Ein Bericht der norwegischen Tageszeitung Dagbladet wirft der brasilianischen Soja-Industrie Sklavenarbeit, gewaltsame Konflikte um Land und illegale Abholzungen vor. Norwegen importiert aus Brasilien fast seinen gesamten Bedarf an Sojaproteinkonzentrat (SPK), weil das südamerikanische Land der einzige Lieferant von gentechnikfreiem Soja sei. So führte Norwegen 2015 für die Verwendung in Aquakultur-Futter SPK ein, das aus 670.000 t Soja extrahiert worden war. 94% dieser Menge kamen aus Brasilien, das nach den USA der weltweit zweitgrößte Soja-Produzent ist. Der dem Zeitungsbericht zugrundeliegende 42-seitige Bericht wurde von den NGOs 'Future in Our Hands' und der 'Rainforest Foundation' mit Unterstützung der Journalisten-Organisation 'Repórter Brasil' erstellt. Den Fokus legt der Report auf die Soja-Produktionskette der drei Handelsunternehmen Caramuru, CJ Selecta und Imcopa, den Hauptlieferanten von Soja für die norwegische Lachsindustrie. Fünf führende Unternehmen der Branche - Marine Harvest, Cargill, Polarfeed, Biomar und Skretting - erklärten auf Nachfrage des Dagbladet, dass sie die Erkenntnisse sehr ernst nähmen.
Die Fänge der russischen Wildlachsfischerei erreichten bis zum 18. September 2018 insgesamt 635.000 t - ein Plus von 57,9% gegenüber der Vergleichsperiode 2016 und noch 22% im Vergleich zum Rekordjahr 2009, schreibt IntraFish. Das Gros der Fänge ist Buckellachs (Pink) mit 507.000 t, gefolgt von 76.000 t Ketalachs (Chum) und 43.000 t Rotlachs (Sockeye). In der Region Kamtschatka wurden mit 495.000 t mehr als doppelt soviele Lachse gefangen wie 2016, davon über 80% Buckellachs. Auch in den Fangregionen Chukotka (+78% - 3.000 t), Sakhalin (+2,7% - 92.300 t) und Magadan (+100% - 7.200 t) wurde mehr gefischt, während die Fänge in Khabarovsk und Primorskiy Krai (36.800 t bzw. 930 t) geringer waren als vor zwei Jahren.
Songa, der viertgrößte Garnelenproduzent in Ecuador, will seine Produktionsmenge im kommenden Jahr von derzeit voraussichtlich 35.000 t Shrimps um 30% auf rund 45.000 t im kommenden Jahr steigern. Das teilte Songa-Präsident Rodrigo Laniado IntraFish mit. Die Fabrik, die derzeit 1.100 Menschen beschäftige, solle erweitert werden. Für Songa arbeiten weitere 950 Beschäftigte auf den Farmen und 180 in den Brutanstalten. Ecuadors Shrimpproduktion insgesamt könnte in diesem Jahr bei 1,1 Mrd. Pounds, rund 499.400 t enden - ein Plus von 150 Mio. Pounds oder 68.100 t gegenüber der Jahresernte 2017 von 950 Mio. Pounds bzw. 431.300 t. "Dieses Jahr war für die Produktion ein gutes Jahr, ein miserables hingegen im Hinblick auf die Preise. Insofern wird das Ergebnis für die ecuadorianische Shrimpzucht nicht so glänzend ausfallen wie es in den vergangenen drei Jahren der Fall war," meint Laniado. Mit einem Preis von 6.000 USD (= 5.225 Euro) oder 6,- USD/kg (= 5,20 Euro/kg) für die Tonne 40/50er Sortierung seien die Preise auf das Niveau vor Ausbruch der EMS-Seuche zurückgefallen, sagte Laniado vor Delegierten der Branchenkonferenz in Guayaquil Ecuador Ende September.
Ein bislang namentlich nicht genannter polnischer Lachsproduzent wird mit einer ganzen Anzahl von Listerien-Fällen in Dänemark, Frankreich und Deutschland in Verbindung gebracht, meldet IntraFish. Im Zeitraum von August 2017 bis zum 8. Oktober 2018 wurden aus den genannten drei Ländern bisher insgesamt zwölf Erkrankungsfälle gemeldet, darunter vier Todesfälle. Die vermutete Quelle für die Listeria monocytogenes sollen verzehrfertige Lachsprodukte sein, kalt geräuchert bzw. mariniert, teilte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit. Die EFSA und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) meldeten, man habe das Verfahren der DNA-Sequenzierung verwendet, um den in mehreren Ländern aufgetauchten Erreger zu identifizieren.
Die Fischerei der Färöer Inseln auf Leng (Molva molva) und Lumb (Brosme brosme) hat ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltige und gut gemanagte Fischerei erhalten, teilt der MSC mit. MSC-Klient ist JFK aus Klaksvik, der zweitgrößten Stadt der Färöer. Nach Start des Bewertungsverfahren im August 2017 prüfte der Auditor DNV GL die Fischerei nach dem aktuellen Fischereistandard v2.0. Die gemischte Fischerei fängt in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Färöer Inseln mit demersalen Schleppnetzen und Langleinen, aber auch Jigging-Maschinen jährlich rund 2.500 t Leng und 5.500 t Lumb. Angesichts weltweiter Fangmengen der beiden Arten von 35.000 bis 45.000 t respektive 20.000 bis 30.000 t fischen die Färöer rund 6% der globalen Leng- und 22% der weltweiten Lumb-Fänge. Der Fisch geht vor allem auf die Salzfischmärkte Portugal, Spanien und Italien, wo Leng und Lumb als gesalzene Filets oder Butterfly-Schnitte gehandelt werden.
