Im neuen Gewerbegebiet von Langenpreising, gut 50 Kilometer nordöstlich von München, baut das 2012 neu gegründete Unternehmen Crustanova eine Zucht für Warmwassergarnelen. Die White Tiger-Shrimps (Litopenaeus vannamei) - geplant sei eine Jahresproduktion von 30 Tonnen - sollen insbesondere in der Region München frisch vermarktet werden, teilt Crustanova mit. Bevor die Bauarbeiten für die Shrimpzucht beginnen konnten, führten Archäologen auf der zukünftigen Gewerbefläche von Crustanova eine spektakuläre Grabung durch: Auf einer Fläche von etwa 25 Metern im Durchmesser hatten die Wissenschaftler die letzte Ruhestätte einer Herrscherfamilie aus dem Frühmittelalter entdeckt, gut 1.400 Jahre alt. Langenpreising gehört neben Regensburg und Augsburg zu den ältesten Orten Bayerns. Unter dem Getreidefeld am nördlichen Ortsrand wurden die Grabkammern eines etwa 60-jährigen Mannes, eines zwei- bis vierjährigen Mädchens und eines im selben Alter verstorbenen Jungen entdeckt. Das Besondere: die Kindergräber bergen „unschätzbar kostbare Gaben“: mit Goldfäden durchwirkte Kleidungsreste, massives Goldblech, ein perlenverziertes Messer und Miniaturwaffen. „Einen ähnlich bedeutsamen Fund hatten wir das letzte Mal vor 100 Jahren im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen“, bewertet Generalkonservator Mathias Pfeil das Ereignis. Voraussichtlich im Juni diesen Jahres soll nun die Kreislaufanlage ihren Betrieb aufnehmen.
Die USA haben in den ersten elf Monaten 2014 auf Basis Menge 12,3 % mehr Hummer exportiert als von Januar bis November 2013, meldet das Portal IntraFish. Dabei habe China seine Hummer-Käufe besonders stark gesteigert. Insgesamt führten die USA in dem Zeitraum 52.161 t Hummer im Wert von 558,7 Mio. Euro aus – 2013 waren es 46.467 t für 446,3 Mio. Euro, ein Wertzuwachs von 25,2 %. Wichtige Destination war Kanada, das 29.922 t lebende Hummer für 252 Mio. Euro kaufte (1-11/2013: 27.501 t für 179,9 Mio. t) – ein Plus von 8,8 % (Menge) bzw. 40,0 % (Wert). China zeichnete sich durch einen auffallenden Anstieg der Einfuhrmenge aus: 2014 kauften die Chinesen 2.427 t lebende Hummer für 31,9 Mio. Euro – ein Zuwachs von 32,4 % (Menge) bzw. 34,8 % (Wert) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Anteil gefrorener Hummer lag mit insgesamt 2.788 t (2013: 2.422 t) bei nur 5,3 % der Gesamtexporte. Der Ausfuhrwert der TK-Hummer betrug zuletzt 48,4 Mio. Euro, ein Plus von 11,2 % gegenüber den 43,5 Mio. Euro 2013. China verdoppelte seine TK-Hummerimporte von 434 t auf 885 t, der Wert dieser Ware lag bei 11,3 Mio. Euro gegenüber 7,5 Mio. Euro 2013.
Christof Becker (51) ist zum neuen Vertriebsdirektor der tief in der Krise steckenden Meeresfischzucht Völklingen (MFV) bestellt worden, meldet der Wochenspiegel Online, das Portal des Saarländischen Wochenblatts. Becker war vorher lange Jahre unter Heiner Kamps für die Kamps Food Retail Deutschland (KFRD) tätig und saß bis Ende 2012 in der Geschäftsführung der Nordsee. Dort war er unter anderem für die internationale Expansion der Kette zuständig. „Der Aufsichsrat setzt sein volles Vertrauen auf Christof Becker, dass dieser durch seinen großen Erfahrungsschatz sowohl effektive Vertriebsstrukturen als auch gute Vertriebserfolge generieren wird“, erklärte Völklingens Bürgermeister Wolfgang Bintz, der seit Mitte Dezember auch MFV-Geschäftsführer ist.
Für 2015 prognostizieren Russlands Fischereiforscher einen Anstieg der Lachsfänge auf 400.000 bis 420.000 t, schreibt das Portal IntraFish. Denn 2014 blieben die Anlandungen beim Pink salmon mit 147.600 t rund 24% hinter den Erwartungen zurück. Nur gute Fänge bei den anderen Arten - Keta-, Rot-, Silber- und Königslachs - retteten die letztjährige Gesamtsaison mit einer Tonnage von insgesamt 359.000 t. Während Buckellachs hieran normalerweise einen Anteil von 60 bis 77% habe, machte er 2014 nur 54% aus, teilte das pazifische Fischereiforschungszentrum TINRO in Wladiwostok mit.
