Das Projekt Besatzfisch führt im September und Oktober bundesweit sechs Informationsveranstaltungen zur nachhaltigen Hege von Angelgewässern durch, teilt der Leiter Prof. Dr. Robert Arlinghaus mit. Das abwechslungsreiche Programm der jeweils fünf bis sechs Stunden dauernden Veranstaltungen dreht sich um Fischbesatz und alternative Vorgehensweisen wie Fangbeschränkungen und Aufwertungen der Lebensräume. Grundlage für die Kombination aus Vorträgen, einer Poster-Ausstellung, praktischen Tipps, der Einführung einer kostenlosen Hegeplansoftware sowie Diskussionen sind Forschungsergebnisse der letzten sechs Jahre.
Die Miesmuschelsaison in Nordfriesland, die in der Regel vom 1. Juli bis zum 30. März dauert, konnte in diesem Jahr schon Mitte Juni beginnen, schreibt die Sylter Rundschau. Schon zu diesem Zeitpunkt hatten die Schalentiere einen Fleischgehalt von 30 Prozent erreicht, sagt Muschelfischer Pascal de Leeuw. Dessen Schiff "Capella" ist einer von sechs Muschelkuttern, die derzeit von Hörnum auslaufen, um im Wattenmeer östlich von Sylt zu fischen. Das Gros der Miesmuscheln, derzeit zwei bis drei Lkw pro Tag, wird in Big Bags mit je einer Tonne Inhalt ins holländische Muschelzentrum Yerseke gefahren. Die Muscheln aus Nordfriesland sind dort in diesem Jahr besonders begehrt, da auf drei Muschelfeldern in der niederländischen Oosterschelde das Nervengift Tetrodotoxin (TTX) nachgewiesen worden ist.
Einen Lehrfilm zur Aquakultur in Warmwasserkreislaufanlagen hat Dr. Christian Bauer von der Ökologischen Station Waldviertel in Österreich erstellt. Der Film ist in Modulen konzipiert und deckt dabei die Inhalte Fischanatomie, Anlagentechnik, Produktion, Verarbeitung, Vermehrung sowie die Expertenmeinung ab. Mit Hilfe des 2014 erstellten und jetzt neu aufgelegten Films können die einzelnen Themen sowohl in der Beratung wie auch bei Veranstaltungen und Kursen gezielt behandelt werden. Die DVD kann zum Preis von 15,- Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten, Referat 3.1 Tierzucht, Tel.: 00 43 (0) 5 02 59 - 23 105 oder Email: leo.kirchmaier@lk-noe.at
Die traditionelle Fischauktion im dänischen Westküstenhafen Esbjerg wurde schon vor Jahren eingestellt. Doch eine touristische Variante der Fischversteigerung gibt es auch in diesem Sommer wieder für die Dauer von gut vier Wochen, meldet die Zeitung Jydske Vestkysten. Jeden Mittwoch von 11:00 bis 12:00 Uhr, gestern wieder zum ersten Mal in diesem Jahr, wird in der alten Auktionshalle in der Auktionsgade 5 Fisch in haushaltsüblichen Chargen versteigert. Den Hammer schwingt ein Profi: Geert Gregersen stand hier schon vor mehr als 20 Jahren - von 1994 bis 2002 - und verauktionierte größere Chargen Kabeljau oder Scholle. "Die Auktionen im Sommer sind immer ein Vergnügen. Es ist schön, zurückzukommen und wieder die Fische in Händen zu halten", sagt der Auktionator, der sein Geld heute unter der Firmierung "G. G. Tubs Aps" (Fanø) mit großen Kisten (tubs) für die Fleisch- und Fischindustrie verdient, produziert von dem isländischen Hersteller Sæplast. Noch bis zum 17. August findet in Esbjerg jeden Mittwoch, insgesamt sechsmal, die Fischauktion für jedermann statt.
Für die Mitte Juni gestartete B-Fangsaison beim Alaska-Pollack zeichnen sich Fangmengen wie im Vorjahr ab, teilt Krista Milani mit, Expertin für Rohware bei der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanographiebehörde NOAA. Die Fangquote (TAC) für die B-Saison liegt in diesem Jahr einschließlich der Überhänge aus der A-Saison bei 782.549 t (2015: 773.820 t), wovon einen Monat nach Saisonstart 212.000 t oder 27% gefischt sind (2015: 32%). "Ich glaube das ist so ziemlich gleichauf mit dem letzten Jahr", kommentiert Milani. Das Gros der Fänge sowohl aus dem Fanggebiet Beringsee/Aleuten Inseln (BSAI) wie auch aus dem Golf von Alaska (GOA) - nämlich 56% - wird zu Surimi verarbeitet, ein gutes Viertel (26%) zu Filets (ohne Haut und Gräten) und fast 19% landen im Fischmehl.
