24.07.2014

ZDF-Beitrag Pangasius: "Antwort der Industrie auf unsere Gier nach Billig-Tier"

Einen Beitrag "Billigfisch Pangasius - Massentierhaltung unter Wasser" sendete das ZDF-Politmagazin "Frontal 21" am vergangenen Dienstag, den 15. Juli, um 21:00 Uhr. Das dreiseitige Sendemanuskript für den etwa fünfminütigen Beitrag dokumentiert eine Ballung negativer Aspekte der Pangasius-Zucht und -Verarbeitung. Der französische Journalist Nicolas Daniel hatte sich von Duong Ngoc-Minh, dem Präsidenten der Hung-Vuong-Gruppe ("viertreichster Mann in Vietnam"), zu einer Farm und einem Verarbeitungsbetrieb führen lassen, die Journalisten Jörg Göbel und Christian Rohde lieferten die deutsche Bearbeitung. Hung Vuong, Vietnams drittgrößter Pangasius-Exporteur, plant für 2014 eine Produktion von 200.000 t (rund) bzw. 115.000 t (Filet) Pangasius und erwartet einen Jahresumsatz von 483 Mio. Euro.
FiWiGi 2024 FiWiGi
24.07.2014

Holland: Gewerkschaften klagen gegen Heiploeg

Holländische Gewerkschaften wollen vor Gericht für ehemalige Beschäftigte des Garnelenproduzenten Heiploeg (Zoutkamp) entgangene Lohnzahlungen und Urlaubsansprüche einklagen, meldet das Portal IntraFish. Die Gewerkschaften FNV und CNV werfen Heiploeg vor, dass die Insolvenz von langer Hand vorbereitet gewesen sei. Denn Heiploeg, dessen Insolvenz nicht zuletzt durch eine im Zusammenhang mit dem europäischen "Garnelen-Kartell" verhängte Geldstrafe in Höhe von 27 Mio. Euro ausgelöst worden war, startete unmittelbar nach dem Bankrott im Januar dieses Jahres neu als Heiploeg International, eine Tochter des Fischerei-Konzerns Parlevliet & Van der Plas (P&P). Die Insolvenz sei "eine Schande" gewesen, zitieren die 'Dutch News' eine Erklärung der Arbeitnehmerverbände: "Die Produktion wurde nicht gestoppt, die Organisationsstruktur ist dieselbe, ebenso wie die Kunden." 90 Beschäftigte verloren ihre Arbeit, derweil 210 zu schlechteren Konditionen weiter beschäftigt wurden. Alle verloren 11,5 Tage Urlaub, eine Bonus-Zahlung zum Jahresende, Überstundenzuschläge und zusätzliche Urlaubstage für ältere Mitarbeiter, schreiben die Gewerkschaften.
23.07.2014

Norwegen: 20 Mio. Euro Strafe für Marine Harvest wegen Morpol-Übernahme

Die Europäische Kommission hat den norwegischen Lachszüchter und -verarbeiter Marine Harvest zu einer Geldstrafe in Höhe von 20 Mio. Euro verurteilt, meldet das Portal IntraFish. Der Grund: Marine Harvest habe mit der Übernahme der polnischen Großräucherei Morpol gegen europäische Kartellgesetze verstoßen. Die Norweger widersprechen diesen Vorwürfen: sie hätten in Übereinstimmung mit Ausnahmeregelungen gehandelt, die bei einer derartigen Übernahme gelten. Marine Harvest habe frühzeitig sowohl gegenüber den Marktteilnehmern als auch gegenüber Morpol klar geäußert, dass das Unternehmen nicht der eigenen Kontrolle unterworfen würde, bevor die EU der Übernahme nicht zugestimmt habe. Darüber sei die EU-Kommission rechtzeitig informiert worden, außerdem habe Marine Harvest sich an das Prinzip gehalten, seine Aktionärsrechte nicht vor Zustimmung durch die EU-Behörden auszuüben. Schließlich weiche auch die Bußgeldhöhe erheblich von in ähnlich gelagerten Fällen verhängten Strafen ab. Daher werde der Lachsproduzent jetzt sorgsam sein weiteres Vorgehen erwägen. "Es scheint aber in jedem Fall wahrscheinlich, dass die Entscheidung EU-Gerichten vorgelegt wird", heißt es in einer Konzern-Mitteilung. Gegenüber IntraFish wollte sich Marine Harvest zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter äußern.
22.07.2014

