Der Feinkostanbieter Homann will sein Werk im südthüringischen Floh-Seligenthal (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) zum 31. August diesen Jahres schließen, meldet der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Betroffen sind 65 Beschäftigte. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, im Zuge der Analyse zur Neuaufstellung der Salat-Sparte habe sich ergeben, dass sich der Standort "nicht dauerhaft wirtschaftlich sinnvoll weiterbetreiben lässt". Im März war bereits bekannt geworden, dass Homann, ein Teil der Unternehmensgruppe Theo Müller, sein Werk in Sassnitz auf Rügen mit 50 Mitarbeitern schließen will.
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat empfohlen, die Fangquote für den Nordseehering in der kommenden Saison 2020 um beinahe 40% anzuheben, meldet IntraFish. Insgesamt schlägt das in Kopenhagen ansässige Gremium eine Fangquote von 418.619 t für die direkte Fischerei vor, in toto 431.062 t, was im Vergleich zu 2019 einem Plus von 38,4% entspräche. Der Grund: der diesjährige Forschungsbericht hat eine Verbesserung der Biomasse-Situation festgestellt. Für das aktuelle Fangjahr hatte der ICES eine TAC von 291.040 t für die direkte Fischerei vorgeschlagen, ingesamt 311.572 t, wobei die vereinbarte Fangquote schließlich bei 385.008 t lag.
In einer ehemaligen Sauenzuchtanlage im sorbischen Nebelschütz (Landkreis Bautzen/Ostsachsen) baut das Start-up Suburban Seafood eine Garnelenzucht, die in erster Linie Larven der Warmwassergarnele Litopenaeus vannamei züchten will. "Wir verfolgen die Idee seit sechs Jahren, züchten künftig mit 400 Elterntieren vor allem Larven für die Aufzucht in deutschen Garnelenfarmen", zitiert Bild online Mitinhaber Friedrich Tietze (36). Der Dipl.-Ing. für Wasserwirtschaft baut gemeinsam mit zwei Freunden, dem Biotechnologen Felix Kirsten (27) und dem Wirtschafts-Ingenieur Roman Schwarz (39), seit Anfang des Jahres den ehemaligen Schweinestall zur Garnelenzucht um. "Wir investieren eine halbe Million Euro und machen viel selbst", sagt Tietze. Ab Dezember 2019 sollen in dem Gebäude neben der Larvenproduktion zusätzlich vier Tonnen Speisegarnelen produziert werden. Tietze: "Für die Region, umweltschonend und 100 Prozent rückverfolgbar." Derzeit beziehen sämtliche deutschen Garnelenzuchten ihr Besatzmaterial noch aus den USA. "Bald sollen Babyshrimps aus Nebenschütz kommen", verspricht der Ingenieur.
Der weltgrößte Lachszüchter Mowi hat für drei Lachszuchten seiner Tochter Mowi Canada West erstmals eine Zertifizierung für mehrere Standorte, eine so genannte "multi-site certification" des Aquaculture Stewardship Culture (ASC) erhalten, meldet das Portal IntraFish. Dabei handelt es sich um drei Lachsfarmen in der Region Klemtu, und zwar Alexander Intlet, Goat Cove und Kid Bay. Sie liegen im Stammesgebiet der Kitasoo, mit denen Mowi seit mehr als 20 Jahren ein partnerschaftliches Verhältnis pflegt.
Der kroatische Fischproduzent Cromaris ist von "Friend of the Sea" (FoS) als nachhaltig zertifiziert worden, teilt FoS mit. Cromaris mit Sitz in der dalmatinischen Hafenstadt Zadar züchtet an der Adriaküste vor allem Wolfsbarsch, Dorade und Muscheln wie etwa adriatische Austern, die im eigenen Betrieb verarbeitet werden. Schon vor der FoS-Zertizierung verfolgte Cromaris eine strikte Politik des Verzichts auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und ist außerdem zertifiziert nach IFS Food, BRC, Global G.A.P., den ISO-Standards 9001, 14001, 22000 sowie FSSC. Geschäftsführer Goran Markulin betonte, dass die eigenen "Prozesse eine kontrollierte Rückverfolgung von der Primärrohware bis zum Fertigprodukt ermöglichen, wozu eigene Brutanstalten, Farmen, die Verarbeitung, Logistik und der Vertrieb gehören."
