01.10.2013

EU-Kommission genehmigt Morpol-Übernahme unter Auflagen

Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme des größten Lachsverarbeiters im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), Morpol, durch den führenden Lachszüchter im EWR, Marine Harvest, nach der EU-Fusionskontrollverordnung freigegeben. Die Freigabe ist an die Bedingung geknüpft, dass der größte Teil von Morpols Lachszuchtaktivitäten in Schottland veräußert wird. Dies betrifft Lachszuchten auf den Shetland-Inseln mit einer Produktionsmenge von 11.000 t und auf den Orkney-Inseln von 7.000 t. Die Kommission hatte Bedenken, dass der Zusammenschluss in der ursprünglich angemeldeten Form den Wettbewerb auf dem Markt für die Zucht sowie die erste Verarbeitungsstufe von schottischem Lachs erheblich eingeschränkt hätte. Marine Harvest und Morpol konnten die Bedenken mit entsprechenden Verpflichtungsangeboten ausräumen. Das aus dem Zusammenschluss hervorgegangene Unternehmen hätte derart hohe Marktanteile gehabt, dass seine Wettbewerber keinen hinreichenden Wettbewerbsdruck hätten ausüben können. Entsprechend hätte die Übernahme wahrscheinlich zu Preiserhöhungen geführt, die zu Lasten der Verbraucher gegangen wären.
Länderreport Länderreport
01.10.2013

Großbritannien: Aldi will Weihnachten frische Hummerschwänze anbieten

Der Discounter Aldi will zur kommenden Weihnachtssaison in seinen britischen Filialen frische Hummerschwänze zum Preis von 9,99 GBP (11,95 Euro) für 240g anbieten, schreibt die Tageszeitung Daily Mail. Damit werbe Aldi um Mittelklasse-Kunden, die derartige Produkte normalerweise bei der Supermarktkette Waitrose kaufen würden. Aldi konnte in Großbritannien seit der Finanzkrise erheblich zulegen und soll 2012 gut eine Million neuer Kunden gewonnen haben. Noch 2013 soll dort die 500. Aldi-Filiale eröffnen. Aldis Marktanteil auf der Insel lag 2012 bei 3,2 Prozent, inzwischen soll er auf 3,7 Prozent gewachsen sein. Der Gewinn der britischen Tochter stieg von 84 Mio. Euro (2011) um 124 Prozent auf 189 Mio. Euro (2012).
01.10.2013

Chile: Tochter von Cooke Aquaculture droht Streik

Dem chilenischen Lachsproduzenten Salmon Cupquelán, einer Tochter der kanadischen Cooke Aquaculture, droht ein Streik seiner Belegschaft, schreibt das Portal IntraFish. Die 119 der Gewerkschaft angeschlossenen Mitarbeiter, die 92 Prozent der Belegschaft ausmachen, fordern eine Lohnerhöhung um 15 Prozent, die Zahlung von Boni, die für vier Jahre eingefroren sind, sowie einen unentgeltlichen Transport zur und von der Arbeit, teilt Gewerkschaftssekretär Juan Carlos Arcos mit. Nachdem das Unternehmen am 4. September einen entsprechenden Tarifabschluss abgelehnt hatte, kündigte Gewerkschaftspräsident Pablo Veloso Mora jetzt an, für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen "bis zum bitteren Ende zu gehen".
TK-Report TK-Report
01.10.2013

Australien: Lachs- und Forellenzüchter Petuna baut Kapazitäten aus

Der australische Lachs- und Forellenzüchter Petuna produziert gegenwärtig jährlich rund 8.500 t. Dank einer neuen Hatchery für zusätzliche zwei Millionen Setzlinge und neuer Abwuchsanlagen könne die Kapazität jetzt auf rund 17.000 t per anno steigen, meldet das Portal IntraFish. Erweitert wurde auch die Verarbeitung in Devenport. Ein neu entwickeltes Ernteschiff, das mit Slurry-Eis gefüllt direkt an die Gehege fahren kann, reduziere den Stress für die Fische und diene damit dem Tierwohl. Lachs und Forelle werden in separierten Gegehen in Macquarie Harbor/Tasmanien gezüchtet. Petuna beliefert den heimischen australischen Markt mit Forellen, exportiert aber auch einen kleineren Teil in ausgewählte Märkte in Nordamerika und Asien.
30.09.2013

