Das vergangene Jahr war für das Best Aquaculture Practices-Programm der Global Aquaculture Alliance (GAA) ein großer Erfolg, meldet das Portal IntraFish. 2013 stieg die Jahresproduktionsmenge aus BAP-zertifizierten Verarbeitungsbetrieben von bislang 1.076 Mio. Tonnen um 29,4 Prozent auf jetzt 1.392 Mio. Tonnen. Die Zahl BAP-zertifizierter Fabriken nahm von 210 Ende 2012 auf 248 Ende 2013 zu. Bei den nach BAP-Standards zertifizierten Farmen konnte ein Plus von 104 Zuchtbetrieben notiert werden, von 248 auf 352. Sie produzieren inzwischen 751.000 Tonnen (2012: 478.000 Tonnen). Einen Großteil dieses Wachstums schreibt die GAA Lachsfarmen zu, die ihre BAP-zertifizierte Produktionsmenge auf 439.000 Tonnen mehr als verdoppelten. Lachsverarbeitungsbetriebe mit BAP-Zertifizierung steigerten ihre Produktion um den Faktor drei auf über 453.000 Tonnen im Jahre 2013. Derweil konnte das BAP-Programm im August letzten Jahres einen Standard für Muschelzuchten vorstellen, der auch als Maßstab für Venusmuscheln, Austern, Scallops, Abalone und weitere Arten dienen werde, teilte ein GAA-Sprecher mit. In diesem Jahr soll die Arbeit an den Standards für Brutanstalten von Fischen, Krustazeen und Mollusken abgeschlossen werden.
Unter dem Titel "Teichwirtschaft und Fischerei in der Niederlausitz" ist im Cottbuser Regia-Verlag der Nachdruck eines Buches erschienen, das auch fast 90 Jahre nach seinem Erscheinen 1926 noch von Interesse sein kann, meint die Lausitzer Rundschau. Darin beschreibt der Cottbuser Stadtarchiv Fritz Schmidt "auf beeindruckende Weise die Geschichte der Teichwirtschaft und Fischerei in der Niederlausitz", heißt es in einer Pressemitteilung des Verlags. Besonders ausführlich werden die Teiche bei Kolkwitz und Glinzig beschrieben. Über Jahrhunderte gehörten die Niederlausitzer Teichanlagen zu den größten Deutschlands und die Lausitz war ein wahres "Karpfenland". (Fritz Schmidt, Teichwirtschaft und Fischerei in der Niederlausitz, Reprint-Ausgabe, 56 Seiten, ISBN: 978-3-86929-251-9, Preis: 10,- Euro).
Sodexo ist ab sofort auch in Deutschland nach dem MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard zertifiziert, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. In deutschlandweit 178 Standorten darf das Unternehmen für Catering, Gemeinschaftsverpflegung und Facility-Management Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Fischerei jetzt mit dem MSC-Siegel kennzeichnen - wie bereits in den USA, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden. Täglich besuchen in Deutschland rund 66.000 Menschen ein Sodexo-Restaurant. Sodexos Entscheidung für ein MSC-zertifiziertes Speiseangebot werde großen Einfluss auf die Bekanntheit des MSC-Programms in Deutschland und auf das Bewusstsein der Verbraucher für eine nachhaltige Fischerei haben, meint Ines Biedermann, Leitung Foodservice beim MSC Deutschland, Österreich und Schweiz, und wertet die Zertifizierung insofern als "Meilenstein für den Erhalt der Artenvielfalt in unseren Meeren".
