Die Fischzucht Buchmühle im oberbayerischen Buch bei Tüßling (Landkreis Altötting) hat am vergangenen Wochenende 70 Prozent ihres Fischbestandes verloren. Von Samstagabend, 23. Juli, bis Sonntagabend, 24. Juli, seien insgesamt rund 15 Tonnen vor allem Forellen und Huchen, aber auch weitere Fischarten im Gesamtwert von rund 150.000 Euro verendet, sagt Inhaber Walter Höllerich und kommentiert: "Eine Katastrophe, ich habe noch keine Ahnung, wie es weitergehen soll." Die Ursache für das Sterben der Fische in zahlreichen Bassins und Becken ist unklar. Ein Arbeiter vermutet einen Zusammenhang mit einem Starkregen am Samstagabend, schreibt die Passauer Neue Presse (PNP). Auch Umweltamtsleiter Dr. Robert Müller wollte einen zu hohen Schadstoffeintrag über die Felder, der die empfindlichen Salmoniden eventuell habe ersticken lassen, nicht ausschließen, betonte jedoch, dass es sich "um eine Laienmeinung" handle. Landratsamt und Polizei wollten jedenfalls ausschließen, dass eine nahe Biogasanlage mit dem Fischsterben im Zusammenhang stehe. Zur Klärung des Vorfalls haben das Landratsamt Altötting und das Wasserwirtschaftsamt Ermittlungen aufgenommen.
Funktionäre des vietnamesischen Zentrums für Aquakultur-Prüfungen sind entlassen worden, nachdem eine Untersuchung ergeben hatte, dass seit 2013 in größerem Umfang Zertifikate für Aquakultur-Erzeugnisse, von denen einige gesundheitsschädlich gewesen seien, gefälscht worden waren. Das meldet das Portal Fish Information & Services (FIS). Angeordnet hatte die behördliche Untersuchung Vietnams stellvertretender Premierminister Trinh Dinh Dung, der das Landwirtschaftministerium beauftragt hatte, in Kooperation mit der Polizei die in Verdacht geratene Behörde zu prüfen, schreiben die VietNam News. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass aufgrund von gefälschten Dokumenten mehr als 800 Produkte von 70 Unternehmen, die nicht den geforderten Standards entsprachen, vermarktet werden konnten. Die Hersteller zahlten den beteiligten Beamten Geldbeträge nach Produktzahl. Selbst das Sekretariat des Fischerei-Direktorats sei beteiligt gewesen. Die Straftäter müssen jetzt 1,2 Mrd. VND - umgerechnet 49.000 USD - an Bestechungsgeldern zurückzahlen.
Mindestens 30 bis 40 Prozent seiner Karpfen verliere der sächsische Züchter Udo Wolf (52) jedes Jahr durch Kormorane, berichtete er der Leipziger Volkszeitung (LVZ). Der Fischzüchter aus Bad Lausick bewirtschaftet im Landkreis Leipzig rund 30 Teiche mit einer Wasserfläche von insgesamt 130 Hektar, produziert Karpfen als Besatz- und Speisefische. Waren die Kormorane früher nur ein Problem in Naturschutzgebieten, sei seit zwei Jahren auch der Ertrag in seinen innerstädtischen Teichen, etwa im Breiten Teich in Borna, rückläufig. Konnte Wolf vor zehn Jahren von dem im Frühjahr ausgesetzten 20.000 Setzkarpfen 15.000 wieder im Herbst aus dem Wasser ziehen, seien es jetzt nur noch 10.000. Von der Insel im Teich ließen sich die Kormorane auch durch Laserpointer, Vogelscheuchen oder Schallsignale nicht dauerhaft vertreiben. "50 Prozent Verlust ist für meinen Betrieb grenzwertig. Sinken die Erträge unter 500 kg pro Saison und Hektar, ist das nicht mehr lukrativ." Mit Genehmigung von Stadt und Umweltamt schieße er etwa 250 Vögel pro Jahr - laut Joachim Schruth vom Naturschutzbund Deutschland Landesverband Sachsen (Nabu) ein Verstoß gegen die Sächsische Kormoranverordnung vom 24. Januar 2007. Der Nabu-Vertreter fordert stattdessen eine "europäische Lösung des Problems".
Die niederländische SB-Warenhauskette Hema, die auch Filialen in Deutschland betreibt, hat eine Produktkettenzertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, teilt der ASC mit. Derzeit verkauft Hema ASC-zertifizierte Pangasiusfilets, will das Sortiment von Produkten aus nachhaltiger Aquakultur aber erweitern. Hema handelte bislang schon MSC-zertifizierte Fischprodukte. Die größte holländische Warenhauskette mit Hauptsitz in Amsterdam betreibt 536 Filialen mit rund 9.000 Beschäftigten in den Niederlanden, außerdem zehn Standorte in Deutschland von Oldenburg im Norden bis Ludwighafen im Süden sowie weitere in Belgien. Hema verkauft ausschließlich Handelsmarken. Nach Mitteilung der holländischen Tageszeitung 'Telegraaf' gilt Hema als "finanziell unsolide" und notierte alleine im 2. Quartal 2016 Verluste in Höhe von 14,7 Mio. Euro.
