22.03.2016

Völklingen: Stadtwerke fordern Millionen von ehemaligen Mitarbeitern

Die Millionen-Pleite der Meeresfischzucht Völklingen (MFV) hat ein weiteres juristisches Nachspiel, meldet der Saarländische Rundfunk (SR) online. Die Stadtwerke Völklingen wollen gegen ihren früheren Geschäftsführer Jochen Dahm (60) sowie gegen Heribert Henner (61), ehemaliger Geschäftsführer der Stadtwerke Völklingen Holding, und den Prokuristen Ralf Schmitt (55) auf Schadensersatzzahlungen klagen. Das teilte der amtierende Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Böddeker mit. Schmitt werde vorgeworfen, hinter dem Rücken des Aufsichtsrats Verträge zu Ungunsten der Stadtwerke-Holding unterzeichnet zu haben. Der Gesamtschaden durch das Fischzucht-Debakel belaufe sich laut Unterlagen des Aufsichtsrats auf mehr als 20 Mio. Euro. Die drei einstigen Verantwortlichen sollen auf Regress in Höhe von 13,5 Mio. Euro verklagt werden. Um eine Verjährung zu verhindern, sollen die Klagen bis zum 10. April eingereicht werden. In einem weiteren Rechtsstreit - Dahm und Schmitt hatten gegen ihre fristlose Kündigung geklagt - stehen die Urteile noch aus. Unabhängig von diesen juristischen Auseinandersetzungen tagt heute und am 12. April erneut ein Untersuchungsausschuss des Saarländischen Landtags, um zu klären, warum die Kommunalaufsicht des Innenministeriums das Fischzucht-Projekt trotz rechtlicher Bedenken nicht schon im Jahre 2007 gestoppt hatte.
Länderreport Länderreport
22.03.2016

Lachs (II): Analysten erwarten Preise von über 5,30 Euro/Kilo

Analysten des norwegischen Marktforschungs-Unternehmens Carnegie prognostizieren sowohl für das laufende Jahr wie auch für 2017 Lachspreise von mehr als 50 NOK bzw. 5,30 Euro, schreibt das Portal IntraFish. In einem letzte Woche veröffentlichten Sektorbericht korrigierten die Experten ihre bisherigen Schätzungen, die bei 5,20 Euro/kg gelegen hatten, auf 51 NOK (= 5,40 Euro/kg) für 2016 und auf 52 NOK (= 5,50 Euro/kg) für 2017. Als Ursachen nannten Salman Alam und Lage Bohren "biologische Beschränkungen und strengere Vorschriften in der Industrie in Verbindung mit einer dynamischeren Nachfrage nach Lachs". Dafür verantwortlich seien nicht zuletzt die historisch beispiellosen Einbrüche auf der Angebotsseite, ausgelöst vor allem durch die verheerende giftige Algenblüte in Chile. Deshalb gehen die Marktbeobachter davon aus, dass das globale Angebot an Atlantischem Lachs in diesem Jahr sechs Prozent geringer ausfallen werde als 2015. Zuvor hatten schon andere Makler, darunter Nordea Markets und die Swedbank, ihre Preisprognosen auf um die 5,30 Euro/kg angepasst.
22.03.2016

Lachs (I): Algenblüte in Chile führt weiterhin zu Verlusten

Die für Zuchtlachse tödliche Algenblüte im Süden von Chile schwächt zwar allmählich ab, hat jedoch in der vergangenen Woche zu weiteren erheblichen Verlusten geführt, schreibt das Portal IntraFish unter Verweis auf einen Bericht des Fernsehsenders Tele 13. Demnach sind alleine von Dienstag bis Donnerstag innerhalb von nur 72 Stunden weitere 400.000 Lachse verendet, so dass die Gesamtzahl an toten Fischen auf 24,2 Mio. gestiegen ist. Bis Freitag, den 18. März, waren bereits 83,8 Prozent der Kadaver aus den Farmen entfernt worden. Davon habe ein großer Teil zu Fischmehl verarbeitet werden können und nur ein kleinerer Teil habe an Land vergraben werden müssen, teilte Jose Miguel Burgos mit, Direktor von Sernapesca, und ergänzte: "Die dritte Möglichkeit - Fisch im Meer zu entsorgen - wird nur in Notfallsituationen genutzt und wenn es keine Alternativen gibt." Das sei der Fall gewesen bei 2.000 t, die in einen mehr als 3.000 Meter tiefen marinen Graben, über 130 km von der chilenischen Küste entfernt, gekippt worden seien.
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22.03.2016

