08.11.2018

Thunfischerei: WWF kritisiert MSC-Zertifizierung von Echebastar-Fischerei

Die Umweltorganisation WWF wirft dem Marine Stewardship Council (MSC) vor, eine umstrittene Thunfisch-Fischerei trotz erheblicher Mängel bei der Beurteilung zertifiziert zu haben. Bereits während des Zertifizierungsverfahrens hatte der WWF formell Einspruch gegen die Zertifizierung der Thunfischerei des spanischen Unternehmens Echebastar im Indischen Ozean erhoben. "Bei dieser industriellen Fischerei auf Skipjack-Thunfisch ist Beifang ein gewaltiges Problem: Über 50 Prozent des Gesamtfangs sind zu junge Gelbflossenthunfische aus einem überfischten Bestand, dazu sterben jährlich etwa 4.000 Seidenhaie in den Netzen dieser Fischerei", kritisiert Dr. Philipp Kanstinger vom WWF Deutschland und folgert: "Da ist ein Ökosiegel nicht gerechtfertigt." Der WWF anerkenne, dass Echebastar erhebliche Anstrengungen unternommen habe, doch im Falle dieser Fischerei sei es nicht gelungen, ihre Arbeitsweise zu verbessern. Die Organisation rät Verbrauchern daher ab, Fisch aus dieser Fischerei zu kaufen. Da viele Thunfischbestände weltweit überfischt seien oder zerstörerische Fangmethoden eingesetzt würden, empfehlen die Umweltschützer, am besten handgeangelten Thunfisch zu wählen.
Länderreport Länderreport
08.11.2018

Island: Kaisergranat-Bestand auf historischem Tiefststand

Die Zahlen des Kaisergranats (Nephrops norvegicus) in den Gewässern um Island haben einen historischen Tiefststand erreicht, meldet die Iceland Review. Entsprechend sind auch die Fangmengen gesunken. Während vor fünf Jahren noch 2.000 t Scampi angelandet worden sind, waren es in der letzten Saison nur noch 820 t. Zum Vergleich: die bislang beste Lobster-Saison notiert die Branche für das Jahr 1963, als 6.000 t gefischt wurden. Doch seit dem Jahre 2005 wird ein Rückgang des Nachwuchses registriert. "Wir sind jetzt im achten Jahr, in dem wir wenige bis gar keine jungen Hummer haben", zitiert der staatliche isländische Rundfunk RUV Jónas Páll Jónsson, Ichthyologe beim isländischen Meeres- und Süßwasserforschungsinstitut. Ein Problem: die Langostinos leben selbst in so südlichen Gefilden wie etwa vor der Küste Marokkos. Je kälter das Wasser, desto langsamer pflanzen sie sich fort. So legen die Weibchen vor Island nur alle paar Jahre Eier. Jetzt denken die Behörden über ein Fangverbot für den Kaisergranat oder die Ausweisung von Laichgebieten nach.
08.11.2018

Berlin: Krone und Followfood erhalten Preis "Bestseller 2018"

Zwei Fischprodukte gehören zu den erfolgreichsten Produktneuheiten des Jahres und erhielten damit den Preis "Bestseller 2018" in den Warengruppen "Feinkost gekühlt" bzw. "TK Fisch/Fleisch/Geflügel": das Produkt "Mein Lieblings-Lachs" von Krone (Steinbach/Taunus) und "Schwarze Heilbutt Filets" der Marke Followfish aus dem Haus Followfood (Friedrichshafen). Der ASC-zertifizierte Krone-Räucherlachs in der 100g-Convenience-Packung soll mit seinem emotionalen Design gezielt eine junge, moderne Zielgruppe ansprechen. Der Schwarze Heilbutt (225g-Packung) von Followfood stammt aus MSC-zertifizierter Fischerei vor der Küste Grönlands. Bereits zum 21. Mal zeichnete die Rundschau für den Lebensmittelhandel gemeinsam mit den Marktforschungsinstituten IRI und GfK Produktneuheiten des vergangenen Jahres aus. Referenzzeitraum war das Jahr vom 1. Juni 2017 bis zum 31. Mai 2018, wobei die Produkte zugleich den "Fachbeirat Bestseller-Award" von ihrer Innovationsleistung überzeugen mussten. Basis der Erhebung sind objektive Abverkaufszahlen des Handelspanels InfoScan von IRI sowie Erhebungen der GfK. Die Preisverleihung fand am 26. Oktober 2018 im exklusiven Journalisten-Club im 19. Stock des Axel-Springer-Hauses in Berlin statt.
TK-Report TK-Report
08.11.2018

