Das Berliner Start-up MonitorFish wurde für die EIT Innovation Awards 20 nominiert, teilt das EIT mit. Die Berliner erhielten ihre Nominierung in der Kategorie "EIT Change" für eine KI-gestützte Fischzucht Management-Software für Fischzuchtunternehmen, mit der diese durch automatische Analysen des Fischwachstums geführt werden und intelligente Warnmeldungen und Reporting Services erhalten. Dies verringert den Verlust von Fischbeständen erheblich und minimiert gleichzeitig die Betriebskosten der Unternehmen. Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) hat für seine Preise 28 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa nominiert, die für ihre Ausdauer und Kreativität ausgewählt wurden. Mit dem EIT Change werden die besten Absolventen aus unternehmerischen Ausbildungsprogrammen der EIT ausgezeichnet. Jeder Award ist mit Preisgeldern von 50.000 Euro (1. Platz), 20.000 Euro (2. Platz) und 10.000 Euro (3. Platz) dotiert.
Das invasive Auftreten des Amerikanischen Sumpfkrebses in Berlin haben Jule und Lukas Bosch für die Gründung eines kreativen Start-ups - Holycrab - genutzt. Das Land Berlin lässt das als Plage definierte massive Auftreten des Procambarus clarkii im Britzer Garten seit 2018 durch Befischung bekämpfen. Die Boschs haben sich mit dem Koch Andreas Michelus zusammengetan und die Krebse über einen Foodtruck angeboten. Sie servierten die Tiere als Fish & Chips-Variante oder im Fischbrötchen in einer Brioche mit Dill-Mayonnaise und rotem Zwiebelsalat. Sie verwendeten die Krebse als Basis einer Bouillabaisse oder verarbeiteten sie mit fruchtigen Tomaten zu einer Pasta-Sauce "Frutti di Plage". Die beiden Jungunternehmer - er freiberuflicher Unternehmensberater, sie Beraterin für Zukunftsthemen - haben sich auch weiteren Delikatessen zugewendet, die in der Natur keiner will, wie der Wollhandkrabbe, die mit ihrem nussig-festen Fleisch etwas vom Hummer habe, oder dem Kamberkrebs, den Michelus schon mit Butter und Zucker karamellisiert und zusammen mit Schokolade als Dessert serviert hat.
Die Fangmenge für den Hering in der westlichen Ostsee wird für das kommende Jahr halbiert, beim Dorsch in der westlichen Ostsee hingegen darf es eine leichte Anhebung der Fangquote geben. Das beschloss der EU-Ministerrat in der Nacht zu Dienstag in Luxemburg im Rahmen der Festlegung der Ostsee-Fangquoten für 2021. "Die deutsche Fischerei hätte sich gewünscht, dass die sozialen und ökonomischen Aspekte der Nachhaltigkeit eine stärkere Berücksichtigung finden", kommentierte Claus Ubl, Sprecher des Verbandes der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VdKK). Das gelte insbesondere, da die Fangmenge bereits für dieses Jahr um 65 % abgesenkt worden war. Die nun festgelegten Fangmengen haben zur Folge, dass die kleinen Stellnetzfischer im nächsten Frühjahr keine Fänge mehr an das Fischverarbeitungswerk Euro Baltic in Sassnitz auf Rügen werden liefern können. Ubl: "Die Betriebe werden versuchen, die Fangsaison so lange wie möglich auszudehnen und die geringen Mengen selbst zu vermarkten." Die Schleppnetzfischerei werde voraussichtlich eine kurze Heringsfischereisaison im Herbst machen und die Fänge zu Euro Baltic liefern.
In der seit Juli 2020 neu eröffneten Filiale von Edeka Dörflinger in der Ulmer Einkaufspassage Sedelhöfe kann der Kunde auf insgesamt 2.000 qm Verkaufsfläche Ulms Flair, Geschichte und Wahrzeichen erleben, sehen und schmecken. Das Gütesiegel "Das Beste aus der Region", das auch in der dritten Filiale der Familie Dörflinger überall prangt, formuliert den Anspruch auf ein Regionalitäts-Qualitätsversprechen.
Qualitätsbewusste Hoteliers und Spitzenköche in Österreichs Bundesland Tirol will das Unternehmerpaar Helmut Zaderer und Monika Kruselburger mit ihrem neuen Projekt "tirolfisch" beliefern, meldet die Aquakultur Projektentwicklung. Zaderer, der sich als Designer im Bereich Inneneinrichtung mit der Marke "home-interior" einen Namen gemacht hat, setzt seit Neuestem auf seine seit Jugend gehegte Leidenschaft für den Fisch und betreibt in Lechaschau (Bezirk Reutte/Tirol) eine nachhaltige Fischzucht. "Um die akribische Planung der Fischteichanlagen und Abläufe kümmert sich ein international renommierter Experte", heißt es in einer Pressemitteilung. In dem "kalten, kristallklaren Tiroler Quellwasser" wachsen sechs heimische Fischarten, die die Basis des Gastro-Liefersortiments bilden: Regenbogen-, Lachs-, Bach- und Seeforelle sowie Bach- und Seesaibling. Angeboten werden die Fische ganz und küchenfertig, als Filet, kalt oder warm geräuchert oder zart gebeizt. Dank eines nachhaltigen Verpackungskonzeptes seien alle verwendeten Materialien recycelbar - vom Siegelbeutel für den vakuumierten Fisch bis zum isolierenden Versandkarton. Die Fische werden erst kurz vor dem Transport abgefischt und noch am selben Tag im tirolfisch-Kühltransporter auf den Weg zum Kunden gebracht.
