19.09.2018

Namibia: Zwei neue Fischfabriken

Namibias Fischereiminister Bernhard Esau hat Mitte September in Walvis Bay zwei neue Verarbeitungsbetriebe und einen Anleger eingeweiht, schreibt das Portal Allafrica. Dabei handelt es sich zum einen um den Frischfischbetrieb der Seagull Fish Processors, der nach Mitteilung von Seagull-Direktor Julio Lloves Kap-Seehecht auch für europäische Märkte schneiden soll. Der für 45 Mio. NAD (= 2,6 Mio. Euro) errichtete Betrieb soll täglich 30 t Seehecht sowohl für den heimischen wie auch für internationale Märkte verarbeiten. Weitere 23 Mio. NAD (= 1,3 Mio. Euro) wurden in eine Eisfabrik investiert, die für Fabriken und für Fangschiffe produziert. Am selben Tag weihte Esau die Seafresh-Fabrik von Tunacor Fisheries ein, die vor allem Calamari produzieren soll. Ein neuer 16 Meter breiter und 70 Meter langer Anleger (Kosten: 35 Mio. NAD = 2 Mio. Euro) ermöglicht auch größeren Schiffen mit Fängen aus argentinischen Gewässern das Entladen, sagt Tunacor-Geschäftsführer Peya Hitula. Der Betrieb kann täglich rund 10 t Tintenfisch sortieren, säubern und verpacken, wiederum sowohl für den lokalen Markt als auch für internationalen Export. Beide Betriebe sollen jeweils rund 200 neue Arbeitsplätze schaffen.
Länderreport Länderreport
19.09.2018

USA: Keine Strafzölle auf gefrorenen Alaska-Pollack und Kabeljau

Gefrorene Alaska-Seelachsfilets und Kabeljaufilets sind von den US-Strafzöllen im Handelskrieg mit China ausgenommen, meldet IntraFish. Diesen Montag hat das Amt des Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten (USTR) eine endgültige Liste mit Importgütern aus China im Wert von 200 Mrd. UDS, rund 171,3 Mrd. Euro, veröffentlicht. Die Waren unterliegen ab dem 24. September 2018 zunächst einem Strafzoll in Höhe von 10%, der zum 1. Januar 2019 auf 25% angehoben werden soll. Die Liste enthält noch 5.745 von ursprünglich 6.031 vorgeschlagenen Produktlinien. Nach einer sechswöchigen Kommentierungsphase hatte das USTR 297 Tariflinien von der Liste gestrichen. Die Liste finden Sie hier.
19.09.2018

World Seafood erhält Verstärkung im Ein- und Verkauf

Bastian Kunz ist neuer Mitarbeiter im Ein- und Verkauf bei der World Seafood GmbH (Ellerau), der deutschen Tochtergesellschaft des dänischen Importeurs World Seafood A/S (Padborg). Dort verkauft er die gesamte Produktpalette an gefrorenem Fisch und Seafood an den Großhandel und die weiterverarbeitende Industrie. "Aufgrund seiner Ausbildung und vorherigen Tätigkeiten hat Bastian Kunz seinen Schwerpunkt im Bereich Rohware für Räuchereien und Salatproduktion, wie Hering, Makrele und Heilbutt", teilt Nicolas Vogtmeyer mit, Geschäftsführer der World Seafood-Niederlassung in Deutschland. Kunz war zuvor bei dem Hamburger Handelshaus H.-P. Klughardt und bei Skaar International, ebenfalls in Hamburg, beschäftigt.
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18.09.2018

EU-Fischerei: "69% der Bestände werden nachhaltig bewirtschaftet"

Die Überfischung im Nordostatlantik einschließlich Nord- und Ostsee ist erheblich zurückgegangen. Diese Erfolgsmeldung machte Joåo Aguiar Machado, Generaldirektor der DG Mare, Ende letzter Woche bei einem Seminar der EU-Kommission zu den europäischen Fischbeständen in Brüssel. "69% der Bestände werden nachhaltig bewirtschaftet. Seit 2003 hat die Bestandsbiomasse um 39% zugenommen", führte Machado weiter aus und ergänzte: "Die Wirtschaftlichkeit hat sich wieder verbessert, die Betriebe machen Gewinne, die Crews an Bord bekommen höhere Löhne." Viele Fischer hätten sich redlich bemüht und investiert - das zahle sich jetzt aus. Weiterhin bedenklich sei allerdings die Lage im Mittelmeer und im Schwarzen Meer: viele Fischbestände dort seien chronisch überfischt, und die Datenlage sei nicht zufriedenstellend. Dr. Peter Breckling, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VdKK), zog das Fazit: "Auch wenn die Medienberichte oftmals ein anderes Bild liefern: Die EU-Fischereipolitik hat in den letzten Jahren eindrucksvolle Erfolge erzielt."
18.09.2018

