07.11.2014

Störzüchter Aqua Orbis: "Futtervorräte bis November"

Die sächsische Störzucht Aqua Orbis, die sich seit September in der Insolvenz befindet, sucht nach Investoren, schreibt die Leipziger Regionalausgabe der Bild-Zeitung. Noch schwimmen demnach zehn Tonnen Störe in den acht Becken der Anlage in Jessen. "Nach derzeitigem Stand reichen die Futtervorräte noch bis November, auch weil wir die Rationen bereits strecken. Der Futterlieferant liefert nur gegen Vorkasse", zitierte die Zeitung die kommissarische Geschäftsführerin Rosmarie Ehrenberg (48) Mitte Oktober. Der Berliner Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus sucht weiterhin nach Geldgebern. Denn eine Modernisierung des Gebäudes und die Senkung der Energiekosten könnten den Betrieb der Farm rentabel machen, meint der Verwalter. Auch Rosmarie Ehrenberg äußert sich hoffnungsvoll: "Wir haben Objekt und Anlage, eigenes Wasser und den Fischbestand. Gute Voraussetzungen für einen Investor, der in der Lage ist, für Kaviar und Störfleisch einen funktionierenden Vertrieb aufzubauen."
Länderreport Länderreport
07.11.2014

China erwartet erstes ASC-Zertifikat für Tilapia-Farm

Innerhalb des nächsten halben Jahres könnte erstmals eine chinesische Tilapia-Zucht eine Zertifizierung nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, schreibt das Portal IntraFish. Das Interesse an der anstehenden Zertifizierung sowohl bei Institutionen als auch in der Industrie sei groß, meint John White, ASC-Direktor für Entwicklung. Vor zwei Jahren begann der ASC im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten Projektes seine Arbeit im "Reich der Mitte" in Partnerschaft mit der CAPPMA (China Aquatic Products Processing & Marketing Association) und dem WWF China. Ziel des auf zwei Jahre angelegten und inzwischen abgeschlossenen Projektes war es, Fischzüchter über das Potential des ASC und über Nachhaltigkeitslabel zu informieren. Derzeit plane die Organisation eine Fortsetzung ihrer Arbeit in dem riesigen Markt und denkt über Strategie und Finanzierung nach.
07.11.2014

Überfischung: "Die Größe des Fangschiffs spielt keine Rolle"

Der Präsident des europäischen Fischereiverbandes Europeche, Javier Garat, hat dem Vorurteil widersprochen, dass große Fangschiffe weniger nachhaltig agieren als kleine Boote. "Ob ein Schiff groß oder klein ist, spielt wirklich keine Rolle, sondern es geht ausschließlich darum, wie ein Schiff seine Fischerei ausübt", sagte Garat und verwies darauf, dass "alle EU-Fangschiffe, sowohl die großen wie auch die kleinen, einem strengen Managementsystem unterworfen sind." Ein wichtiger Aspekt: viele Dinge in der Produktkette hängen in hohem Umfang von großen Schiffen ab. Ohne diese Trawler wären Hafeninfrastrukturen nicht ökonomisch bzw. nachhaltig. Nur große Fabrikschiffe können Frost- und Kühllagereinrichtungen an Bord haben und damit auch weit entfernte Bestände befischen, die außerhalb der Reichweite kleiner Boote liegen. Außerdem bieten sie der Besatzung bessere Gesundheits- und Arbeitsbedingungen. "Mit kleinen Booten alleine könnten wir die Weltbevölkerung mit ihren sieben Milliarden nicht ernähren." Die großen Fangschiffe werden über Satellitensysteme, die ihren Standort bestimmen, streng überwacht, und ihre Anlandungen kontrolliert, um genauere Daten zu sammeln, die im Kampf gegen die illegale, nicht dokumentierte und nicht regulierte Fischerei (IUU-Fischerei) verwendet werden.
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07.11.2014

