31.10.2014

Australien: "Weltweit größte" Shrimpfarm geplant

Die Seafarms Group, Australiens ältester und größter Garnelenzüchter, will die "weltweit größte" Shrimpfarm bauen, meldet das Portal IntraFish. An der Nordspitze von Westaustralien soll zunächst auf einer Fläche von 10.000 Hektar eine Farm für die jährliche Produktion von 100.000 t Black Tiger-Garnelen entstehen, heißt es auf der Internetseite des "Project Sea Dragon". Kostenpunkt: 1,25 Mrd. USD bzw. 991 Mio. Euro. Mittelfristig sollen zehn dieser Module entstehen, die sich dann über eine Fläche erstrecken würden, die mit 100.000 Hektar oder 1.000 Quadratkilometern größer wäre als das Bundesland Berlin. Damit würde sich Australien, das mit einer Produktionsmenge von derzeit nur 4.000 t Zuchtgarnelen zu den global kleineren Produzenten gehört, alleine mit dieser einen Farm unter die Top Ten der Garnelenzüchter katapultieren.
Länderreport Länderreport
31.10.2014

Parlevliet & Van der Plas bauen neuen Hochseetrawler

Die deutsche Fangflotte des holländischen Fischkonzerns Parlevliet & Van der Plas (P&P) erhält Anfang kommenden Jahres einen neuen Hochseetrawler, schreiben die Norddeutschen Neuesten Nachrichten. Im Juli lief auf der türkischen Tersan-Werft (Istanbul) die ROS 777 "Mark" vom Stapel, ein 4.270 BRZ-Trawler von 86,10 Metern Länge und 16 Metern Breite. Mit dem Namen "Mark" erinnert P&P an den Ende vergangenen Jahres im Alter von 33 Jahren tragisch verunglückten Sohn von Direktor Diek Parlevliet. Die "Mark" werde weltweit eingesetzt, sagt Euro Baltic-Geschäftsführer Dr. Uwe Richter. Schwerpunkt sei die Kabeljau- und Seelachsfischerei um Spitzbergen und vor Norwegen, aber das Schiff werde auch für Rotbarsch sowie die Schwarmfischarten Makrele und Hering genutzt. Der Trawler ist baugleich mit der im Mai zu Wasser gelassenen H 7 "Kirkella", gebaut für die UK Fisheries, an der P&P sowie Samherji aus Island beteiligt sind. "Mark" wiederum ersetzt das Fangfabrikschiff BX 786 "Atlantic Peace", das im Sommer nach Angaben des Portals IntraFish für 9,2 Mio. Euro an das südafrikanische Fischfangunternehmen Sea Harvest verkauft wurde. Sea Harvest befischt mit einer Flotte von jetzt zwölf Schiffen, darunter drei Frosttrawler, eine Quote von rund 39.500 t. Die Taufe für die ROS 777 "Mark" wird voraussichtlich in Sassnitz-Mukran stattfinden.
30.10.2014

Völklingen: Meeresfischzucht steht kurz vor der Insolvenz

Für die Meeresfischtzucht Völklingen (MFV) soll noch in dieser Woche die Insolvenz angemeldet werden. Das habe Völklingens Bürgermeister Wolfgang Bintz gestern den Ratsfraktionen der saarländischen Stadt angekündigt, schreibt die Saarbrücker Zeitung (SZ) unter Berufung auf mehrere Stadtratsmitglieder. Von dem Schritt wäre auch die Stadtwerke-Holding betroffen, die Muttergesellschaft der MFV. Für die Holding sowie die Völklinger Verkehrsbetriebe und die Gewerbeansiedlungsgesellschaft GAV strebe der Bürgermeister nach einem Schutzschirmverfahren, das eine Sanierung unter der bestehenden Geschäftsführung vorsehe. Bintz hatte sich in den vergangenen Tagen von fachlichen und juristischen Experten Rat eingeholt. Die Option einer Fortführung der Fischzucht scheitert an fehlenden Krediten. Denn die für notwendige Sicherheiten in Frage kommende Stadtwerke Holding hatte Netz und Vertrieb der Stadtwerke schon an die Saar-LB verpfändet, um den erhöhten Finanzbedarf beim Bau der MFV abzusichern. Auch der Stadtrat hatte signalisiert, eine weitere Verschuldung nicht zu unterstützen. "Wir werden keinen weiteren Cent mehr für die Fischzucht genehmigen", stellte der SPD-Fraktionsvorsitzende Erik Kuhn klar, "das hieße, Perlen vor die Säue zu werfen."
TK-Report TK-Report
30.10.2014

