Eine anhaltende Algenblüte im Norden Norwegens hat den dorten Lachszüchtern bislang Verluste von über einer Milliarde NOK beschert, rund 102,5 Mio. Euro, meldet das Portal IntraFish. Jüngste Zahlen, die das norwegische Fischereidirektorat gestern veröffentlichte, sprechen von bis dato 11.600 t toter Lachse. Paul Aandahl, Analyst beim Norwegian Seafood Council (NSC), wird von dem Portal Fish Information & Services (FIS) mit der Schätzung zitiert, dass dies 40.000 t Lachs entspreche, die am Markt fehlen werden. Angesichts eines bislang für Norwegen prognostizierten Wachstums der Lachsernte von 4% in diesem Jahr würde damit die Hälfte dieses Zuwachses wegfallen.
Gestern wurden im Raum Bremerhaven erneut Europäische Aale ausgesetzt. Insgesamt 130.000 Tiere im Wert von rund 34.500 Euro wurden an 13 Besatzstellen des Angelsportvereins Bremerhaven-Wesermünde in die Flüsse Lune, Rohr und Geeste und den Grauwallkanal gesetzt. Finanziell unterstützt wurde der Verein bei der Aktion durch Mitgliedsfirmen der vor zehn Jahren gegründeten Aal-Initiative, darunter Hans Fiedler & Söhne, Fiedler Meeresdelikatessen, Transgourmet Seafood und Royal Greenland. Die Initiative koordiniert und unterstützt Maßnahmen, die zur Wiederauffüllung des europäischen Aalbestandes beitragen. Seit ihrer Gründung sind mit ihrer Unterstützung mehr als 5 Mio. Aale in deutsche Binnengewässer ausgesetzt worden.
Mowi Ireland, größter Produzent von irischem Bio-Lachs, rechnet für das kommende Jahr mit Umsatzverlusten in Höhe von 13,7 Mio. Euro, sollte der Entzug einer Zuchtlachslizenz nicht revidiert werden - rund 20% des für 2020 erwarteten Gesamtumsatzes in Irland. Das irische Tochterunternehmen des weltgrößten Lachszüchters Mowi habe Widerspruch eingelegt gegen eine Entscheidung von Irlands Landwirtschaftsminister Michael Creed, dem Farmer die Lizenz für seine Lachszucht auf Deenish Island in der Ballkinskelligs Bay (County Kerry) zu entziehen, schreibt das Portal Fishfarming Expert. Creed wirft Mowi vor, dort im Jahre 2016 insgesamt 1.100 t Lachs geerntet zu haben, obgleich die Lizenz nur 500 t zulasse.
Ein Forschungsprojekt zur Aquaponik am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) ist mit einem völlig neuen Preis ausgezeichnet worden. Der Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum zeichnet herausragendes Engagement in wichtigen EU-Forschungsprojekten aus sowie die Motivation, die Projektergebnisse mit der Öffentlichkeit zu teilen. Hierfür vergibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung bis zu 50.000 Euro an insgesamt sechs Preisträger.
Der Verein zur Förderung des Fischfachhandels lädt unter dem Motto „Wandel als Chance, Chance auf Wandel“ vom 10. bis 12. Juni zu einem Treffen nach Bremerhaven / Bremen ein. Auf dem Programm stehen Betriebsführungen mit Einblicken in Produktion und Firmenphilosophie bei den Unternehmen Dreistern und Transgourmet Seafood. Wie sich der Wandel der Stadt Bremerhaven vollzieht, wird während einer Bustour durch den Hafen veranschaulicht, die von Nils Schnorrenberger begleitet wird, Geschäftsführer der 'Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Standentwicklung (BIS). Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein gemeinsames Abendessen im Fischrestaurant Natusch, das Zeit für Gedankenaustausch bietet. Am 12. Juni steht in Bremen der gemeinsame Besuch der Eröffnung der Matjessaison 2019 auf der Agenda. Das komplette Programm ist für die Teilnehmer kostenfrei. Lediglich Übernachtung und Abendessen sind selbst zu zahlen. Weitere Auskünfte erteilt Patrick Schälte unter 0170 243 5556 oder haan@fischschaelte.de
Atlantic Sapphire, Start-up für die Produktion von Lachs in landgestützten Farmen, hat seine geplante Erzeugermenge nach oben korrigiert, melden die Undercurrent News. Bislang war geplant, in der in diesem Jahr erstmals mit Smolts besetzten Farm in Miami (US-Bundesstaat Florida) bis zum Jahre 2025 jährlich rund 90.000 t Lachs zu produzieren. Jetzt kündigte Geschäftsführer Johan Andreasson an, in zwölf Jahren, nämlich im Jahre 2031, 220.000 t per anno produzieren zu wollen. Damit könnte mehr als die Hälfte des derzeitigen Lachsbedarfs auf dem US-Markt gedeckt werden, während die avisierten 90.000 t fast ein Viertel der aktuellen US-Nachfrage befriedigen würden. Finanziert wird der Ausbau durch die Ausgabe neuer Aktien im Wert von 783 Mio. NOK (= 80 Mio. Euro), die Atlantic Sapphire bei einem Börsengang in Oslo am 8. Mai 2019 erfolgreich platzierte. Der Kurs der Aktie lag nach einem Wert von 40 NOK (= 4,09 Euro) im Jahre 2018 bei 104 NOK (= 10,62 Euro) am 8. Mai. Bislang produziert Atlantic Sapphire in einer landgestützten Farm im dänischen Hvide Sande jährlich rund 870 t Lachs. In Miami sollen im kommenden Jahr erstmals 6.000 t geerntet werden. Die bis 2031 angestrebten 220.000 t Volumen würden den Weltmarkt potentiell ernsthaft beeinflussen.
