Kinder, die im ersten Lebensjahr regelmäßig Fisch essen, sind im Alter von sechs Jahren deutlich weniger häufig von Ekzemen und Asthma geplagt. Zu diesem Ergebnis sind norwegische Forscher auf Basis einer Befragung von mehreren tausend Familien gekommen, schreiben die 'Kinderärzte im Netz'. "Wir haben Kinder, die mindestens einmal pro Woche Fisch gegessen haben, bis sie zwei Jahre alt waren, mit Kindern verglichen, die weniger Fisch konsumiert haben", berichtet der Erstautor der Studie, Prof. Torbjørn Øien von der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU), der größten Uni des Landes. Grundlage für die in der Fachzeitschrift "Nutrients" veröffentlichte Studie bildeten die Ergebnisse einer Umfrage in Trondheim zu Allergien bei Kindern und deren Prävention, die im Jahre 2000 startete. Daten von mehr als 4.000 Familien wurden ausgewertet, um einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Fisch bei Mutter und Kind mit der Entwicklung von Neurodermitis, Asthma und Heuschnupfen bei Kindern zu untersuchen. "Es scheint, dass der Verzehr von Fischsorten aller Art einen gesundheitlichen Nutzen hat, nicht nur von fettem Fisch", erläuterte die Co-Autorin und NTNU-Postdoktorandin Melanie Rae Simpson.
Die Regal Springs Group, weltgrößter Produzent von Tilapia, hat Alois Hofbauer zu ihrem neuen CEO berufen, meldet das Portal IntraFish. Hofbauer hatte in den vergangenen Jahren mehrere Führungspositionen im Konsumgüterbereich weltweit inne, zuletzt als CEO der Almarai Group in Saudi-Arabien, einem der größten Lebensmittelproduzenten im Mittleren Osten. Davor war er tätig als CEO von Nestlé in Malaysia, Sri Lanka und Taiwan. Hofbauer tritt die Nachfolge von CEO Achim Eichenlaub an, der Regal Springs Ende Dezember nach drei Jahren verlassen wird. Eichenlaub habe das Unternehmen zu zweistelligem Wachstum geführt, lobte der Regal Springs-Vorstandsvorsitzende Markus Haefeli.
In der isländischen Lachszucht ist zum ersten Mal ein Virus nachgewiesen worden, das die Infektiöse Pankreasnekrose (IPN) beim Lachs verursacht, melden die Undercurrent News unter Berufung auf die Isländische Lebensmittel- und Veterinärbehörde (MAST). Die hochansteckende, potentiell tödliche meldepflichtige Tierseuche habe in der Farm des betroffenen Züchters Laxar allerdings zu keinen Infektionen geführt, weil IPN nur ein Problem im Süßwasserstadium des Lachses sei, das heißt bei Jungfischen, teilte Laxar-CEO Jens Gardar Helgason mit. Das Virus trete weltweit auf und sei vermutlich über die normale marine Umwelt in die Laxar-Farm gelangt. Außerdem befände sich die Süßwasser-Produktion des Züchters auf der anderen Seite Islands. Der Fund zeige darüberhinaus, dass das Monitoringsystem des Unternehmens funktioniere. Laxar hatte im vergangenen Jahr seine erste Lachsgeneration geerntet - rund 2.500 t - und rechnet für die anstehende Ernte im Herbst und Winter mit etwa 6.000 t. Im kommenden Jahr solle die Produktion auf 9.000 t ausgeweitet werden, kündigt Helgason an. Die Kapazität der Farm liege sogar bei 20.000 t, doch die aktuelle Risikobewertung lasse nur bis zu 9.000 t zu.
Der "Geld gegen Fangquoten"-Skandal um das isländische Fischfang- und -verarbeitungsunternehmen Samherji zieht weitere Kreise. Der mutmaßlich involvierte frühere Fischereiminister von Namibia, Bernhard Esau, der bereits vorvergangene Woche zurückgetreten war, wurde am Sonnabend verhaftet, schreibt das Portal des Nachrichtensenders Al Jazeera. Auch gegen den ebenfalls zurückgetretenen namibischen Justizminister Sacky Shanghala, den früheren Vorsitzenden des staatlichen Fischereiunternehmens James Hatuikulipi sowie Esaus Schwiegersohn Tamson Hatuikulipi, denen sämtlich eine Verwickung in den "Cash for quotas"-Fall vorgeworfen wird, lägen Haftbefehle vor, teilt der Nachrichtensender mit. Auch zwei Schiffskapitäne seien verhaftet worden, schreibt das Portal IntraFish: Arngrimur Brynjolfsonn, früherer Kapitän bei Samherji, sowie der Russe Iurri Festison. Sie sollen gegen ein Gesetz zum Schutz der Meeresschätze Namibias verstoßen haben. Festison soll gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 100.000 NAD - etwa 6.160 Euro - wieder auf freien Fuß gesetzt worden sein. Der beurlaubte Samherji-CEO Thorsteinn Mar Baldvinsson ist derweil auch als Vorstandsvorsitzender von Framherji, einem der größten Schiffsbetreiber auf den Färöer Inseln, zurückgetreten.
