Der dänische Fischzüchter AquaPri meldet für das zu Ende gehende Jahr 2020 zumindest eine Kostendeckung, schreibt Verkaufsleiter Morten Holm in dem diesjährigen Weihnachtsbrief des Unternehmens an seine Kooperationspartner. "Trotz der umfassenden Lockdowns in der ganzen Welt steht die Zeit nicht still - auch nicht bei AquaPri", betont Holm und kündigt in mehreren Bereichen des in ganz Dänemark operativen Züchters Expansion an. So soll die Forellenfarm Voldbjerg Fiskeri nach einem Umbau dreimal soviel produzieren - 450 statt bislang 150 Tonnen - , und zwar ohne Erhöhung der Nährstoffemissionen. Die landgestützte AquaPri-Zuchtanlage in Vejen wird für die Produktion größerer Mengen umgerüstet, die Arbeiten seien schon weit vorangeschritten. Darüberhinaus hat AquaPri sein Engagement für eine ASC-Zertifizierung sowohl für die Zuchten an Land als auch für die Meeresfarmen intensiviert. Holm: "Wir hoffen, unseren Kunden in aller Welt schon bald Lachsforellen und Forellenkaviar mit ASC-Zertifikat […] anbieten zu können." Für 2020 wird konstatiert: coronabedingt war AquaPri mit Auftragsstornierungen bei Lachsforellen und Rogen konfrontiert, die Verkaufszahlen von Zander und verarbeitetem Kaviar gingen zurück und auch die Nachfrage nach Aal war leicht rückläufig. Positiv dabei, schreibt Morten Holm: "Glücklicherweise können wir stattdessen große Mengen an Zuchtaalen anbieten."
Die Fischereiminister der EU-Mitgliedsstaaten haben sich in den Morgenstunden auf Gesamtfangmengen und Fangquoten für 2021 für die Bestände in der Nordsee und im Nordost-Atlantik geeinigt, teilt der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) heute mit. Für die Bestände, die gemeinsam mit Großbritannien bewirtschaftet werden, sind endgültige Quotenfestsetzungen für 2021 erst möglich, wenn die Verhandlungen über ein Brexitabkommen abgeschlossen sind.
Der langjährige Direktor des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LALLF), Prof. Dr. Dr. Frerk Feldhusen, ist gestern in den Ruhestand verabschiedet worden. Ab 1. Januar 2021 übernimmt Dr. Stephan Goltermann die Leitung dieser oberen Landesbehörde. Feldhusen leitete das LALLF seit dessen Gründung am 1. Oktober 2005. Zuvor hatte er bereits 20 Jahre lang in der Lebensmittelhygiene und -überwachung gearbeitet, unter anderem als Leiter des Veterinärinstituts für Fische und Fischwaren in Cuxhaven. Unter dem Dach des LALLF arbeiten unter anderem das Landesamt für Fischerei und die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei.
Im September 2019 wurde der Edeka-Markt in der Wolfsburger Teichbreite abgerissen, jetzt hat die Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover am 3. Dezember 2020 an derselben Stelle (Ecke Schulenburgallee/Allerstraße) das E-Center Wolfsburg Nordstadt eröffnet, melden die Wolfsburger Nachrichten. Der moderne Center-Neubau unter der Leitung von Jörg Lilienkamp besitzt auch eine Fischbedientheke, an der "Die Fischwerker" aus Hamburg, besser bekannt als Hagenah, Frischfisch, Räucherfisch und weiteres Seafood anbieten.
