Der holländische Fischfang- und Fischverarbeitungskonzern Parlevliet & Van der Plas (P&P) lässt in der Türkei für 35 Mio. Euro zwei neue Weißfisch-Fangschiffe bauen. Das erfuhr IntraFish-Redakteurin Elisabeth Fischer auf der Bremer Fish International von Oskar Sigmundsson, Geschäftsführer der P&P-Tochter German Seafrozen Fish. Die beiden Schiffe mit einer Kapazität von jeweils 1.000 t und einer Länge von 86,10 Metern sollen zwei der derzeit rund 30 P&P-Schiffe ersetzen. Die Neubauten seien ein Bekenntnis zur seegestützten (FaS) Verarbeitung, sagt Sigmundsson. Die Nachfrage nach einmal gefrorenem Weißfisch sei ein qualitätsbedingter Trend: "Viele Kunden wurden durch 'billigen' Weißfisch wie Pangasius enttäuscht." Die Investitionen ermöglichen P&P die Erweiterung der Produktion in Europa. Das reduziere Planungsrisiken, verkürze die Lieferfristen und steigere die Effizienz, erklärt der Geschäftsführer. Außerdem können die Portionskontrolle und die Produktkalibrierung verbessert werden. Schließlich sei die Verarbeitung in China auch nicht mehr so billig wie sie einmal war. In Deutschland und generell in Zentraleuropa registriert German Seafrozen eine steigende Nachfrage nach FaS-Weißfisch, vor allem nach Kabeljau. Allerdings stiegen die Kabeljaupreise: seegefrorene Filets kosteten inzwischen rund 5,- Euro/kg.
Nach drei Tagen hat gestern die 14. Fish International auf dem Bremer Messegelände ihre Tore geschlossen. Volle Gänge am Messesonntag und zahlreiche Entscheidungsträger aus dem Lebensmittelhandel sowie dem GV-Sektor am Montag und Dienstag lassen die Aussteller ein deutlich positives Fazit der Veranstaltung ziehen. Für einige war es „die beste Fischmesse seit langen Jahren.“ 230 Firmen aus 20 Ländern präsentierten sich in den Hallen 4 und 5 der Bremer Messe und zogen 11.000 Fischfachleute aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland in die Hansestadt. Mittelpunkt der Messe war der Stand von Transgourmet Seafood aus Bremerhaven. Der Großhandel war mit zahlreichen Kooperationspartnern auf die Branchenschau gekommen und stellte eine Fülle von neuen Produkten und Konzepten vor. Gesprächsthema war außerdem die Deutschlandpremiere von ASC-zertifiziertem Lachs. Die Fischmesse bot wieder einmal eine attraktive Mischung aus Produktschau, Diskussion aktueller Themen und der Möglichkeit zum Aufbau und zur Pflege von Kontakten.
Das FischMagazin hat auf der Bremer Fischmesse zum siebten Mal den Branchenpreis Seafood Star an herausragende Konzepte aus dem Fischhandel verliehen. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an Preisträger in elf Kategorien:
Panama konnte den Wert seiner Shrimp-Exporte im vergangenen Jahr bis November um 22,3 Mio. Euro auf 48,4 Mio. Euro nahezu verdoppeln, meldet La Agencia de Noticia Panama. In den letzten fünf Jahren waren Panamas Garnelenexporte auf Basis Wert von ehemals 44 Mio. Euro (2008) bzw. 30,3 Mio. Euro (2009) aufgrund der Garnelenseuche White Spot eingebrochen.
Honduras hat im vergangenen Jahr den Wert seiner Garnelen-Ausfuhr um 21,9 Prozent auf 150,9 Mio. Euro (2012: 123,7 Mio. Euro) steigern können, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf die Zentralbank des lateinamerikanischen Landes. Für 2014 soll der Wert der Exporte um weitere 10 Prozent auf 162,2 Mio. Euro wachsen, prognostiziert der Nationale Aquakulturverband von Honduras (Andah). Shrimps sind nach Kaffee, Bananen und Palmöl Honduras' wichtigstes Exportgut. Seine günstige Prognose begründet Andah-Präsident Victor Wilson mit steigender Auslandsnachfrage, besseren Preisen am Weltmarkt und wachsenden Mengen verarbeiteter Shrimps. Die Exportmenge von frischen, gefrorenen und verarbeiteten Garnelen soll von bislang 70 Mio. Pounds - 31.780 t - auf 72 Mio. Pounds (32.668 t) steigen, also um etwa 2,9 Prozent bzw. mehr als 900 t. Die Hauptmärkte für Zuchtgarnelen aus den Departements Choluteca und Valle sind die USA, Mexiko, Taiwan und die Europäische Union.
