Der norwegische Lachszüchter Kvaroy Arctic hat als erster Fischzüchter überhaupt das Zertifikat von Fair Trade USA erhalten, meldet IntraFish. Auch die zahlreichen Verarbeiter des Kvaroy-Lachses, darunter Vega Salmon, Het Urker Zalmhuys, Eat Salmon of Norway und das Santa Barbara Smokehouse, dürfen das Label Fair Trade USA tragen. Die Zertifizierung soll gewährleisten, dass sowohl der Züchter als auch dessen Beschäftigte gerecht bezahlt werden, unter sicheren Bedingungen arbeiten, die Umwelt schützen und Geld erhalten, um ihre Gemeinden finanziell zu unterstützen.
Der Abschluss dreier Fischereiabkommen für das Jahr 2021 über die gemeinsam bewirtschafteten Bestände in der Nordsee ermöglicht den EU-Fischern die Wiederaufnahme ihrer Fangaktivitäten in norwegischen Gewässern, meldet die EU-Kommission. Die Fischerei auch deutscher Fangschiffe dort war seit dem 31. Dezember 2020 ausgesetzt. Das bilaterale Abkommen zwischen der EU und Norwegen betrifft die gemeinsam bewirtschafteten Fischereibestände in der Nordsee und im Skagerrak sowie den Austausch von Fangquoten. In Skagerrak und Kattegat geht es um Kabeljau, Schellfisch, Wittling, Scholle, Hering, Kaisergranat und Sprotte.
Mowi, der weltgrößte Lachsfarmer, will im Rahmen seiner Strategie zur Kostenreduzierung mittelfristig zehn Prozent seiner Arbeitsplätze abbauen, meldet das Portal IntraFish. Allerdings solle der Abbau von rund 1.500 Beschäftigten bis zum Jahre 2024 über "natürliches Ausscheiden", den Abbau von Überstunden und die Reduzierung von Leiharbeit erfolgen. Gehälter und Personalkosten waren bei der Mowi-Gruppe im Jahre 2020 mit 558 Mio. Euro der zweitgrößte Ausgabenposten. Trotz einer Produktionsmenge von im vergangenen Jahr 440.000 t und einem Weltmarktanteil von 20 Prozent bieben die Wachstumsraten des Züchters hinter jenen der Wettbewerber zurück. Seit Ankündigung des Kostendämpfungsprogramms im Jahre 2018 habe Mowi bereits Einsparungen von jährlich 137 Mio. Euro realisiert, wolle jedoch noch weiteres Einsparpotential nutzen, teilte Geschäftsführer Ivan Vindheinm mit. Dazu zähle auch eine "Smart Farming"-Strategie, die auf einen höheren Grad an Automatisierung und Digitalisierung ziele.
Das Bundeskartellamt hat am Dienstag die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen durch die Edeka gebilligt, meldet das Hamburger Abendblatt. An 6 dieser Standorte muss Deutschlands größter Lebensmittelhändler allerdings Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Wettbewerber vermieten oder eigene Standorte vorher schließen. Für 21 weitere Standorte haben die Wettbewerbshüter den Übernahmeplänen ihre Zustimmung verweigert, weil Edeka andernfalls in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde. Damit zerschlagen sich rund 30 Prozent der geplanten Übernahmen durch Edeka. Anfang 2020 hatte der russische Finanzinvestor SCP gut 270 Real-Filialen von der Metro übernommen, um die Handelskette zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Davon darf der Großflächen-Discounter Kaufland mit Zustimmung des Kartellamtes bis zu 92 Real-Märkte erhalten und die Supermarktkette Globus bis zu 24. Die Rewe zeigte kein Interesse, weil ihr die Real-Filialen zu groß seien. Darüber hinaus verpflichtete sich SCP, Real-Standorte mit einem Absatzvolumen von rund 430 Mio. Euro an mittelständische Lebensmittelhändler zu veräußern.
Sándor Seafood, Bremerhavener Großhandel für frischen und gefrorenen Fisch, hat im Fischereihafen einen modernen Neubau bezogen. Die alten Räume in der Packhalle XIII im Herzen des Hafens hätten den Anforderungen an ein modernes Unternehmen nicht mehr genügt, begründet Geschäftsführer Sándor Bacso die Investition von rund 3 Mio. Euro in eine neue Produktionsstätte. Das Gebäude an der Eichstraße 5 entspreche dem IFS Food Defense-Standard. Ökologisch und technisch ist der Betrieb mit einer Fläche von 1.500 Quadratmetern optimiert: Solaranlagen auf dem Dach, Wärmerückgewinnung und eine computergestützte Reinigungsanlage. Nach Jahren der Planung sei eine Produktion der kurzen Wege entstanden, sagt Sándor Bacso. Alle Produktionsräume sind auf konstant zwei Grad heruntergekühlt. Selbst das Verpackungslager ist temperiert, um die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden. Die einzelnen Bereiche sind durch Schleusen voneinander getrennt. Ein computergesteuertes Chipsystem gewährt Zugang nur Berechtigten, nicht, wie ehemals, auch Lkw-Fahrern oder Kunden. Letztere holen ihre Bestellungen an einer Schleuse ab. Vor dem Neubau steht ein Verkaufsanhänger, denn zukünftig will Sándor Seafood auch einen Werksverkauf anbieten.
