28.07.2017

Alaska: Fehlende Saisonarbeiter bescheren Lachsfischerei Millionenverluste

Die Wildlachs-Produzenten in Alaskas Bristol Bay mussten in diesem Jahr auf einen erheblichen Teil der ihnen möglichen Lachsfänge verzichten, weil es an ausländischen Saisonarbeitskräften fehlte, schreiben die Undercurrent News. Aufgrund des Arbeitskräftemangels forderten verarbeitende Betriebe die Fischer auf, ihre Anlandemengen zu begrenzen. "Ich gehe davon aus, dass zwischen 60.000 und 100.000 Pound je Boot (ca. 27 bis 45 Tonnen) im Wasser gelassen wurden," schätzt ein Fischer. Während im vergangenen Jahr 73% des damaligen "Runs" gefischt wurden, waren es bis zum 24. Juli nur 37 Mio. Sockeye-Wildlachse, was 69,4% des Laufs von 53,2 Mio. Fischen entspreche.
Länderreport Länderreport
26.07.2017

Usedom (II): Ab Ostern 2018 ist Gosch auch in Bansin

Im Seebad Bansin, dem kleinsten der drei "Kaiserbäder" auf der Ostseeinsel Usedom, soll Ostern 2018 ein neues Gosch-Restaurant eröffnen. Seit über einem Jahrzehnt in Planung, entsteht derzeit im Herzen von Bansin, direkt am Zugang der Seestraße zur Promenade ein Gebäudekomplex, den der Sylter Unternehmer Sven Paulsen für eine zweistellige Millionensumme errichten lässt. Im "Beachhaus" werde es neben 29 Ferienwohnungen, zwei Penthouse-Wohnungen und drei Läden auch eine Gosch-Filiale geben, kündigt die Ostsee-Zeitung an. Um den Bau des Objektes hatte es Konflikte gegeben, weil an der gleichen Stelle zwei alte, ursprünglich unter Denkmalschutz stehende Bansiner Villen, "Aegir" und "Emma" im Stil der Bäderarchitektur, zuvor hatten abgerissen werden müssen. Die Gosch-Filiale entsteht wenige Meter entfernt von "Domkes Lüttes Fischhus", dessen Inhaber Hartmut und André Domke die Pläne schon 2014 kommentierten: "Gosch kommt nach Bansin - davor haben wir keine Angst. Ich denke, dass er mit unseren Preisen nicht konkurrieren kann und will."
26.07.2017

Usedom (I): Unternehmerpreis für Fisch Domke

Fisch Domke hat beim diesjährigen Branchenwettbewerb "Unternehmer des Jahres 2017" in Mecklenburg-Vorpommern den Sonderpreis "Tradition Kreativ" erhalten, meldet der Dehoga Landesverband. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) lobte anlässlich der Preisübergabe Mitte Juni: "Gestartet mit einem Imbiss ist es beachtlich, was auf der Insel Usedom in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde." Nachdem Junior André Domke und sein Vater Hartmut 2010 das "Domke Fischhus" eröffnet hatten, umfasst das Unternehmen heute vier Restaurants, Fischhandel, Catering sowie einen Online-Shop für Fischfeinkost. "Dieses gastronomische Angebot konnte sich in kurzer Zeit zu einer regionalen Marke entwickeln", schreibt der Dehoga Mecklenburg-Vorpommern. Inzwischen werden 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Aktuell befindet sich eine Erlebnisräucherei mit 200 Sitzplätzen in Planung. Im Interview mit der Superillu äußerte Senior Hartmut Domke jüngst, dass er beim Fischhandel keine großen Wachstumsperspektiven sehe, wohl aber bei den Restaurants. Sein Sohn André Domke und er wollten sich neben Usedom nach weiteren Standorten umsehen: "Berlin ist eine attraktive Stadt. Viele Hauptstädter machen Urlaub auf Usedom und kennen uns. Wenn wir in einer guten Lage ein Geschäft aufmachen können, dann werden wir das in Berlin auch tun."
TK-Report TK-Report
26.07.2017

