Mehrere vermummte und bewaffnete Eindringlinge haben am frühen Montagmorgen Verwaltungsgebäude des norwegischen Lachszüchters Cermaq im chilenischen Coipué (Region Araukanien/IX. Region) in Brand gesetzt und völlig zerstört, meldet IntraFish. Bei dem Angriff der acht, nach anderen Quellen vier Täter sollen zehn Schüsse abgegeben worden. Anwesende Cermaq-Mitarbeiter wurden jedoch nicht verletzt. Die Täter hinterließen Flugblätter, auf denen gegen den Bau der Autobahn Freire-Villarrica protestiert wurde. Cermaq unterhält in Chiles Region X vier Lachsfabriken mit einer Jahreskapazität von 120.000 t, die allerdings im vergangenen Jahr nur zu 60% ausgelastet gewesen sein sollen.
Der Verpackungshersteller Ribbeck aus Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) hat gestern mit der Herstellung von Gesichtsschutzmasken, so genannten faceshields begonnen. In Kooperation mit Sonopress produziert Ribbeck auf einer eigens eingerichteten Fertigungslinie eine dreiteilige Maske, die aus einer glasklaren Polyester-Folie, einem Abstandshalter und einem verstellbaren Band besteht. Für die dreiteilige Gesichtsschutzmaske seien eine gesicherte Verfügbarkeit und ein faires Preisgefüge gewährleistet, verspricht Ribbeck-Geschäftsführer Björn Gallenkamp. Täglich sollen zunächst mit dem Kooperationspartner bis zu 10.000 Masken hergestellt werden, bei Bedarf bis zu 100.000 Stück pro Tag.
Kristin Pettersen ist die neue Fischereikommissarin des Norwegian Seafood Councils (NSC) in Hamburg, meldet das Portal IntraFish. Sie ist damit Nachfolgerin von Gitte Hannemann Mollan, die das Amt im Sommer 2016 übernommen hatte - von Kristin Pettersen. Mollan kehrt nach vier Jahre als Country Director für Deutschland und Polen wieder nach Oslo zurück. Kristin Pettersen war 2016 mit der Marketingleitung des NSC in Norwegen betraut worden. In den vier Jahren jener Tätigkeit war sie unter anderem an der Einführung und Etablierung der neuen Ursprungsmarke "Seafood from Norway" beteiligt. "Sie war auch verantwortlich für die Entwicklung einer Markenstrategie und von Konzepten, um die Ursprungsmarke auf den Markt zu bringen", beschreibt Renate Larsen, Geschäftsführerin des NSC, Pettersens Verdienste - und: "Wir freuen uns sehr, einen erfahrenen und kompetenten Gesandten für Deutschland zu haben." Bereits als direkte Amtsvorgängerin von Gitte Hannemann Mollan war Kristin Pettersen für mehrere Jahre erfolgreiche Botschafterin des NSC für Deutschland und Polen und hatte in dieser Funktion beispielsweise an dem ersten vom FischMagazin veranstalteten Fischwirtschaftsgipfel im Jahre 2011 teilgenommen.
Die Maschinenbauingenieurin Christin Klever (33) arbeitet an einer neuen Methode, Nordseegarnelen maschinell zu entschälen, meldet das Hamburger Abendblatt. Die Ostfriesin, Absolventin der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HsKA), will die Krabben mit Ultraschall "pulen": die akustischen Stoßwellen sollen die Panzer der in einem Becken schwimmenden Garnelen aufbrechen. "Im Prinzip ist es wie das Zertrümmern von Nierensteinen beim Urologen", erklärt Christin Klever aus Großheide. Gemeinsam mit ihrem Vater Günter Klever (66) ist sie Geschäftsführerin des im Herbst 2019 gegründeten Start-ups "US Processing Klever UG". Kapitän Günter ist gelernter Krabbenfischer, Fischwirtschaftsmeister im Ruhestand und seit 2013 Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Küstenfischer der Nordsee.
Bofrost will kurzfristig bis zu 200 weitere Stellen insbesondere für Verkäufer und Auslieferer schaffen, meldete die Rheinische Post (RP) bereits Anfang April. Der europäische Marktführer im Direktvertrieb von Eis- und Tiefkühlspezialitäten profitiert davon, dass insbesondere Ältere, Kranke und Risikogruppen, aber auch Familien durch die Lieferung von Nahrungsmitteln an die Haustür soziale Kontakte beim Einkauf vermeiden wollen, um damit die Gefahr einer Ansteckung mit dem Covid-19-Virus zu minimieren. "Unser Bestellaufkommen ist seit der Corona-Krise stark gestiegen. Die deutlichsten Zuwächse bei den Bestellmengen verzeichnen wir in der Kundentelefonie sowie im Online-Shop unter www.Bofrost.de", berichtet Thomas Baaske, Geschäftsführer Human Resources bei Bofrost.
