Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt ein von der Universität Kiel koordiniertes Projekt "Bioökonomie auf Marinen Standorten (BaMS)" mit bis zu 20 Mio. Euro Fördersumme. Dabei werden sich Forschungsteams unter anderem mit der Optimierung von Haltungsbedingungen in Aquakulturanlagen befassen. In Zusammenarbeit mit Unternehmen entwickeln Forscherinnen und Forscher neue Lebensmittel aus Miesmuscheln oder stellen aus Algenmaische Fischfutter her. Desweiteren wird untersucht, welche Algen und Schwimmpflanzen in Gärresten von Biogasanlagen oder in Abwässern von Aquakulturanlagen gedeihen. Projektleiter sind Prof. Carsten Schulz vom Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät und Prof. Rüdiger Schulz vom Botanischen Institut und Botanischen Garten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. An dem vom BMBF über fünf Jahre geförderten Projekt sind aktuell 79 Partner-Institutionen beteiligt, darunter 20 hauptsächlich norddeutsche Forschungseinrichtungen und 34 Unternehmen. Die Koordination des Projektes übernimmt Dr. Stefan Meyer von der CAU, bis dato Netzwerkkoordinator des inzwischen aufgelösten Kompetenznetzwerks Aquakultur (KNAQ).
„Moin Moin, Matjes“, hieß es gestern zum Start der neuen Matjessaison in Bremen auf dem Domshof. Das Fest hat eine lange Tradition in Bremen: 36 Jahre lang wurde es zuletzt vom Förderkreis des Bremer Fischhandels um den 78-jährigen Händler Peter Koch-Bodes organisiert. In diesem Jahr fand ein Generationenwechsel statt. Erstmalig übernahm die Veranstaltungsorganisation die M3B GmbH, zu der die Messe Bremen sowie der Großmarkt Bremen gehören. Ziel sei es, die Tradition zu erhalten und zugleich angemessen zu modernisieren, sagte Sabine Wedell, Projektleiterin bei der Messe Bremen.
Die börsennotierten Lachszüchter haben weltweit im ersten Quartal 2019 schwarze Zahlen schreiben können, meldet das Portal IntraFish auf Basis der veröffentlichten Angaben zum EBIT/kg. Dabei berücksichtigte IntraFish die Ergebnisse der an den Börsen in Oslo sowie in Australien und Neuseeland gelisteten Züchter. Ein Fazit: selbst innerhalb eines Unternehmens variieren die Ergebnisse erheblich je nach Produktionsregion. So erlöste die Biolachs-Zucht des weltgrößten Lachszüchters Mowi in Irland als "Tabellenführer" ein EBIT von 4,38 Euro/kg, während Mowis Tochtergesellschaft in Kanada mit 1,41 Euro/kg das schwächste Resultat im Konzern ablieferte. Auch bei Grieg bewegte sich das Ergebnis in der Spitze zwischen 2,57 Euro/kg für seine Betriebe im norwegischen Rogaland und 2,54 Euro/kg in der Finnmark sowie 1,41 Euro/kg bei den Farmen in Shetland, die mit Kiemenerkrankungen und winterlichen Geschwüren zu kämpfen hatten. Erheblich schlechter als die Norweger schnitten die Chilenen ab. Die dortigen Mowi-Farmen lagen mit 1,47 Euro/kg zwar höher als ein Jahr zuvor, jedoch erheblich niedriger als in anderen Ländern. Selbst die niedrigen Resultate von Salmones Camanchaca (1,15 Euro/kg), Australis (0,96 Euro/kg) und Multiexport (1,20 Euro/kg) bedeuteten schon eine Verbesserung gegenüber den Vergleichszahlen von 2018.
In Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) will die Fraktal GmbH mittelfristig jährlich 15 Tonnen Warmwassergarnelen züchten, meldet der Deutschlandfunk Kultur. Bereits Ende 2018 hatte das Agrarministerium des Landes angekündigt, die mehr als 800.000 Euro teure Garnelenfarm mit 395.000 Euro, unter anderem aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF), zu fördern. Initiator der Zucht ist der Hohwachter Maschinenbauingenieur und Patentanwalt Dr.-Ing. Gerhard Vonnemann (71). Bislang ist auf dem Grundstück von Fraktal im Gewerbegebiet Anklam nur ein sechs Meter langes, eineinhalb Meter breites und knapp zwei Meter hohes Versuchsbecken gebaut. Dort schwimmt bereits die achte Generation von aus Miami importierten Garnelenlarven. Für die Produktion soll die Biofloc-Technologie eingesetzt werden. Bei diesem Verfahren wandeln Mikroorganismen in den Becken die Ausscheidungen der Garnelen, insbesondere Nitrat, in ungiftige Stoffe um. Diese "Bioflocken" dienen gleichzeitig den Shrimps als Nahrung.
Die französische Hypermarktkette Carrefour will in den Frischetheken und Kühlregalen ihrer heimischen Filialen nur noch Shrimps mit ASC-Zertifikat verkaufen, meldet das Portal IntraFish. Dieser Schritt erstrecke sich nicht auf gefrorene Garnelen. "Carrefour ist der einzige Hypermarkt in Frankreich, der für Shrimps ASC-/MSC-zertifiziert ist", betonte Gaëtan de Lamberterie, Direktor Seafood bei dem LEH-Filialisten. Im November wolle Carrefour außerdem ein neues Qualitätssiegel für Farmgarnelen aus Ecuador, Nicaragua und Honduras vorstellen. Langfristig sollen jährlich 3.500 t Shrimps, die unter diesem Siegel produziert wurden, verkauft werden. Auch in seinen Outlets in Belgien, Rumänien, Italien und Spanien wolle Carrefour unter dieser Qualitätsmarke verkaufen.