Marine Harvest (MH) hat die Dumping-Vorwürfe polnischer Lachsproduzenten in einem offenen Brief an das Portal IntraFish zurückgewiesen. Die Hersteller, die ungenannt bleiben wollten, hatten dem weltgrößten Lachsproduzenten und seinem Tochterunternehmen Morpol vorgeworfen, sowohl beim Fertigprodukt als auch bei der Rohware Atlantischer Lachs die Preise zu manipulieren und unter Gestehungskosten zu verkaufen. MH-Verkaufs- und Marketingleiter Ola Brattvoll verwies als Gegenargument auf das Ergebnis von Morpol Processing im 4. Quartal 2013, wonach die MH-Tochter das Vierteljahr mit einem Betriebsgewinn von 64 Mio. NOK (= 7,5 Mio. Euro) bei einer Umsatzrendite von 5 Prozent abgeschlossen hatte. In den ersten neun Monaten 2013 habe allerdings auch Morpol rote Zahlen geschrieben. Das jedoch sei nicht das Ergebnis von Preisdumping oder Marktmanipulation gewesen, sondern hänge damit zusammen, dass die Endproduktpreise hinter dem Preisanstieg bei der Lachsrohware hinter hinkten. Das Wettbewerbsrecht, schreibt Brattvoll, ziele darauf ab, den Wettbewerb zu schützen, nicht aber die Wettbewerber: "Ein fundamentales Prinzip des Wettbewerbsrechts ist es, dass Unternehmen, sowohl große wie auch kleine, miteinander konkurrieren dürfen - und zwar scharf konkurrieren."
Rainforest Seafoods (Jamaika), nach eigener Angabe größter Seafood-Produzent in der Karibik, hat für seine Verarbeitung in Kingston Anfang Dezember 2013 eine EU-Zertifizierung erhalten, meldet IntraFish. Während die Hälfte der jährlich angestrebten Exportmenge von 200.000 Pounds (90,8 t) Langustenschwänze auf Kontraktbasis an die US-Restaurantkette Red Lobster verkauft sei (Wert: ca. 1,5 Mio. USD = 1,1 Mio. Euro), sollen die übrigen 100.000 Pounds (45,4 t) nach Europa verschifft werden, teilt Geschäftsführer Max Jardim mit. Aufgrund des Vertrags mit Red Lobster wurden 150 neue Arbeitsplätze geschaffen. Für 2015 erwarte Rainforest eine Steigerung der Exporterlöse auf 5 Mio. USD (= 3,7 Mio. Euro).
Icelandic Seachill, ein Unternehmen der Icelandic-Gruppe, stellt seine Herstellung von Fertiggerichten in South Humberside, Grimsby, ein und wird voraussichtlich 250 Mitarbeiter entlassen, schreibt das Portal IntraFish. Die Schließung ist Teil einer im Mai 2013 angekündigten Umstrukturierung, in deren Rahmen Icelandic drei Produktionen zusammenlegen will. Eine Ursache für die Standortaufgabe sei auch die rückläufige Nachfrage bei Fertiggerichten. Icelandic Seachill zählt die meisten großen britischen Supermarktketten zu seinen Kunden und beschäftigt im Hafen Grimsby 1.500 Menschen.
In Kambodscha ist am vergangenen Wochenende ein Zeitungsjournalist von Fischern erschlagen worden, nachdem er in einer Artikelserie illegale Fischerei aufgedeckt hatte, heißt es auf der Internetseite von 'Radio Free Asia'. Die Berichte hatten zu Polizei-Aktionen gegen Schwarzfischerei geführt. Der 44-jährige Suon Chan wurde am Samstagabend im Bezirk Cholkiri (Provinz Kampong Chhnang) von vier Fischern zusammengeschlagen, als er kurz eine Familienfeier anlässlich des chinesischen Neujahrsfests verließ, um Zigaretten zu holen. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Drei Verdächtige befinden sich auf der Flucht. Der Polizeichef der Gemeinde Peam Chhkork, Duong Vuthy, äußerte gegenüber der 'Phnom Penh Post' den Verdacht, dass Chans Artikel über illegale Fischerei der Anlass für den Angriff gewesen seien. Sein Bruder Soun Dim meint, die Täter identifizieren zu können. Das Kambodschanische Zentrum für Menschenrechte (CCHR) - Slogan: "No Risk No Chance" - wertet den Totschlag als "einen weiteren Angriff auf die Pressefreiheit". In dem asiatischen Land werden immer wieder Journalisten wegen ihrer Arbeit angegriffen. Nach Angaben von Sithi.org sind in Kambodscha in den letzten 20 Jahren zwölf Journalisten getötet worden.
Die Norwegische Seafood-Föderation - Fiskeri- og havbruksnæringens landsforening (FHL) - hat Sverre Johansen zum neuen 'Direktor Industrie' ernannt, meldet das Portal IntraFish. Johansen, der im vergangenen Jahr den Bereich Schwarmfisch verantwortete, trat sein neues Amt zum 1. Januar an. FHL-Geschäftsführer Geir Ove Ystmark hob auch Johansens qualifizierte Tätigkeit als stellvertretender Direktor für Fischerei und Küstenangelegenheiten hervor. Eine weitere Veränderung: zum 1. Februar trat der langjährige FHL-Mitarbeiter Jorulf Straume, Leiter des Bereichs Weißfisch, in den Ruhestand. Die FHL vertritt die Interessen von etwa 500 Mitgliedsunternehmen aus der gesamten Lieferkette.