Der Eigentümer der Fischzucht Völmlesmühle in Seewald-Erzgrube, Kurt Englerth, hat seinen Betrieb an den Geschäftsführer der Forellenzucht Calmbach (Bad Wildbad), Gerhard Kelp, übergeben, meldet der Schwarzwälder Bote. Englerth hatte die etwa 80 km südwestlich von Stuttgart gelegene Fischzucht, eine der ältesten Forellenzuchten im Schwarzwald, 1977 von seinem Vater übernommen und dann fast 40 Jahre lang geführt. Jetzt geht er in den Ruhestand. Gerhard Kelp hat das Gebäude samt Teichanlage erworben und will es im Sinne seines Vorgängers weiterführen, der sich in Zukunft als Berater einbringen kann. In beiden Fischzuchten wird auch die "Schwarzwald Forelle" gezüchtet, die das Zertifikat "Geschützte Geografische Angabe" trägt.
Der norwegische Lachszüchter Lerøy Seafood hat im Zusammenhang mit einer Behandlung seiner Lachse gegen Lachsläuse innerhalb weniger Tage insgesamt 153.445 Fische mit einem Gesamtgewicht von 633 Tonnen verloren, meldet das Portal IntraFish. Der Vorfall, der sich schon Ende März ereignete, wurde erst jetzt in seiner ganzen Dimension bekannt. Bei der Entlausungsaktion waren Lachse aus vier Gehegen in Hausan und Slottholmen an Bord eines Ernteschiffes, eines so genannten "Wellboats", mit Süßwasser behandelt worden. Als die ersten 11.000 Lachse, rund 45 Tonnen, verendeten, beendete der Züchter die Behandlung, da Symptome darauf deuteten, dass die Tiere an einer "nitrogen supersaturation", einer Stickstoffübersättigung litten. Nach der Behandlung kam es in zwei Gehegen mit Fischen, die zuerst behandelt worden waren, zu einem Massensterben, so dass alle Lachse geschlachtet wurden. Dies wiederholte sich in zwei anderen Käfigen. Schon Ende Juni hatte IntraFish unter Verweis auf Dokumente der Norwegischen Lebensmittelbehörde (FSA) von einem ähnlichen Fall bei dem norwegischen Lachs- und Forellenzüchter Ervik Laks og Orret berichtet. Dieser hatte Anfang Mai bei einer Entlausungsaktion mit Wasserstoffperoxid an Bord des Schiffes Gåsø Viking rund 80.000 Lachse verloren.
Die Fischerei der Salomon-Inseln auf zwei Thunfischarten, Bonito und Gelbflossen-Thun, ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Partner des MSC sind die US-Gruppe Tri Marine und ihre Tochter National Fisheries Developments (NFD). Die zertifizierte Fischerei wird im westlichen und zentralen Pazifischen Ozean (WCPO) im Main Group Archipelago (MGA) sowie der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Salomonen mit Ringwaden und Angeln (pole and line) betrieben. Jährlich werden 25.000 bis 30.000 Tonnen gefangen, auf den Salomon-Inseln angelandet und fast ausschließlich von der Tri Marine-Tochter SolTuna in der Stadt Noro (Provinz Western) zu Thunfisch-Konserven, gefrorenen gegarten Thunfisch-Loins sowie zu Fischmehl und -öl verarbeitet. Die Thunfisch-Dosen leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der rund 560.000 Insel-Einwohner, sondern werden auch nach Europa und in die Pazifikregion verkauft. 2014 exportierte SolTuna nach Angaben von IntraFish Waren im Wert von 234,9 Mio. Euro alleine in die EU. Tri Marine beliefert weltweit bekannte Marken wie Chicken of the Sea, Rio Mare, Saupiquet und Starkist.
Die Lachsräucherei Von SER im rheinland-pfälzischen Müsch hat mehrere Lachsprodukte wegen Listerienbefalls zurückgerufen. Das teilten das Unternehmen und das Landesuntersuchungsamt mit, meldet die Osnabrücker Zeitung. Betroffen von dem Rückruf sei Eifelrauch-Lachs mit dem Verbrauchsdatum 13.07.2016 (Direktverkauf: 10.07.2016) sowie Graved Lachs mit dem Verbrauchsdatum 12.07.2016 (Direktverkauf: 08.07.2016). Nach Angaben des Untersuchungsamtes wurden die Produkte auch in den Großhandel geliefert und über das Internet verkauft. Listerien können Erkrankungen mit grippeähnlichen Symptomen und Darm-Infektionen auslösen. In seltenen Fällen, insbesondere bei Säuglingen, Schwangeren und schwachen Menschen, seien auch schwere Krankheiten wie Gehirn- und Gehirnhautentzüngen möglich. Auf ihrer Internetseite entschuldigt sich "Sions Eifeler Räucherkammer": "Es gilt unser persönliches Versprechen, dass wir alles erdenklich Mögliche veranlassen, dass so etwas nicht wieder passiert."
Der japanische Seafood-Konzern Nippon Suisan Kaisha (Nissui) hat zum 1. Juli 2016 Terutaka Kuraishi zum neuen CEO von Nissui Europe berufen, meldet IntraFish. Kuraishi war bislang am Hauptsitz von Nissui für die Abteilung TK-Fisch zuständig. In Europa gehören zum Nissui-Konzern Nordic Seafood und JP Klausen in Dänemark, Cité Marine in Frankreich und Europacifico in Spanien.