Bayern: Crusta Nova sattelt hochwertige Handelsware auf

Die größte deutsche Indoor-Garnelenzucht, Crusta Nova im bayerischen Langenpreising (Landkreis Erding), bietet in ihrem Online-Shop jetzt auch Premium-Handelsware, meldet das Portal IntraFish. Unter dem Namen Crusta Nova Superior Seafood importiert Geschäftsführer Fabian Riedel hochwertige und nachhaltig gefangene Meeresfrüchte. Das sind zum einen ASC-zertifizierte Obsiblu-Shrimps von der zu Frankreich gehörenden Inselgruppe Neukaledonien im Südpazifik, zum anderen MSC-zertifizierte Langustenschwänze von der britischen Insel Tristan da Cunha im Südatlantik. In Kürze sollen Kaviar, Räucherlachs, Hummer und weitere nachhaltig produzierte Spezialitäten folgen. Dafür hat Crusta Nova das Verkaufsteam personell erweitert. Kernaktivität ist weiterhin die Produktion von jährlich 30 Tonnen Vannamei-Shrimps in einer Warmwasserkreislaufanlage nahe des Münchener Flughafens. Die Garnelen sind bei zahlreichen LEH-Filialisten (FrischeParadies, Rewe, Edeka, Hit-Markt, Globus) und Fischgeschäften erhältlich. Noch im September soll der Vertrieb im österreichischen LEH beginnen. Außerdem denke Riedel über eine Erweiterung der RAS-Anlage nach, denn: "Wir schauen auf ganz Europa."
14.09.2018

Papua-Neuguinea: Thunfisch-Produzenten trennen sich von Pacifical

Die führenden Hersteller von Thunfischkonserven in Papua-Neuguinea (PNG) streben eine eigene MSC-Zertifizierung an und wollen ihre bisherige Partnerschaft mit dem europäischen Handelsunternehmen Pacifical "so schnell wie möglich" beenden, schreiben die Undercurrent News. Pacifical vermarktet die Thunfisch-Produkte unter der Linie "Sustainable tuna straigth from paradise". Bislang kooperiert die Vereinigung der PNG-Produzenten, die Fishing Industry Association (FIA), mit den Unterzeichnerstaaten des Nauru-Abkommens (PNA-Staaten). PNG und die PNA-Staaten hatten 2011 mit dem holländischen Händler Sustunable das Joint-Venture Pacifical gegründet, um MSC-zertifizierten Bonito aus "freien Schulen" und Gelbflossenthun aus dem Pazifischen Ozean zu vermarkten.
14.09.2018

Russland: MSC-Zertifizierung für Pollack forciert Seefrostware

Die russische Schleppnetzfischerei auf Alaska-Pollack im Ochotskischen Meer ist erneut nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert worden, meldet IntraFish. Im September 2013 hatte der Russische Verband der Alaska-Seelachs-Fischer (PCA) erstmals das MSC-Zertifikat erhalten. In der Folge konnte die Fischerei nach PCA-Angaben ihre Produktion von Seefrostfilets von bis dato 24.000 t (2012) um das 2,3-Fache auf 54.000 t (2017) steigern. Von der Rezertifizierung verspricht sich PCA-Vizepräsident Alexey Buglak eine weitere Steigerung des Exports wertgesteigerter Produkte in den EU-Markt. "Die Exporte von Pollack-Filet aus Russland haben sich in der ersten Hälfte 2018 mehr als verdreifacht und erreichten eine Menge von 31.300 t", berichtet Buglak und erwartet ein Andauern dieses Trends für die kommenden Jahre. Sämtliche geplanten Neubauten von Fangschiffen würden für die Produktion von Frozen-at-Sea-Filets ausgestattet werden. Die russische Fangquote für Alaska-Pollack im Ochotskischen Meer liegt für 2018 bei 1,07 Mio. t, während Russlands Gesamt-TAC für den Fisch in diesem Jahr 1,78 Mio. t beträgt - 6% weniger als 2017.
14.09.2018

