Die westkanadische Provinz British Columbia (BC) hat im vergangenen Jahr 54,4 Mio. kg bzw. 54.400 t Lachs im Wert von 299 Mio. Euro exportiert - die größte Exportmenge in der Geschichte der Provinz, teilt der Direktor der BC Salmon Farmers Association (BCSFA), Jeremy Dunn, mit. Unter den elf Zielländern, in die der Zuchtlachs verkauft wurde, sind die USA der Hauptmarkt, gefolgt von China. Der Export nach Asien insgesamt stieg 2015 um 38%, wobei erstmals auch nach Südkorea verkauft wurde.
Die im bayerischen Roßbrunn geplante Fischzucht und -verarbeitung der Fischzucht Müller könnte trotz erteiltem Vorbescheid an schwer zu erfüllenden Hürden scheitern. "Das Landratsamt Würzburg wird den von ihm im Februar 2014 erlassenen Vorbescheid nicht zurücknehmen, unterstreicht aber die hohen Hürden für eine Baugenehmigung", schreibt Ende April die Main-Post. Zulässig sei das Vorhaben demnach nur bei einem ständigen Quellwasseranfall von mindestens 50 Litern in der Sekunde, stellt das Landratsamt klar. Dieser Wert würde bei Messungen jedoch nicht annähernd erreicht. Entsprechend begrüßten die Grünen im Gemeinderat die Klarstellung: der geforderte Nachweis werde der Fischzucht Müller nicht gelingen. Entsprechend sei der Gemeinderat Waldbüttelbrunn in einem eventuellen Baugenehmigungsverfahren frei, seine Zustimmung zu verweigern. Grünen-Gemeinderat Sebastian Hansen äußerte sich entsprechend zuversichtlich, dass das Projekt nicht realisiert werde.
Der Geschäftsführer des chilenischen Lachsproduzenten AquaChile, Torben Petersen, tritt zum 4. Mai von seinem Posten als CEO zurück und wird durch Agustin Ugalde Preuss abgelöst, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Petersen hatte die Führungsrolle keine zwei Jahre inne. Petersen werde aber weiterhin für Salmones Chaicas, ebenfalls ein Lachszuchtunternehmen von AquaChile, arbeiten und als Berater für die Gruppe agieren. AquaChile hatte schon für 2015 Verluste in Höhe von 89 Mio. Euro gemeldet. Die Folgen der verheerenden Algenblüte im März 2016 hatten dem Züchter weitere Verluste von 38,8 Mio. Euro beschert, gegen die AquaChile nicht versichert ist.
"Völklinger Fischzucht jetzt erfolgreich!" meldete gestern die Bild-Zeitung online. Die im Sommer 2015 von dem Schweizer Peter Zeller (46) gekaufte Meeresfischzucht Völklingen verkauft nach eigenen Angaben aktuell fünf Tonnen Fisch im Monat. "Die Nachfrage nach unserem Kingfish ist so groß - wir sind im Moment ausverkauft", zitiert das Boulevard-Blatt Zeller. Verkauft werde die Gelbschwanzmakrele überwiegend nach Luxemburg, in die Schweiz und an die SB-Warenhauskette Globus. Im kommenden Jahr soll die Verkaufsmenge der Fresh Völklingen GmbH, so der heutige Name des Unternehmens, auf 10 bis 20 Tonnen monatlich steigen. Auf das ganze Jahr gerechnet lägen diese 120 bis 240 Tonnen jedoch noch immer unter der ehemals kommunizierten Kapazität der Fischzucht von rund 500 Tonnen. Im Moment seien drei Becken im Betrieb. "Wir müssen sie nach und nach mit neuer Technik ausrüsten, da die alte Filteranlage verbessert werden muss", begründet der Betreiber die Teilauslastung.
Der Schwarmfisch-Produzent Var∂in baut auf den Färöer Inseln eine Fabrik für Surimi, melden die Undercurrent News. Ab 2017 sollen dort rund 6.000 t Fertigprodukt hergestellt werden, teilt Verkaufsleiter Bogi Johannesen mit. Var∂in besitzt unter anderem Quote für 70.000 t Blauen Wittling. Die Fischerei befindet sich derzeit im MSC-Bewertungsverfahren, der Zertifizierer DNV Business Assurance GL habe bereits die MSC-Zertifizierung empfohlen. Anlass für den Neubau seien die global starke Nachfrage nach Surimi und die niedrigen Preise für PBO-Filetblöcke. Var∂in kann darüberhinaus auf sieben Linien bis zu 1.000 t Schwarmfisch (Hering, Makrele, Wittling, Stint, Lodde) in 24 Stunden verarbeiten.
Die Thai Union Group (TU) will die üblichen Anwerbegebühren für Arbeitskräfte in ihren sämtlichen Fabriken abschaffen, teilte das größte Seafood-Unternehmen der Welt mit. Für die Anwerbung in Thailand galt diese Sozialmaßnahme schon länger, doch jetzt tritt sie auch für die Rekrutierung ausländischer Migranten insbesondere aus Myanmar und Kambodscha in Kraft. "Schuldknechtschaft als Folge einer Rekrutierung hat an unseren Arbeitsplätzen keinen Raum", erklärte Darian McBain, Direktor für nachhaltige Entwicklung bei der TU. Der Konservenhersteller arbeitet seit Januar 2016 mit dem Migrant Workers Rights Network (MWRN) in einem Projekt zusammen, um die Arbeitsbedingungen von Migranten zu verbessern.