Lund's Fisheries, Fang- und Verarbeitungsunternehmen für Tintenfisch und Scallops, hat den Scallop-Produzenten JT Sea Products in New Bedford, dem nach Umsatz größten Fischereihafen der USA, übernommen, melden die Undercurrent News. Lund's (Cape May/New Jersey) baut damit sein ehemals nur auf den Squid gestütztes Geschäft weiter im Bereich Scallops aus, die inzwischen einen Anteil von 40% haben sollen. Mindestens sieben von Lund's 19 Fangschiffen besäßen jetzt Fanglizenzen für die Muscheln. JT Sea Products, gegründet 1987 von Jim Thompson, beschäftigt über 30 Mitarbeiter. Lund's wendet sich mit Marken wie "Seafood Market" und "Sea Legend" verstärkt an Foodservice und LEH.
Der Korruptionsskandal um den isländischen Fischproduzenten Samherji, die so genannte "Fishrot-Affäre", hat zwei Minister in Namibia ihre Ämter gekostet, meldet die Allgemeine Zeitung in Windhoek. Bereits am 13. November nahm Präsident Hage Geingob den sofortigen Rücktritt des langjährigen Fischereiministers Bernhard Esau und des Juistizministers und früheren Generalstaatsanwalts Sacky Shanghala an. Beide sollen Bestechungsgelder angenommen und im Gegenzug Samherji Fischfangrechte erteilt haben. Geingob betonte, dass die Entlassungen angesichts der "schweren" Vorwürfe angemessen seien, verwies aber auch auf das Prinzip der Unschuldsvermutung. Nach Recherchen, an denen die Tageszeitung "The Namibian" und die isländische Zeitung "Stundin" beteiligt waren, sollen auch Esaus Schwiegersohn Tamson 'Fitty' Hatuikulipi sowie dessen Cousin James Hatuikulipi Bestechungsgelder angenommen haben. Tamson Hatuikulip sei als Berater für Samherji tätig gewesen, während sein Cousin Vorsitzender des staatlichen Fischereiunternehmens Fishcor ist. Insgesamt sollen in den Jahren 2012 bis 2018 Bestechungsgelder in Höhe von 10 Mio. USD gezahlt worden sein.
Die Aquakultur auf der Mittelmeerinsel Malta produzierte im Jahre 2018 insgesamt 19.300 t Fisch - ein Plus von 22,7% gegenüber dem Vorjahr 2017, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Umsatz stieg nach Angaben des Nationalen Statistikbüros (NSO) um 18,9% auf 239,2 Mio. Euro. 89,8% der produzierten Tonnage (2017: 83,5%) entfallen auf vier Thunfischfarmen, die eine "capture based aquaculture" betreiben: hierfür wird in den Monaten Mai und Juni in der südlichen Mittelmeerregion Roter Thun gefischt - nach Mitteilung der Abteilung für Aquakultur Fische von im Schnitt 100 kg Gewicht - und anschließend für die Dauer von sechs Monaten in Meeresgehegen auf Malta mit Futterfischen gemästet. Bei der Ernte vor allem im Herbst haben die Tiere etwa 30% an Gewicht zugelegt. Darüberhinaus werden auf Malta vor allem Wolfsbarsch, Dorade und Adlerfisch gefarmt. Die als Besatz verwendeten Fingerlinge stammen aus Brutanstalten in Italien oder Frankreich.
Die Anwältin des früheren Samherji-Mitarbeiters und Whistleblowers Johannes Stefansson, Eva Joly, geht davon aus, dass multinationale Konzerne ein Problem mit Korruption haben, wenn sie sich um Fanglizenzen in den Fischereizonen anderer Länder bewerben. "Der Samherji-Fall zeigt deutlich, dass die Fischindustrie einem Risiko ausgesetzt ist, nicht nur in Namibia", sagte Joly und verwies auf Erfahrungen, die sie selber mit ähnlichen Bedingungen in der Ölindustrie gemacht habe. Die gebürtige Norwegerin, die in Frankreich lebt, war 2002 in Oslo mit der Bildung einer Anti-Korruptions-Kommission beauftragt worden. Als grüne Abgeordnete des Europaparlaments ist sie auch stellvertretendes Mitglied im Sonderausschuss gegen organisiertes Verbrechen, Korruption und Geldwäsche.
Der isländische Lachszüchter Arnarlax ist seit dem 15. November an der Osloer Börse NOTC (Not over the counter market) unter dem Aktiensymbol ALAYX registriert, meldet IntraFish. Aufgrund besserer biologischer Performance und betrieblicher Optimierungen meldete Arnarlax für das dritte Quartal 2019 schwarze Zahlen, und zwar ein EBIT von 2,2 Mio. Euro. Der Umsatz lag mit 15 Mio. Euro doppelt so hoch wie im Vergleichsquartal 2018, vor allem, weil mit 2.300 t Lachs doppelt soviel Fisch geerntet wurde wie in III/2018. Bis Jahresende soll die Jahreserntemenge bei 10.000 t liegen. Finanzberater für Arnarlax war bei der Börsenlistung die norwegische Bank DNB Markets.
Poronay, russisches Fangunternehmen für Alaska-Pollack, ist durch Übernahme des auf der Insel Sacchalin ansässigen Mitbewerbers Everon zu einem der führenden zehn Produzenten für den Weißfisch aufgestiegen, meldet IntraFish. Mit der TAC von Everon, das rund 22.000 t, vor allem Pollack, fangen darf, steigt die Gesamtquote von Poronay auf geschätzte 82.000 t. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt, doch der Wert der Everon-Quoten wird auf Basis von Durchschnittspreisen auf 300 Mio. Euro veranschlagt. Poronay gehört jeweils hälftig Dalnee LCC, das im Besitz der Abramowitsch-Vertrauten Efim Malkin und Irina Panchenko ist, und Sakhalin Island CJSC mit Verbindungen zu Alexander Verkhovsky.