Die britische Lebensmittelgruppe Eight Fifty Food Group, Muttergesellschaft von Young's Seafood, übernimmt den deutschen Weißfisch-Produzenten Greenland Seafood, meldet das Portal IntraFish. Die Gruppe, die wiederum zum Private Equity-Unternehmen CapVest gehört, hat für eine nicht genannte Summe die AliSa International GmbH in Hamburg gekauft, die als Greenland Seafood handelt. Mit der Übernahme eines der größten europäischen Hersteller von TK-Seafood - Greenland Seafood hat etwa 600 Beschäftigte an zwei Standorten in Deutschland und in Frankreich - erhält Eight Fifty eine wichtige Plattform in Kontinentaleuropa. Die Gruppe selber erwirtschaftet mit mehr als 8.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 1,9 Mrd. Euro und hat 21 Fabriken in Großbritannien, Irland und Festlands-Europa. Allan Jensen und Patrick Barinet, die Greenland Seafood seit über zehn Jahren leiten, werden für eine Übergangsperiode im Unternehmen bleiben. Die Übernahme muss noch von den Kartellbehörden in Deutschland, Frankreich und Polen genehmigt werden.
Die Streikenden bei der Hauptverwaltung der Fischgastro-Kette Nordsee haben ihren Streik nach drei Wochen unterbrochen, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Die Nordsee-Geschäftsführung sei weiterhin nicht bereit, über den geforderten Sozialtarifvertrag zu verhandeln und mache ebenso keine Aussagen zum Verbleib des Standortes in der Seestadt, teilte Moritz Steinberger von der NGG-Region Bremen-Weser-Elbe mit und kommentierte: "Die Blockadehaltung der Arbeitgeberseite nimmt auch schwere Schäden am Unternehmen und die vollständige Zerrüttung der betrieblichen Gemeinschaft in Kauf." Daher habe man den laufenden Streik ab dem heutigen Montag, dem 19.10., unterbrochen. Die organisierten NGG-Mitglieder treffen sich heute Nachmittag zur Strategiebesprechung.
Der Fischfachhandel Faroz-Meerfisch in Velbert (Kreis Mettmann) ist in ein Ladenlokal direkt im City-Park der nordrhein-westfälischen Stadt gezogen, meldet das regionale Nachrichtenportal Super Tipp. Inhaber Emin Avci, der das Geschäft seit mehr als 10 Jahren führt, hat den Umzug mit dem Einbau einer neuen Kühltheke verbunden, in der täglich rund 40 verschiedene Sorten Frischfisch angeboten werden. Vielleicht noch vor Weihnachten, spätestens jedoch im neuen Jahr soll ein Imbissbereich das Fischfachgeschäft ergänzen. Am neuen Standort, der quasi um die Ecke des alten liegt, gibt es nun auch Parkmöglichkeiten direkt vor der Tür.
Mit einem Bootskorso von mehr als 100 Wasserfahrzeugen haben Fischer auf dem Bodensee vor Konstanz am vorvorigen Wochenende gegen geplante Fischzuchtgehege in dem See protestiert, meldet der Südwestrundfunk (SWR). An der Aktion beteiligten sich Berufsfischer aus Deutschland und der Schweiz. Die Mehrzahl der Berufsfischer am Bodensee ist gegen die Aquakulturanlage. Sie befürchten die Übertragung von Krankheiten auf Wildtiere und die Verunreinigung des Sees, der auch als Trinkwasserspeicher für rund vier Millionen Menschen dient. Dieser Haltung haben sich die Umweltverbände BUND und Nabu ebenso angeschlossen wie die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB). Die Genossenschaft "Regio Bodensee Fisch" will dennoch vier Unterwassergehege einrichten, die "modern und ökologisch gut geführt" werden sollen. Das würde heißen: ausschließliche Verwendung von Bodensee-Felchen aus staatlich kontrollierten Bruthäusern, vorherige Impfung und nachhaltig zertifiziertes Futter. Während Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) das Vorhaben unterstützt, will Bayerns Landwirtschaftsministerium eine Netzgehege-Aquakultur nur in Kooperation mit den aktiven Seefischern.
Der Shrimpzucht-Sektor in Indien kämpft trotz attraktiver Preise mit Nachteilen gegenüber Wettbewerbern aus Vietnam und Lateinamerika. Willem van der Pijl, Marktanalyst und Gründer des Beratungsunternehmens Shrimp Insights, beschrieb die Marktsituation in einem Webinar, das Indiens Gesellschaft für Aquakultur-Betreibende Ende September organisiert hatte und das die Undercurrent News zusammenfassten. Sämtliche Shrimp-Importe aus Indien werden derzeit in der Europäischen Union auf eventuelle Schadstoffbelastung, vor allem mit Antibiotika, untersucht. Das bedeute 1% bis 2% zusätzliche Kosten und, was entscheidend sei, es verleihe dem Land ein schlechtes Image, sagte van der Pijl. Entsprechend seien die Exportmengen in die wichtigsten EU-Abnehmerländer Großbritannien, Niederlande, Belgien und Deutschland - zusammen kaufen diese 70% der indischen Export-Ware - von 2017 bis 2019 um 17%, 27%, 11% bzw. 21% zurückgegangen.