Die indischen Exporte von Vannamei-Garnelen steigen fast exponentiell. Dabei war in Indien erst 2009 versuchsweise mit der Zucht von Vannamei-Shrimp begonnen worden. Wurden im Finanzjahr 2013 noch 91.171 t exportiert, waren es 2014 schon 175.071 t, schreibt The New Indian Express. Für 2015 erwartet A. J. Tharakan, Präsident der Vereinigung der Seafood-Exporteure von Indien, Exporte von 250.000 t bei einer Produktion von 375.000 t. Der Wert der indischen Seafood-Exporte stieg auf 4,2 Mrd. Euro, soll im laufenden Jahr auf 5,1 Mrd. Euro wachsen und – so die Ziele der Industrie – bis zum Jahre 2020 auf 8,5 Mrd. Euro. Wachstumsmotor waren Zuchtgarnelen, die einen Exportanteil von 47 % hatten. Insgesamt exportierte das Land Garnelen für 2,7 Mrd. Euro, wovon fast 2 Mrd. Euro mit Farmgarnelen und 764,7 Mio. Euro mit Wildfängen erwirtschaftet wurden. Während die Vannamei-Produktion extrem steigt, fiel die Erzeugermenge bei Black Tiger-Shrimps binnen Jahresfrist von 61.177 t auf 34.133 t – ein Minus von 46 %.
In der lettischen Haupstadt Riga hat eine neue Zucht für Warmwassergarnelen (Litopenaeus vannamei) ihre Pilotprojektphase erfolgreich abgeschlossen und sucht jetzt Investoren für die Expansion auf eine wirtschaftliche Größe, schreiben die Shrimp News International. Im Mai 2014 sei die Kreislaufanlage von Mere Shrimp Farm in Betrieb genommen worden, berichtet Gints Dzelme, Inhaber eines Unternehmens für Wasserreinigungstechnik und Betreiber der Farm. Bis Dezember seien insgesamt drei Lieferungen von Postlarven als Besatz aus Florida/USA eingetroffen. Die Warmwasser-KA arbeitet mit der Biofloc-Technologie, die unter anderem die Futterkosten senke. Derzeit werden in der Mere Shrimp Farm erstmals White Tiger-Garnelen mit einem Stückgewicht von 30g geerntet. Zunächst stünden 300 Kilogramm für die Verkostung der lebendfrischen Shrimps in der Top-Gastronomie zur Verfügung.
Anders Klinge ist zum neuen Geschäftsführer des dänischen Forellenzüchters und -verarbeiters Danforel berufen worden, meldet das Portal IntraFish. Er folgt dem bisherigen MD Erik Hansen, der jetzt Vorstandsvorsitzender ist. Klinge war zuletzt Geschäftsführer von Slice Fruit A/S (Kolding), einem Produktionsunternehmen für geschnittene frische Früchte, das er 2007 gegründet hatte.
Bei dem niederländischen Importeur Anova Seafood hat im Rahmen einer neuen strategischen Ausrichtung der bisherige kaufmännische Leiter Willem Huisman (49) die Geschäftsführung übernommen, teilt das Unternehmen mit. Constant Mulder, Unternehmensmitbegründer und bislang CEO, wird die Position eines Direktors ohne Geschäftsbereich einnehmen. Huisman, ebenfalls Mitbegründer von Anova, war bis dato zuständig für Beschaffung und Tiefkühlprodukte. Hendrik Colpaert (44), der in den vergangenen Jahren Marketing und LEH-Aktivitäten bei Anova verantwortete, ist zum kaufmännischen Leiter ernannt worden. Anova, gegründet 1994 als Großhandelsorganisation, wird in Zukunft seinen Fokus neben dem Produktsortiment verstärkt auf seine Kernwerte Nachhaltigkeit, Qualität und Innovation legen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Holländer beliefern sowohl den LEH als auch den Foodservice mit frischem und gefrorenem Fisch insbesondere aus Drittstaaten. In Vietnam wird ein Einkaufsbüro unterhalten, außerdem wird mit zahlreichen Partnern weltweit zusammengearbeitet.
