Die Anteilseigner der niederländischen Profish Food und der Seafood-Konzern Parlevliet & van der Plas (P&P) haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, meldet IntraFish. Der Vertrag sieht vor, dass Profish ein von beiden Unternehmen finanziertes Joint-Venture wird, wobei die Profish-Produkte in Deutschland ab Januar 2019 über die P&P-Tochter Heiploeg International vertrieben werden sollen. Profish und Heiploeg wollen nicht nur ihre Sortimente vereinen, sondern auch ihre Produktentwicklung sowie die Beschaffungs- und Vertriebsnetzwerke. Die Kapitalspritze von P&P soll Profish, die mehr als 2.000 Supermärkte beliefern, weiteres Wachstum ermöglichen, schreiben die holländischen Visserij Nieuws. Profish (Twello/NL) ist mit einem Jahresumsatz von 105 Mio. Euro und rund 400 Beschäftigten einer der führenden Akteure bei verpacktem Frischfisch und Seafood. Ende 2016 hatte die Gründerfamilie Schreur den Investmentfond Heuvelrug als Gesellschafter mit aufgenommen. Für P&P (Katwijk/NL) reiht sich das JV mit Profish in eine seit einigen Jahren betriebene Übernahmeserie ein, bei der sie nicht nur Heiploeg, sondern auch die Fischmanufaktur Deutsche See gekauft hatten.
Drei wissenschaftliche Mitarbeiter der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) haben eine kompakte Fischzuchtanlage entwickelt, die in drei recycelten Schiffscontainern untergebracht ist. Mit der Anlage können auf einer Stellfläche von 100 Quadratmetern jährlich bis zu sieben Tonnen Meeresfische auch in küstenfernen Gegenden produziert werden. "Die Idee entstand während unserer Forschungstätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiter im Labor Aquakultur der htw saar unter der fachlichen Leitung unseres Mentors, Prof. Dr. Uwe Waller", sagt Carolin Ackermann, zuständig für Marketing und Vertrieb. Ihre Partner sind der Maschinenbau-Ingenieur Christian Steinbach und der Elektro-Ingenieur Kai Wagner. Im Oktober 2017 erhielten sie zur Entwicklung eines Prototypen zur Aquakultur von Salzwasserfischen und zur Vorbereitung des Markteintritts eine Förderung von 800.000 Euro (Laufzeit: 24 Monate) aus dem Exist-Forschungstransfer, einem Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und des Europäischen Sozialfonds.
Der weltgrößte Lachszüchter Marine Harvest und die Win-Chain, eine Tochter der Alibaba-Gruppe und eine von Chinas größten Lieferplattformen für frische Lebensmittel, haben ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, Frischlachs für den chinesischen Markt zu liefern. Im Rahmen einer "strategischen Kooperation" soll die "effektivste" Lieferkette für Lachs in China entstehen, meldet IntraFish. Verarbeitet wird die Ware in einer neuen Marine Harvest-Fabrik in Shanghai. Die Zeremonie fand im Beisein nicht nur der beiden Unternehmensleitungen statt, sondern auch in Anwesenheit des Wirtschaftsministers von Norwegen, Torbjørn Røe Isaksen, und der norwegischen Regenten König Harald und Königin Sonja.
Lieferanten der Edeka können gegen eine Erhöhung der Zentralkonditionen in Höhe von 0,15 Prozent vom Umsatz tiefere Einblicke in das Warengeschäft erhalten, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). In einem Schreiben, das zahlreiche Edeka-Lieferanten in den letzten Tagen erhalten haben, wirbt Deutschlands größte Supermarktkette für ein neues, im August in Betrieb genommenes Partnerportal. Dort biete der LEH-Filialist seinen Partnern Informationen zu Rechnungen, Lieferänderungsmeldungen und eine schnelle Kontrolle des Lieferservicegrads. Außerdem könne der Hersteller die Qualität seiner Stammdaten einsehen und seine weitere Geschäftsentwicklung prognostizieren. Genaue Abverkaufsdaten von Artikeln würden jedoch nicht geliefert. Bevor weitere Funktionen folgen, wolle die Edeka die Resonanz in Herstellerkreisen testen. Skeptiker sehen in dem Vorstoß einen Weg der Edeka, neue Finanzquellen zu erschließen. Ein mittelständisches Unternehmen mit einem Jahresumsatz mit der Edeka von 10 Mio. Euro müsste für die Informationen 15.000 Euro im Jahr zahlen. Allerdings unterstreicht die Handelskette die Freiwilligkeit der Teilnahme an dem neuen Portal.
Russlands "B"-Fangsaison für den Alaska-Pollack hat in der vergangenen Woche in der Beringsee begonnen, meldet IntraFish. Nachdem die Fangsaison "A" mit einer Fangmenge von 824.800 t - einem Minus von 3,9% gegenüber dem Vorjahr - abgeschlossen worden war, dürfen bis zum 31. Dezember 2018 noch 115.000 t Alaska-Seelachs gefischt werden, davon 14.600 t im nördlichen Ochotskischen Meer und über 100.000 t im Westen Kamtschatkas, teilt die russische Fischereibehörde Rosrybolovstvo mit. Wissenschaftler des fernöstlichen Fischereiforschungsinstituts TINRO-Center rechnen mit einem nahezu 100%igen Ausfischen der Quote und größeren Fischen, die sich gut für die Filetproduktion eignen. "Der Pollack ist bis zum Herbst erheblich gewachsen", meint Igor Melnikov, stellvertretender TINRO-Direktor. Nach Angaben von Rosrybolovstvo wurden im Ochotskischen Meer bis zum 15. Oktober 953.000 t AP gefangen, rund 89% der Quote, die für 2018 bei etwas über 1,07 Mio. t liegt.