All-Fish ruft Buttermakrelenfilets und Garnelen zurück

Die All-Fish Handelsgesellschaft aus Kronshagen bei Kiel hat heute tiefgefrorene Buttermakrelenfilets und Cocktailgarnelen zurückgerufen, meldet das Hamburger Abendblatt. Die Gründe: bei den Buttermakrelenfilets ohne Haut aus Ecuador könne eine bakterielle Belastung nicht ausgeschlossen werden, hatten die Behörden mitgeteilt. Bei den Garnelen der Marke "Seawork" könne Geruchsbildung nicht ausgeschlossen werden. Der Rückruf betrifft Garnelenbeutel mit einem Füllgewicht von 1.000 Gramm, dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 8. Dezember 2015 und der Chargennummer LJJSF/PINV/23-D72013-14. Bei den Buttermakrelenfilets sind Produkte mit der Chargennummer L PI-20-09-2012 und dem MHD Ende September 2014 betroffen, die allerdings bereits im Zeitraum Mai bis Oktober 2013 an die Handelspartner ausgeliefert worden seien. Laut Lebensmittelwarnung.de wurden die Garnelen in den acht Bundesländern Bayern, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen und Saarland in den Verkehr gebracht, die Buttermakrelenfilets in Bayern, Niedersachsen, dem Saarland und Schleswig-Holstein.
Länderreport Länderreport
22.07.2014

Irland: Lachsfarmer durchschreiten Talsohle

Die Lachszüchter in Irland leiden unter biologischen Rückschlägen der Jahre 2012 und 2013, die die gegenwärtigen Erntemengen erheblich reduzieren: in den ersten vier Monaten 2014 wurden nur 1.500 t Atlantischer Lachs abgefischt, derweil es von Januar bis April 2013 noch 2.700 t waren und im selben Zeitraum 2012 noch 4.200 t, schreibt das Portal IntraFish. Das seien die Folgen des Ausbruchs der Krankheit AGD (Amoebic Gill Disease) 2012, bei der Amöben die Kiemen der Fische befallen, sagt der Geschäftsführer des norwegichen Analyseinstituts Kontali, Ragnar Nystøyl. Irlands größter Lachszüchter, Marine Harvest Ireland (MHI), hatte durch die Kombination von Qualleninvasionen und der Lachskrankheit Pancreas Disease (PD) insbesondere bei jüngeren Fischen erhebliche Mengen verloren, sagt Catherine McManus, Leiterin Technik bei MHI. Wurden 2012 noch rund 12.000 t Lachse geerntet, war es 2013 ein Drittel weniger. Doch Donal Maguire, Direktor für Aquakultur-Entwicklung bei der Irischen Seefischereibehörde BIM, erwarte, dass die irische Produktion wieder anziehen werde: nach 10.600 t (2013) soll 2014 mit 11.500 bis 12.000 t enden und für 2015 prognostiziert er 15.000 t - noch etwas weniger als die Produktionsspitze von 17.800 t im Jahre 2010. Auch MHI hofft nach etwa 7.800 t in diesem Jahr, 2015 wieder die Menge von 2012 zu erreichen.
21.07.2014

Deutschland: Rewe erweitert Sortiment ASC-zertifizierter Produkte

Die Rewe hat ihr Angebot an Fischprodukten mit dem ASC-Label um ein weiteres ergänzt: die aus Tilapiafilet produzierte 'Goldlocke' soll die Schillerlocke, den geräucherten Bauchlappen vom Dornhai, ersetzen. Die Goldlocke wurde gemeinsam mit dem Lieferanten Deutsche See aus Tilapia entwickelt, der von Regal Springs in Indonesien gefarmt und vom holländischen Importeur Seafood Connection distribuiert werde, schreiben die Undercurrent News. "Unser Ziel ist es, dass unser gesamtes Seafood-Sortiment aus verantwortungsbewusst gemanagten Quellen stammt - das zu erreichen, dabei hilft uns der ASC", kommentierte Rico Weinert, Category-Manager Frischfisch bei der Rewe. Auf dem deutschen Markt seien inzwischen insgesamt 160 ASC-zertifizierte Produkte erhältlich, teilt Esther Luiten, Marketingmanagerin beim ASC, mit: "Das ist ein Anstieg von zwölf Prozent in den vergangenen drei Monaten."
TK-Report TK-Report
21.07.2014

