Lachspreise in den Ursprungsländern, die Anfang 2016 etwa 40 Prozent höher sind als ein Jahr zuvor, bereiten den Räuchereien in Frankreich erhebliche Probleme, meldet IntraFish unter Berufung auf die Fachzeitschrift Process Alimentaire. Nachdem Lachs in dem für Frankreich wichtigsten Lieferland Norwegen schon 2015 mit rund 5,- Euro/kg teuer gewesen war, schossen die Preise im Dezember 2015 und Januar 2016 nach oben auf zuletzt über 7,- Euro/kg Ende März. Die Rohwarenpreise machen 55 bis 75 Prozent des geräucherten Endproduktes aus. Kann der Preisanstieg nicht an die LEH-Kunden weitergereicht werden, drohen den Verarbeitern Probleme.
Auf Betreiben des thailändischen Premierministers General Prayut Chan-o-cha wurde der führende Fischereibeamte des Landes, Dr. Wimol Jantrarotai, am Mittwoch "auf einen inaktiven Posten in seinem Büro" versetzt, schreibt das Portal IntraFish. Hintergrund ist die in Kürze verstreichende Frist, die die Europäische Union Thailand gesetzt hat, um Maßnahmen gegen illegale, undokumentierte und unregulierte Fischerei (IUU-Fischerei) zu ergreifen. Mitteilungen zufolge könne Jantrarotai, stellvertretender Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, die von der EU gesetzte Frist nicht einhalten.
12.000 Essen müssen die Mitarbeiter von Deutschlands größter Krankenhausküche im niedersächsischen Ronnenberg bei Hannover pro Tag kochen, portionieren und ausliefern. Der Beitrag "Wie geht das? 12.000 Essen pro Tag" (NDR-Fernsehen, Mittwoch, 27. April 2016, 18:15 Uhr) bietet einen Blick hinter die Kulissen der Küche, die im Cook-and-Chill-Verfahren produziert. Das Mittagessen wird nach dem Kochen in einem Chiller auf vier Grad Celsius heruntergekühlt und kann auf diese Weise bis zu 72 Stunden gelagert werden. Damit können die Mitarbeiter im Zwei-Schicht-System die Gerichte für zwölf Krankenhäuser in und um Hannover herstellen und ausliefern. Der NDR-Beitrag verfolgt den Weg des Essens von der Warenanlieferung über das Kochen, Testessen und die Portionierung bis zum Krankenhausbett des Patienten.
Die am kommenden Dienstag beginnende Fischmesse im belgischen Brüssel, die Seafood Expo Global (SEG), wird auf Basis Fläche etwa 5 Prozent kleiner ausfallen als ursprünglich geplant. Vor allem die durch die Terroranschläge im März bedingten Absagen insbesondere mehrerer Großunternehmen der Fischwirtschaft, die entsprechend große Standflächen gebucht hatten, führe zu diesen Flächenverlusten, teilt der Messeveranstalter Diversified mit. Dazu gehören neben den frühen Absagen von HB Grandi, Salmar, den Lachsproduzenten Cermaq und Lerøy Seafood auch Trident, der US-amerikanische Käufer der Pickenpack-Fabrik in Riepe sowie die Pacific Seafood Group und die Viciunai Group. Auch der Landespavillon Südkorea ist abgesagt. Dennoch bleibt die Seafood Expo mit mehr als 1.650 Ausstellern aus 76 Ländern, darunter 72 nationale und regionale Pavillons, auf einer Fläche von 35.893 Quadratmetern die weltweit wichtigste Messe der Seafood-Branche. Für einen relevanten Rückgang der Besucherzahlen 2016 gebe es keine Hinweise.
