06.02.2017

ASC kritisiert Carrefour-Auslistung von Pangasius

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat auf die Pangasius-Auslistung durch die französische Supermarktkette Carrefour zunächst in Belgien und inzwischen auch in Spanien mit Widerspruch reagiert. Contessa Kellogg-Winters, Leiterin Kommunikation beim ASC, erklärte: "Wir sehen für die Entscheidung keinen Grund." Sämtlicher ASC-zertifizierter Pangasius in den Geschäften entspreche den höchsten Umwelt- und Sozialkriterien. Es gebe außerdem eine ganze Reihe unabhängiger wissenschaftlicher Studien, die belegten, dass der Fisch nicht giftig sei. Der Pangasius-Standard des ASC sei im Hinblick auf den Einsatz von Antibiotika eindeutig: sie dürften nur verwendet werden, wenn absolut notwendig, und dann auch nur unter Aufsicht eines Veterinärs. Antibiotika, die auf einer Liste der Weltgesundheitsorganisation als wichtig für die menschliche Gesundheit eingestuft werden, dürfen gemäß sämtlicher ASC-Standards gar nicht eingesetzt werden.
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30.01.2017

Kaltwassergarnelen: Fangquote 2017 für Westgrönland leicht erhöht

Die grönländische Regierung hat die Fangquote für Kaltwassergarnelen vor Westgrönland für 2017 auf 90.000 t festgelegt. Das sei ein leichter Anstieg gegenüber 2016, heißt es in einer Mitteilung von Royal Greenland, einem der größten Produzenten der Art. Grundlage für die Quote ist eine Empfehlung des Grönländischen Instituts für Naturressourcen, das feststellt: "Daten aus der Fischerei zeigen stabile Fangmengen und die biologische Forschung zeigt, dass die Mengen bei Garnelen auf dem Niveau der durchschnittlichen Mengen der vergangenen fünf Jahre liegen." In Kanada war die Fangquote 2016 um 42 Prozent gesenkt worden, bedingt durch beunruhigende Daten über die Bestände, die die Biologen vorgelegt hatten. Für 2017 wird erwartet, dass die Quoten auf demselben Niveau oder noch niedriger angesetzt werden. Was die Preise anbelangt, so werden grönländische Garnelen üblicherweise etwas höher eingestuft als kanadische, da grönländische Garnelen weniger stark saisonalen Schwankungen unterliegen und ihr Angebot damit stabiler ist. Insgesamt notieren die Experten von Royal Greenland: "Die steigenden Preise haben einen Höhepunkt überschritten und sich auf einem etwas niedrigeren Niveau als im Vorjahr eingerichtet, doch das Angebot ist immer noch von Schwankungen geprägt."
27.01.2017

Island: Streik könnte bis Mitte Februar andauern

Der Streik isländischer Fischer nimmt kein Ende. Am Montag brachen Gewerksschaftsvertreter, die 20 Vereinigungen von Schiffsbesatzungen repräsentieren, die Gespräche mit der Unternehmerseite ab, ohne ein Folgetreffen zu vereinbaren, schreibt das Portal IntraFish. Allerdings würden sich die beteiligten Parteien "in zwei Wochen", also um den 6. Februar, wieder zusammensetzen. Seit Beginn des Streiks am 14. Dezember 2016 hatten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite regelmäßig getroffen. Die Gespräche hätten Fortschritte gemacht und es sei in wichtigen Punkten Einigkeit erzielt worden - ohne dass es jedoch zu einem Durchbruch gekommen ist. "Der Streik hat inzwischen sowohl den Fischereiunternehmen als auch der isländischen Wirtschaft erheblichen Schaden beschert", meint Karen Kjartansdóttir, Marketing-Managerin von Fischereien Island (SFS), dem Verband der Fangunternehmen, und kritisiert: "Fischereien Island hält die übereilte Entscheidung der Gewerkschaften für falsch und unverantwortlich. Beide Parteien müssen ihr Äußerstes geben, um eine Übereinkunft zu erzielen und den Streik so schnell wie möglich zu beenden." Islands neue Landwirtschafts- und Fischereiministerin Thorger∂ur Katrin Gunnarsdóttir schloss ein gesetzliches Verbot des Streiks weiterhin aus.
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27.01.2017