Chile will Export der Seafood-KMU fördern

Die chilenische Exportfördervereinigung ProChile will im Rahmen ihres Sea Product Sector Plans verstärkt den Export von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Seafood-Sektor fördern, zur Diversifizierung der Produkte und Zielmärkte beitragen und neue Chancen bieten, schreibt Fish Information & Services (FIS). "2014 haben nur 205 KMU in diesem Sektor exportiert", sagt ProChile-Direktor Roberto Paiva. In Europa werden chilenische KMU unter anderem an den Messen in Brüssel (SEG) und Vigo (Conxemar) sowie einer Konferenz in Polen teilnehmen. Nach Statistiken des Untersekretariats für Fischerei und Aquakultur beschäftigten die KMU in der Seafood-Industrie in Chile 2015 direkt 154.618 Menschen.
22.03.2016

Niedersachsen: Investor plant Shrimp-Zucht in Müden

Im Gewerbegebiet der niedersächsischen Kleinstadt Müden an der Aller (Landkreis Celle) könnte eine Kreislaufanlage für White Tiger-Garnelen entstehen, meldete Ende vergangener Woche die WAZ-Online, das Portal der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Demnach halte der Investor Burkhard Hormann (49), der Wurzeln im Ortsteil Flettmar habe, die strategische Lage von Müden (ca. 5.500 Einwohner) für geeignet, um dort eine Salzwasser-Anlage für die Produktion von jährlich 30 Tonnen Shrimps zu errichten. Das Vier-Millionen-Euro-Projekt würde mindestens vier Arbeitsplätze schaffen. Bürgermeister Horst Schiesgeries und der Gemeinderat zeigten sich aufgeschlossen.
21.03.2016

Lüneburg: Pickenpack fordert von Pacific Andes 71,9 Mio. Euro

Der Insolvenzverwalter des Lüneburger Tiefkühl-Herstellers Pickenpack klagt offenbar gegen den chinesischen Anteilseigner Pacific Andes auf Zahlung eines hohen zweistelligen Millionenbetrags. Nach Mitteilung der Undercurrent News verlange Insolvenzverwalter Friedrich Kraft von Kaltenborn-Stachau (Kanzlei BRL Insolvenz/Berlin) mit Schreiben vom 1. März 2016 insgesamt 71,9 Mio. Euro, heißt es in einer Pressemitteilung der Pacific Andes International Holdings (PAIH). Der Betrag setze sich zusammen aus einem ausstehenden Darlehensbetrag über 51,7 Mio. Euro und weiteren Verbindlichkeiten gegenüber Pickenpack von 20,2 Mio. Euro. Als Zahlungsfrist habe der Rechtsanwalt den 22. März festgesetzt. Pacific Andes wiederum habe seinerseits eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt, um die Forderungen zurückzuweisen. Noch im Dezember vergangenen Jahres hatte sich von Kaltenborn-Stachau optimistisch gezeigt, die zu Pickenpack gehörenden Produktionsstandorte im ostfriesischen Riepe und in Lüneburg bis Anfang März zu verkaufen.
21.03.2016

