07.08.2017

Miesmuscheln: Optimismus zum Saisonstart

Schleswig-Holsteins Muschelfischer sind am vergangenen Freitag mit Optimismus in die neue Saison gestartet. Obgleich die Anlandemengen seit der Jahrtausendwende erheblich niedriger liegen als in den Jahrzehnten zuvor, haben steigende Erzeugerpreise den Mengenverlust mehr als wettgemacht. Wurden in den Jahren 1986 bis 1999 in Schleswig-Holstein im Jahresdurchschnitt noch 20.300 Tonnen Miesmuscheln angelandet, waren es seit dem Jahr 2000 im Schnitt jährlich nur noch 7.700 Tonnen - ein Minus von mehr als 60 Prozent. Doch während im Zeitraum 1986 bis 1999 durchschnittlich nur 5,55 Mio. Euro per anno erlöst wurden, lag der Jahreserlös von 2000 bis 2016 im Mittel bei 7,75 Mio. Euro. Umgerechnet auf den Kilopreis lag dieser vor dem Millenniumwechsel bei 27 Cent, während er in den letzten 16 Jahren etwa ein Euro betrug. "Bei im neuen Jahrhundert gleichbleibenden Preisen hätte die Muschelfischerei angesichts der gesunkenen Anlandemengen wirtschaftlich nicht überleben können", konstatiert Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugerorganisation schleswig-holsteinischer Muschelzüchter. Grund für den Rückgang der Anlandemengen sei die seit der Jahrhundertwende rückläufige Saatmuschelentwicklung. Seit Herbst 2016 besitzen Schleswig-Holsteins Muschelfischer das MSC-Zertifikat.
Länderreport Länderreport
07.08.2017

DLG Lebensmitteltagung Fisch & Seafood: Tierwohl in der Wertschöpfungskette

Tierschutz und Tierwohl tragen auch bei Fischen wesentlich zur Tiergesundheit bei, die Voraussetzung für sichere und qualitativ hochwertige Erzeugnisse ist. Der diesjährige Lebensmitteltag Fisch & Seafood der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) beleuchtet das aktuelle Thema "Tierwohl in der Wertschöpfungskette" aus verschiedenen Blickwinkeln. Am 15. November 2017 berichten namhafte Referenten in Frankfurt am Main über Herausforderungen, Strategien und Perspektiven. Vortragende sind Dr. Matthias Keller (Fisch-Informationszentrum, Hamburg), Dr. Henrike Seibel (Institut für Tierzucht und Tierhaltung, Kiel), Dr. Dirk Willem Kleingeld (LAVES, Hannover), Valeska Weymann (GlobalGAP, Köln), Dr. Birgit Schmidt-Puckhaber (DLG, Frankfurt a. M.), Dr. Hans van de Vis (Wageningen Livestock Research, Wageningen) und Dr. Elke Müller-Hohe (CVUA, Freiburg). Eine Abschlussdiskussion, an der auch Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger teilnimmt, beschließt den ersten Tag. Der 16. November bietet mit Betriebsbesichtigungen (Perishable Center Frankfurt; Icefresh) praktische Einblicke in die Verarbeitung und Logistik. Beide Termine sind einzeln buchbar. Weitere Informationen unter www.dlg.org/fischwohl.html.
07.08.2017

Shrimps: EU-Import steigt um 2 % auf 783.900 Tonnen

Die Europäische Union ist weiterhin der größte Importeur von Shrimps weltweit. Im vergangenen Jahr importierte die EU mehr als 780.000 t - ein Plus von 2% gegenüber 2015, heißt es in einem aktuellen Marktbericht der Welternährungsorganisation FAO. Als weitere Top-Märkte folgen die USA (+3,2% auf 606.000 t), China (+4 - 5% auf 350.000 bis 360.000 t) und Japan (+4,6% auf 223.600 t). Die EU importiert 73% der hier konsumierten Garnelen aus Nicht-EU-Ländern. Während diese Einfuhren um 1,5% zulegten, wuchs der EU-interne Garnelenhandel 2016 um 25%. Die Einfuhren der wichtigsten Lieferländer Ecuador, Argentinien, Grönland und Vietnam stiegen, nur die Importe aus Indien gingen zurück. Ursache war die 2016 erhöhte Kontrollfrequenz für Indienware: wurden bis dato 10% der von dort kommenden Zuchtgarnelen durch die EU-Veterinärkontrollbehörden geprüft, sind es seit vergangenem Jahr 50%. Diese Maßnahme bedeutete für Importeure Zusatzkosten und führte zum Ausweichen auf andere Lieferländer.
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04.08.2017

