31.03.2016

Chile: 32.700 Lachse bei Entlausung verendet

Während einer Entlausungsaktion mit einem so genannten Thermolicer sind in einer Farm des Lachszüchters Marine Harvest 32.700 Fische verendet, schreibt das Portal IntraFish unter Verweis auf einen Bericht des Unternehmens an die Norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NFSA). "Der Grund war, dass die behandelten Fische erheblich schwächer waren als erwartet", begründete Kommunikationsleiter Eivind Nævdal-Bolstad die hohe Sterblichkeit. 19.620 Fische seien sofort nach der Behandlung gestorben, die übrigen innerhalb der folgenden Woche. "Die Behandlung und eine Überfüllung haben zu den Todesfällen geführt", schreibt Marine Harvest in dem Bericht. Die Fischgruppen hätten sowohl die Diagnose Bauchspeiseldrüsenerkrankung (Pancreas Disease - PD) gehabt als auch einen Kreislaufzusammenbruch. MH wolle den Vorfall zum Anlass nehmen, die mit dem Einsatz des Thermolicers verbundenen Probleme kritisch unter die Lupe zu nehmen. Erst vor ein paar Monaten habe der Züchter mit dieser "sanften" biologischen Alternative zu einer chemischen Bekämpfung der Lachsläuse begonnen. Dabei werden die Lachse für etwa 30 Sekunden in ein Warmwasserbad gepumpt, in dem die Läuse aufgrund des abrupten Temperaturwechsels absterben.
Länderreport Länderreport
30.03.2016

Chile: Züchter Multiexport verliert 5.203 t Lachs im Wert von 24 Mio. Euro

Der chilenische Lachsproduzent Multiexport hat aufgrund der Algenblüte 5.203 t Lachs - Fische von 0,9 bis 4,3 kg Gewicht - verloren, deren Wert auf 23,8 Mio. Euro beziffert werde, schreibt das Portal IntraFish. Der Verluste entsprächen 45% der gesamten Biomasse in den betroffenen Farmen des Züchters, und zwar in Llingua und Huyar in Region X sowie in Broken, Italiano und Victoria in Region XI. Die Versicherung des Unternehmens decke den Wert der Fische zur Zeit des Vorfalls, so dass Multiexport nach Abzug der Versicherungszahlungen von einer Schadenshöhe von insgesamt 8,4 Mio. Euro ausgehe, wovon 360.000 Euro auf Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und Entsorgung der Fische entfielen.
30.03.2016

Kanada: Kabeljau-Fischerei erhält MSC-Zertifikat

Die Kabeljaufischerei vor der Küste der ostkanadischen Provinz Neufundland hat als erste atlantische Fischerei des Landes auf den begehrten Weißfisch eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. In den 1990er Jahren wurden viele kanadische Kabeljaufischereien zeitweilig eingestellt, weil Ökosystemveränderungen und Fehler beim fischereilichen Management zu einem erheblichen Einbruch der einst reichhaltigen Bestände geführt hatten. Inzwischen hat sich zumindest der Zustand des Kabeljaubestandes in der von der zertifizierten Fischerei '3Ps' genutzten gleichnamigen Zone im Nordwestatlantik (FAO 21) verbessert. Von 2010 bis 2014 stand dieser Bestand im Fokus eines "Fischerei-Verbesserungs-Projektes" (FIP) unter Leitung des World Wildlife Fund Canada (WWF) und unter Beteiligung von Icewater Seafoods, Ocean Choice International (OCI) und der Fish, Food and Allied Workers Union. Die MSC-Klientengruppe besaß in der Fangsaison 2014/15 einen Anteil von 1.648 t an der kanadischen TAC. Vermarktet wird der Kabeljau vor allem in Europa und Nordamerika, insbesondere in den USA.
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25.03.2016