Die erst im Herbst 2012 in Betrieb genommene polnische Lachsräucherei Limito soll offenbar verkauft werden, schreiben die Undercurrent News. Die Unternehmensberatung KPMG suche offen nach Investoren für die in Schwierigkeiten geratene Räucherei. Ein möglicher Käufer ist die führende französische Lachsräucherei Labeyrie Fine Foods. Limito, die seit September 2012 produzieren, ist es augenscheinlich nicht gelungen, nach dem Wechsel vom reinen Handelsunternehmen zum Produzenten genügend Kunden zu finden. Die auf eine Kapazität von jährlich 10.000 t Rohware ausgelegte Fabrik sei nicht einmal zur Hälfte ausgelastet. Außerdem leide Limito unter den Lachspreisen, die sich seit dem Zeitpunkt der Produktionsaufnahme bis Ende 2013 von 25 auf 48 NOK/kg - von 2,99 auf 5,74 Euro/kg - nahezu verdoppelt haben. Daher benötige die Räucherei 3 Mio. Euro frisches Kapital. Labeyrie Fine Foods wiederum liebäugelt in einem umkämpften französischen Markt - Hauptwettbewerber ist Delpeyrat (Seafood-Umsatz: 130 Mio. Euro) - mit den vergleichsweise niedrigen Lohnkosten in Polen und der modernen Limito-Fabrik. Zu der in Paris ansässigen Gruppe gehören 15 Fabriken, davon 13 in Frankreich, und 4.500 Beschäftigte. Den Jahresumsatz von 753 Mio. Euro (2011/2012) wolle man bis 2015 auf eine Milliarde Euro steigern.
Isländische Fischerboote haben im Dezember insgesamt 50.421 Tonnen Fisch gefangen - das sind 17,8 Prozent mehr als die im Vorjahresmonat 2012 angelandeten 42.814 Tonnen Fisch. Das schreibt die Icelandic Review unter Verweis auf aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes. Gefangen wurden unter anderem 19.000 Tonnen Kabeljau, 3.300 Tonnen Schellfisch, 5.500 Tonnen Rotbarsch und 3.000 Tonnen Seelachs. Unter den 15.400 Tonnen pelagischer Arten machten Heringe den größten Teil aus.
Die seit gut vier Jahrzehnten rückläufigen Bestände beim Europäischen Aal könnten die Talsohle durchschritten haben. Diese optimistische Prognose äußern Umweltschützer mit Blick auf steigende Fangzahlen in Großbritannien und Frankreich, schreibt die britische Tageszeitung The Guardian. Schon im dritten Jahr in Folge wurden bei dem auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehenden Fisch wachsende Fänge notiert. 2013 war die Zahl der juvenilen Aale, der so genannten Glasaale, die im längsten Fluss Großbritanniens, dem Severn River, gezählt wurden, so hoch wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Für 2014 seien die Prognosen noch besser. Dafür spreche die Kürze der Zeit, in der beispielsweise in Frankreich die Quoten 2013 ausgefischt wurden. So wurden die TAC im südwest-französischen Adour in nur elf Tagen ausgefischt, derweil dies 2012 noch drei Monate gedauert hatte. In der Gironde wurden die zugelassenen 3,7 t in acht Tagen gefischt, 2012 hatte es noch sechs Wochen gedauert, 2011 sogar drei Monate. In Großbritannien haben die hohen Rückkehrerzahlen einen Besatz in Rekordhöhe ermöglicht: letztes Jahre konnten über eine Million Jungaale ausgesetzt werden - mehr als je zuvor.
Die Fischmanufaktur Deutsche See ist im Dezember versuchsweise mit einem Online-Shop gestartet. Deutschlands größtes Fischunternehmen verkauft damit erstmals direkt an den Endverbraucher - und beliefert diesen mit eigener Logistik. In dem Shop können "Feinschmecker des Meeres" - so die Zielgruppen-Definition - neben ganzen frischen Fischen und Filets auch Meeresfrüchte, Feinkostsalate, Tiefkühl-Spezialitäten und so genannte Themenboxen bestellen, die zusammengestellte Delikatessen enthalten. Innerhalb von 48 Stunden nach dem Kauf will Deutsche See die bestellten Artikel dem Kunden zuhause anliefern. Alternativ können die Nutzer die Fischwaren in der Berliner Deutsche See-Filiale abholen. Denn das Pilot-Projekt ist zunächst auf den Raum Berlin beschränkt. In der Hauptstadt werden für die Auslieferung neben Lieferwagen von Deutsche See auch eBikes eingesetzt. Deutsche See belieferte bislang mehr als 35.000 Kunden im Einzelhandel, in der Gastronomie und im Segment Catering.
