Die aktuelle wirtschaftliche Performance des Tiefkühlkost-Herstellers Frosta AG ist uneinheitlich. Das spiegelt sich in den Bewertungen der Frosta-Aktie durch Finanzanalysten, die in jüngster Zeit zwischen "Verkaufen" und "Kaufen" schwankten. Im Geschäftsbericht für das Jahr 2019 hatte der Vorstandsvorsitzende Felix Ahlers bereits mitgeteilt, dass man die "Ergebniserwartung mehrmals nach unten korrigieren" musste: "Das Ergebnis des Vorjahres und auch unsere ursprüngliche Prognose haben wir 2019 verfehlt." Grund war nicht die Umsatzentwicklung - dort wurde ein Plus von 2,7% erzielt -, sondern waren hohe Kosten. Zum einen habe man Fischpreiserhöhungen, die Mitte 2018 eingesetzt hatten, erst im Laufe des Jahres 2019 weitergeben können. Zum anderen war die Einführung des ersten Papierbeutels im Tiefkühlmarkt, der bei Frosta über 40 Millionen Plastikbeutel ersetzen soll, mit Kosten verbunden, die höher lagen als erwartet.
Die Shrimp verarbeitenden Betriebe in Ecuador laufen derzeit bei nur 40 bis 45% ihrer Kapazität, meldet IntraFish. Ursache sind die anhaltenden Folgen der weltweiten Corona-Krise, insbesondere das Wegbrechen des Hauptmarktes China, sagt Jose Antonio Camposano, Präsident von Ecuadors Nationaler Kammer für Aquakultur. Er habe die Regierung des lateinamerikanischen Landes aufgefordert, den Shrimp-Produzenten ebenso wie einigen anderen Branchen, darunter Fluglinien, Tourismus, Gastgewerbe und Agrarsektor, Steuerstundungen zu gewähren. Denn für die 4.000 Shrimp-Produzenten des Landes sei es die schlimmste Krise der vergangenen 20 Jahre.
Galeria Karstadt Kaufhof hat 50 von seinen etwa 170 Filialen in Deutschland heute wieder eröffnet, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Dieser Schritt sei für den Warenhauskonzern unerlässlich, um wirtschaftlich bestehen zu können, meint die Branchenzeitung. Ebenfalls heute teilt "Fonds Professionell Online", Magazin für Anlageberater, mit, dass das Bundeskartellamt vergangene Woche die Übernahme von 17 Warenhäusern durch den US-amerikanischen Private-Equity-Investor Apollo genehmigt habe. Demnach darf ein Apollo-Fonds die in Köln ansässige "Kaufhof Duisburg GmbH" komplett übernehmen. Über den Kaufpreis kursieren unterschiedliche Angaben von "600 Mio. Euro" (Thomas Daily) bis "fast 700 Mio. Euro" (Bloomberg). Nach Angaben von Bloomberg wolle sich der Eigentümer der Karstadt-Muttergesellschaft, die Signa Holding, aus Sekundärstandorten zurückziehen und auf sieben Großstadtlagen konzentrieren. Anfang April hatte die Betreibergesellschaft Galeria Karstadt Kaufhof Gläubigerschutz beantragt, um sich vor dem Zugriff von Gläubigern zu schützen, nachdem die Geschäfte aufgrund der Corona-Krise geschlossen bleiben mussten.
Der Kopenhagener Seafood-Lieferant Jacob Kongsbak Lassen hat Ende März 137 Jahre nach Gründung Insolvenz angemeldet. Inzwischen haben der ebenfalls dänische Fischgroßhandel Skagerak Fiskeeksport und der Gourmet-Lebensmittelimporteur Kalu das Traditionsunternehmen übernommen und führen die Geschäfte zunächst unverändert fort, meldet das dänische Portal Erhverv Finans. Der Großhandel, der auch königlicher Hoflieferant war, wurde zuletzt von Jacob Kongsbak in 5. Generation geführt worden. Kalu-CEO Thomas Høy begrüßte, dass Kongsbak als wichtiger Lieferant hochwertiger Produkte für Gastronomie und Lebensmittelbranche weiterbestehen werde.
Der Berliner Fischereiprofessor Dr. Robert Arlinghaus (44) erhält den Communicator-Preis 2020, die höchste nationale Auszeichnung für Wissenschaftskommunikation. Das teilen das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) mit. Der jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verliehene und mit 50.000 Euro dotierte Preis soll den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit stärken. Prof. Arlinghaus erhält den Preis für seine herausragende Kommunikation zu einer nachhaltigen Fischerei im Spannungsfeld zwischen Gewässernutzung und dem Erhalt der biologischen Vielfalt unter Wasser. Seit 20 Jahren ist das Freizeitangeln sein Forschungsgegenstand.
Die Seafood Expo Global (SEG), weltgrößte Seafood-Messe, findet in diesem Jahr nicht mehr statt. Das meldete gestern Abend der US-amerikanische Veranstalter Diversified Communications (DivCom). Die ursprünglich für den 21. bis 23. April 2020 in Brüssel terminierte Messe war aufgrund der Corona-Krise zunächst in den Juni verschoben worden. Doch angesichts der jüngst bekanntgegebenen Verbote von großen Versammlungen bis einschließlich 31. August 2020 auch in Brüssel und der anhaltenden Einflüsse der Covid-19-Pandemie, darunter weltweite Reisebeschränkungen und die Verpflichtung zum Abstandhalten in der Bevölkerung, ist DivCom zu dem Schluss gekommen, dass die Abhaltung der Veranstaltung unmöglich geworden sei. In den kommenden Wochen wolle man die Aussteller bezüglich der SEG 2021 im spanischen Barcelona kontaktieren und Fragen rund um die Absage der Messe 2020 beantworten, sagte Liz Plizga, Vizepräsidentin der DivCom-Gruppe. Das Vorbereitungsteam der SEG/SPG sei inzwischen bereits intensiv mit der Planung der für den 27. bis 29. April 2021 terminierten SEG beschäftigt, die erstmals am neuen Veranstaltungsort, der Fira Barcelona Gran Via in Barcelona, stattfinden soll.