Islands Fischerei auf den Seehasen ist erfolgreich nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit ist die von 330 kleinen Booten betriebene die weltweit erste Fischerei auf den Lumpfisch, die das blau-weiße MSC-Label verwenden darf. Bei der Fischerei in Islands Ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ) wird nach Weibchen und Männchen differenziert, die sich in Farbe und Größe unterscheiden. Die größeren Weibchen werden mit grobmaschigen Netzen ausschließlich wegen ihres Rogens gefangen, der als Luxus-Kaviar vor allem nach Europa verkauft wird. Während die weiblichen Fische zunehmend auch in China gefragt seien, werden die seltener gefangenen kleineren Männchen traditionell überwiegend auf Island gegessen. Der fischereilich zwischen Island und Norwegen geteilte Seehasen-Bestand ist einer von drei genetisch unterschiedenen Beständen der Art im Nordatlantik. Während einige andere Bestände des Lumpfischs unter Druck sind, gilt der isländische seit 1990 als relativ stabil. MSC-Klient ist Vignir G. Jónsson, 1970 als Familienunternehmen gegründet und heute eine Tochter von HB Grandi. Vignir-Geschäftsführer Eíríkur Vignisson verspricht sich von der MSC-Zertifizierung, das der bei vielen NGOs auf der „Roten Liste“ stehende nordatlantische Seehase jetzt, zumindest die isländische Fischerei, in die Kategorie „Grün“ fallen werde.
Penny, die Discounter-Tochter der Rewe-Gruppe, hat als erster deutscher Discounter Garnelen aus verantwortungsvoller Zucht mit ASC-Zertifizierung eingeführt. Die Garnelen mit ASC-Siegel werden in rund 2.200 Penny-Märkten innerhalb Deutschlands erhältlich sein, teilt der Aquaculture Stewardship Council (ASC) mit. „Bei Penny wird die Bedeutung einer verantwortungsvollen Aquakultur anerkannt“, betonte Thorsten Brand, Category Manager von Penny, und freute sich, dass die Shrimps in Zusammenarbeit mit dem Partner Fish & More (Friedrichshafen) so schnell auf dem deutschen Markt eingeführt werden konnten. Sie stammen von Omarsa aus Ecuador, dem weltweit ersten Garnelenzüchter, der im letzten Jahr die ASC-Zertifizierung erlangt hatte. Bei Penny ergänzt das Produkt ASC-zertifizierten Pangasius. Bislang wurden 13 Garnelenfarmen in Ecuador und Vietnam nach dem ASC-Standard zertifiziert. Weitere 20 Farmen warten derzeit auf die Ergebnisse ihrer Bewertungen.
Thailands Militärregierung will in Zukunft Gefängnisinsassen auf seinen Fischereifangschiffen einsetzen, um den Arbeitskräftemangel in der Branche zu beheben. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen zunächst 173 Häftlinge aus einer Strafanstalt der Provinz Samut Sakhon westlich von Bangkok auf den Schiffen eingesetzt werden, teilte Thailands Arbeitsminister Surasak Karnjanarat mit, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Dabei handele es sich um Verurteilte, die weniger als ein Jahr Reststrafe zu verbüßen haben. „Wir haben festgestellt, dass ehemalige Gefangene in Thailand ungerne beschäftigt werden, so dass wir nun ein Mittel gefunden haben, ihnen zu helfen“, begründete Karnjanarat das neue Programm. Insgesamt könnten 2.830 männliche Insassen der Haftanstalt in Samut Sakhon an der Maßnahme teilnehmen. Nach Angaben des Ministers müssten die Sträflinge einwilligen, in der Fischerei zu arbeiten. Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) weltweit halten die Pläne für verfehlt und warnen vor negativen wirtschaftlichen und politischen Folgen für Thailand. 45 NGOs, darunter die nationalen Gewerkschaften der USA, Großbritanniens und Australiens, unterzeichneten ein entsprechendes Schreiben an Thailands Premierminister Prayut Chan-o-cha.