In der Schweiz hat das Start-up Wild Foods mit seinem Produkt "Wood Smoked" eine "bio-vegane Alternative zu Lachs" kreiert. In Frutigen im Berner Oberland produziert der gelernte Grafiker und Hilfskoch Juval Kürzi aus Karotten, Sonnenblumenöl, Apfelessig und Meersalz ein Lachsimitat. Hierfür werden die Karotten "in traditionellem Verfahren mit hochalpinem Fichtenholz geräuchert". Die Rückmeldungen und Bestellungen stimmten Kürzi derart zuversichtlich, dass er in Räumlichkeiten des früheren Hotels Rustica eine Produktion eingerichtet hat. "Richtig durch die Decke ging das Interesse im September am Vegan Festival in Zürich", berichtet der Produzent dem Portal Berner Oberländer. "Wood Smoked" in einer von dem Grafiker selbst designten Verpackung werde von Bioläden nachgefragt, aber auch von Groß- und Einzelhändlern, selbst von Konzernen. Anfang Dezember produzierte Kürzi mit sechs Mitarbeitern bereits wöchentlich aus 400 kg Karotten 250 bis 400 kg veredelten "Wood Smoked". Der Preis im eigenen Online-Shop: 9,90 CHF(= 9,16 Euro)/130g, das heißt 76,15 CHF (= 70,46 Euro)/kg.
Die finanzstarke australische Holding Tattarang, eine der größten privaten Investmentgesellschaften des Landes, engagiert sich verstärkt in der Aquakultur, meldet IntraFish. Unter der neuen Marke Leeuwin Coast werden an der Westküste Australiens, auf Garden Island und in Albany, einige Muschelarten gezüchtet. Die "Rock oysters" würden nicht nur für den heimischen, sondern auch für Übersee-Märkte produziert, sagt Greg Harvey, CEO der Agrarabteilung Harvest Road. Außerdem wird in einer Muschelfarm die Akoya gezüchtet, eine austernähnliche, wegen ihrer Perlen, aber auch wegen ihres Fleischs geschätzte Muschel. Zunächst sollen 1 Million, ab 2023 über 20 Millionen Akoyas im Jahr geerntet werden.
The Kingfish Company, holländischer Züchter von Gelbschwanzmakrelen, hat mit Billund Aquaculture, dänischer Hersteller von Kreislaufanlagen, einen Vertrag über die Erweiterung der landgestützten Farm in Kats geschlossen, meldet IntraFish. Bereits Anfang 2021 soll mit dem Bau begonnen werden, der die Kapazität der Farm von derzeit 1.250 auf 2.750 t mehr als verdoppeln werde. Kingfish handelt seine Aktie seit dem 25. November 2020 an der Osloer Börse Euronext Growth, nachdem der Züchter erfolgreich eine Privatplatzierung in Höhe von 535,5 Mio. NOK (= 50,2 Mio. Euro) emittiert hatte. Mit dem Geld soll auch der Zulassungs- und Entwicklungsprozess einer Kingfish-Farm in den USA forciert werden.
Lebensmittelhersteller Frosta erhält für seine Tiefkühlverpackung aus Papier den Sonderpreis Verpackung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Der Sonderpreis prämiert vorbildliche Ideen für Verpackungen von morgen, die Müll vermeiden, für den Massenmarkt bezahlbar sind und den Anforderungen von Transportsicherheit, Hygiene, Information und Bequemlichkeit entsprechen. Frostas Papierbeutel hat sich dabei auf der diesjährigen Jurysitzung in einem mehrstufigen Assessmentverfahren gegen die Konkurrenz durchsetzen können.
Die anstehende Aberkennung des MSC-Zertifikats für die Fischereien auf den Atlanto-Skandischen Hering und auf Blauen Wittling ist auch eine "schlechte Nachricht" für die auf Nachhaltigkeit fokussierte Lachszucht. Der Verlust der MSC-Zertifizierung werde den Druck auf den Lachssektor weiter erhöhen, den Anteil mariner Bestandteile im Fischfutter zu senken, meint Dave Robb, Direktor für Nachhaltigkeit beim weltweit zweitgrößten Produzenten von Aquakulturfutter, Cargill Aqua Nutrition mit Hauptsitz in den USA. Insbesondere der seit mehr als einem Jahr drohende Zertifikatsverlust für die Wittlingsfischerei beschäftigte Cargill. Denn der Aufbau einer zertifiziert nachhaltigen Lieferkette für sämtliche Rohmaterialien ist insbesondere für die Lachsindustrie von Bedeutung. Bedauerlicherweise habe sich der Verlust des MSC-Zertifikats bei der Makrelenfischerei nicht auf das Kaufverhalten ausgewirkt, meint Robb.