Der Schwarze Seehecht (Dissostichus eleginoides), ehemals in hohem Maße illegal befischt, ist inzwischen zu 60% MSC-zertifiziert und erzielt in Premium-Märkten astronomische Preise. Die Indienststellung eines neuen Fangschiffs auf den Falklandinseln signalisiert die Aufbruchstimmung, die im Hinblick auf den "Chilean sea bass" bzw. "Patagonian toothfish" herrscht. Gemeinsame Anstrengungen der Nationalen Ozeanographiebehörde der USA (NOAA) und des Marine Stewardship Councils (MSC) haben bewirkt, dass die illegale Fischerei auf den Schwarzen Seehecht nahezu gestoppt werden konnte. Wurden in der Spitze im Jahre 1997 mutmaßliche 32.500 t schwarz gefischt, wurden die Fänge aus IUU-Fischerei für 2014 auf nur noch 1.500 t geschätzt. Dank neuer Fangtechniken bei der Fischerei auf den "toothfish" sind außerdem die Zahlen toter Seevögel und der Beifänge verringert worden.
Das Bundesumweltministerium (BMUB) hat die Abteilungsleiter im Haus angewiesen, bei Veranstaltungen des BMUB keinen Fisch und kein Fleisch mehr zu servieren. Außerdem sollen nur Produkte aus ökologischem Landbau, "saisonale und regionale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen" und bevorzugt "Produkte aus fairem Handel" verwendet werden, heißt es in einer Mitteilung, die die Bild-Zeitung zitierte. Wie ein Ministeriumssprecher gegenüber Spiegel-Online erklärte, gehe es bei den Veranstaltungen des Ministeriums in der Regel um Umwelt- und Klimaschutz. Da wolle man auch bei der Bewirtung "glaubwürdig und vorbildhaft" sein. Die Kantine für die rund 1.200 Bediensteten des BMUB serviert hingegen weiterhin Schweinebraten und Fischfilet. Die Begründung des Umweltministeriums: "Wir schreiben niemandem vor, was er oder sie essen soll." Kritik weniger am inkonsequenten Vorgehen des BMUB, sondern am "Veggie-Day durch die Hintertür" äußerte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU): "Statt auf Bevormundung und Ideologie setze ich bei Ernährung auf Vielfalt und Wahlfreiheit." Fleisch und Fisch gehörten auch zu einer ausgewogenen Ernährung.
Die weltgrößte Lachsräucherei, die Marine Harvest-Tochter Morpol, hat als erster Produzent in Polen eine Best Aquaculture Practice (BAP)-Zertifizierung erhalten, teilte die Global Aquaculture Alliance (GAA) Ende Februar mit. Die 95.000 Quadratmeter-Fabrik in Ustka verarbeitet im Jahr mit 3.700 Beschäftigten über 90.600 t Lachsrohware - bei einer noch größeren Kapazität. Weltweit trugen Ende Januar 1.599 Betriebe eine BAP-Zertifizierung, darunter 365 Verarbeitungsbetriebe.
Der thailändische Seafood-Konzern Charoen Pokphand Foods (CPF) schloss das Jahr 2016 mit einem Umsatz von 12,6 Mrd. Euro ab, einem Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn lag mit 398,4 Mio. Euro sogar 33% höher, schreibt IntraFish. CPF erwirtschaftet 68% seines Umsatzes in Übersee und im Export, die verbleibenden 32% in Thailand. Ein Teil des letztjährigen Erfolgs ist auf die Erholung der Shrimp-Industrie zurückzuführen, nachdem Thailand längere Zeit unter der Garnelenseuche EMS gelitten hatte. Außerdem haben neue CPF-Tochtergesellschaften in Russland und Kambodscha sowie ein effektives Kostenmanagement das Betriebsergebnis positiv beeinflusst, teilte CPF mit.
Eine der größten italienischen Lachsräuchereien, Fjord, ist überschuldet und steht zum Verkauf, melden die Undercurrent News. Zu den Bietern sollen die norwegische Lerøy Seafood Group, der italienische Lachsproduzent La Riunione und Morpol-Gründer Jerzy „Jerry“ Malek gehören. Am 6. April entscheide ein Gericht, ob Fjord an einen der Bieter veräußert werde. Der Premium-Räucherer habe geschätzte Schulden von 20 Mio. Euro. Gründe für die Verschuldung seien das Problem, Lieferanten sofort bezahlen zu müssen, selber jedoch erst nach 60 Tage bezahlt zu werden, außerdem die gestiegenen Lachspreise und der harte Wettbewerb unter den Lieferanten für den italienischen Markt.