Norwegen: Quote für Frühlingslaicher steigt 2019 um 35 Prozent

Norwegen und die übrigen Küstenstaaten des Nordostatlantiks haben gemeinsam beschlossen, die Fangquote für den norwegischen Frühjahrslaicher für 2019 um 35% anzuheben, schreibt IntraFish. Damit liegt die Heringsfangquote im kommenden Jahr bei insgesamt 588.562 t und damit 153.562 t höher als die TAC 2018 von 435.000 t. Allerdings konnten sich die vier Parteien Norwegen, die EU, Island und die Färöer nicht über die Aufteilung der Quote untereinander einigen, sagt der norwegische Fischereiminister Harald Tom Nesvik. Diese Entscheidungsträgheit betrifft auch den Blauen Wittling. Entschieden wurde nur, dass die Gesamt-TAC von 1,4 Mio. t (2018) auf 1,14 Mio. t 2019 reduziert werde.
07.11.2018

Chile: Konferenz zur Lachslaus-Problematik

Die Produktionskosten für Zuchtlachs steigen bei einem Befall durch die Lachslaus Caligus rogercresseyi und die notwendigen Behandlungskosten um rund 1,40 USD/kg, etwa 1,23 Euro/kg. Das teilte der chilenische Ökonom Miguel Quiroga vom chilenischen Interdisziplinären Zentrum für Aquakulturforschung (INCAR) auf der 12. jährlichen Lachslauskonferenz in Punta Arenas/Chile mit. Er war einer von zahlreichen Referenten, die sich insbesondere dem Thema Bekämpfung dieses Schädlings widmeten, der der Branche zunehmend Kopfzerbrechen bereitet. So erwartet René Garreaud von der Universidad de Chile, dass der für das 21. Jahrhundert erwartete Anstieg der globalen Temperaturen auch zu einem weiteren Anwachsen der Lachslauszahlen führen könnte. Kari Olli Helgesen vom Norwegischen Veterinärinstitut beschrieb das Umdenken bei der Behandlung der Lachse gegen einen Sea lice-Befall. So sei der Besatz mit Putzerfischen seit dem Jahre 2008 steil angestiegen, während die Zahl der Behandlungen gegen die Laus auf etwa einmal pro Jahr zurückgegangen sei. Insbesondere in den Jahren 2016/17 hätte die Branche bei den Behandlungsmethoden umgeschwenkt. Am weitesten verbreitet sei entlang der norwegischen Küste inzwischen eine "Wärmeentlausung" der Fische, das so genannte "thermal delicing".
07.11.2018

China: Pacific Andes wird Alibaba-Partner

Der chinesische Verarbeiter Pacific Andes (Jahresumsatz 2016: 676 Mio. USD) hat mit einer Tochter der Alibaba-Gruppe, Win-Chain, eine strategische Vereinbarung über die Belieferung mit gefrorenen Marken- und Handelsmarkenprodukten für deren Online-Handel getroffen, meldet IntraFish. Win-Chain besitzt eine Reichweite von rund 900 Mio. chinesischen Verbrauchern in 300 Städten der Volksrepublik. Der E-Commerce-Händler könne täglich 360.000 Bestellungen bearbeiten. Der Vertrag mit Pacific Andes erstrecke sich zunächst nur auf TK-Produkte, doch frisches Seafood werde für die Zukunft nicht ausgeschlossen, sagt Jessie Puay Yee Ng, Direktorin mehrerer Tochterunternehmen von Pacific Andes.
06.11.2018

Fischhandel tagt im Mai 2019 in Berlin – jetzt anmelden!