In Wien hat das Start-up Revo Foods Anfang März erstmals offiziell seinen veganen "Lachs" aus dem 3D-Drucker verkosten lassen. "Sieht aus wie Lachs, schmeckt wie Lachs - ist aber rein pflanzlich", beschreibt das Portal des Fernsehsenders ARD pointiert das revolutionär zu nennende Produkt. Organisiert hat das Tasting in einem kleinen Bagel-Laden der österreichischen Hauptstadt Robin Simsa, einer von drei Gründern von Revo Foods. Mit Blick auf andere pflanzliche Fisch-Ersatzprodukte meint Simsa: "Wenn man an Lachs denkt, den meistgegessenen Fisch auf der Welt, da gibt es noch keine guten Produkte für Leute, die sich ein bisschen nachhaltiger ernähren wollen."
Sensorfolien, die den Frischegrad von Lebensmitteln dokumentieren und quantifizieren, werden im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projektes an der Universität zu Lübeck entwickelt. Erste Sensorfolien gibt es bereits. Bei einer Frischemessung von Lebensmitteln verfärbt sich die Folie des entsprechenden Sensors von grün (= genießbar) zu rot (= sollte besser entsorgt werden). "Mit unserem Sensor werden direkt die beim Verzehr entstehenden Substanzen, die biogenen Amine, detektiert", erklärt Projektleiter PD Dr. Ramtin Rahmanzadeh. An der Entwicklung des Projektes Ki-BioSense arbeitet ein Konsortium bestehend aus den drei Instituten für Biomedizinische Optik (PD Dr. Ramtin Rahmanzadeh), für Softwaretechnik und Programmiersprachen (Prof. Martin Leucker) und Ernährungsmedizin (Prof. Christian Sina). Außerdem sind führende Unternehmen der Lebensmittelindustrie beteiligt. Gemeinsam sollen im Rahmen des 2,3 Mio. Euro teuren Projektes unter anderem Aspekte der Digitalisierung der Lieferkette, die Optimierung von Bio-Sensoren und die Kalibrierung der Sensoren Mithilfe von KI-Methoden erforscht werden.
Russlands diesjährige Fänge liegen aktuell (Stand: 9. März) insgesamt 159.420 t oder 15,2 % niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, schreibt Fish Information & Services (FIS). Beim Alaska-Pollack im fernöstlichen Fischerei-Bassin liegen die Fänge mit bislang 486.610 t sogar um 147.330 t oder 23,2 % unter dem Vorjahresresultat, beim Kabeljau bedeuten die 35.980 t ein Minus von 6.510 t oder 15,2 % und beim Hering liegen die Fänge mit 83.430 t gut 26.480 t oder 24 % niedriger als 2020.
Weltweit ist es überaus verbreitet, dass preiswertere Fisch- und Seafood-Arten als höherwertige deklariert und verkauft werden. Die britische Tageszeitung The Guardian hat jetzt insgesamt 44 in jüngerer Zeit veröffentlichte Studien zu dem Thema ausgewertet, für die in toto 9.000 Seafood-Proben in Restaurants, bei Fischhändlern und in Supermärkten in mehr als 30 Ländern gezogen worden waren. Das Fazit: 36 % der Produkte waren falsch etikettiert. Viele der Studien setzten neue DNA-Analysetechniken ein. Die höchsten Quoten an Falschetikettierung wurden in Großbritannien und in Kanada festgestellt, nämlich 55 % und 38 %.
Tim Allison erweitert den gleichnamigen Edeka in Ennigloh (Nordrhein-Westfalen), den er im Sommer 2020 von seinem Vorgänger Christian Petzold übernommen hat, meldet das Westfalen-Blatt. Nach dem Umbau wird des bislang 1.050 Quadratmeter große Markt auf einer Fläche von dann 1.600 Quadratmetern auch eine Fischtheke integrieren. Die Ladengänge werden verbreitert, um gerade in Zeiten von Corona das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Unter der Bezeichnung "Easy-Shopper" sollen außerdem Scan-Einkaufswagen angeschafft werden, bei denen der Kunde die Ware direkt am Einkaufswagen digital erfasst. Während der geplanten fast elfwöchigen Schließung will Allison Stammkunden ein unentgeltliches Shuttle zu anderen Edeka-Filialen anbieten.