10.09.2013
Norwegen lässt per Interpol nach Schwarzfischer fahnden
In enger Kooperation zwischen Norwegen und Interpol wird jetzt zum ersten Mal mittels einer so genannten "Lila-Notiz" (purple notice) weltweit nach einem Fangschiff gefahndet, das intensiv in illegale Fischerei-Aktivitäten verwickelt sein soll, meldet Interpol. Mit der in sämtlichen 190 Staaten, die der internationalen Kriminalpolizei-Organisation angeschlossen sind, veröffentlichen Lila-Notiz werden Informationen über das Fischereischiff "Snake" gesucht, das innerhalb der vergangenen zehn Jahre unter zwölf verschiedenen Namen operiert habe, um einer Entdeckung zu entgehen. Das Schiff soll unter der Flagge von mindestens acht verschiedenen Ländern gefahren sein. Es steht unter dem Verdacht, im südlichen Atlantik vor der Küste von Süd- und Zentralafrika aktive illegale Fischerei zu betreiben. Seit dem Jahre 2004 steht es auf der Schwarzen Liste der Internationalen Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) und seit 2007 auf jener der Südostatlantischen Fischerei-Organisation (SEAFO). Als solches wurden gegen das Schiff Sanktionen verhängt, darunter die Verweigerung von Fanglizenzen und Hafenverbote. Die "Snake" soll gegen nationales Recht und gegen internationale Übereinkünfte verstoßen haben. Da befürchtet wird, dass das Schiff seine Schwarzfischerei fortzusetzen versucht, hat die Norwegische Fischereibehörde über das Interpol-Büro in der norwegischen Hauptstadt Oslo eine Lila-Notiz beantragt. Damit sollen Informationen über Aufenthaltsort und Aktivitäten der "Snake" sowie zu Personen und Netzwerken gewonnen werden, die das Schiff besitzen, betreiben und von seinen illegalen Aktivitäten profitieren.
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