Der Fachverband ‚Der Fischfachhandel’ im BVLH lädt zu seiner Jahrestagung ein, die vom 11. bis 13. Mai 2019 in Berlin stattfinden wird. Die Tagung steht unter dem Motto „Fischtrends - Perspektiven für den Fachhandel“ und wird begleitet von einem attraktiven Rahmenprogramm. Im Fokus stehen neben einer Exkursion zum Forellenhof Rottstock in Brandenburg, auch die Vorstellung der Seafood-Abteilung im KaDeWe, Berlin.
06.11.2018

USA: Start-ups entwickeln Fischfleisch im Labor

Finless Foods in San Francisco ist das erste Start-up, das in seinem Labor In-Vitro-Fisch züchtet. Gegründet wurde Finless Foods, also "Flossenlose Lebensmittel", im Jahre 2016 von den Biochemikern Mike Selden und Brian Wyrwas. Ihre Mission: die Weltmeere zu retten und die Bevölkerung mit bezahlbarem, schadstofffreiem Fisch zu versorgen, schreibt die Wochenzeitung "Zeit online".
05.11.2018

Eat Happy: Hartwig Retzlaff geht zum Jahresende

Hartwig Retzlaff (55) wird die Eat-Happy-Gruppe schon zum Jahresende wieder verlassen, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Retzlaff war erst im Februar 2018 nach langjähriger Tätigkeit bei Deutsche See, zuletzt als Geschäftsführer Ein- und Verkauf, sowohl in die Geschäftsführung als auch in den Gesellschafterkreis von Eat Happy eingestiegen, dem Sushi-Insel-Marktführer in Deutschland. Persönliche Motive seien ausschlaggebend für den Abschied, erklärte Retzlaff gegenüber der LZ. Er wolle sich beruflich noch einmal "komplett neu" orientieren. Retzlaff dementierte Spekulationen, wonach es Differenzen mit dem Eat-Happy-Gründer, Mitgeschäftsführer und Hauptgesellschafter Christian Kraft gebe. Ihn verbinde eine Freundschaft mit Kraft, die weiterhin Bestand habe, sagte der scheidende Geschäftsführer. Auch wirtschaftlich stehe Eat Happy gut da. Ende Oktober hatte das Unternehmen mit der Eröffnung des 400. Sushi-Stores sein für 2018 angekündigtes Ziel erreicht. Noch in diesem Jahr soll die 100 Mio. Euro-Umsatzmarke überschritten werden, und zwar ohne Einbezug des Auslandsgeschäfts und der unter dem Dach der FCF Holding stehenden Firmen wie den SB-Sushi-Hersteller Wakame und das Asia-Food-Konzept Poké Bay.
05.11.2018

KellyDeli: Silvano Delnegro neuer CEO

Die Inhaber der Sushi-Gruppe KellyDeli - Kelly Choi und Jerome Castaing - haben den Italiener Silvano Delnegro zum neuen Geschäftsführer ernannt, meldet das italienische Portal Uomini & Donne. Delnegro war bislang CEO von Autogrill, einem italienischen Systemgastronomen und Handelsunternehmen mit Schwerpunkt Autobahnen und Flughäfen. Dort verantwortete er den europäischen Markt mit zehn Ländern und einem Jahresumsatz von 1,7 Mrd. Euro. KellyDeli, gegründet im Jahre 2010, betreibt unter seiner Marke "Sushi Daily" Sushi-Inseln an mehr als 800 Standorten in zehn europäischen Ländern und verkauft täglich rund eine Million Stück Sushi: für 2017 gab die Gruppe eine Verkaufsmenge von insgesamt 46 Millionen Sushi-Boxen an. Mit Silvano Delnegro soll die Vision realisiert werden, für KellyDeli eine Omnichannel-Strategie zu entwickeln. Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind dabei zwei zentrale Stichworte.
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