Indien: Venusmuschel-Fischerei erhält erste MSC-Zertifizierung des Landes

Die Venusmuschelfischerei im westindischen See Ashtamudi (Bundesstaat Kerala) hat als erste Fischerei überhaupt in Indien eine MSC-Zertifizierung erhalten, schreibt IntraFish. Bislang werden 80 Prozent dieser Clams nach Asien exportiert, insbesondere nach Vietnam, Thailand und Malaysia, doch dank des MSC-Labels verspreche sich die Fischerei auch Exportchancen in neue Märkte wie die USA und Europa. Nach einer Vorzertifizierung im Jahre 2010 hatte die Fischerei ihr Management optimiert, um die Anforderungen einer Zertifizierung zu erfüllen. Bis zu 1.000 Fischer leben von der Venusmuschel-Fischerei. Mit aus Baumstämmen gebauten Kanus paddeln sie von ihren Dörfern zu den Muschelbänken. Mit Händen oder Füßen lösen Taucher die Clams vom Meeresboden, alternativ arbeiten zwei bis drei Fischer vom Boot aus mit einer Harke. An guten Tagen erntet ein Fischer in vier bis fünf Stunden bis zu 200 kg. Weitere 3.000 bis 4.000 Menschen sind mit der Säuberung, Verarbeitung und dem Handel der Muscheln beschäftigt. Der Wert der gesamten Muschelfischerei im Mündungsgebiet des Ashtamudisees wurde jüngst auf 220.000 USD oder 176.350 Euro geschätzt.
06.11.2014

Internationales Fischgespräch auf der EuroTier 2014

Im Rahmen der EuroTier 2014 treffen sich am Donnerstag, den 13. November 2014 ab 18.00 Uhr Produzenten und Vermarkter zum „Internationalen Fischgespräch“. Das Fischgespräch ist Treffpunkt für internationale Fischzüchter, Betreiber von geschlossenen Fischfarmen und intensiven Aquakultursystemen, mit den Vermarkungsspezialisten und Einkäufern aus dem Lebensmittelhandel, aber auch Zertifizierer und Aquakulturtechnologen nehmen am Gespräch teil. Der Abend wird eröffnet von Eric Bink – Chairman of „Dutch Aquaculture Experts“ mit dem Beitrag “How can Aquaculture grow in Europe? Obstacles and perspectives for European fish farmers … and a view to the Netherlands”. Dr. Birgit Schmidt-Puckhaber von der DLG moderiert die Veranstaltung. Das Fischgespräch hat sich bereit 2012 einen guten Namen gemacht und viele Fischproduzenten haben neue Einkäufer kennengelernt und neue Handelsbeziehungen aufgebaut. Für die Teilnahme (Registrierung, Drinks & Snacks) wird vor Ort ein Unkostenbeitrag von 40 € erhoben. Anmeldung ist erforderlich unter www.eurotier.com/aquakultur. Ort der Veranstaltung: Messegelände Hannover, Halle 17 Stand A08.
05.11.2014

USA: Lachs erstmals auf Rang 2 beim Pro-Kopf-Konsum

Beim Seafood-Konsum der US-Amerikaner hat Lachs den Thunfisch von Platz 2 im Ranking der beliebtesten Fische und Meeresfrüchte verdrängt. Das zeigt ein Blick auf die Top 10-Liste, die das US-amerikanische Nationale Fischerei-Institut (NFI) in der vergangenen Woche veröffentlichte. Während sich das Ranking ansonsten kaum verändert hat, kann für sechs der zehn Arten ein Anstieg der Verzehrmenge notiert werden. Die zehn wichtigsten Spezies stehen für 97 Prozent der in den USA konsumierten Seafood-Menge. Das Plus beim Lachs um mehr als 300 Gramm ist nach Angaben von Experten auf die Rekordfangmengen beim Alaska-Wildlachs im Jahre 2013 zurückzuführen, von dem sowohl die Konserve als auch die TK-Ware profitierte.
03.11.2014

Pangasius: "Erhebliche Mengen fischfremden Wassers"

Tiefgekühlte Pangasiusfilets enthalten häufig Fremdwasser, das auf der Verpackung nicht deklariert wurde, heißt es im aktuell veröffentlichten Jahresbericht des Hamburger Instituts für Hygiene und Umwelt. Demnach wurde das Fischfleisch in zehn von 19 untersuchten Packungen mit Wasser gestreckt und damit der Fischanteil am Produkt künstlich gesenkt. Zum Teil hätten die Filets "erhebliche Mengen fischfremden Wassers" enthalten, was sich auch durch eine "sehr weiche, schwammige Konsistenz" der Filets bemerkbar gemacht habe. Verboten ist diese Behandlung nicht, doch die Ware muss entsprechend gekennzeichnet sein. Das werde jedoch meist unterlassen, schreibt das Institut: "In keinem Fall wurden die tatsächlichen Mengen an Fischfleisch deklariert." Hamburgs amtliche Lebensmittelüberwachung hatte im Jahre 2013 insgesamt 12.572 Proben aus mehr als 20 Warengruppen gezogen, davon alleine 2.448 Proben (19,5 Prozent) aus der Gruppe Fische, Krusten-, Schalen- und Weichtiere sowie Erzeugnisse daraus. Beanstandet wurden in diesem Segment 117 Proben, das heißt 5 Prozent. Zum Vergleich: über alle Warengruppen lag die Beanstandungsquote bei 8 Prozent. Wichtigster Beanstandungsgrund war mit 44 Proben (38 Prozent) die Kennzeichnung bzw. Aufmachung des jeweiligen Seafood-Produktes.
03.11.2014