Bahamas: Markt verlangt mehr ganze Langusten

Der Weltmarkt wünscht offenbar verstärkt ganze Langusten statt nur Langustenschwänze. Das zumindest hat Jon Chaiton beobachtet, Qualitätsbeauftragter bei Tropic Seafood, schreibt IntraFish. Die auf den Bahamas ansässige Tochter der US-amerikanischen Beaver Street Fisheries ist ein führender Verarbeiter von karibischem "spiny lobster". Bislang ist es üblich, dass schon an Bord der Frostfangschiffe der Schwanz, der etwa ein Drittel der Languste ausmacht, abgeschnitten, direkt gefroren und der Rest des Tieres über Bord geworfen wird. Bis vor kurzem habe es schlichtweg keine Nachfrage für die ganze Languste gegeben, sagt Chaiton, aber: "Die Leute begreifen jetzt den Wert der ganzen Languste. Das geht über den asiatischen Markt hinaus, es gibt weltweit Nachfrage für das ganze Tier." Köche können das Produkt besser präsentieren und in Asien gilt der Konsum einer ganzen Languste als Zeichen von Wohlstand. Die Nachfrage nach Schwänzen sei nicht rückläufig, aber - angesichts der hohen Preise - stagnierend. Allerdings sind die 15 bis 26 Meter langen Boote auf den Bahamas überwiegend Frostfangschiffe, die mehrere Wochen lang auf Fangfahrt gehen und keine Lebendhälterung mit Seewasser an Bord haben. Jetzt sucht Tropic nach einem Hummerboot aus Neuengland oder Seattle, um es versuchsweise in der Karibik einzusetzen.
25.07.2017

Illegale Fischerei: Trawler aus Heiligenhafen vor Helgoland aufgebracht

Am vergangenen Freitag, den 21. Juli, ist ein deutscher Hecktrawler etwa sechs Seemeilen südlich der Insel Helgoland vom Küstenschutz angehalten worden, weil das Fischereifahrzeug augenscheinlich im schleswig-holsteinischen Küstenmeer der illegalen Industriefischerei nachging. Bei der Kontrolle des 40 Meter langen Schiffs durch zwei Beamte des Polizei-Küstenbootes "Helgoland" gegen 15:30 Uhr bestätigte sich der Verdacht, dass eine nicht zulässige Art der Schleppnetzfischerei betrieben wurde, teilt die Polizeidirektion Itzehoe mit. Der Kapitän des in Heiligenhafen beheimateten Fangschiffs musste daraufhin das Netz an Bord nehmen und die Fischerei beenden. Außerdem stellten die Beamten fest, dass neben anderen Unterlagen auch die für das befahrene Seegebiet erforderlichen Seekarten nicht an Bord vorhanden waren. Nach Abschluss der Kontrolle erhielt der Kapitän Anweisung, das Seegebiet zu verlassen und einen Hafen anzulaufen. Der Trawler löschte nach Angaben des Portals "Vesseltracker" die rund 340 Tonnen illegal gefangenen Fisch im dänischen Westküstenhafen Thyborøn, den das Schiff heute wieder verließ. Wegen der Verstöße wurden Anzeigen gefertigt.
24.07.2017

Schottland: Kabeljaufischerei in der Nordsee jetzt MSC-zertifiziert

Mehr als ein Jahrzehnt, nachdem die Kabeljaubestände in der Nordsee zusammengebrochen waren, haben jetzt schottische und englische Fischer, zusammengeschlossen in der Scottish Fisheries Sustainable Accreditation Group (SFSAG), das Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Die Premium-Supermarktkette Waitrose hatte schon im Juni begonnen, wieder Nordseekabeljau von schottischen Fangschiffen in 56 ihrer Theken in Schottland und England zu verkaufen. Nach Angaben des MSC waren die Kabeljaubestände in der Nordsee von in der Spitze 270.000 t - in den 1970er Jahren - auf 44.000 t im Jahre 2006 zurückgegangen. Von 2004 bis 2009 hatte der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) eine Einstellung der Fischerei empfohlen. Die jüngste Empfehlung des ICES nannte für 2017 eine Laicherbiomasse (spawning stock biomass - SSB) von 174.300 t, auf deren Grundlage das Gremium eine 2017er Fangquote von bis zu 47.431 t vorschlug. Die endgültige Quote beträgt 39.220 t und liegt damit 16,54% höher als im Vorjahr.
24.07.2017