Schweiz: Projektierte Shrimpzucht zum dritten Mal prämiert

Die Garnelenzucht Swiss Shrimp AG im schweizerischen Solothurn wird zwar nicht vor dem Jahre 2017 in die Massenproduktion einsteigen, doch Preise erhält das Jungunternehmen dennoch schon seit Jahren. Nachdem das Projekt auf dem Gelände der Schweizer Salinen AG in Rheinfelden im Jahre 2014 den Businessplan-Wettbewerb der Universität Bern gewonnen hatte und im November 2015 mit dem mit 25.000 CHF dotierten Innoprix SoBa 2015 der Baloise Bank geehrt worden war, zeichnete jetzt auch der Verband Swiss Marketing das Startup mit einem Sonderpreis der Marketing-Trophy aus, schreibt die Solothurner Zeitung. Swiss Shrimp züchtet Warmwassergarnelen unter Verwendung von Wärme und Salz aus den Salinen und hat in einer Pilotanlage in Luterbach die ersten 200 kg geerntet. In diesem Jahr soll mit dem Bau einer 30 Tonnen-Anlage begonnen werden. Der Erfolg, hieß es bei der jüngsten Preisverleihung, sei zwar noch nicht nachgewiesen, doch: "Mut, Innovationskraft und ein sinnstiftendes Konzept waren der Jury einen Sonderpreis wert." Mit dem schon 2015 erhaltenen Preisgeld der Baloise Bank will die Swiss Shrimp ihre CO2-Emissionen erheben.
18.03.2016

Studie: Synergieeffekte für KLA-Aquakultur im Industriepark

In norddeutschen Industriegebieten ist der Aufbau von Aquakultur-Kreislaufanlagen für mehrere hundert Tonnen Zander oder Garnelen möglich. Eine gestern im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel vorgestellte Konzeptstudie liefert Vorschläge, wie in Industrieparks der Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen Synergieeffekte zwischen Abwärme produzierende Betrieben auf der einen und Aquafarmen als energieaufwendigen Produktionsbetrieben auf der anderen Seite genutzt werden können. Auch die Nähe zum Absatzmarkt spiele eine Rolle. Wissenschaftler der Gesellschaft für marine Aquakultur (GMA) in Büsum unter Leitung von Dr. Stefan Meyer hatten als Modellstandort den Chemcoastpark Stade 50 km westlich von Hamburg gewählt sowie exemplarisch die Produktion von Zander (Sander lucioperca) und Pazifischen Warmwassergarnelen (Litopenaeus vannamei).
18.03.2016

Forschung: CO2-Pads in der Vakuumverpackung halten Frischlachs länger frisch

Die Einlage von Pads, die nach der Verpackung Kohlendioxid (CO2) in Vakuumverpackungen abgeben, verlängern die Haltbarkeit von Frischlachs um bis zu vier Tage. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftlerinnen am norwegischen Forschungsinstitut Nofima durchgeführt haben, initiiert vom Lachsproduzenten SalMar und in Partnerschaft mit dem Verpackungshersteller Tommen Gram und dem Maschinenbauer Multivac. Im Rahmen des Projektes "Qualitativ hochwertige Lachsprodukte" hatten Projektleiterin Marit Kvalvåg Pettersen und ihre Kollegin Anlaug Ådland Hansen frische Lachsloins der Marke Frøyas, die auch roh, als Sushi oder Sashimi, verzehrt werden können, vakuumiert und der Packung gleichzeitig Pads beigelegt, die wie schlichte Saugeinlagen aussehen, aber nach der Verpackung CO2 produzieren. Da CO2 das Wachstum einer Anzahl qualitätsreduzierender Bakterien beeinflusst und behindert, führten die Pads dazu, dass bei 4 °C-Lagerung eine nicht mehr akzeptable Gesamtkeimzahl nicht vor Ablauf von 14 Tagen erreicht wurde, während dies bei Abwesenheit der so genannten "CO2 emitters" schon nach 9 bis 10 Tagen der Fall ist.
17.03.2016

Thunfisch: Im Pazifik illegale Fänge im Wert von bis zu 660 Mio. Euro

Im Pazifischen Ozean werden jährlich 276.000 bis 338.000 t Thunfisch im Wert von 520 bis 740 Mio. USD - 468,1 bis 666,1 Mio. Euro - illegal gefangen. Das ist das Ergebnis einer von der EU finanzierten, auf zwei Jahre angelegten Studie der Pacific Islands Forum Fisheries Agency (FFA). Den pazifischen Inselnationen entstehen neben dem entgangenen Marktwert weitere Verluste durch die zerstörerischen, verschwenderischen und nicht nachhaltigen Fischereipraktiken, betont Oliver Knowles, Kampaigner bei Greenpeace Neuseeland. 70 Prozent des weltweit gefangenen Thunfischs stammen aus dem Pazifik, doch die Flotte der Pazifischen Inseln fängt nur 20 Prozent dieser Menge.
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