Die Preise für Zuchtlachs aus Norwegen waren in der letzten April-Woche weiterhin unter Druck angesichts der Covid-19-Pandemie, meldet IntraFish. In jener Woche fielen die Preise zwischen 1 und 2 NOK/kg - 0,09 bis 0,18 Euro/kg -, teilte ein Lachszüchter mit. Außerdem änderten die Einkäufer ihr Kaufverhalten und würden mit ihren Aufträgen jeweils bis Ende des Tages warten. Die Preiserwartungen mehrerer Exporteure lagen Ende des Monats bei rund 50 NOK/kg (= 4,50 Euro/kg) für Lachse in den gefragtesten Sortierungen von 3 bis 6 kg und rund 45 bis 48 NOK/kg (= 4,- bis 4,30 Euro/kg) für größere Fische.
Der führende deutsch-niederländische Muschelzuchtbetrieb Aquamossel hat mit dem niederländischen Muschelproduzenten Triton Yerseke ein Joint-Venture vereinbart, teilt Aquamossel-Sprecher Simon Leuschel mit. Der neue Muschelanbieter werde unter dem Namen Aquamossel-Triton v.o.f. fortgeführt. Mit einem Jahresumsatz von mehr als 60 Mio. Euro sei Aquamossel-Triton "der bedeutendste Akteur im seeländischen Yerseke auf dem Gebiet der Verarbeitung und Vermarktung frischer Muscheln", heißt es in einer Pressemitteilung. Aquamossel-Triton, die rund ein Drittel des Muschelmarktes bedienen, wollen auf diese Weise weiter mit ihren Großkunden wachsen, um den Ansprüchen einer internationalen Kundschaft noch besser gerecht werden zu können.
Die Matjessaison beginnt in Deutschland am Freitag, 11. Juni. Ein großes Fest wird es aus diesem Anlass allerdings vorerst nicht mehr geben. Leider hätten sich Sponsoren nicht hinlänglich engagieren wollen, teilt Projektleiterin Sabine Wedell von der Messe Bremen mit. Zwar habe man Alternativen erwogen, diese würden aber wegen der unklaren Entwicklungen in der Coronavirus-Pandemie für dieses Jahr nicht weiter verfolgt, so Sabine Wedell. So wären die aktuell üblichen Abstandsregelungen auf dem angedachten Straßenfest in kleinerem Rahmen nicht einzuhalten.
Der isländische Fischerei- und Aquakultur-Konzern Samherji baut seine Aquakultur für Arctic charr, den Seesaibling, am Standort Grindavik aus, melden die Undercurrent News. In der dortigen landgestützten Zucht sollen drei Bohrlöcher für Meerwasser eine Produktion von fast 4.000 t des Salmoniden ermöglichen, teilt Hjalti Bogason mit, der die Samherji-Aquakultur auf der Halbinsel Reykjanes leitet. In Grindavik werden Juvenile bis 100g produziert, die dann in offenen Teichen auf Marktgewicht gezogen und schließlich in Sandgerti verarbeitet werden. Samherji ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Produzent von Seesaibling mit derzeit 3.800 t im Jahr, was der halben Weltproduktion der Spezies entsprechen soll.
Die aktuelle wirtschaftliche Performance des Tiefkühlkost-Herstellers Frosta AG ist uneinheitlich. Das spiegelt sich in den Bewertungen der Frosta-Aktie durch Finanzanalysten, die in jüngster Zeit zwischen "Verkaufen" und "Kaufen" schwankten. Im Geschäftsbericht für das Jahr 2019 hatte der Vorstandsvorsitzende Felix Ahlers bereits mitgeteilt, dass man die "Ergebniserwartung mehrmals nach unten korrigieren" musste: "Das Ergebnis des Vorjahres und auch unsere ursprüngliche Prognose haben wir 2019 verfehlt." Grund war nicht die Umsatzentwicklung - dort wurde ein Plus von 2,7% erzielt -, sondern waren hohe Kosten. Zum einen habe man Fischpreiserhöhungen, die Mitte 2018 eingesetzt hatten, erst im Laufe des Jahres 2019 weitergeben können. Zum anderen war die Einführung des ersten Papierbeutels im Tiefkühlmarkt, der bei Frosta über 40 Millionen Plastikbeutel ersetzen soll, mit Kosten verbunden, die höher lagen als erwartet.