Großbritannien: Waitrose plant 75 Sushi-Theken bis Januar 2018

Die britische Supermarktkette Waitrose hat am 1. August ihre 50. Sushi-Theke eröffnet und kündigte weiteres, zügiges Wachstum in diesem Segment an: bis Januar 2018 sollen mindestens 25 weitere folgen, schreibt IntraFish. Als Waitrose im November 2015 den ersten Sushi-Counter in seiner Filiale im Londoner Stadtteil Battersea eröffnete, war das ein Newcomer. Erstmals ließ ein britischer LEH-Filialist Sushi im Markt täglich frisch vor den Augen der Kunden zubereiten. Das geschieht im Rahmen eines Shop-in-shop-Konzeptes mit dem Partner Sushi Daily. Daniel Coole, der für deren Muttergesellschaft KellyDeli das UK und Irland betreut, sieht die Popularität von Sushi generell im Aufwind. Doch Waitrose habe das schnellste Wachstum vorgelegt, das Sushi Daily bislang erlebt habe. Alleine von Februar bis April 2017 sei der Umsatz an den Sushi-Theken um 23 Prozent gewachsen. Bestseller bei Waitrose seien die Salmon Crunch Roll, die California Crunch Roll und das Avokado-Maki. Diesen Sommer soll es an ausgewählten Standorten als Neuheit Sushi mit Gelbschwanzmakrele geben.
04.08.2017

Frankreich: Züchter verkauft Austern im Automaten

Die französischen Austernzüchter Brigitte und Tony Berthelot verkaufen ihre Austern seit diesem Jahr auch über einen gekühlten Automaten, meldet das französische Portal 'The Local'. Auf der Ile de Ré, einer Insel an der französischen Atlantikküste, können Austernliebhaber die Spezialität jetzt 24 Stunden rund um die Uhr, sieben Tage die Woche kaufen. Dabei kann der Kunde zwischen zahlreichen Größen und Qualitäten wählen, die in einem Kühlautomaten sichtbar hinter Glasscheiben stehen, jeweils zwölf Stück zu Preisen wie im Geschäft der Berthelots - ab 6,90 Euro die Box. Bezahlt wird mit Karte. Wie beim klassischen Getränke- oder Snack-Automaten kann anschließend das gewählte Fach geöffnet werden. Tony Berthelot, der seit 30 Jahren Austern züchtet, sieht die "vending machine" nicht als Alternative, sondern als Ergänzung zu den herkömmlichen Vertriebsschienen Markt, Fischhändler und Supermarkt. "Wir hatten nur das Gefühl, dass wir viel Umsatz verlieren, wenn wir geschlossen haben", sagt Berthelot. Auf Vorbestellung des Kunden werden auch andere Spezialitäten wie Queller oder Patés in den Automaten hinterlegt, die täglich frisch bestückt werden.
03.08.2017

Saarbrücken: HTW-Absolventen entwerfen kompakte Aquakulturanlage

Eine kompakte und schlüsselfertige Aquakulturanlage, die auf 100 Quadratmetern Fläche artverträglich und betriebssicher marine Fischarten produzieren kann, entwickeln vier Hochschulabsolventen in Saarbrücken. Jetzt wurden den vier Absolventen der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) Fördergelder in Höhe von 800.000 Euro bewilligt, um ab Oktober 2017 zwei Jahre lang an der Realisierung von "Ocean Cube" zu arbeiten. "Wir werden rund ein Jahr für den Aufbau der Anlage aufwenden und diese dann im zweiten Jahr testen", zitiert die Saarbrücker Zeitung (SZ) Daniel Lang (26), Ingenieur für Elektrotechik. Sein Kollege Kai Wagner (29) ist ebenfalls studierter Elektrotechniker, Christian Steinbach (27) hat seinen Master in Maschinenbau gemacht und Kollegin Carolin Ackermann (26) hält einen Master in Marketing Science.
03.08.2017