Jungtiere für die Öko-Aquakultur müssen bis auf Weiteres nicht ausschließlich aus Öko-Brutanstalten kommen. Eine entsprechende Änderung der EU-Bio-Verordnung, die eine Umsetzung dieser Forderung ab 2015 vorsieht, tritt zunächst nicht in Kraft. Das entschied das Regulatory Committee on Organic Farming (RCOF) bei einem Treffen am 25. November 2014 in Brüssel, schreibt der Bio-Markt. Da die gesetzliche Forderung derzeit in der Praxis nicht umsetzbar sei, hätte das Auslaufen von Sonderregelungen zum Einsatz von Jungfischen und Garnelenlarven bestimmter Arten die Existenz von einigen Erzeugerbetrieben in der EU, aber auch in Übersee gefährden können. Nach kontroverser Diskussion des Themas 'Herkunft der Jungtiere' unter den Mitgliedsstaaten wurde die Entscheidung auf Mitte 2015 vertagt. Bis dahin soll die EU-Kommission bei den Mitgliedsstaaten eine systematische Erhebung zur Verfügbarkeit von Jungtieren durchführen. Die Ergebnisse sollen als Entscheidungsgrundlage für die EU-Kommission dienen. "Es kann also noch gehofft werden, dass Vernunft Einzug hält", urteilt der Bio-Markt und verweist darauf, dass auch in anderen Bereichen der Bio-Lebensmittelerzeugung, etwa der Saatgutherkunft oder bei Ferkeln, bis heute Ausnahmeregelungen akzeptiert würden.
Um der deutschen Fischindustrie, den Produzenten und dem LEH richtungsweisende Lösungsansätze für den künftigen Umgang mit den Konsumenten zu geben, führte das Norwegian Seafood Council im Herbst 2014 eine umfassende quantitative Seafood-Studie durch, die Licht ins Dunkel des deutschen Fischkonsums bringen soll. Im Januar werden die Ergebnisse präsentiert.
Auch im Jahre 2015 wird die Messe Biofach wieder ein Treffpunkt für Fachbesucher aus dem Bio-Lebensmittelhandel. Unter den mehr als 2.200 Ausstellern (2014: 2.263) aus fast 80 Ländern (2014: 76), die vom 11. bis 14. Februar im Messezentrum Nürnberg anwesend sein werden, sind knapp 20 Unternehmen mit fischwirtschaftlichem Profil - allerdings kein Hersteller aus den Niederlanden, dem "Land des Jahres" auf der Biofach 2015. Ristic (Oberferrieden), führender Hersteller von Bio-Garnelen, ist mit Frost- und Lakeprodukten auf der Messe. "Keine Marke, sondern eine Bewegung" sind nach eigenem Selbstverständnis Followfish (Friedrichshafen), die ihr Sortiment um Thunfischfilets im eigenen Saft ergänzt haben. Schwaaner Fischwaren fokussieren bei ihren Bio-Konserven auf der Messe Thunfischsalate (Asia, Texas), Hering (Bratheringsfilet, Heringsfilethappen in Senf-Dill-Creme) und Makrelenfilethappen in pikant-scharfer Tomatensauce. Für den Bereich Bio-Räucherfisch steht in Deutschland Wechsler Feinfisch, der aber auch Bio-Miesmuscheln ausstellt.
Die Iglo-Gruppe, europäische Marktführerin für Tiefkühlkost, will bis Ende 2015 ihr gesamtes Fisch- und Meeresfrüchtesortiment aus MSC-zertifizierter nachhaltiger Fischerei beziehen. Damit böte die Mitgründerin des 1997 ins Leben gerufenen Marine Stewardship Councils (MSC) in Europa in mehr Ländern Produkte mit MSC-Siegel an als jedes andere Lebensmittelunternehmen. Im deutschen Lebensmittelhandel tragen bereits heute 100 Prozent der Iglo-Produkte das blaue Siegel und 2015 sollen weitere folgen. Neu erscheinen soll das MSC-Logo auf 280 Erzeugnissen in zunächst 16 europäischen Ländern, darunter neben Deutschland auch Großbritannien, Italien, Österreich, Frankreich, Russland, Belgien und die Niederlande. Innerhalb von zwölf Monaten soll die Anzahl auf 400 steigen. Auch die beliebten Fischstäbchen sind darunter. Elio Leoni Sceti, CEO der Iglo Group, rechnet für 2015 in Europa mit einem Bedarf von mehr als 2,45 Milliarden MSC-zertifizierten Fischstäbchen. Das wären bei 740 Millionen Einwohnern 3,3 Stäbchen pro Kopf.
Im niedersächsischen Ostrittrum/Großenkneten hat die Hansefisch Anlagenbau im Februar 2014 eine Pilotanlage zur Zucht von Buntbarschen in Betrieb genommen, schreibt die in Syke erscheinende Kreiszeitung. Auf dem Hof von Elke und Claus Coorßen, gut 40 Kilometer westlich von Bremen, werden in einer Warmwasser-Kreislaufanlage derzeit zehn Tonnen Tilapia produziert. Momentan werden dort von dem Oldenburger Biologen Marcus Zechelius rund 7.000 Tilapien in zwei Sortierungen gehalten. Die erste Ernte ist für Dezember geplant. "Dann haben die Tiere ein Gewicht von 600 bis 700 Gramm", erläutert Daniel Janssen, neben Dr. Jan Aschenbeck und Berend Aschenbeck einer der drei Hansefisch-Gesellschafter. Bei Erfolg des Pilotprojektes soll eine größere Farm für die Produktion von 300 Tonnen Tilapia gebaut werden. Unter dem Markennamen "Oldenbarsch" soll der Afrikanische Buntbarsch aus dem Oldenburger Land später vermarktet werden.