Schottland hat im vergangenen Jahr 16,5% mehr Atlantischen Lachs produziert als 2016, nämlich fast 190.000 t, schreibt The Scotsman. Der Wert der Produktion lag ausweislich des Scottish Fish Farm Production Surveys mit 1,1 Mrd. Euro sogar 37% höher als im Vorjahr. Rückläufig war hingegen die Produktion von Regenbogenforellen, die um 6% auf 7.637 t zurückging. Die Erzeugung von Meerforelle wiederum stieg von 41 auf 61 t.
Im laufenden Jahr 2018 war Chile mit einem Mengenwachstum von voraussichtlich 14% der weltweit stärkste Wachstumsmotor der Lachsproduktion. Denn Norwegen erwarte für das Gesamtjahr 2018 eine Steigerung der Produktion von um die 5%, schreiben die Undercurrent News unter Verweis auf einen Vortrag von Ragnar Nystoyl. Diesen hatte der Geschäftsführer von Kontali Analyse im Vorfeld der Messe Conxemar im spanischen Vigo gehalten. Chile werde 2018 mit einer Produktion von mehr als 600.000 t abschließen - mehr als vor 2016, als eine Algenblüte die landesweite Produktion hatte einbrechen lassen. Für 2019 allerdings rechne Kontali mit einem Abschwächen des Wachstums in Chile auf nur noch 3%. Hintergrund seien Konflikte zwischen Industrie und Regierung über Biomasse-Obergrenzen. In Norwegen hingegen soll die Produktion im kommenden Jahr um 6% steigen. Global würden bis Ende 2018 im Vorjahresvergleich rund 130.000 t mehr Lachs produziert - ein Plus von 5 bis 6%. Damit liege das Wachstum 2018 über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 4%.
Fischer dürfen im kommenden Jahr in der westlichen Ostsee nur noch halb soviel Hering fangen wie 2018: für den dortigen Heringsbestand sinkt die Fangmenge um 48 Prozent bezogen auf die Quote des Jahres 2018. Das vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) für den Heringsbestand der westlichen Ostsee im Juni zunächst empfohlene Fangverbot für deutsche Heringsfischer ist damit vom Tisch. "Allerdings ist die erneute Absenkung der Quote den Fischern schwer zu vermitteln, zumal sie sich in der Vergangenheit strikt an die ihnen auferlegten Fangvorgaben gehalten haben", kritisierte Dr. Till Backhaus, Landwirtschafts- und Umweltminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern (MV). Die für MV verbleibende Fangquote von 2.990 t entspricht lediglich einem guten Drittel, nämlich 36 % der durchschnittlichen Fangmengen der Jahre 2013 bis 2017, merkte Backhaus an: "Das wird sich für etwa 100 Betriebe wirtschaftlich erheblich auswirken."
Die Fischerei der Kutterfisch-Zentrale auf Seelachs in der Nordsee ist vergangene Woche zum dritten Mal in Folge mit dem MSC-Siegel ausgezeichnet worden, teilt der MSC mit. Die Kutterfisch-Zentrale ist einer der größten heimischen Erzeuger und Verarbeiter von Nordseefisch. Sie fängt und verwertet fast 8.000 Tonnen Seelachs pro Jahr - umweltverträglich und bestandserhaltend. "Dafür hat Kutterfisch bereits im Jahr 2008 das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei erhalten und war damit der erste deutsche Fangbetrieb mit dieser Auszeichnung", sagt Stefanie Kirse, Leiterin des MSC-Büros für den deutschsprachigen Raum. Kai-Arne Schmidt, Geschäftsführer der Kutterfisch-Zentrale, begrüßt, dass der MSC seine Fischerei mit den wissenschaftlichen Einrichtungen an einen Tisch gebracht habe: "Zwischen Kutterfisch und dem Thünen-Institut hat sich eine beispielhafte Kooperation entwickelt, von der alle Seiten profitieren: die Wissenschaft, die Fischer und die Meere." Kutterfisch hat in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Verbesserungen umgesetzt. Durch Anpassungen am Fanggerät hat sie u.a. ihren Kabeljaubeifang gesenkt und durch ein "Stopp Discard"-Projekt noch vor Einführung des Anlandegebots Rückwürfe aus der Fischerei drastisch reduziert.
Der dänische Lachsverarbeiter- und Räucherlachs-Produzent Vega Salmon und seine Muttergesellschaft Vega Sea melden für das zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2017/18 den höchsten Gewinn seit fünf Jahren, schreiben die Undercurrent News. Während sich der Umsatz seit 2013/14 von 95 Mio. Euro auf 200 Mio. Euro mehr als verdoppelte, war der Gewinn 2017/18 mit 2,4 Mio. Euro siebenmal so hoch wie die 334.000 Euro vor fünf Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 4% auf Basis eines Mengenwachstums von 5%. Kosten verursachte im letzten Geschäftsjahr die Schließung einer Vega-Produktion im schwedischen Hørvik, deren Aktivitäten an den deutschen Standort Handewitt verlegt wurden. Angesichts dieser zusätzlichen Belastung bezeichnet Geschäftsführer Michael Budtz Berthelsen das diesjährige Ergebnis als zufriedenstellend. Für die Zukunft habe die Entwicklung neuer Produktkategorien und Konzepte unter den Marken Vega Basic, New Nordic und Purity eine hohe Priorität, sagt Berthelsen. Vega verkauft mehr als 85% seiner Produkte außerhalb Skandinaviens.