Alaskas Behörde für Fisch und Wild (ADF&G) erwartet für Rotlachs und Königslachs - Sockeye und Chinook - im Copper River und im Prinz-William-Sund die besten Fangergebnisse der letzten fünf Jahre, schreibt IntraFish. Für alle fünf Lachsarten zusammen prognostizieren Biologen 5,25 Mio. Fische. Die Sockeye-Zahlen könnten im Copper River auf 1,6 Mio. und im Prinz-William-Sund auf 170.000 Fische steigen, eventuell sogar mehr. Beim Chinook sollen nach fünf sehr schwachen Jahren in Folge 22.000 Lachse zur Verfügung stehen. Für den Buckellachs (Pink) rechnen die Experten mit 3,17 Mio. Tieren, davon 3,14 Mio. im Prinze-William-Sund.
Der Gladbecker Fischhändler Klaus Piotrowski hat rund 50 lebende Karpfen, die er über die Feiertage nicht verkaufen konnte, im Nordparkteich der nordrhein-westfälischen Stadt ausgesetzt, meldet das WAZ-Portal 'Der Westen'. Piotrowski, Fischhändler in der 5. Generation, hatte bis Neujahr nicht alle der für die Festtage eingekauften mehr als 500 Karpfen verkauft. Die Aktion, die in diesem besonderen Fall von der Teichgemeinschaft geduldet wurde, ist jedoch generell nicht unproblematisch. "Gestattet ist das eigentlich nicht", erklärte Bernd Schregel, Abteilungsleiter beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG). Denn laut Bundesnaturschutzgesetz und Landschaftsschutzgesetz dürfen in einem Gewässer wie dem Gladbecker Teich Fische oder Tiere ohne Genehmigung weder eingesetzt noch entnommen werden. Fischbesatz und Bestand des Nordparkteichs obliegen vier Anglervereinen, die sich zu einer Teichgemeinschaft zusammengeschlossen haben. Diese hat von der Stadt sieben Teiche gepachtet. "Deshalb sind wir auch verantwortlich für einen gesunden Fischbestand in den Teichen und für ein ausgeglichenes Verhältnis von Fried- und Raubfischen", sagte Wolfgang Marga, Geschäftsführer der Teichgemeinschaft. In diesem Fall würden die Karpfen zwar keinen Schaden anrichten, doch "das Aussetzen von Fischen sollte grundsätzlich keine Schule machen".
Im asiatischen Handelszentrum Dong Xuan Center (DXC) in Berlin-Lichtenberg sind zwei Tierschützer nach Kritik am Verkauf lebender Speisefische angegriffen und leicht verletzt worden, schreibt die Berliner Zeitung. Eine Sprecherin der Berliner Polizei bestätigte den bereits am 16. Dezember erfolgten Angriff, den die Mitarbeiter des Deutschen Tierschutzbüros angezeigt hätten. Die beiden Tierschützer hatten ihren Angaben zufolge in dem Center gefilmt, um bei einem Händler Verstöße gegen das geltende Tierschutzrecht zu dokumentieren. Demnach seien Kunden lebende Fische für die Heimschlachtung verkauft worden. Der Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Brandenburg-Berlin betonte auf Nachfrage, dass der Verkauf von lebenden Karpfen an den Endverbraucher nicht mehr erlaubt sei und betonte: "Unsere Mitgliedsbetriebe betäuben die Fische vor Ort und töten sie artgerecht." Das Dong Xuan Center im Südosten Berlins ist ein Komplex von sechs Markthallen auf dem ehemaligen Gelände der VEB Elektrokohle. Auf einer Fläche von 26.000 Quadratmetern "haben sich Berliner Vietnamesen ein Klein-Hanoi erbaut", schrieb im März 2013 die Wochenzeitung 'Die Zeit', "hier verkaufen sie, was ihnen gefällt, ohne Rücksicht auf die Vorlieben der Deutschen."