Die Russische Vereinigung für Langleinenfischerei (LFA) hat am Mittwoch im Rahmen der Brüsseler Seafood Expo Global (SEG) Verträge mit dem Zertifizierer Marine Certification über eine Zertifizierung zweier Fischereien nach den Standards des Marine Stewardship Council (MSC) unterzeichnet. Zertifiziert werden sollen ihre Fischereien auf Pazifischen Kabeljau (Gadus macrocephalus) und auf Pazifischen Heilbutt (Hippoglossus stenolepis). Die LFA ist im Februar 2013 gegründet worden, um die Interessen russischer Langleinen-Fangunternehmen zu bündeln und mit Unterstützung der Sustainable Fishery Partnership (SFP) ein "Fischerei-Verbesserungsprojekt" zu starten. Im Fernen Osten Russlands unterhalten LFA-Unternehmen 19 Langleinenfänger, die im Jahre 2015 zusammen 14.250 t Kabeljau und 1.802 t Heilbutt gefangen haben.
In die Schweiz dürfen künftig nur noch Fischereierzeugnisse eingeführt werden, deren rechtmäßige Herkunft gewährleistet ist. "Der Bundesrat setzt das Inkrafttreten einer neuen Verordnung, die zu einer nachhaltigen Nutzung der weltweiten Fischbestände beitragen soll, am 1. März 2017 in Kraft", teilt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mit. Fisch und Seafood dürfen ab dann nur noch gewerbsmäßig eingeführt werden, wenn ihre rechtmäßige Herkunft mit den erforderlichen Begleitdokumenten belegt wird. Sendungen aus Staaten mit einer effektiven behördlichen Überwachung der Fischerei können weiterhin kontroll- und gebührenfrei in die Schweiz eingeführt werden. Zu diesem Kreis gehören die EU-Mitgliedsstaaten der EU und der EFTA sowie unter anderem die USA, Kanada und Australien. Rund 85 bis 90 Prozent der eingeführten Fischereierzeugnisse stammen aus diesen Ländern. Mit der Verordnung wird die vom Schweizer Parlament angenommene Motion "Keine Erzeugnisse aus illegaler Fischerei auf dem Schweizer Absatzmarkt" erfüllt. In der EU ist die Einfuhr von Erzeugnissen aus IUU-Fischerei bereits seit 2010 verboten. Die Schweiz führt rund 94 Prozent des im Lande konsumierten Fischs aus dem Ausland ein, insgesamt derzeit 57.000 t (2013). Der Pro-Kopf-Konsum von Fisch (ohne Meeresfrüchte) liegt bei etwa 7,5 kg/Person und Jahr.
Das Norwegische Seafood Council (NSC) hat Renate Larsen (41) zur Nachfolgerin des aktuellen NSC-Geschäftsführers Terje E. Martinussen berufen, der im August nach zehnjähriger Amtszeit ausscheidet. Renate Larsen besitzt einen Universitätsabschluss in Betriebswirtschaftslehre der Norwegian School of Economics (NHH) und ist spezialisiert auf Strategie, Organisation und Management. Sie blickt auf sechzehn Jahre Erfahrung in der Fischwirtschaft zurück und ist seit 2010 Geschäftsführerin bei Lerøy Aurora, wo sie seit 2003 schon Finanzdirektorin (CFO) war. Parallel sitzt sie in mehreren Vorständen, so beim Hålogaland-Theater, dem ersten professionellen Theater in Nordnorwegen, beim staatlichen Pensionsfonds Folketrygdfondet und beim Hauptverband der Norwegischen Wirtschaft und Industrie (NHO) für Tromsø und Svalbard (dt. Spitzbergen). Ihr neues Amt am Standort Tromsø wird sie im Herbst antreten. "Ich freue mich, die Organisation gemeinsam mit dem Inhaber, der Fischwirtschaft und den befähigten Mitarbeitern des Seafood Councils weiterzuentwickeln", kommentierte Renate Larsen die Berufung: "Obgleich ich traurig bin, Lerøy zu verlassen, bin ich bereit, eine der spannendsten Tätigkeiten in der Fischwirtschaft zu übernehmen."
Lachspreise in den Ursprungsländern, die Anfang 2016 etwa 40 Prozent höher sind als ein Jahr zuvor, bereiten den Räuchereien in Frankreich erhebliche Probleme, meldet IntraFish unter Berufung auf die Fachzeitschrift Process Alimentaire. Nachdem Lachs in dem für Frankreich wichtigsten Lieferland Norwegen schon 2015 mit rund 5,- Euro/kg teuer gewesen war, schossen die Preise im Dezember 2015 und Januar 2016 nach oben auf zuletzt über 7,- Euro/kg Ende März. Die Rohwarenpreise machen 55 bis 75 Prozent des geräucherten Endproduktes aus. Kann der Preisanstieg nicht an die LEH-Kunden weitergereicht werden, drohen den Verarbeitern Probleme.