Dänemark: Forellenproduzent Danforel schreibt wieder schwarze Zahlen

Der dänische Forellenproduzent und -räucherer Danforel hat im vergangenen Finanzjahr 2013 wieder Gewinn erwirtschaftet, meldet das Portal IntraFish. Danforel, der im Juli diesen Jahres als erster Forellenzüchter weltweit eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten hatte, meldete für das im April zu Ende gegangene Finanzjahr einen Betriebsgewinn von 241.726 Euro, derweil das vorangegangene Jahr mit Verlusten in Höhe von 295.442 Euro abgeschlossen worden war. Der Nettogewinn betrug 201.438 Euro (2012/13: - 201.438). Der Umsatz stieg von 3,9 Mio. Euro um 23 Prozent auf 4,8 Mio. Euro. "Die Zahlen sprechen für sich", kommentierte Geschäftsführer Erik Hansen, "nach einem Jahr des harten Wettbewerbs melden wir wieder ein Plus." Auch für das laufende Geschäftsjahr erwarte Danforel ein positives Ergebnis. Der in Grindsted/Jütland sitzende Produzent verarbeitet jährlich gegenwärtig 12.500 t Forellen, von denen 2.500 t aus den eigenen ASC-zertifizierten Farmen stammen. Ziel sei es, ausschließlich Fische mit ASC-Label einzusetzen, kündigte Hansen gegenüber IntraFish an. Damit spekuliere man, in die Fußstapfen von Lachs zu treten und am Markt höhere Preise zu erzielen.
31.10.2014

Völklingen: Fischzucht meldet keine Insolvenz an

Entgegen den jüngsten Ankündigungen des Völklinger Bürgermeisters Wolfgang Bintz (CDU) wird die Meeresfischzucht Völklingen (MFV) keine Insolvenz anmelden, schreibt die Saarbrücker Zeitung (SZ). Bis in den späten Abend hatten gestern in der saarländischen Stadt Ratsmitglieder und Aufsichtsräte der MFV und der Stadtwerke als Muttergesellschaft diskutiert, um einen Konkurs abzuwenden. Die neue Lösung, der der Stadtrat zustimmte: die Saar-LB als Kreditgeber hat weitere Kredite in Höhe von vier Millionen Euro für die Fischzucht in Aussicht gestellt. Mit diesen Mitteln soll die Stadt in den kommenden drei Monaten eine mögliche Fortführung der Fischproduktion prüfen und die Stadtwerke stabilisieren. Einer Insolvenz der MFV sowie einer Schutzschirm-Insolvenz der Stadtwerke-Holding, die in den vergangenen Tagen vorgeschlagen worden war, wollte die Bank hingegen nicht zustimmten, teilte der Völklinger Bürgermeister mit. "Die Zukunft des Unternehmens - und damit auch die der Stadtwerke Völklingen - ist aber völlig offen", kommentiert Thomas Gerber im Saarländischen Rundfunk. Ein Anonymus im Kommentarbereich der SZ zitiert "einen alten Indianerspruch: Wenn du ein totes Pferd reitest, steig ab."
31.10.2014

Island: Kabeljau-Fischerei erneut nach IRFM-Standard rezertifiziert

Islands Kabeljaufischerei wird verantwortungsbewusst gemanaged und die Bestände sind gesund. Das hat jetzt erneut der unabhängige Zertifizierer Global Trust/SAI Global bestätigt und die Fischerei wieder nach dem Iceland Responsible Fisheries Management (IRFM)-Standard zertifiziert. Der IRFM-Standard basiert auf den Richtlinien der Welternährungsorganisation FAO und prüft das Management-Reglement, das System unabhängiger übertragbarer Quoten (ITQ) und die Bestandssituation. Verwaltung und Fangmengen basieren auf einem Vorsorgeansatz. Der Kabeljau (Gadus morhua) ist die wichtigste Einzelfischart für die isländische Wirtschaft, mit der 32 Prozent des Exportwertes mariner Produkte erwirtschaftet werden. In der kommenden Fangsaison, die von September 2014 bis August 2015 läuft, dürfen 216.000 t Kabeljau gefischt werden.
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