Irland: Deutsche Discounter in der Kritik

Irische Fischhändler werfen den beiden deutschen Discount-Ketten Aldi und Lidl eine vorsätzliche Falschetikettierung ihrer Fischprodukte in Irland vor, schreibt das Portal IntraFish. Sowohl Irlands Behörde für Lebensmittelsicherheit, die FSAI, als auch die Discounter selbst weisen die Vorwürfe zurück. Einer der Hauptkritiker ist Niall Murray, Mitinhaber des führenden Fischgroßhandels Nicholas Lynch (Nick's Fish), der sich seit rund zwei Jahren mit der Problematik beschäftige. Zum einen bemängelt er, dass die beiden Ketten zuvor gefrorenen, dann aufgetauten Fisch als "frisch" vermarkten. Inzwischen, so die FSAI, habe Lidl das Wort "frisch" an den Truhen seiner 185 irischen Filialen entfernt, nachdem Murray und Stephane Griesbach, Inhaber von Gannet Fishmongers in Galway, das Thema im November forciert hatten.
27.01.2017

Holland: Klaas Puul baut neue Shrimp-Fabrik in Volendam

Der holländische Garnelenverarbeiter Klaas Puul baut an seinem Hauptsitz Volendam eine neue Produktion für Shrimps, teilte Generaldirektor Maiko van der Meer dem Portal IntraFish mit. Die neue Fabrik mit einer Fläche von 5.506 Quadratmetern entstehe direkt neben dem derzeitigen Fabrikgebäude und soll im Dezember dieses Jahres den Betrieb aufnehmen. Klaas Puul will alle seine Verpackungslinien in die neuen Räume verlegen. Die Auftau- und Kochprozesse werden ins wenige Kilometer entfernte Edam verlegt, wo ebenfalls 2.000 Quadratmeter neue Produktionsfläche entstehen. Die Investitionen mit einem Volumen von 10 bis 15 Mio. Euro sollen die Verarbeitungskapazität der Gruppe um 20 Prozent steigern. Die Pläne für das Projekt lägen schon seit dem Jahre 2012 in der Schublade, wären jedoch zunächst nicht realisiert worden, da Klaas Puul eine neue Verarbeitung im marokkanischen Tanger bauen musste, die 2014 den Betrieb aufnahm. Jetzt hätten wachsende Hygieneanforderungen und die Notwendigkeit, das höchste Niveau des BRC-Standards erfüllen zu müssen, zu den aktuellen Investitionen geführt. Wenn die Fabrik fertig ist, wolle Klaas Puul eine Reihe neuer Produktverpackungen vorstellen, kündigte van der Meer an.
26.01.2017

Belgien: Carrefour listet auch Pangasius mit ASC-Zertifikat aus

Die führende französische Supermarktkette Carrefour hat am Dienstag angekündigt, in ihren Filialen in Belgien sowie an ihren Frischfisch-Theken in Frankreich keinen Pangasius mehr zu verkaufen, schreibt das Portal IntraFish. Die Entscheidung betreffe sowohl Handelsmarken wie auch Markenprodukte, teilte Carrefour mit. In einem Schreiben an seine Kunden begründete der Filialist die Auslistung damit, dass Pangasius "seit nunmehr ein paar Jahren Kritik auf sich gezogen" habe. Obwohl Carrefour hinter der Qualität jenes Fischs stehe, den sie bislang verkauft hatten, könnten "die Auswirkungen, die diese Farmen auf die Umwelt haben, nicht kontrolliert werden". Carrefour habe versucht, eine Lieferkette für ASC-zertifizierten Pangasius aufzubauen, aber die Ergebnisse seien "nicht zufriedenstellend" gewesen. Während Restbestände von gefrorenem Pangasius noch abverkauft würden, sei der Fisch an der Frischetheke ab sofort nicht mehr erhältlich. Carrefour gilt mit mehr als 12.000 Filialen in 35 Ländern als das weltweit drittgröße Einzelhandelsunternehmen.
26.01.2017