Die Algenblüte in Nordnorwegen lässt die Preise für Norwegerlachs sinken, meldet IntraFish. Der Hintergrund: aus Angst vor weiteren Verlusten durch die Algenpest, die bislang zum Tod von etwa 13.000 t Lachs geführt hat, fischen einige Farmer im Norden ihre Gehege vorfristig ab. Alleine in der vergangenen Woche soll der Lachspreis um 8,17 % gefallen sein, und zwar nach jüngsten Nasdaq-Zahlen auf im Schnitt 57,75 NOK/kg (= 5,90 Euro/kg). Verglichen mit derselben Periode des Vormonats sind die Preise sogar um 14% niedriger. Das gelte für die gefragtesten Sortierungen. Die Preise für Lachse von 4 bis 5 kg, die einen Marktanteil von 29,43% haben, fielen um 4,35 NOK (= 0,45 Euro/kg). Die Gewichtsklasse 3 bis 4 kg (Marktanteil: 26,42%) notierte um 4,20 NOK (= 0,43 Euro) preiswerter je Kilogramm und kostete im Schnitt 55,46 NOK/kg (= 5,70 Euro/kg). Lachse von 5 bis 6 kg Gewicht fielen um 5,28 NOK/kg (= 0,54 Euro/kg) auf 61,69 NOK/kg (= 6,30 Euro/kg).
In Norwegen sind vorläufig nahezu 200 Beschäftigte in der Lachsindustrie nach Hause geschickt worden, nachdem die anhaltende Algenblüte im Norden des Landes die Fischbestände in einigen Farmen dezimiert hat. So hat der Norwegische Rundfunk (NRK) heute gemeldet, dass der Lachszüchter Cermaq 56 Mitarbeiter in dem Schlachtbetrieb in Steigen für fünf Wochen von der Arbeit freigestellt hat. Nordlaks, ein weiterer Züchter, der von der Algenblüte in der Region Troms betroffen ist, erwägt die Entlassung von 100 Beschäftigten. Ellingsen Seafood hat bereits 22 Arbeitskräfte in seiner Farm in Skrova entlassen. Die Verluste der Branche sollen sich aktuell auf schätzungsweise 2,5 Mrd. NOK - etwa 256 Mio. Euro - belaufen, schreibt das Portal IntraFish. Insgesamt 13.200 t Lachs sollen bis dato verendet sein, berichtet Kolbjørn Giskeødegård, leitender Analyst bei Nordea Markets. Betroffen seien neun Unternehmen: Sørrolnesfisk, Northern Lights Salmon, Kleiva Fish Farm, Gratanglaks, Laks, Lalmar, Nordlaks, Ellingsen Seafood, Morten Salmon und Ballangten Sjøfarm. Zu Beginn der Woche begann Fischereiminister Harald Tom Nesvik, über Entschädigungen der betroffenen Züchter zu diskutieren, um die Aufrechterhaltung ihrer Betriebe zu gewährleisten.
Die Kirschauer Aquakulturen haben mit ihrer Garnelenzucht das Stadium des Pilotprojekts verlassen und wollen schon in diesem Jahr monatlich 600 kg Litopenaeus vannamei-Shrimp produzieren, meldet die Freie Presse. "Wir wollen zwölf Tonnen pro Jahr produzieren", kündigt Inhaber Karl Dominick die letztendlich avisierte Produktionsmenge an. Bis Anfang des Jahres wurde das Gros der White Tiger-Shrimps über den eigenen Fischladen in Schirgiswalde-Kirschau verkauft, ab Februar sollten die Garnelen auch auf Wochenmärkten in Bautzen, Dresden, Görlitz und Kamenz angeboten werden. Auch Spitzenköche aus der Region bestellen sie. Auf dem Portal www.sachsenfisch.de bieten die Kirschauer die 'Sächsische Garnele' derzeit zum Stückpreis von 1,84 Euro bzw. für 52,50 Euro/kg an. Die Kirschauer Aquakulturen züchten neben der Warmwassergarnele auch Flussbarsch, Tilapia, Pangasius, Afrikanischen Wels, Karpfen und Forelle sowie Rotscherenkrebse.
Noch in diesem Sommer soll im Hamburger Hafen mit dem Bau einer Garnelenzucht begonnen werden, meldet der NDR. Auf der südlichen Elbseite, am Köhlbrandhöft und damit etwa zwei Kilometer von der am Nordufer liegenden Elbphilharmonie entfernt, will die HanseGarnelen AG eine Kreislaufanlage errichten, in der jährlich 60 bis 70 Tonnen Warmwassergarnelen gezüchtet werden sollen. Partner der am 17. Mai ins Handelsregister eingetragenen Aktiengesellschaft sind nach Angaben des Hamburger Abendblatts das Wasserversorgungsunternehmen Hamburg Wasser sowie die Universität Hamburg.
Kanadas Beratender Ausschuss für die nördliche Kaltwassergarnele hat angekündigt, dass die Fangquote für Pandalus borealis in den Fanggebieten vier bis sechs in der Saison 2019/20 ingesamt um 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gekürzt werde, meldet IntraFish. Die TAC in den drei Hauptfanggebieten liegt dann für die vom 1. April bis 31. März laufende Saison bei 41.905 t. Davon entfallen auf das Gebiet SFA 4 nur noch 10.845 t (- 31% zum Vorjahr), auf Gebiet SFA 5 noch 22.100 t (- 13,7%) und auf Gebiet SFA 6 8.960 t - ein Plus von 2,6%, nachdem die zulässige Fangmenge dort in den vorangegangenen Jahren erheblich gesenkt worden war - etwa 2017 um 62,6%.