Global G.A.P., der weltweit führende Standard für eine gute Agrarpraxis, stellt auf der Seafood Expo Global (SEG) ein eigenes Verbraucherlabel für zertifizierte Aquakultur vor. Das Label basiert auf dem breit angelegten "Global G.A.P. Standard für gute Aquakultur-Praxis". Es soll dem Konsumenten mehr Information und Transparenz beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten aus zertifizierter Aquakultur bieten. "Nach der erfolgreichen Umsetzung des Standards auf den Fischfarmen rückt mit dem Verbraucherlabel der Konsument mit in den Fokus der Arbeit von Global G.A.P.", heißt es in einer Pressemitteilung. Die vor fast 20 Jahren gegründete Organisation ist stark im landwirtschaftlichen Sektor, während im Bereich der Aquakultur bislang nur etwa 250 Unternehmen zertifiziert sind. Das neue Verbraucherlabel soll zuerst in Deutschland vorgestellt werden, kündigt Global G.A.P-Geschäftsführer Dr. Kristian Moeller an, denn dort sei das Verbraucherbewusstein für nachhaltig produzierte Lebensmittel besonders ausgeprägt. Mit den Zertifizierern ASC und GAA habe Global G.A.P. bereits Absichtserklärungen (MOU) über Partnerschaften unterzeichnet. Moeller äußerte den Wunsch, das neue Label etwa auf der Rückseite von ASC-Produkten platzieren zu können.
Die Europäische Union hat heute die vor 15 Monaten gegen Sri Lanka verhängten Handelssanktionen aufgehoben, da das Land die Kontrolle seiner Fischerei "erheblich verbessert" habe, meldet das Portal IntraFish. Sri Lanka hatte 2012 die "Gelbe Karte" und im Februar 2015 die "Rote Karte" erhalten. "Bis heute hat es die Gesetze ergänzt, Sanktionen verschärft und die Kontrolle seiner Fangflotte verbessert", begründet die EU-Kommission ihre aktuelle Entscheidung. Besorgnis hegt die EU noch hinsichtlich der Situation in Thailand, das im vergangenen Jahr mit einer "Gelben Karte" verwarnt worden war. Derzeit beurteile die Gemeinschaft die seitdem gemachten Fortschritte, doch die Gespräche "gestalteten sich schwierig und es bleiben ernste Bedenken hinsichtlich der Schritte, die Thailand im Kampf gegen die IUU-Fischerei unternommen habe". Weitere EU-Maßnahmen "könnten nicht ausgeschlossen" werden. Bei einem Gespräch mit thailändischen Behördenvertretern jetzt im Mai hätten diese "die Möglichkeit, ihren guten Willen zu bekunden". Gleichzeitig zeigte die EU den Staaten Kiribati, Sierra Leone sowie Trinidad und Tobago die "Gelbe Karte", da diese sich im Kampf gegen illegale Fischerei als unkooperativ erweisen würden.
Südostasien leidet unter der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten. In Vietnam sind nicht nur die Reisbauern, sondern auch die Shrimpfarmer insbesondere im Mekong-Delta betroffen, schreibt das Portal IntraFish. Noch in den ersten zwei Monaten 2016 hatte Vietnam Shrimps im Wert von 336,2 Mio. Euro exportiert - ein Plus von 8,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Doch seit mehreren Wochen führt eine Dürreperiode dazu, dass salzhaltiges Meerwasser aus dem Pazifik bis zu 90 km ins Landesinnere strömt und dort zu einer Versalzung der Brackwasserfarmen führt. In den Provinzen Sóc Trăng, Cà Mau, Bạc Liêu und Kien Giang läge der Salzgehalt inzwischen bei mehr als 30 Gramm/Liter - ein Niveau, bei dem die Garnelen langsamer wachsen und wesentlich krankheitsanfälliger seien, schreibt Fish Information & Services (FIS). In Cà Mau litten Shrimpfarmen auf einer Fläche von 2.678 ha unter Seuchen, die bislang zu Verlusten von 30 bis 70% geführt hätten. Zum Vergleich: zur selben Zeit 2015 waren 1.864 ha betroffen. Züchter, nach dem Verlust ihrer Ernte hochverschuldet, suchten Arbeit in der Industrie, meldet der Nachrichtendienst Bloomberg. Im vergangenen Jahr hatte Vietnam Shrimps aus Brackwasserzuchten im Wert von rund 3 Mrd. USD - etwa 2,643 Mrd. Euro - exportiert.