Studie: Mikroplastik verbindet sich mit natürlichen Organismen

Mikroplastik in den Ozeanen geht mit natürlichen Organismen eine so feste Verbindung ein, dass die Meere nicht ohne Weiteres von den Kunststoffeinträgen zu reinigen sind. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler am Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kooperation mit Kollegen des Kieler Exzellenzclusters Ozean der Zukunft herausgefunden haben, schreibt der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ). Verantwortlich hierfür sei die Klebrigkeit etwa von Algen und deren Ausscheidungen. Dadurch bleiben die Mikroplastikpartikel an ihnen haften und bilden Klümpchen, sogenannte Aggregate, erklärt Studienleiter Dr. Jan Michels, Meeresbiologe und Zoologe. Entsprechend seien Mikroplastik-Konzentrationen an der Meeresoberfläche geringer als erwartet, sagt Michels. Die Klümpchen-Bildung hatte das Forscher-Team mit Hilfe von Wasserproben aus der Kieler Bucht im Labor nachgewiesen. "Das Phänomen könnte erklären, wie Mikroplastik in tiefere Wasserschichten absinkt", meint der Meeresbiologe und bewertet die Forschungsergebnisse als "äußerst ungünstig". Als Mikroplastik gelten Teilchen von weniger als fünf Millimetern Durchmesser. Für die Geomar-Versuche wurden Plastikkügelchen von sogar nur 0,7 bis 0,9 Millimetern Größe verwendet.
13.09.2018

Keramische Filtersysteme sparen bis zu 10.000 Liter Wasser je Tonne Fisch

Der enorme Frischwasserbedarf in geschlossenen Kreislaufanlagen stellt deren Betreiber vor wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen. Jetzt haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie keramische Filtersysteme entwickelt, die das Wasser in Aquakulturen nicht nur reinigen, sondern gleichzeitig störende Geruchs- und Geschmacksstoffe adsorbieren. Denn die Anreicherung von organischen Verbindungen, die beispielsweise durch die Zersetzung von Tierfäkalien und Futtermittelresten hervorgerufen werden, führen zu einem erdigen bzw. muffigen Geschmack der schlachtreifen Tiere. Um dieses "Off-Flavor-Problem" zu lösen, müssen die Fische vor der Schlachtung vier Wochen in einem Becken mit permanenter Frischwasserzufuhr in Trinkwasserqualität gehalten werden - das ist ökologisch problematisch und mit Wasser-, Energie- und weiteren Kosten verbunden.
12.09.2018

USA: Fischwirtschaft schließt sich dem Kampf gegen Strafzölle an

Das National Fisheries Institute (NFI), ein Verband von rund 300 US-amerikanischen Seafood-Unternehmen, beteiligt sich an einer nationalen Kampagne gegen die Strafzölle, die Donald Trump gegen China verhängt hat. Mehr als 80 führende Handels- und Industrieverbände des Landes protestieren gegen die Zölle, darunter einige der größten Unternehmen des Landes, so auch Apple, Microsoft und Amazon. Die Kampagne "Tariffs Hurt the Heartland" - sinngemäß: "Zölle treffen das eigene Land" - will vor den im November anstehenden US-Kongresswahlen die Bürger für das Thema Zölle und deren Folgen für Industrie und Dienstleister sensibilisieren - in bezahlter Fernseh-, Radio- und Internet-Werbung. "Es ist ein Versuch, der Regierung verständlich zu machen, dass amerikanische Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen", erklärte NFI-Sprecher Gavin Gibbons. Auch NFI-Präsident John Connelly betonte, dass ohne Seafood-Einfuhren aus wichtigen Lieferländern wie China oder wenn diese Produkte zu teuer würden, Jobs in den USA zur Disposition stünden. Die Profitmargen der Fischwirtschaft seien einfach zu gering, um mit Zöllen von 10 oder gar 25% leben zu können. Schon jetzt würden Seafood-Exporteure den Handelskrieg zu spüren bekommen.
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