Island: Eskja baut neue Schwarmfisch-Verarbeitung

Eskja, eines der führenden Fischfang- und Fischverarbeitungsunternehmen auf Island, will im Herbst mit dem Bau einer neuen Verarbeitung für Schwarmfischarten beginnen, schreibt Austurfrétt, ein Nachrichtendienst für den Osten Islands. Angesichts des andauernden Russland-Embargos, das Islands pelagische Industrie von einem wichtigen Markt ausschließt, mag die Investition merkwürdig erscheinen, doch die Pläne seien schon älter, erklärte Eskja-CFO Páll Snorrason. Mit einer Fangquote von rund 73.000 t im Durchschnitt der letzten fünf Jahre ist Eskja ein relativ großer Akteur im isländischen Schwarmfisch-Segment. Mit drei Schiffen fängt Eskja Lodde, Blauen Wittling sowie Hering und Makrele, wobei die beiden erstgenannten Arten in die Fischmehl-Produktion gehen, die beiden letzteren an Bord gefrostet werden für den menschlichen Verzehr. Jetzt sollen in der neuen Fabrik (Grundfläche: 7.000 qm) täglich 700 bis 900t, später bis zu 1.200t zu Filets und weiteren convenienteren Produkten verarbeitet werden, mit denen sich Eskja Zugang zu neuen Märkten verspricht. Die neue Verarbeitung an Land erhöhe nicht nur die Kapazität, sondern erlaube eine höhere Flexibilität in der Produktion und lasse eine bessere Planung der Fischerei zu.
25.03.2016

USA: Supermarktkette Wegmans promoted Lachs aus landgestützter Zucht

Die renommierte US-Supermarktkette Wegmans, regionaler Filialist mit 88 Geschäften in den Neuenglandstaaten, führt im dritten Jahr in Folge eine Aktion durch mit Atlantischem Lachs aus einer landgestützten Salzwasserkreislaufanlage in Shepherdstown (West Virginia). Der 'Spring Hill Salmon' sei vom Seafood Watch-Programm des Monterey Bay Aquariums als „Beste Wahl“ bewertet worden, teilte 'The Conservation Fund' mit, dessen Frischwasser-Institut den Lachs produziert. Nicht nur in allen Wegmans-Filialen der US-Bundesstaaten Maryland und Virginia wird der Lachs im März und April erhältlich sein, auch in ausgewählten Restaurants der Region. Distributeur ist der Fischgroßhandel J.J. McDonnell.
24.03.2016

Lachs: Rekordpreise von über 7,50 Euro/kg gefährden das Geschäft

Die Preise für norwegischen Lachs haben in der Woche vor Ostern ein Niveau erreicht, das in dieser Höhe selbst angesichts der Saison ungewöhnlich ist. Nach Angaben mehrerer Industrievertreter müsse die Branche aktuell mehr als 70 NOK bzw. 7,50 Euro/kg FOB, also noch ohne Zoll und Fracht, zahlen. "Ab 7,50 Euro machen Sie das Geschäft im Hinblick auf die Nachfrage kaputt", warnt Robert Wijata, Geschäftsführer der polnischen Räucherei Limito, auf dem Portal IntraFish. Mögliche Preisanpassungen der Hersteller oder des Lebensmittelhandels bei den Fertigprodukten könnten die Verbraucher motivieren, auf preiswertere Produkte wie Kabeljau und Forelle auszuweichen. Schon jetzt seien Auswirkungen der hohen Preise auf die Nachfrage spürbar, meint Antoine Gorioux, Direktor des französischen Herstellers Guyader.
24.03.2016

Polen: Landgestützte Lachszucht Jurassic Salmon startet ASC-Verfahren

Die erste landgestützte Zucht für Atlantischen Lachs (Salmo salar) in Polen, Jurassic Salmon, hat im Februar 2016 mit einem Bewertungsverfahren nach dem Lachsstandard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) begonnen. Laut Plan soll die Salzwasserkreislaufanlage in Karnice am 4./5. Mai 2016 auditiert werden, um bis zum 30. Juni den abschließenden Bericht des Zertifizierers Acoura Marine vorzulegen. Die in Kooperation mit dem dänischen RAS-Techniklieferanten Billund Aqua für 10,8 Mio. Euro errichtete und 2014 in Betrieb genommene Indoor-Farm mit einer Jahreskapazität von 1.000 Tonnen will noch in diesem Frühjahr ihre ersten Lachse ernten. Die Vermarktung der Fische - geplant sei laut Jurassic-Betriebsleiter Michal Kowalski eine wöchentliche Liefermenge von rund 20 Tonnen - übernimmt voraussichtlich Laschinger Seafood, die wiederum zur Marine Harvest Consumer Products gehören.
24.03.2016