USA: Seafood-Konsum leicht gestiegen

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten in den USA ist im Jahre 2013 um moderate 0,7 Prozent auf 6,58 kg (14,5 Pound) gestiegen (2012: 6,54 kg bzw. 14,4 Pound). Das geht aus gestern veröffentlichten Zahlen der US-Regierung in ihrem jährlichen Bericht "Fischerei der Vereinigten Staaten 2013" hervor. Damit lag der Konsum jedoch unter dem langjährigen Mittel von 7,13 kg (15,7 Pound) in den Jahren 2001 bis 2013. Der bisherige Höchstwert wurde 2005 mit 7,54 kg (16,6 Pound) erreicht und ist seitdem um 16 Prozent oder mehr als ein Kilogramm gesunken. Der aktuelle Zuwachs wird auf ein Plus bei Lachskonserven zurückgeführt, da die Buckellachsfänge 2013 besonders gut ausfielen.
28.10.2014

Kabeljau: Seit Jahresbeginn Preisanstieg um bis zu 25 Prozent

Die Preise für atlantischen Kabeljau sind seit Jahresbeginn um gut 25 Prozent gestiegen, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf Informationen aus dem Handel. Mit Blick auf die jüngst angekündigte Quotenkürzung in der Barentssee um 10 Prozent auf 894.000 t werde für Kabeljau aus Norwegen, Island und Russland eine weitere Verteuerung um 5 bis 10 Prozent erwartet. Birgir Bjarnason, Geschäftsführer des isländischen Handelsunternehmens Islenska, verwies allerdings darauf, dass die Kabeljaupreise im Jahre 2013 auch extrem niedrig gewesen seien: "Es war klar, dass das nicht so bleibt."
28.10.2014

Thailand betreibt Imagepflege auf Frankreichs Lebensmittelmesse SIAL

Eine offizielle thailändische Delegation hat auf der französischen Lebensmittelmesse SIAL in der vergangenen Woche eine Veranstaltung organisiert, um gegenüber den Europäern die Sklaverei- und Foltervorwürfe zu relativieren und Fortschritte im Kampf gegen die Missstände aufzuzeigen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Thailands Regierung hatte hierfür Vertreter des Arbeits- und des Fischereiministeriums, Polizeibeamte und Experten im Kampf gegen den Menschenhandel sowie Führungskräfte aus der Industrie auf die SIAL International Food Fair geholt. Sarun Charoensuwan, Vertreter des thailändischen Außenministeriums, stellte verschiedene Maßnahmen gegen jene menschen- und arbeitsrechtlichen Probleme vor, die die britische Tageszeitung "The Guardian" im Juni dokumentiert hatte. Hauptansatz, das Problem zu lösen, sei, "die illegalen Migranten in den formalen Arbeitsmarkt zu bringen", sagte Charoensuwan. Ein neues Gesetz schreibe den Fischereiunternehmen Arbeitsverträge vor sowie die Zahlung von Mindestlöhnen, die Gewährung von Freizeit und das Verbot der Beschäftigung von unter 15-Jährigen. Menschenrechtsaktivisten äußerten sich jedoch weiterhin unzufrieden und behaupten, dass sich bislang nichts geändert habe.
28.10.2014