Polen: Schwedischer Fonds übernimmt Jerzy Maleks neue Lachsräucherei

Ein neu gegründeter skandinavischer Investmentfonds hat 75% der Anteile der polnischen Lachsräucherei Milarex gekauft, melden die Undercurrent News. Summa Equity, gegründet 2016 in Schweden von ehemaligen Führungskräften von Altor und Nordic Capital, will Milarex zu einem der führenden europäischen Produzenten von veredelten Lachsprodukten aufbauen, sagt Reynir Indahl, geschäftsführender Gesellschafter bei Summa. In fünf bis sechs Jahren soll die in Slupsk an der polnischen Ostseeküste gelegene Räucherei an der Osloer Börse gelistet werden. Vorstandsvorsitzender bei Milarex wird Jon Hindar, bis 2016 CEO des norwegischen Lachsproduzenten Cermaq. Jerzy Malek, der vor fünf Jahren seine Lachsräucherei Morpol an Marine Harvest verkauft hatte, wird 25% der Anteile halten und soll "eine aktive Rolle" im Vorstand spielen. Milarex hat die Produktion 2016 aufgenommen und produziert derzeit 5.500 t Fertigprodukte, doch die Fabrik sei auf eine Kapazität von über 30.000 t ausgelegt, heißt es in einer Mitteilung von Summa. Malek, der Anfang des Jahres angekündigt hatte, den italienischen Räucherer Fjord zu kaufen, habe bereits 50 Mio. Euro in Milarex investiert. Milarex arbeite seit seiner Gründung profitabel und erwarte für 2017 einen Umsatz von rund 100 Mio. Euro. Hauptmärkte sind Deutschland, Italien und Frankreich.
21.07.2017

Sylt: 50 Jahre Gosch Sylt

Seit 50 Jahren gibt es "Gosch" auf Sylt. Das Jubiläum nimmt Jürgen Gosch zum Anlass, heute auf dem Exerzierplatz in List zu feiern, meldet die Bild-Zeitung. Mit einer seiner Lieblingsanekdoten erinnert der 78-Jährige an die Gründungszeit: "Zum Anfang hatte ich nur eine kleine Bude. Weil ich anfangs keinen Alkohol ausschenken durfte, habe ich einen Trick angewendet: weiße Brause, Korn und eine Nordseekrabbe. Ging als Suppe durch! Später bekam ich dann die reguläre Erlaubnis." Goschs Krabbensuppe Sylter Art wird heute allerdings nach einer anderen Rezeptur hergestellt. Inzwischen betreibt Gosch auf Sylt elf Verkaufsstellen mit 370 Mitarbeitern, daneben gibt es 40 Franchise-Filialen mit 1.400 Beschäftigten. Jürgen Gosch denkt übrigens noch nicht an den Ruhestand. "Ich hör' erst auf, wenn ich keine Freude mehr habe", zitiert Bild Hamburg den Jubilar.
21.07.2017

Fischmarkt Deutschland: Lachs bleibt die Nr. 1

Der Lachs bleibt trotz des beachtlichen Preisanstiegs der Speisefisch Nr. 1 in Deutschland. Das teilte jetzt das Fisch-Informationszentrum (FIZ) in Hamburg mit. Als Maßstab für den Preiszuwachs nannte FIZ-Geschäftsführer Dr. Matthias Keller den Preiszuwachs bei Räucherfischwaren, bei denen Lachs einen Anteil von etwa 90 Prozent habe. Allein in den ersten fünf Monaten 2017 sei der durchschnittliche Verbraucherpreis in diesem Segment um mehr als 10 Prozent auf derzeit 17,10 Euro/Kilo gestiegen. Dennoch sei der Markt in Deutschland stabil, sagte Keller. Verbraucher akzeptierten offensichtlich höhere Preise, schränkten sich aber möglicherweise leicht beim Konsum ein. "Allerdings kommt man bei Lachs - wie auch bei Nordseekrabben - doch so langsam in Preisregionen, wo es schmerzt", zitiert die Nordwest-Zeitung den FIZ-Vertreter. Der Importpreis für Frischlachs im Ganzen lag im ersten Quartal 2017 bei durchschnittlich 7,67 Euro/kg gegenüber 5,86 Euro/kg im Vorjahr - ein Plus von 30 Prozent. Lachsfilet kostete im selben Zeitraum 11,66 Euro/kg (I/2016: 9,28 Euro/kg). Eine Ursache für den Preisanstieg seien die Kosten, die durch die Lachslaus und ihre Bekämpfung entstünden und bei etwa 1,- Euro/kg lägen, ein weiterer Grund Ausfälle durch eine Algenpest in Chile im Frühjahr dieses Jahres.
21.07.2017

Norwegen/Chile: Vier Lachsproduzenten werden neue Mitglieder der GSI

Die Lachszüchter Australis Seafoods, Bjoroya, Midt-Norsk Havbruk und Nova Sea haben sich jüngst der Global Salmon Initiative (GSI) angeschlossen, meldet das Portal IntraFish. Damit gehören jetzt 16 Lachszucht-Unternehmen als Mitglieder und acht als assoziierte Mitglieder der GSI an. Die Produzenten bekennen sich damit zu den drei Hauptprinzipien der GSI: Nachhaltigkeit, Transparenz und Kooperation. Sie beteiligen sich an dem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht der GSI und streben gemeinsam nach einer Aquaculture Stewardship Council (ASC)-Zertifizierung.
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