Vietnam: Chinesische Mengenkäufe gefährden Shrimp-Exporte

In Vietnam kaufen chinesische Einkäufer seit etwa zwei Monaten offenbar derart große Mengen an Shrimps, dass örtliche Produzenten nur einen Bruchteils ihres Bedarfs decken können, schreibt das Portal IntraFish. Die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) befürchtet, dass Exporteure Schwierigkeiten bekommen könnten, ausländische Kontrakte zu erfüllen. Eine weitere Gefahr: da die chinesischen Händler ohne Rücksicht auf Antibiotika-Rückstände oder Verunreinigungen kauften, würden die Produzenten nachlässig im Hinblick auf die Einhaltung von Qualitätsstandards. Werde dieser Entwicklung nicht Einhalt geboten, seien die heimischen Verarbeitungskapazitäten umsonst aufgebaut worden.
30.09.2013

Philippinen: Guerilla-Krieg beeinträchtigte zeitweilige Sardinen-Verarbeitung

Auf den Philippinen haben im September mehrwöchige Kämpfe zwischen der muslimischen Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF) und Regierungstruppen auch die Produktion von Sardinen-Konserven in Zamboanga City beeinträchtigt. Nachdem am 9. September hunderte von MNLF-Kämpfern in Fischerdörfer am Rande von Zamboanga eingedrungen waren und rund 200 Geiseln genommen hatten, stockte die Versorgung der Fabriken mit Rohware. Etwa 80 bis 85 Prozent der philippinischen Sardinen werden in der Region verarbeitet, alleine in Zamboanga werde im Jahr für 70 Mio. USD produziert, schreibt Fish Information & Services (FIS). Ende September brachte die Regierung die Hafenstadt wieder unter ihre Kontrolle.
30.09.2013

China: Wollhandkrabben-Export aus Deutschland vorerst gescheitert

In China ist sie als hochpreisige Delikatesse geschätzt, in Deutschland bei Fischern als Schädling gehasst: die Chinesische Wollhandkrabbe, um 1912 mit chinesischen Frachtern nach Deutschland eingeschleppt, soll hierzulande jährlich Millionenschäden verursachen. Sinnvoll und vielversprechend klang deshalb die Mitteilung, dass in diesem Sommer über ein chinesisches Online-Portal innerhalb kürzester Zeit rund 300.000 Krabben deutscher Provenienz geordert wurden. "Wilde deutsche Krabben aus der unverschmutzten Elbe" wurden dort angeboten, schrieb die Stuttgarter Zeitung Anfang September - und zwar in unterschiedlichen Zusammenstellungen: sechs Stück, zusammen 750 Gramm und zu gleichen Teilen Männchen und Weibchen, für 25,- Euro oder vier Männchen von 175 Gramm/Stück plus vier Weibchen mit je 115 Gramm für zusammen 48,- Euro. In China sind die Wollhandkrabben insbesondere zum jährlichen Mondfest gefragt. China selbst soll rund 500.000 Tonnen dieser Spezies züchten. Das Geschäft scheiterte am Einfuhrverbot der chinesischen Lebensmittelkontrolle: der Importeur besaß keine Einfuhrgenehmigung. Hans Brauer, einer von zwei Fischern auf dem Nordostseekanal, habe eigene Abnehmer: er verkaufe an einen holländischen Zwischenhändler, der schon ab 100 Kilogramm die Wollhandkrabben abhole und vier Euro je Kilo zahle.
27.09.2013