Die diesjährige Fang- und Verarbeitungssaison für den Alaska-Wildlachs könnte erheblich unter der Corona-Krise leiden. Denn die Gesundheitsbehörden der Region würden den saisonalen Zuzug von rund 13.000 Arbeitsmigranten am liebsten verbieten, meldet IntraFish. Ein Fall von Covid-19 in der Stadt Sitka (ca. 9.000 Einwohner), eingeschleppt durch die Lachsschneider von außerhalb, könnte "katastrophal" wirken, meint der Chief Medical Officer des Southeast Alaska Regional Health Consortiums. Es sei "naiv zu glauben, dass sich alle 450 Ihrer Arbeitnehmer 14 Tage lang selbst unter Quarantäne stellen werden, bevor sie sich auf den Weg machen", meinte Dr. Elliot Bruhl mit Blick auf die Pläne des Lachsverarbeiters Silva Bay Seafoods. Er wies darauf hin, dass aufgrund der Corona-Krise hunderte Sitka-Einwohner ihre Arbeit verloren hätten und damit in der Gemeinde potentielle Arbeitskräfte zur Verfügung stünden, um den Bedarf bei Silver Bay Seafoods zu decken.
Der Elbfischer Wilhelm Grube bietet sein Restaurant "Grubes Fischerhütte" im niedersächsischen Hoopte an der Elbe zum Verkauf, meldet das Hamburger Abendblatt. Auf dem Internet-Portal ImmoWelt wird das "gut laufende Fischrestaurant in direkter Elblage" für einen Kaufpreis von 2,65 Mio. Euro angeboten. Hauptgrund für die Entscheidung, sich von dem fast 700 qm großen Objekt zu trennen, sei der Rückgang des Stints, sagt Wilhelm Grube. Als Ursache sehe er die ständigen Baggerarbeiten an der Elbfahrrinne, die das Wasser trübten und damit für schlechte Aufwuchsbedingungen der Jungfische sorgten. Da er in den vergangenen Jahren nur noch ein Viertel der früheren Fangmengen gehabt habe, könne er nur noch sein eigenes Restaurant versorgen, nicht aber andere Restaurants und den Großhandel. Grube rechne damit, dass für ihn "noch zwei, drei Jahre genügend Fisch da sein wird". Bis dahin wolle er das Restaurant verkauft haben. Zur Stintsaison standen früher manchmal mehrere Reisebusse vor der Tür der Gastronomie, die mehr als 150 Sitzplätze bietet. In diesem Jahr fiel die Saison aus: vor rund vier Wochen musste Grube bedingt durch die Corona-Krise bis auf Weiteres schließen.
Bei der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH (FMH) hat der Jurist Michael Fußner (45) zum 1. April die Nachfolge von Matthias Funk als kaufmännischem Geschäftsführer angetreten, teilt die FMH mit. Funk, der die Funktion sieben Jahre lang inne hatte, wechselt in eine andere Funktion bei der Muttergesellschaft HHLA. "Sowohl in seiner langjährigen Zuständigkeit für die Fischmarkt GmbH als auch in seiner Verantwortung für die kaufmännischen Belange des Segments Immobilien hat Herr Funk umsichtig und beharrlich dazu beigetragen, den Wert der HHLA-Immobilien zu steigern und das Weltkulturerbe weiterzuentwickeln", schreibt die HHLA. Fußner ist seit Januar 2004 als Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Immobilien bei der HHLA beschäftigt und verfügt über umfangreiche Expertise in immobilienwirtschaftlichen Themen. Außerdem leitete er die Versicherungs- und Schadensabteilung und fungierte als Datenschutzbeauftragter des Konzerns. Wie schon sein Vorgänger wird er bei der FMH von Rainer Schluff als technischem Geschäftsführer unterstützt. Frank Kühn, Betriebsleiter der Fischverarbeitung und der Tiefkühllogistik der FMH, und sein fischwirtschaftliches Team bleiben als Ansprechpartner ebenso erhalten wie Oliver Schulz als Leiter des Fischhandels.
Die Parteien des Nauru-Abkommens (PNA-Länder) haben die Vorschrift, dass auf sämtlichen Thunfischfangschiffen im Pazifik Beobachter mitfahren müssen, für zunächst zwei Monate - April und Mai - ausgesetzt, meldet Radio New Zealand (RNZ). Die Gemeinschaft hatte den Beschluss am 27. März mitgeteilt, um den Thunfangflotten auch im Angesicht der Corona-Bedrohungen weiterhin die Fischerei in der Region zu ermöglichen. Voraussetzung sei, dass die Schiffe die Heimkehr der "Observer" ermöglichen. Um weiterhin mögliche IUU-Fischerei zu verhindern, müssen die Fangschiffe gewährleisten, dass ihre Schiffsüberwachungssysteme (VMS) funktionieren, andernfalls müssen sie ihre Positionsdaten manuell durchgeben und dürfen dann weitere 72 Stunden ohne VMS fischen. Die Forum Fisheries Agency (FFA) begrüßte die Entscheidung der PNA, zumal die Nachfrage nach Thunfischkonserven gerade während der Corona-Krise erheblich gestiegen sei. Deshalb sei es notwendig, die Aktivitäten der Ringwadenfischerei im westlichen und zentralen Pazifischen Ozean so wenig möglich zu stören.