In Spanien sind 9.500 Arbeiterinnen und Arbeiter der Fischindustrie seit diesem Montag zum Streik aufgerufen, meldet Fish Information & Services (FIS). 80% von ihnen sind in der Region Galicien beschäftigt, von diesen 7.000 wiederum sind 80% Frauen. Eine der Hauptforderungen ist eine schrittweise Anhebung der Löhne um 4,5% im Jahre 2018, 2,5% in 2019 und weitere 2,5% in 2020 mit dem Ziel, einen Jahreslohn von 14.000 Euro zu erhalten. Außerdem verlangen die Streikenden eine Reduzierung der Jahresarbeitszeit um 16 Stunden: der 24. und 31. Dezember sollen arbeitsfrei werden. Demonstriert wurde u.a. vor Fandicosta (Moaña), Cabomar und Galicia Processing Seafood (beide in Marín) sowie vor Mascato (Salvaterra).
Norwegen und Russland haben beschlossen, bei der gemeinsam verwalteten Fischerei in der Barentssee die Fangquote für den Kabeljau von zuletzt 775.000 t (2018) um 6,5 % auf 725.000 t im Jahre 2019 zu reduzieren, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf das norwegische Fischereiministerium. Norwegens Kabeljauquote 2019 beläuft sich auf 328.697 t, wovon 21.000 t Küstenkabeljau und 7.000 t für Forschungszwecke vorgesehen sind. Kabeljau ist die wichtigste Fischart in der Barentssee. Nachdem die Quoten mehrere Jahre lang bis auf einen historischen Höchststand von einer Million Tonnen im Jahre 2013 gestiegen waren, registrieren Meeresforscher seitdem eine rückläufige Bestandsentwicklung und fordern Quotenkürzungen. Ebenfalls gesenkt werden die Fangquoten für Schellfisch in der Barentssee, und zwar von mehr als 200.000 (2018) auf noch 172.000 t (2019). Die Capelin-Fischerei soll vorerst völlig eingestellt werden - 2018 durften noch 205.000 t gefischt werden -, weil die Bestandsentwicklung in den letzten Jahren äußerst schwankend gewesen sei.
Der Wert des weltweit führenden Lachszüchters Marine Harvest hat an der Börse in Oslo erstmals die Schwelle von 100 Mrd. NOK - rund 10,6 Mrd. Euro - überschritten, meldet IntraFish. Alleine im laufenden Jahr sei der Unternehmenswert um 53% gestiegen. Damit liege MH auf Rang 6 und werde nur noch übertroffen von dem staatlichen norwegischen Ölunternehmen Equinor, Norwegens größter Bank DnB, Norwegens größtem Telekommunikationsunternehmen Telenor, dem Öldienstleister Aker und Norwegens größtem Chemieunternehmen Yara. Unter den Lachszüchtern folgt auf Basis Börsenwert auf Rang 2 Salmar mit 50 Mrd. NOK, rund 5,3 Mrd. Euro.
Die irische Fischwirtschaft hat in diesem Jahr insgesamt, also auf dem heimischen Markt und im Export, erstmals Ware für mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt, meldet Fish Information & Services (FIS). Damit sei 2017 "ein außergewöhnliches Jahr für die Meereswirtschaft des Landes" gewesen, zitiert The Irish Independent den Geschäftsführer der irischen Seefischereibehörde Bord Iascaigh Mhara (BIM), Jim O Toole. Demnach legte der Exportwert um 10% auf 666 Mio. Euro zu, während der Seafood-Absatz in Irland selbst um 4% auf 429 Mio. Euro stieg. Im BIM-Jahresbericht für 2017 äußert der CEO, dass Irland gut aufgestellt sei, um die Gelegenheiten, die der derzeitige globale Seafood-Handel biete, vorteilhaft zu nutzen. Seafood sei insbesondere in Afrika, aber auch bei Verbrauchern der wachsenden Mittelklasse in der Asien-Pazifik-Region die bevorzugte Proteinquelle. In Irland seien derzeit mehr als 14.000 Menschen direkt oder indirekt im Seafood-Sektor beschäftigt, sagt das BIM-Vorstandsmitglied Kieran Calnan. Parallel zum Seafood-Boom steigerte BIM seine Ausgaben 2017 um 36,7% auf 34,4 Mio. Euro (2016: 25,35 Mio. Euro), die Zahl seiner Beschäftigten wuchs von 117 auf 142.
Die Anteilseigner der niederländischen Profish Food und der Seafood-Konzern Parlevliet & van der Plas (P&P) haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, meldet IntraFish. Der Vertrag sieht vor, dass Profish ein von beiden Unternehmen finanziertes Joint-Venture wird, wobei die Profish-Produkte in Deutschland ab Januar 2019 über die P&P-Tochter Heiploeg International vertrieben werden sollen. Profish und Heiploeg wollen nicht nur ihre Sortimente vereinen, sondern auch ihre Produktentwicklung sowie die Beschaffungs- und Vertriebsnetzwerke. Die Kapitalspritze von P&P soll Profish, die mehr als 2.000 Supermärkte beliefern, weiteres Wachstum ermöglichen, schreiben die holländischen Visserij Nieuws. Profish (Twello/NL) ist mit einem Jahresumsatz von 105 Mio. Euro und rund 400 Beschäftigten einer der führenden Akteure bei verpacktem Frischfisch und Seafood. Ende 2016 hatte die Gründerfamilie Schreur den Investmentfond Heuvelrug als Gesellschafter mit aufgenommen. Für P&P (Katwijk/NL) reiht sich das JV mit Profish in eine seit einigen Jahren betriebene Übernahmeserie ein, bei der sie nicht nur Heiploeg, sondern auch die Fischmanufaktur Deutsche See gekauft hatten.