Alaska: Surimi-Produktion in der A-Saison könnte auf 100.000 t steigen

Die Produktion von Surimi könnte in der diesjährigen, am 20. Januar begonnenen A-Saison der Alaska Pollack-Fischerei um 10% auf 100.000 t steigen, schreiben die Undercurrent News. Grund sei eine Änderung der Quotenverteilung für A- und B-Saison. Um Beifänge von Königslachs in der zweiten Hälfte der B-Saison zu vermeiden, wurde die Fangquote für die B-Saison erstmals seit 1999 von 60 auf 55% der Gesamt-TAC gesenkt, während die TAC für die A-Saison um 5% auf 45% angehoben wurde. Außerdem sei die Nachfrage nach Filets in Europa derzeit schwach. Die in der A-Saison gewöhnlich starke Rogenproduktion ist ungewiss. 2016 waren nur 14.251 t produziert worden (2015: 18.741 t).
26.01.2017

Wunstorf: "Die kleinste Aquakulturanlage in der deutschen Landwirtschaft"

Der Landwirt Gero Schnepel betreibt im niedersächsischen Wunstorf-Kolenfeld "die kleinste Aquakulturanlage in der deutschen Landwirtschaft", wie er der in Hannover erscheinenden Neuen Presse berichtet. Vor vier Jahren übernahm der heute 35-Jährige den elterlichen Schweinemastbetrieb Hof Schnepel. Als der geplante Ausbau des Betriebes aufgrund höherer Auflagen und einer damit verbundenen Kostenexplosion scheiterte, setzte er nach einem Tipp der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) auch auf die Aquakultur. Vor gut einem Jahr kaufte Schnepel eine gebrauchte Anlage, die auf seine Bedürfnisse umgebaut wurde und jährlich 9 Tonnen Zander produziert. Er kauft die Setzlinge mit einem Gewicht von 15 Gramm und mästet sie mit Trockenfutter auf 800 Gramm. Denkbar wären alternativ auch Wels oder Shrimps, meint Schnepel, doch: "Ich will aber erst mal eine Sache vernünftig machen." Denn es gebe "viel, was man neu lernen muss." In einem Container auf dem Hof schlachtet und filetiert er die Fische und versucht, sie direkt und möglichst frisch zu vermarkten. Wenn er ein- oder zweimal im Monat neue Ware anbieten kann, informiert er per Email Privatkunden, die sich den Fisch abholen. Er versuche jedoch auch, mit der Gastronomie und Fischhändlern ins Geschäft zu kommen: "Und in drei bis vier Jahren kann ich dann sehen, wie es läuft und entscheiden, ob ich erweitern will."
26.01.2017

Spanien: MSC-Zertifikate für Sardinen-Fischer

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat 59 spanischen Ringwadenfängern, die im Golf von Biskaya Sardinen fischen, Zertifikate über die Nachhaltigkeit und das gute Management ihrer Fischerei überreicht, meldet IntraFish. Partner des MSC sind die Produzenten-Organisation der Küstenfischerei von Guipuzcoa (OPEGUI) und die Produzenten-Organisation der Küstenfischerei von Vizcaya (OPESCAYA), die das Bewertungsverfahren vor zweieinhalb Jahren gestartet hatten. Die Zertifizierung folgt zwei ähnlichen für die Fangflotten auf Sardellen und Weißen Thun.
25.01.2017

Frankreich: Grünes Licht für neues Ökolabel "Pêche Durable"

Vor zwei Jahren hatte Frankreichs Landwirtschaftsministerium FranceAgriMer erstmals das neue französische Label für "nachhaltige Fischerei" - Pêche Durable" - vorgestellt. Jetzt können sich Fischereien um das Zertifikat bewerben, schreibt IntraFish. Das unter Beteiligung von Vertretern sämtlicher Sektoren der Fischindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstandene Label sieht Zertifizierungen auf den Ebenen Produktion, Vermarktung, Verarbeitung und Distribution vor. Als staatliches Öko-Label sei es "erheblich preiswerter als die privaten", sagt Jérôme Lafon von der Abteilung Fischerei und Aquakultur im FranceAgriMer. Bewerben können sich internationale Fischereien jeder Größe.
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