Lipromar, eine Tochter der Vereinigten Fischmehlwerke Cuxhaven (VFC), hat eine neue Produktionsanlage für Fischproteine in Lebensmittelqualität in Betrieb genommen. Gestern starteten die VFC-Geschäftsführer Manfred Gellner und Bodo von Holten im Beisein von Cuxhavens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Getsch und Norbert Rethmann, dem Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates der Muttergesellschaft Rethmann-Gruppe, offiziell die Produktion. Lipromar verarbeitet am Standort Cuxhaven schon seit 2011 frischen Fisch und Fisch-Nebenprodukte zu sortenreinen Fischölen mit einem hohen Anteil an gesundheitlich wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Jetzt sollen auch Fischproteine gewonnen werden. Funktionelle Proteine dienen als natürliche Aromastoffe oder Emulgator, um Fett und Wasser dauerhaft zu binden. Nicht-funktionelle Proteine sind etwa in Sportlernahrung zum Aufbau von Muskelmasse nützlich. Betriebe der Fischerei und der Lebensmittelindustrie sammeln für Lipromar Restabschnitte von Lachs, Makrele, Dorsch oder Hering sortenrein getrennt in desinfizierten, verschließbaren Bigboxen. Ohne Unterbrechung der Kühlkette werden unter Bedingungen, die von der Lebensmittelindustrie zwingend verlangt werden, auf diese Weise pro Jahr etwa 7.000 bis 8.000 t Rohware nach Cuxhaven geliefert, aus denen bei Lipromar u.a. rund 300 bis 350 t reines Fischprotein extrahiert werden.
Der Eigner der Fischrestaurantkette Nordsee, die Unternehmensgruppe Theo Müller, wird in Bremerhaven einen Neubau für ihre Hauptverwaltung errichten. In einem Pressegespräch stellten heute die Vorsitzende der Nordsee-Geschäftsführung, Hiltrud Seggewiß, die Geschäftsführerin der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG), Petra Neykov, und Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz Einzelheiten des 5 Mio. Euro-Projektes vor. Im Bereich der Herwigstraße/Ostrampe soll noch in diesem Frühjahr auf einem Grundstück von rund 3.300 Quadratmetern mit dem Neubau begonnen werden. Die bisherige Firmenzentrale in der Klußmannstraße 3, in der sich das Traditionsunternehmen seit 1934 befindet, sei baulich und energetisch nicht mehr zeitgemäß, begründet die Nordsee den geplanten Umzug. „Für die Bauausführung werden wir natürlich verstärkt regionale Firmen zur Angebotsabgabe auffordern“, teilt Carsten Helms, Leiter Bau der Nordsee, mit. Ein Jahr später soll das neue Gebäude, das auf drei Stockwerken Platz für 150 Mitarbeiter bieten werde, bezogen werden, kündigt Hiltrud Seggewiß an, denn: „Am 23. April feiert die Nordsee GmbH ihr 120-jähriges Firmenjubiläum.“
Im neuen Gewerbegebiet von Langenpreising, gut 50 Kilometer nordöstlich von München, baut das 2012 neu gegründete Unternehmen Crustanova eine Zucht für Warmwassergarnelen. Die White Tiger-Shrimps (Litopenaeus vannamei) - geplant sei eine Jahresproduktion von 30 Tonnen - sollen insbesondere in der Region München frisch vermarktet werden, teilt Crustanova mit. Bevor die Bauarbeiten für die Shrimpzucht beginnen konnten, führten Archäologen auf der zukünftigen Gewerbefläche von Crustanova eine spektakuläre Grabung durch: Auf einer Fläche von etwa 25 Metern im Durchmesser hatten die Wissenschaftler die letzte Ruhestätte einer Herrscherfamilie aus dem Frühmittelalter entdeckt, gut 1.400 Jahre alt. Langenpreising gehört neben Regensburg und Augsburg zu den ältesten Orten Bayerns. Unter dem Getreidefeld am nördlichen Ortsrand wurden die Grabkammern eines etwa 60-jährigen Mannes, eines zwei- bis vierjährigen Mädchens und eines im selben Alter verstorbenen Jungen entdeckt. Das Besondere: die Kindergräber bergen „unschätzbar kostbare Gaben“: mit Goldfäden durchwirkte Kleidungsreste, massives Goldblech, ein perlenverziertes Messer und Miniaturwaffen. „Einen ähnlich bedeutsamen Fund hatten wir das letzte Mal vor 100 Jahren im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen“, bewertet Generalkonservator Mathias Pfeil das Ereignis. Voraussichtlich im Juni diesen Jahres soll nun die Kreislaufanlage ihren Betrieb aufnehmen.