Chile: Algenblüte kostet AquaChile 38,8 Mio. Euro

Der chilenische Lachszüchter AquaChile beziffert seine Gesamtverluste infolge der giftigen Algenblüte im Süden des Landes auf 38,8 Mio. Euro, teilte das Unternehmen gestern mit. In einer Mitteilung an die Börse in Chiles Hauptstadt Santiago schrieb AquaChile-Generaldirektor Torben Petersen, dass 18% des Gesamtbestandes an Lachs bzw. 22% des Biomasse-Wertes vernichtet worden seien. Die Kosten für den Fischverlust beliefen sich auf 34,8 Mio. Euro, weitere 4 Mio. Euro habe die Entsorgung der toten Tiere sowie die Evakuierung gesunder Fische gekostet. AquaChile besitze 33 Farmzentren, von denen fünf in Herradura, Capera, Isla Guar, Huenquillahue und Sotomo betroffen seien.
24.03.2016

Brüsseler Messe 2016: Veranstalter bietet tägliches Up-Date zur Sicherheitslage

Der US-amerikanische Veranstalter der Seafood Expo Global (SEG) hat nach eigenen Angaben die aktuellen Bombenanschläge in Belgiens Hauptstadt Brüssel zum Anlass genommen, die Sicherheitsprotokolle für die weltgrößte Seafood-Messe vom 26. bis 28. April 2016 zu prüfen. "Die Sicherheit unserer Teilnehmer ist von höchster Bedeutung und wir treffen alle erforderlichen Maßnahmen, um während der anstehenden Ausstellung ein sicheres Umfeld zu gewährleisten", schrieb die Messegesellschaft Diversified Communications bereits vorgestern auf ihrer Internetseite. Schon seit sechs Monaten habe man in Zusammenarbeit mit der Stadt Brüssel, der Brüssel Expo und den belgischen Behörden einen detaillierten Sicherheitsplan ausgearbeitet, der im Hinblick auf die veränderte Lage überprüft werde. Das Unternehmen teilte mit, dass es auf der eigenen Internetseite täglich über eventuelle Aktualisierungen von Sicherheitsmaßnahmen berichten werde.
23.03.2016

Japan: Führender Surimi-Produzent Kibun will in Europa verkaufen

Der Verzehr von Surimi ist in Japan in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zurückgegangen: wurden dort zu Spitzenzeiten im Jahre 1975 noch 1,04 Mio. t konsumiert, so ging der Verbrauch bis 2013 um mehr als die Hälfte auf 467.000 t zurück. Diese Entwicklung, die Toshimi Itou, Sprecher des Surimi-Herstellers Kibun Foods schon im Frühjahr 2015 auf dem Surimi Industry Forum in Oregon/USA beschrieb, ist ein Grund, warum das Unternehmen sich eine Ausfuhrlizenz für Europa besorgt habe, schreibt IntraFish. In Japan, so begründet Itou den Einbruch, kauften eher ältere Verbraucher die Produktkategorie. Eine zahlenmäßig rückläufige Bevölkerung, schrumpfende Haushaltsgrößen und die sinkende Bereitschaft, sein Essen in der eigenen Küche zuzubereiten, würden die Hersteller zu Investitionen in die Entwicklung convenienter Produkte zwingen. In den letzten 20 Jahren - von 1993 bis 2013 - seien die Haushaltsausgaben für Surimi in Japan von 103,70 Euro auf 74,10 Euro gesunken. Unter den vier wichtigsten Surimi-Kategorien im Lande - Chikuwa (gebacken oder geröstet), Kamaboko (gedämpft) sowie gebratenes und gekochtes Surimi - wäre die größte Nachfrage nach der gebratenen Variante. Jetzt will Kibun Foods (Jahresumsatz 2014/15: 443,7 Mio. Euro) in Europa unter anderem seine Uogashi Kishiage - gebackene Fischbällchen - anbieten.
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