Niederlande: Neue Farm für Gelbschwanzmakrele will ab 2018 liefern

Es soll Hollands größte landgestützte Fischzucht werden: an der niederländischen Oosterschelde ist für über 20 Mio. Euro eine Kreislaufanlage für die Zucht von mehr als 2.000 Tonnen Gelbschwanzmakrele (Seriola lalandi) errichtet worden, teilt das Aquaculture Magazine mit. Im Jahre 2015 hatten sich der Projektmanager Ohad Maiman, der frühere Marine Harvest-Geschäftsführer Hans den Bieman und Kees Kloet, Experte für Kreislaufanlagen, zusammengeschlossen, um unter dem Namen "Kingfish Zeeland" ganzjährig Kingfish zu produzieren und damit eine Unabhängigkeit von saisonalen Importen dieser hochwertigen Art zu erreichen. Mit Geldern von der Rabobank und von privaten Investoren wird seit Ende 2016 das erste von insgesamt vier Farmmodulen errichtet, die eine Kapazität von jeweils 700 Tonnen besitzen. Schon im Oktober will der Vorstandsvorsitzende Bieman dem Markt erste 1 bis 2 Kilo-Fische als Proben vorstellen und ab Januar 2018 sollen Fische von 2 bis 3 kg erhältlich sein. Der Besatz wird in einer eigenen Hatchery, die die Eier aus Brutanstalten erhält, herangezogen.
02.08.2017

Island: Konferenz zur Nutzung von "Fischabfällen"

Im Rahmen der wichtigsten isländischen Fischerei-Messe, der '12. Icelandic Fisheries Exhibition' (13. bis 15.09.2017), wird es auch eine eintägige Konferenz zum Thema "Fish Waste for Profit" geben - sinngemäß: "Gewinn mit Fischabfällen". Unter der Leitung von Thór Sigfússon vom Iceland Ocean Cluster wird es auf der „2. Icelandic Fisheries Conference“ am 14. September 2017 in Smarinn/Kopavogur um die Verarbeitung von Fisch-Nebenprodukten im großen Maßstab gehen, um Nischenprodukte, hochwertige Produkte und "high intensity processes" sowie um die Frage, welche monetäre Dimension das Geschäft mit "Fischabfall" hat bzw. haben kann. Während zur Icelandic Fisheries Exhibition mehr als 15.000 Besucher erwartet werden, wird die "Icelandic Fisheries Conference" ein intimeres Treffen von Experten aus den Bereichen der kommerziellen Verarbeitung, der Aquakultur und der Fischerei. Führende isländische Akteure aus dem Bereich der Nutzung von "by-products" werden ihr Wissen teilen. Während der Kaffee- und Mittagspausen ist Networking möglich. Der Eintritt ist für Messeteilnehmer frei.
02.08.2017

Kanada: Finanzinvestor vereint zwei kanadische Hummer-Produzenten

Der kanadische Finanzinvestor Champlain Financial (Montreal) hat in diesem Jahr die beiden Hummer-Produzenten Riverside Lobster International und Cheticamp Fisheries gekauft, um sie zu einem Unternehmen mit zusammen mehr als 118 Mio. Euro Umsatz zu vereinen, melden die Undercurrent News. Riverside-Präsident und -Geschäftsführer David Deceau behält seine Position und einen "bedeutenden Anteil" am Unternehmen. Auch Cheticamp-CEO Pierre Leblanc bleibt operativ. Beide Firmen handeln neben Hummer auch Schneekrabbe und Heringsrogen, Riverside außerdem Scallops. Riverside exportiert in mehr als 20 Länder, darunter europäische.
31.07.2017

Norwegen: Lachspreise könnten dauerhaft fallen

Bei den seit langem hohen Preisen für Norwegerlachs zeichnet sich eine Trendwende ab, schreiben die Undercurrent News. Der Hintergrund: zum einen hat Norwegen aktuell mehr Lachs in den Gehegen, zum anderen legen die Exporte aus Chile schneller zu als ursprünglich erwartet, schreibt Karl Johan Molnes, Leiter der Forschungsabteilung bei der Investmentbank Norne Securities. Er rechne damit, dass der durchschnittliche Preis für Lachs aus Norwegen in der zweiten Jahreshälfte 2017 nicht, wie allgemein angenommen, bei 56 bis 58 NOK/kg (6,02 bis 6,23 Euro/kg) liegen werde, sondern zwischen 52 und 54 NOK/kg (5,59 bis 5,80 Euro/kg). Dieser Preisrückgang scheine auch keine saisonale Korrektur zu sein, sondern bedeute eine Rückkehr zur Normalität, verursacht durch Chile, meint Molnes. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Preise in der 36. KW Anfang September im unteren Feld der 40er NOK (ab 4,30 Euro) bewegen könnten. Da chilenischer Lachs wieder in größeren Mengen erhältlich ist, kauften die US-Amerikaner weniger in Norwegen: die Marktpreise für Lachsfilets Trim D in Miami fielen momentan schnell. Nach Angaben der norwegischen Seafood-Föderation Sjømat Norge lag die Lachsbiomasse in Norwegen am 27. Juli bei 605.000 Tonnen und damit 7 Prozent höher als im Vorjahr.
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