Die Verbände der norwegischen Fischwirtschaft haben sich gestern auf neue Mindestpreise geeinigt, die die Fischer für Kabeljau, Schellfisch, Seelachs, Grönländischen Heilbutt und Scholle erhalten, teilt die Verkaufsorganisation der norwegischen Fischer (Norges Råfisklag) mit. Råfisklag hatte die Preise mit den Verbänden des Handels und der verarbeitenden Industrie - die Norwegische Seafood-Föderation (Sjømat Norge), NSL und der Verband der Fischkäufer (Fiskekjøpernes Forening) - ausgehandelt. Die neuen Preise gelten ab kommenden Montag, den 25. April 2016.
Im schweizerischen Balterswil (Kanton Thurgau) hat die Aquaponic Gardens in einem ehemaligen Fabrikgebäude eine Aquaponik-Anlage errichtet, die auf einer Fläche von 500 Quadratmetern jährlich bis zu 40 Tonnen Lachsforellen und Barramundi produzieren könne, schreibt das Internetportal 20min.ch. Um die Jahreswende haben die Betreiber Paul Wreford (36) und Philipp Hofbauer (53) erstmals Fische geerntet. Diese und die ebenfalls produzierten Salate und Kräuter werden einmal pro Woche Direktkunden nach Hause geliefert - die Fische ganz, als Filet oder als geräuchertes Filet. Der Barramundi kostet aktuell umgerechnet 36,60 Euro/kg ganz, 73,29 Euro/kg als Filet und 105,40 Euro/kg kalt geräuchert. Das Wasser der Aquaponikanlage wird über Fernwärme aus einer nahegelegenen Sägerei auf eine Temperatur von 26 bis 30 Grad erhitzt. Von dem Wasser des Kreislaufsystems werden täglich jene ein bis drei Prozent erneuert, die verdunsten oder von den Pflanzen absorbiert werden. Neben den Lebensmitteln verkaufen Wreford und Hofbauer auch kleine Aquaponik-Anlagen für den Hausgebrauch. "Ein Micro-System mit einem Volumen von 63 Litern kostet rund 498,- CHF [ca. 456,- Euro]", sagt Philipp Hofbauer, "damit könnte man bereits selber Fische züchten." Außerdem bieten die Betreiber Workshops an.
Ecuador exportierte im vergangenen Jahr 720 Mio. Pounds Shrimps - das sind 326.880 t und damit 15% mehr als 2014. Prognosen, dass die Exportmenge 2016 um weitere 9% steigen könnte, müssen nach Überschwemmungen Anfang April und jetzt erneut nach dem schweren Erdbeben vom vergangenen Sonnabend nach unten korrigiert werden, meldet das Portal IntraFish. Derzeit erwarte die Branche ein Wachstum für dieses Jahr von 2 bis 3%, sagt José Antonio Camposano, Präsident der Nationalen Kammer für Aquakultur des lateinamerikanischen Landes. Sandro Coglitore, Geschäftsführer des ecuadorianischen Shrimpproduzenten Omarsa, schätzt, dass 10 bis 15% der gesamten Shrimp-Produktion des Landes durch das Erdbeben der Stärke 7,8 verloren gegangen sein könnten. Farmen von Omarsa seien allerdings nicht betroffen, sagt Coglitore. Doch in den wichtigen Produktionsgebieten im Norden des Landes - Pedernales, Bahia, Cojimes und Umgebung - seien zahlreiche Farmen zerstört worden, teilt Santiago Salem mit, Präsident des Produzenten Industrial Pesquera Santa Priscila (Exportmenge: 32.000 t). Aber auch er kann mitteilen, dass die Verpackungs- und Verarbeitungsbetriebe von Santa Priscila selbst nicht in Mitleidenschaft gezogen worden seien.