Dänemark: Danforels Forellenzucht in Christiansminde ist ASC-zertifiziert

Die zu Danforel gehörende Regenbogenforellenzucht Christiansminde Dambrug in der Gemeinde Holstebro/Dänemark ist als erste Forellenzucht weltweit erfolgreich nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert worden. Der Verleihung des Zertifikats ging eine Bewertung durch den unabhängigen Zertifizierer Bureau Veritas Denmark voraus. Insgesamt 300 Punkte des Zertifizierungsprotokolls hatte die Forellenzucht abgearbeitet. Dem Verbraucherwunsch nach einer nachhaltigen Produktion könne man in Dänemark leicht nachkommen, da die Züchter bereits strenge Umwelt- und Zuchtauflagen erfüllen müssten, erklärte der Geschäftsführer des dänischen Branchenverbandes Dansk Akvakultur, Brian Thomsen. Zu den Aspekten, die geprüft werden, gehören Wasserreinheit und Fischgesundheit, die Erhaltung der Artenvielfalt und der Wildpopulation, strenge Futteranforderungen und die soziale Verantwortung gegenüber Beschäftigten und der Kommune. Die ersten dänischen Forellen mit ASC-Siegel werden voraussichtlich im Herbst in den Kühltheken liegen, erwartet Thomsen. Sechs weitere Forellenfarmen warten derzeit auf den Ausgang ihres ASC-Bewertungsverfahrens.
18.07.2014

Deutsche Anlandungen 2013: Volumen und Erlöse steigen um 10%

In deutschen und ausländischen Häfen landeten deutsche Fischereifahrzeuge im Jahr 2013 insgesamt rund 209.600 Tonnen Fisch an. Dies ergibt sich aus dem Jahresbericht zur Hochsee- und Küstenfischerei 2013, den die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlicht hat. Der Erlös betrug rund 190,8 Millionen Euro. Beide Werte liegen um zehn Prozent höher als im Vorjahr. Etwa 70 Prozent der Fänge wurden 2013 in ausländischen Häfen angelandet. Die TOP 5 der von den deutschen Fahrzeugen gefangenen Fischarten waren Hering, Holzmakrele, Makrele, Speisekrabben und Sprotten. Die Anlandungen von Hering stiegen sogar erneut um 40 Prozent auf 71.800 Tonnen bei einem Erlös von 28,3 Millionen Euro. Die gesamte Anlandestatistik zur Hochsee- und Küstenfischerei in der Bundesrepublik Deutschland 2013 steht zum Download bereit auf www.ble.de, Rubrik „Kontrolle/Fischerei/Fischwirtschaft“.
15.07.2014

Chile: Erste Lachszucht erhält ASC-Zertifizierung

Die zur norwegischen Cermaq-Gruppe gehörende chilenische Lachsfarm Unicornio Sur ist als erste Lachszucht des Landes überhaupt erfolgreich nach dem Lachsstandard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert worden, schreibt das Portal IntraFish. "Die Zertifizierung ist die Anerkennung für die Arbeit, die wir in den letzten Jahren geleistet haben", kommentierte Betriebsleiter Francisco Miranda das ASC-Zertifikat. Das letzte Audit der Farm, die in der südchilenischen Region Magallanes liegt, war vom 12. bis 14. Mai durchgeführt worden. Für Cermaq habe die Auszeichnung zweierlei Bedeutung, hob Miranda hervor. Nicht alleine für das Unternehmen sei es als Zeichen für eine nachhaltige Produktion zu werten, sondern bedeute auch ein Bekenntnis als Mitglied der Global Salmon Initiative (GSI). Die 17 Mitglieder dieses Zusammenschlusses hatten ihre Bereitschaft erklärt, ihre sämtlichen Zuchten bis zum Jahre 2020 nach dem ASC-Standard prüfen zu lassen.
14.07.2014

Makrele: Fischerei im Nordostatlantik soll wieder zertifiziert werden

Seit über zwei Jahren sind die von zahlreichen Nationen gemeinsam bewirtschafteten Makrelenbestände im Nordostatlantik nicht mehr vom MSC zertifiziert. Jetzt ist die multinationale Mackerel Industry Northern Sustainability Alliance (MINSA) wieder optimistisch, die seit Jahren um die Fischerei ausgetragenen Konflikte zu lösen, und hat deshalb eine Rezertifizierung der seit April 2012 vom Marine Stewardship Council (MSC) suspendierten Fischerei beantragt, teilt die Organisation mit. Die Bewertung erstreckt sich auf mehr als 700 Fangboote, vom kleinen, mit der Handleine arbeitenden Küstenfischer bis zum hochseetauglichen Schwarmfisch-Trawler. Im Jahre 2013 teilten sie unter sich eine Fangmenge von 450.000 Tonnen Makrele auf, rund 83 Prozent der vom ICES empfohlenen Quote. Der Schritt zur Rezertifizierung folgt einem ähnlichen Vorhaben beim atlanto-skandischen Hering im Juni. Die Bewertung erstreckt sich auf die Mitglieder von sieben Fischereiverbänden:
FischMagazin
FischMagazin
FischMagazin Newsletter
jetzt kostenlos anmelden

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen.


Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag