wilhelmshaven: Royal Greenland hat Fabrik verkauft

Royal Greenland hat seine TK-Fischproduktion in Wilhelmshaven verkauft, teilt das Unternehmen mit. Nach mehr als dreimonatigen Verhandlungen haben zwei Investoren aus Singapur, die Sahara Investment Group und die Meridian Investment Group, die Fabrik an der A 29 erworben. Die Käufer übernehmen das gesamte Aktienkapital der Royal Greenland Seafood GmbH, teilte der Verkäufer mit. Vor der endgültigen Übernahme, die voraussichtlich bis Ende des Jahres erfolgen soll, wird Royal Greenland Teile der Produktion auslagern. So werde die Produktion von Seehasenrogen nach Cuxhaven verlagert und die Herstellung der neuen wiederverschließbaren Beutel und der Mehrkammerverpackungen (Ziplock- u. Chain Pack-Produkte) an andere Unternehmensteile abgegeben. Der Verkauf dieser Artikel werde von den Royal Greenland-Vertriebsbüros in Bremen und Paris betreut. Mikael Thinghuus, geschäftsführender Direktor von Royal Greenland, äußerte sich "hocherfreut", dass für Wilhelmshaven ein neuer Eigentümer gefunden worden sei. Die dortigen Aktivitäten umfassen mit zuletzt 58.400 t knapp 40 Prozent des derzeitigen Verarbeitungsvolumens von Royal Greenland, fast 30 Prozent des Umsatzes von 670 Mio. Euro (5 Mrd. DKK) und mit 400 Beschäftigten mehr als 20 Prozent der Mitarbeiter.
TK-Report TK-Report
10.09.2013

Norwegen lässt per Interpol nach Schwarzfischer fahnden

In enger Kooperation zwischen Norwegen und Interpol wird jetzt zum ersten Mal mittels einer so genannten "Lila-Notiz" (purple notice) weltweit nach einem Fangschiff gefahndet, das intensiv in illegale Fischerei-Aktivitäten verwickelt sein soll, meldet Interpol. Mit der in sämtlichen 190 Staaten, die der internationalen Kriminalpolizei-Organisation angeschlossen sind, veröffentlichen Lila-Notiz werden Informationen über das Fischereischiff "Snake" gesucht, das innerhalb der vergangenen zehn Jahre unter zwölf verschiedenen Namen operiert habe, um einer Entdeckung zu entgehen. Das Schiff soll unter der Flagge von mindestens acht verschiedenen Ländern gefahren sein. Es steht unter dem Verdacht, im südlichen Atlantik vor der Küste von Süd- und Zentralafrika aktive illegale Fischerei zu betreiben. Seit dem Jahre 2004 steht es auf der Schwarzen Liste der Internationalen Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) und seit 2007 auf jener der Südostatlantischen Fischerei-Organisation (SEAFO). Als solches wurden gegen das Schiff Sanktionen verhängt, darunter die Verweigerung von Fanglizenzen und Hafenverbote. Die "Snake" soll gegen nationales Recht und gegen internationale Übereinkünfte verstoßen haben. Da befürchtet wird, dass das Schiff seine Schwarzfischerei fortzusetzen versucht, hat die Norwegische Fischereibehörde über das Interpol-Büro in der norwegischen Hauptstadt Oslo eine Lila-Notiz beantragt. Damit sollen Informationen über Aufenthaltsort und Aktivitäten der "Snake" sowie zu Personen und Netzwerken gewonnen werden, die das Schiff besitzen, betreiben und von seinen illegalen Aktivitäten profitieren.
10.09.2013

Chile: AquaChile rutscht tiefer in die Verlustzone

Trotz wachsender Verkaufsmengen und steigender Umsätze hat AquaChile, der größte Lachszüchter des Landes, für das 2. Quartal 2013 einen Verlust von 20,9 Mio. Euro gemeldet - mehr als im Vorjahreszeitraum, als ein Minus von 13 Mio. Euro notiert wurde, schreibt das Portal IntraFish. Als Gründe für das schlechte Ergebnis nannte AquaChile eine geringe Produktionseffizienz bei Atlantischem Lachs und Forellen-Arten sowie außergewöhnliche Verluste von 4,5 Mio. Euro durch eine Flutwelle, die eine Farm getroffen habe. Dabei lagen die Umsätze mit 258 Mio. Euro gut ein Drittel höher als im Vorjahresquartal mit 193,3 Mio. Euro, bedingt durch die höheren Preise für Atlantischen Lachs. Das Ebitda betrug dennoch minus 24,8 Mio. Euro, während es im Quartal 2/2012 bei minus 18,9 Mio. Euro gelegen hatte. Die Erntemengen insbesondere beim Atlantischen Lachs sind wachsend. Im 2. Quartal 2013 wurden 16.529 t abgefischt und für das 3. Quartal werden 15.835 t erwartet. Positiv ist die Mengenentwicklung auch bei Tilapia: für das Gesamtjahr rechnet AquaChile mit einem Anstieg um 19 Prozent auf 6.400 t.
10.09.2013

Essen: Fischhaus Balikci mit eigener Frischfisch-Theke

"Etwas Neues" wollte S. Demir anbieten, als er im vergangenen Jahr das Fischhaus Balikci in Essen-Borbeck eröffnete, schreibt der Essener Lokalkompass. Balikci ist Türkisch und heißt "Fischer". Entsprechend besitzt das Restaurant in der Haus-Berge-Straße 179 auch eine gut zweieinhalb Meter lange Frischfischtheke, in der auf Eis Nordseefische, mediterrane Arten und Zuchtfische liegen. Dreimal wöchentlich kauft der gelernte Koch mit 20 Jahren Gastronomie-Erfahrung seinen Fisch, der unzubereitet an der Theke gekauft oder in dem 65 Plätze-Restaurant zubereitet gegessen werden kann. Die zweisprachige Karte (Deutsch/Türkisch) bietet eine vielfältige Auswahl an ganzen Fischen und Filets, die in der offenen Küche zubereitet werden - von Makrele, Stöcker und Sardellen über Dorade, Wolfsbarsch und Meerbarbe bis zu Knurrhahn und Thunfisch, Forelle und Lachs.
09.09.2013

Norwegen: Kabeljau-Züchter sehen "Licht am Ende des Tunnels"

Die schlechte Bilanz des norwegischen Kabeljau-Züchters Vest Marin Produksjon (VMP) spiegelt die desolate Situation des gesamten Sektors. "Für die Kabeljauzucht ist unglücklicherweise Tiefebbe, sie ist derzeit so schwach wie nie zuvor. Viele Unternehmen sind als Folge der Wirtschaftskrise im Herbst 2008 bankrott gegangen", heißt es im Jahresbericht von VMP. Ursache sind unter anderem die schwachen Preise, bedingt durch große Fangmengen beim Kabeljau. So lag das Aktienkapital der VMP-Anteilseigner Ende 2012 bei minus 2,2 Mio. Euro (2011: - 1,4 Mio. Euro). Einem Unternehmensumsatz von 532.959 Euro (2011: 247.888 Euro) standen Kosten in Höhe von 1,2 Mio. Euro gegenüber, so dass der Betriebsgewinn 2012 mit 706.481 Euro im Minus lag. Die Gesamtverschuldung lag bei 4 Mio. Euro, überwiegend langfristige Verschuldung. Dennoch sieht der Vorstand nach eigenen Worten "Licht am Ende des Tunnels": ab 2015 sollen die Fänge beim Kabeljau zurückgehen, die Zahlungsbereitschaft verbessere sich, gleichzeitig rechnen die Züchter mit niedrigeren Produktionskosten. Eigner der VMP sind die Etna Sparebank (49 %), Trond Ove Alvseike (29 %) und Thomas Alvseike (22 %).
09.09.2013

Island: HB Grandi erhält Quote von 42.653 Tonnen Kabeljau-Äquivalent

Das isländische Fischerei-Unternehmen HB Grandi hat für das Jahr 2013/14 eine Fangquote von 42.653 t sog. Kabeljau-Äquivalent erhalten, teilt das Unternehmen mit. Damit entfällt auf die Flotte von HB Grandi ein Anteil von 11,20 % der Gesamtquote von 381.431 t. Dabei wurde die Kabeljau-Fangquote um 14.000 t auf 171.000 t ausgenommener Fisch erhöht, die Quote für Goldbarsch um 6.000 t auf 50.000 t und jene für Seelachs um 3.000 t auf 44.000 t. Für Hering wurde die Fangquote zunächst um 16.000 t auf 79.000 t aufgestockt.
06.09.2013

Russland könnte im Fernen Osten 3,6 Millionen Tonnen Seafood züchten

In Meeresfarmen im russischen Fernen Osten könnten bis zu 3.584 Mio. t Seafood - insbesondere Muscheln und Algen - produziert werden, meinen Wissenschaftler der Fernöstlichen Technischen Universität der Fischindustrie (DALRYBVTUZ). "Der Ferne Osten hat alles was benötigt wird, um eine erfolgreiche Industrie aufzubauen, die sich auf die Zucht und Verarbeitung biologischer mariner Ressourcen spezialisiert, die so genannte Marikultur", erklärte Universitätspräsident Georgiy Kim gegenüber der in Wladiwostok erscheinenden russischen Wochenzeitung 'Zolotoy Rog'. Alleine in den Küstenregionen von Sachalin könnten, so schätzen Experten, mehr als 1,9 Mio. t Fisch und Meeresfrüchte gefarmt werden, weitere 627.600 t im Gebiet von Primorje sowie 700.000 t im Gebiet von Chabarowsk. "Diese Zahlen bewegen sich nicht außerhalb des Möglichen", meint Kim, "sie liegen im Rahmen dessen, was anderswo auf der Welt bereits erreicht wird." Immerhin besitze Russland vor der Küste von Sachalin 3,45 Mio. Hektar, die sich für die Marikultur eigneten, sowie 930.000 Hektar vor Primorje und 1,04 Mio. Hektar vor der Chabarowsk-Küste.
06.09.2013

Fernsehtipp: Angeln - Hobby mit Widerhaken

Der siebenjährige Sohn des Fernsehjournalisten Carsten Rau wollte bei einem gemeinsamen Angelausflug wissen: "Haben Fische eigentlich auch Schmerzen?" Mit dieser Frage machten sich der 46-jährige Reporter und sein Kollege Hauke Wendler auf eine Reise in die Welt des Sportangelns - eine Reise, die der NDR am Montag, den 9. September 2013 um 22:00 Uhr ausstrahlt. Schätzungsweise vier Millionen Deutsche gehen angeln. Doch das Treiben der Hobbyangler ist umstritten, Tierschützer beschimpfen Angler als Tierquäler. Diese wehren sich, Fische seien nur instinktgesteuerte Kaltblüter, ohne jede Schmerzempfinden. Doch ist das wirklich so? Reporter Carsten Rau, selbst seit seiner Kindheit begeisterter Angler, reiste für die Dreharbeiten quer durch Deutschland und bis in die USA. Dort dreht er mit seinem Team in den Labors von Verhaltensforschern. Deren Ergebnisse entsetzten den Reporter und Angelfreund. "Bei unseren Versuchen zeigten Fische dieselben Reaktionen wie Säugetiere, die unter Schmerzen leiden", sagt Prof. Victoria Braithwaite von der Penn State University. Die Journalisten begleiten nicht nur zahlreiche Sportfischer ans Wasser, sondern umreißen auch die wirtschaftliche Bedeutung eines Hobbys, mit dem die Industrie in Deutschland jedes Jahr mehrere Milliarden Euro umsetzt.
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