Völklingen: Virus tötet 30 Prozent der Störe

In der Meeresfischzucht Völklingen (MFV) sind im vergangenen halben Jahr rund 30 Prozent der Störe verendet, meldet der Saarländische Rundfunk (SR). Grund für das Fischsterben sei eine Virus-Erkrankung gewesen, die beim Neubesatz durch Jungfische eingeschleppt worden war, teilte die Stadtwerke-Holding auf Anfrage des Senders mit. Als Erstbesatz hatte die MFV Anfang 2013 insgesamt 4.000 Jungstöre erhalten. Das Umweltministerium bestätigte, dass die Erkrankung nicht auf Hygienemängel in der Anlage selbst zurückzuführen sei. Inzwischen sei der Bestand wieder virenfrei. Bei den andere Zuchtfischen läge die Sterblichkeit zwischen fünf und zehn Prozent, "was für eine Fischzucht normal" sei.
27.10.2014

Norwegen: Mitsubishi besitzt 92 Prozent von Cermaq

Der japanische Mischkonzern Mitsubishi kann mindestens 92,16 Prozent der Aktien des norwegischen Lachszüchters Cermaq übernehmen, meldet das Portal IntraFish. Für jede der 85.242.850 Aktien zahlen die Japaner über ihre britische Tochter MC Ocean Holdings 96 NOK oder 11,40 Euro und damit insgesamt mehr als 970 Mio. Euro. Unter anderem hatte der norwegische Staat seinen Cermaq-Anteil von 59,17 Prozent verkauft, außerdem veräußerten Cermaq-Geschäftsführer Jon Hindar und die Vorstandsvorsitzende Rebekka Glasser ihre Anteile. Die Cermaq-Übernahme soll in der ersten November-Woche abgeschlossen werden.
27.10.2014

Schleswig-Holstein: Fördergelder für nachhaltige Fischerei und Meeresschutz

Schleswig-Holstein erhält aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) für die anstehende siebenjährige Förderperiode einen Betrag von 24 Mio. Euro. Die Erhöhung um 4 Mio. Euro gegenüber der vorangegangenen Förderperiode wirkt sich jedoch operativ nicht aus, da die Kofinanzierung aus Landesmitteln von bislang 50 Prozent oder 10 Mio. Euro auf im Regelfall 25 Prozent und damit nur noch 6 Mio. Euro abgesenkt wird, so dass weiterhin nur 30 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Ungeachtet der realen Mittelkürzung begrüßt Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, dass "wir nun mehr EU-Gelder für Fischerei und Meeresschutz zur Verfügung haben." Die europäischen Fördermittel sollen genutzt werden, um die Fischerei bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen zu unterstützten und Impulse für eine nachhaltige Fischerei in Schleswig-Holstein zu setzen. Schwerpunkte seien die Förderung alternativer Fangtechniken, der Schutz von Schweinswalen und Tauchenten sowie das Projekt "Fishing for Litter", bei dem Fischer durch Sammeln von Meeresmüll einen aktiven Beitrag zum Schutz der Meere leisten. Außerdem sollen Jungfischer beim Erwerb eines ersten Fischereifahrzeugs unterstützt werden.
27.10.2014

Großbritannien: Erste Austernfarmen im ASC-Programm

Drei Austernzuchten auf der britischen Kanalinsel Jersey lassen sich nach dem Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) für Muscheln prüfen, meldet der ASC. Dabei kooperieren die Jersey Sea Farms, die Jersey Oyster Company Ltd. und Seymour Oysters. Tony Legg, Inhaber der Jersey Sea Farms, berichtet, dass die Zuchten sich schon in einem sehr frühen Stadium am ASC-Programm beteiligt und an Pilot-Auditierungen teilgenommen hätten. Zertifiziert wird die Produktion sowohl von Pazifischen Felsenaustern (Crassostrea gigas) als auch von Europäischen Austern (Ostrea edulis). ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes begrüßte die Audits als weiteren Meilenstein, da es weltweit die ersten Austernzuchten im ASC-Programm seien. Die im September durchgeführte Auditierung der Jersey Sea Farms lag in den Händen der unabhängigen Zertifizierungsorganisation Control Union Peru, die wiederum zunächst durch den ebenfalls unabhängigen Zertifizierer Accreditation Services International (ASI) akkreditiert worden war. Die Farm, die Tony Legg alleine betreibt, soll jährlich 75 Tonnen Europäische Austern produzieren.
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