Nireus, griechischer Züchter von Wolfsbarsch und Dorade, hat als erster Fischzüchter im Mittelmeerraum Zertifizierungen des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) für zwei seiner Farmen erhalten, meldet das Portal IntraFish. Die eine der beiden zertifizierten Zuchten liegt in Aliveri im Süden der Insel Euböa, die andere in der zentralgriechischen Landschaft Fokida. Nireus hatte die Zertifizierungen im März mit Unterstützung der Supermarktkette AB Vassilopoulos, die zur Ahold-Delhaize-Gruppe gehört, und dem WWF Griechenland beantragt. Der Züchter verkauft wöchentlich rund 1,5 Millionen Fische in 30 Ländern weltweit. In Kürze wird Nireus mit Selonda, einem weiteren Produzenten von Bream und Bass, in dem Unternehmen Andromeda aufgehen, um im Wettbewerb gegen türkische Züchter bestehen zu können. Dafür muss jedoch vorher auf Forderung der Europäischen Kommission Produktionskapazität von 10.000 t Fisch und 50 Mio. Besatzfischen verkauft werden.
Im schottischen Balfron/Stirlingshire, eineinhalb Autostunden westlich von Edinburgh, will das britische Aquakulturunternehmen Great British Prawns (GBP) diesen Sommer erstmals White Tiger-Garnelen aus seiner geschlossenen Kreisanlage ernten, melden die Undercurrent News. GBP will in der 1.500 qm großen RAS-Farm jährlich eine Million Litopenaeus vannamei mit einem Gewicht von 25g produzieren und an Köche im Radius von zwei Stunden, u.a. in Edinburgh und Glasgow, frisch verkaufen. Mit einem Preis von 23,- GBP/kg (ca. 26,- Euro/kg) kosteten die Shrimps etwa soviel wie andere Krustentiere, zum Beispiel Kaisergranat. Mittelfristig will GBP weitere Farmen in ganz Großbritannien bauen.
Erstmals ist der Feinkostgroßhandel Frischeparadies auch in der Schweiz vertreten. Schon am 4. April 2019 eröffnete der erste Schweizer Frischeparadies-Markt in der Singerstr. 12 in Basel und bietet im Gebäude des Abholgroßhändlers Prodega auf einer Fläche von 900 qm insgesamt 3.000 Artikel an. Dabei ist die als Gastronomie-Spezialistin im Raum Basel etablierte Polar Comestibles in die Frischeparadies-Räumlichkeiten integriert worden. Der Großteil des Fischsortiments stammt aus nachhaltiger Fischerei. Eine Metzgerei und eine Weinabteilung ergänzen die Fischkompetenz. Die Geschäfte am Standort führt Dominique Egli.
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat empfohlen, die Fangquote für Sardinen um 35 Prozent auf 7.000 t zu reduzieren, schreibt Fish Information & Services (FIS). Für dieses Jahr hatten sich Spanien und Portugal auf eine TAC von 10.799 t geeinigt. Der ICES begründet die Entscheidung mit der geringen Produktivität des Sardinenbestandes, der von fast 650.000 t im Jahre 2006 auf 150.000 t im Jahre 2018 zurückgegangen ist. Das heißt: der Bestand ist erschöpft. Die geringe Produktivität sei eine Folge geringer Rekrutierung im letzten Jahrzehnt, wofür die ICES-Wissenschaftler als Ursache eine Kombination aus zu intensiver Befischung sowie klimatischen und ökologischen Veränderungen sehen.
Die Hersteller von Thunfischkonserven motivieren durch unverhältnismäßig hohe Preise für MSC-zertifizierte Ware den Verbraucher, nicht-zertifizierte Thunfischdosen zu kaufen. Diese Feststellung äußerte Henk Brus, Geschäftsführer von Sustunable, auf der Europäischen Thunfisch-Konferenz Anfang Mai. Ihm zufolge liegen die Preise für MSC-zertifizierten Dosenthunfisch, unter Marke wie unter Handelsmarke, zwischen 35 und 135 Prozent höher als jene für nicht-zertifizierte Produkte. Die tatsächlichen Kosten für MSC-Thunfisch beliefen sich jedoch unter Berücksichtigung einer Prämie für die Fangflotte, einer Servicegebühr sowie einer Logonutzungsgebühr in Höhe von 0,5% für den MSC auf ein Plus von 7% bei einer 160 Gramm-Dose, was einem Zuschlag von 0,05 Euro entspreche. Brus' Fazit: "In den Niederlanden fördert die Preispolitik in starkem Maße den Verkauf von nicht-MSC-zertifiziertem Thunfisch." In den vergangenen zehn Jahren habe der Lebensmitteleinzelhandel dem MSC-zertifizierten Thunfisch ein negatives Preisimage beschert, und zwar in einem derartigen Maße, dass selbst dann, wenn Supermärkte ihre Preise für MSC-Ware senkten, um Lagerbestände abzubauen, der Konsument sich weiterhin für nicht-zertifizierte Produkte entscheide.