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Der Rotenburger Hersteller von Verkaufsfahrzeugen, Borco-Höhns, hat Mitte April beim Amtsgericht in Walsrode ein so genanntes Schutzschirmverfahren beantragt, meldet die in Syke erscheinende Kreiszeitung online. Das Gericht hat daraufhin Stefan Denkhaus von der Hamburger Kanzlei BRL Boege, Rohde, Luebbehuesen zum vorläufigen Sachwalter für die Fahrzeugwerk Borco-Höhns GmbH & Co. KG, die Heineke-Borco GmbH & Co. KG sowie die Hinrich Heineke GmbH bestellt. Das Schutzschirmverfahren könne als Vorstufe eines möglichen Insolvenzverfahrens bezeichnet werden. Allerdings teilte Alexander Starnecker, der gmeinsam mit Andreas Elsäßer die Geschäfte des 270 Mitarbeiter-Unternehmens führt, mit, dass mittels des Schutzschirmverfahrens die weitere Sanierung des Produzenten von Verkaufsfahrzeugen und -anhängern verwirklicht werden solle. "Die Gespräche zu unserem Wachstums- und Sanierungskonzept waren mit Finanzierern sowie mit Gesellschaftern weit fortgeschritten, konnten jedoch nicht zeitgerecht abgeschlossen werden", heißt es in einer Mitteilung von Elsäßer.
Insula, ein Unternehmen des norwegischen Investors Kverva, übernimmt die Konservenmarke Bornholms, melden die Undercurrent News. Die Bornholms-Fabrik (Jahresumsatz: 15 Mio. Euro) auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm werde geschlossen, die Produktion in die Fabrik der Insula-Tochter Amanda Seafoods im norddänischen Frederikshavn integriert. Insula hatte Ende 2018 bereits die beiden Frischfischverarbeiter Knud Søndergaard Fiskeeksport und Famm Seafood geschluckt, die jetzt als Insula Hvide Sande und Insula Hanstholm geführt werden. Sie stellen unter der Marke Amanda Frischfisch in MAP- und Skinverpackung her. Kverva gehört der Familie Witzøe, den Gründern des Lachsproduzenten SalMar.
Ende vergangener Woche haben die USA bestehende Sonderzölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. USD angekündigt. Davon betroffen sind auch zahlreiche Fischprodukte und Meeresfrüchte, deren Einfuhrzölle aus China in die USA sich von bislang 10% auf 25% erhöhen, schreibt IntraFish. Das betrifft ganze Forelle, frisch oder gekühlt, und Pazifischen Wildlachs, ganzen gefrorenen Sockeye-Wildlachs, gefrorenen Atlantischen Lachs, Alaska-Pollack, Hummer-Produkte, Kaltwassergarnelen sowohl gekocht mit Schale als auch ungekocht, frisches oder gekühltes Krebsfleisch und lebende Krebse, Langusten, Scallops mit und ohne Schale, darunter frische oder gekühlte 'Queenscallops". Desweiteren stehen auf der Liste Wolfsbarsch und Dorade, weitere Meeresfrüchte wie Muscheln, Abalone, Herz- und Venusmuscheln sowie Zehnfußkrebse (Tintenfisch-, Kalmar- und Oktopus-Erzeugnisse). Im Gegenzug will China ab dem 1. Juni diesen Jahres 5.140 US-Produkte im Gesamtwert von mehr als 60 Mrd. USD ebenfalls einem erhöhten Einfuhrzollsatz unterwerfen, darunter voraussichtlich auch Räucherlachs und Fischöl.