Vietnam: Pangasius-Industrie steht vor dem Kollaps

In Vietnam sollen fast alle Pangasius verarbeitenden Betrieben ihre Produktion zeitweilig eingestellt haben, weil sie kaum mehr Rohware erhalten, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf Informationen der Vietnamesischen Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP). Obgleich das Land jährlich Pangasius im Wert von 2 Mrd. USD (1,5 Mrd. Euro) exportiert, befindet sich die Branche im Niedergang: schätzungweise 80 Prozent der Züchter sollen inzwischen aufgegeben haben, die übrigen kämpfen mit hoher Verschuldung. Verantwortlich für das Disaster seien die Weltfinanzkrise und Preise, die sich seit 2008 im Niedergang befinden. Der Direktor des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in der Provinz An Giang, Phan Thi Yen, wird von der Zeitung 'Tuoi Tre' mit einer Kalkulation zitiert, die die Situation der Farmer erhellt. Demnach liegen die Produktionskosten für Pangasius bei 23.000 bis 24.000 VND oder 1,08 bis 1,13 USD/kg (0,80 bis 0,84 Euro/kg), während die Verarbeiter den Züchtern nur 18.000 bis 19.000 VND (0,85 bis 0,89 USD/kg bzw. 0,63 Euro bis 0,66 Euro/kg) zahlen. Einige Farmer sähen sich gezwungen, ihren Fisch im Lande zu vermarkten oder an Produzenten von Trockenfisch zu verkaufen - langfristig keine Lösung des Problems. Die VASEP rechnet damit, dass Vietnam Ende diesen Jahres eine Produktionskapazität für Pangasius von nur noch 50.000 t besitze - darunter 30.000 t, die vertikal integrierte Verarbeiter produzieren, und 20.000 t aus den Farmen "unabhängiger" Züchtern.
23.09.2013

Fünf neue Mitarbeiter beim ASC

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat fünf neue Mitarbeiter eingestellt. Ab Oktober wird sich Esther Luiten als European Manager Commercial Marketing darum kümmern, interessierte Wirtschaftsunternehmen in das ASC-Programm aufzunehmen. Diese Integration sei entscheidend, um das Programm zu etablieren sowie Nachfrage und Angebot in den verschiedenen europäischen Märkten zusammenzubringen. Esther Luiten besitzt mehr als zehn Jahre Berufserfahrung im Seafood-Sektor. So war sie unter anderem stellvertretende Direktorin der North Sea Foundation und gehörte dem Stakeholder Council des Marine Stewardship Councils (MSC) an. Zuletzt verantwortete sie für The Sustainable Trade Initiative (IDH) das Aquakultur-Programm. Auf dem Fischwirtschaftsgipfel 2011 hatte Esther Luiten schon für den ASC an einer Podiumsdiskussion teilgenommen.
23.09.2013

Österreich: Fischseuche VHS in großer Forellenzucht

In einer Forellenzucht im österreichischen Bezirk Klagenfurt-Land (Kärnten) bedroht die Fischseuche VHS einen Gesamtbestand von 70 Tonnen, schreibt die in Klagenfurt erscheinende Kleine Zeitung. Die Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS), umgangsprachlich als Forellenseuche bezeichnet, befällt vor allem die Regenbogenforelle, sagt Landesfischereiinspektor Wolfgang Honsig-Erlenburg. Die heimische Bachforelle sei nicht betroffen. Tritt sie in Fischzuchten oder dicht besiedelten Fischgebieten auf, können ihr bis zu 100 Prozent der Tiere zum Opfer fallen. Im aktuellen Fall hat die Veterinärabteilung der Bezirkshauptmannschaft die umgehende Sperrung des Betriebes veranlasst. Sämtliche Fische, die Anzeichen der Erkrankung aufweisen, müssen getötet werden. Alle Geräte wie Becken, Kescher und Stiefel, die mit den befallenen Tieren oder mit dem Wasser in Berührung gekommen sind, müssen desinfiziert werden.
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