Medfish, eine gemeinsame Initiative des Marine Stewardship Councils (MSC) und der Umweltorganisation WWF, um die Nachhaltigkeit von Fischereien im Mittelmeer zu verbessern, hat gestern sieben spanische Fischereien benannt, die im Rahmen des Projektes analysiert werden sollen, meldet IntraFish. Bei den Arten, die im Kontext des Programms nach den Standards des MSC geprüft werden sollen, handele es sich um Sardelle, Seehecht, Shrimp, Pink shrimp und King shrimp sowie "Glasfischchen" (Whitebait) und Meerbarbe. Die Organisationen wollen die Stärken und Schwächen der Fischereien identifizieren sowie einen Handlungsplan erstellen, um deren Standards zu verbessern. Das geschieht mit dem Ziel, die Fischereien mittelfristig nach den MSC-Standards zu zertifizieren.
Die kanadische Regierung hat die Fangquote für die nördlichen Kaltwassergarnelen im wichtigen Fanggebiet SFA 6 für die Fangsaison 2016/17 auf 27.825 t festgelegt - eine Kürzung gegenüber der TAC 2015/16 - 48.196 t - um 42,3 Prozent, schreibt IntraFish. Für Kanadas Provinz Neufundland und Labrador werde die Reduzierung erhebliche Folgen haben, schreibt Canadian Business, machten doch die Garnelen rund ein Viertel der Fischereierlöse der Provinz von 1 Mrd. CAD aus. Mindestens 5.000 Arbeitsplätze seien direkt oder indirekt betroffen, schätzt der Präsident der Gewerkschaft Fish, Food und Allied Workers Union (FFAW).
Marine Harvest, der weltgrößte Lachszüchter, hat im 2. Quartal 2016 insgesamt 87.000 t Salmoniden geerntet - 3.000 t weniger als erwartete 90.000 t, meldet Fish Information & Services (FIS). Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) lag mit 147 Mio. Euro zwar erheblich über den 84 Mio. Euro des 2. Quartals 2015, war jedoch 8% niedriger als erwartet, kommentiert Kolbjørn Giskeødegård, Analyst beim Finanzdienstleister Nordea. Die geringere Menge führt der Analyst auf eine "schwächere Performance bei den nachgelagerten Produktionen (MHG Consumer Products)" zurück, schreibt das Portal Fishfarmingexpert. Während das EBIT/kg in Norwegen mit 2,10 Euro und in Kanada mit 2,35 Euro gut war, zeigten sich die Schotten mit nur 0,45 Euro enttäuscht. In Chile wurden mit einem EBIT/kg von -0,25 Euro Verluste notiert, da die Produktionskosten weiterhin sehr hoch sind. Kanada profitierte von hohen Preisen in den USA und einer "normalen Kostenbasis". In Großbritannien trugen ebenfalls hohe Kosten und ein hoher Kontraktanteil zu der schlechten Bilanz bei.
Das Projekt Besatzfisch führt im September und Oktober bundesweit sechs Informationsveranstaltungen zur nachhaltigen Hege von Angelgewässern durch, teilt der Leiter Prof. Dr. Robert Arlinghaus mit. Das abwechslungsreiche Programm der jeweils fünf bis sechs Stunden dauernden Veranstaltungen dreht sich um Fischbesatz und alternative Vorgehensweisen wie Fangbeschränkungen und Aufwertungen der Lebensräume. Grundlage für die Kombination aus Vorträgen, einer Poster-Ausstellung, praktischen Tipps, der Einführung einer kostenlosen Hegeplansoftware sowie Diskussionen sind Forschungsergebnisse der letzten sechs Jahre.
Die Miesmuschelsaison in Nordfriesland, die in der Regel vom 1. Juli bis zum 30. März dauert, konnte in diesem Jahr schon Mitte Juni beginnen, schreibt die Sylter Rundschau. Schon zu diesem Zeitpunkt hatten die Schalentiere einen Fleischgehalt von 30 Prozent erreicht, sagt Muschelfischer Pascal de Leeuw. Dessen Schiff "Capella" ist einer von sechs Muschelkuttern, die derzeit von Hörnum auslaufen, um im Wattenmeer östlich von Sylt zu fischen. Das Gros der Miesmuscheln, derzeit zwei bis drei Lkw pro Tag, wird in Big Bags mit je einer Tonne Inhalt ins holländische Muschelzentrum Yerseke gefahren. Die Muscheln aus Nordfriesland sind dort in diesem Jahr besonders begehrt, da auf drei Muschelfeldern in der niederländischen Oosterschelde das Nervengift Tetrodotoxin (TTX) nachgewiesen worden ist.
Einen Lehrfilm zur Aquakultur in Warmwasserkreislaufanlagen hat Dr. Christian Bauer von der Ökologischen Station Waldviertel in Österreich erstellt. Der Film ist in Modulen konzipiert und deckt dabei die Inhalte Fischanatomie, Anlagentechnik, Produktion, Verarbeitung, Vermehrung sowie die Expertenmeinung ab. Mit Hilfe des 2014 erstellten und jetzt neu aufgelegten Films können die einzelnen Themen sowohl in der Beratung wie auch bei Veranstaltungen und Kursen gezielt behandelt werden. Die DVD kann zum Preis von 15,- Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten, Referat 3.1 Tierzucht, Tel.: 00 43 (0) 5 02 59 - 23 105 oder Email: leo.kirchmaier@lk-noe.at