Im Bremer „Schnoor eleven“ findet am 4. und 5. April 2017 das erste Symposium zur europäischen Shrimp-Zucht statt. "Es ist die einzige Fachtagung ihrer Art, welche Züchter, Anlagenbauer, Futtermittelhersteller, Verkäufer sowie Großhändler an einen Tisch bringt", heißt es in einer Mitteilung des Veranstalters, des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, über die Konferenz "EuroShrimp 2017". Das Programm für die zweitägige Konferenz sieht ein Dutzend Vorträge von Referenten aus sieben Ländern vor.
Vietnam steigerte seine Shrimp-Exporte im vergangenen Jahr um 6,7% gegenüber dem Vorjahr auf 2,98 Mrd. Euro, meldet Fish Information & Services (FIS). Damit verfehlte die Branche allerdings das selbst gesteckte Ziel eines Ausfuhrwertes von 3,2 Mrd. Euro. Trotz hoher Nachfrage insbesondere aus China kämpft die Industrie mit Handelsbarrieren und technischen Hürden in wichtigen Märkten wie der EU, Japan, Südkorea oder Australien. Japan etwa lässt seit Dezember 2016 jede Shrimpsendung aus Vietnam auf Antibiotika testen - vorher waren es nur 30%. Australien wiederum hat die Einfuhr frischer Garnelen aus Vietnam verboten, um die Ausbreitung der Weißfleckenkrankheit im eigenen Land zu verhindern.
Über 300 internationale Teilnehmer versammelten sich am 20. und 21. Februar in Hamburg zum 4. Fischwirtschafts-Gipfel. Zwei Tage lang drehte sich auf der vom FischMagazin organisierten Veranstaltung alles rund um den Handel und die Erzeugung von Fisch und Seafood im In- und Ausland. Im Rahmen der Fachtagung wurde auch der Branchenpreis Seafood Star vergeben, der in diesem Jahr sein 10. Jubiläum feiert.
Der dänische Konservenhersteller Amanda Seafoods ist mehrheitlich an die norwegische Holding Insula verkauft worden, die durch die Inhaberfamilie von Salmar kontrolliert wird, schreibt IntraFish. Hauptprodukt von Amanda Seafoods ist Kabeljaurogen. Insula hält 68% der Amanda-Anteile, während beim ursprünglichen Inhaber Poul Plougmann - er bleibt Vorstandsvorsitzender - und seiner Frau Anja ein Minderheitsanteil von 9% verbleibt, Amanda-CEO Jesper Kold Sørensen hält 15% und zwei weitere Direktoren jeweils 4%. Der in Jütland ansässige Hersteller setzte 2016 mit 41 Beschäftigten 20,2 Mio. Euro um.
Islands Fischer haben ihren Streik nach zehn Wochen Dauer am Sonntagabend beendet, meldet die Iceland Review. Schon am Samstag hatten Fisheries Iceland (SFS), der Verband der isländischen Fischereiunternehmen, und Repräsentanten der Fischer eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet, teilte SFS-Sprecherin Hei∂rún Lind Marteinsdóttir mit. Einen Tag später stimmten die Fischer in einer Urabstimmung mit einer, wenn auch knappen, Mehrheit für ein Ende des Arbeitskampfes: der Vertrag wurde mit 52,4 zu 46,9 Prozent der abgegebenen Stimmen angenommen. Allerdings hatten sich von 2.214 registrierten Stimmberechtigen nur 1.189 an der Abstimmung beteiligt, wovon wiederum 623 für und 558 gegen die Vereinbarung stimmten. Während sich entsprechend einige Fischer erleichtert zeigten, die Arbeit wieder aufnehmen zu können, äußerten sich andere unzufrieden. Der Leiter von Fisheries Iceland, Jens Gar∂ar Helgason, hingegen sprach von "einer guten Übereinkunft".