Qualitätsbewusste Hoteliers und Spitzenköche in Österreichs Bundesland Tirol will das Unternehmerpaar Helmut Zaderer und Monika Kruselburger mit ihrem neuen Projekt "tirolfisch" beliefern, meldet die Aquakultur Projektentwicklung. Zaderer, der sich als Designer im Bereich Inneneinrichtung mit der Marke "home-interior" einen Namen gemacht hat, setzt seit Neuestem auf seine seit Jugend gehegte Leidenschaft für den Fisch und betreibt in Lechaschau (Bezirk Reutte/Tirol) eine nachhaltige Fischzucht. "Um die akribische Planung der Fischteichanlagen und Abläufe kümmert sich ein international renommierter Experte", heißt es in einer Pressemitteilung. In dem "kalten, kristallklaren Tiroler Quellwasser" wachsen sechs heimische Fischarten, die die Basis des Gastro-Liefersortiments bilden: Regenbogen-, Lachs-, Bach- und Seeforelle sowie Bach- und Seesaibling. Angeboten werden die Fische ganz und küchenfertig, als Filet, kalt oder warm geräuchert oder zart gebeizt. Dank eines nachhaltigen Verpackungskonzeptes seien alle verwendeten Materialien recycelbar - vom Siegelbeutel für den vakuumierten Fisch bis zum isolierenden Versandkarton. Die Fische werden erst kurz vor dem Transport abgefischt und noch am selben Tag im tirolfisch-Kühltransporter auf den Weg zum Kunden gebracht.
Die britische Lebensmittelgruppe Eight Fifty Food Group, Muttergesellschaft von Young's Seafood, übernimmt den deutschen Weißfisch-Produzenten Greenland Seafood, meldet das Portal IntraFish. Die Gruppe, die wiederum zum Private Equity-Unternehmen CapVest gehört, hat für eine nicht genannte Summe die AliSa International GmbH in Hamburg gekauft, die als Greenland Seafood handelt. Mit der Übernahme eines der größten europäischen Hersteller von TK-Seafood - Greenland Seafood hat etwa 600 Beschäftigte an zwei Standorten in Deutschland und in Frankreich - erhält Eight Fifty eine wichtige Plattform in Kontinentaleuropa. Die Gruppe selber erwirtschaftet mit mehr als 8.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 1,9 Mrd. Euro und hat 21 Fabriken in Großbritannien, Irland und Festlands-Europa. Allan Jensen und Patrick Barinet, die Greenland Seafood seit über zehn Jahren leiten, werden für eine Übergangsperiode im Unternehmen bleiben. Die Übernahme muss noch von den Kartellbehörden in Deutschland, Frankreich und Polen genehmigt werden.
Die Streikenden bei der Hauptverwaltung der Fischgastro-Kette Nordsee haben ihren Streik nach drei Wochen unterbrochen, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Die Nordsee-Geschäftsführung sei weiterhin nicht bereit, über den geforderten Sozialtarifvertrag zu verhandeln und mache ebenso keine Aussagen zum Verbleib des Standortes in der Seestadt, teilte Moritz Steinberger von der NGG-Region Bremen-Weser-Elbe mit und kommentierte: "Die Blockadehaltung der Arbeitgeberseite nimmt auch schwere Schäden am Unternehmen und die vollständige Zerrüttung der betrieblichen Gemeinschaft in Kauf." Daher habe man den laufenden Streik ab dem heutigen Montag, dem 19.10., unterbrochen. Die organisierten NGG-Mitglieder treffen sich heute Nachmittag zur Strategiebesprechung.
Der Fischfachhandel Faroz-Meerfisch in Velbert (Kreis Mettmann) ist in ein Ladenlokal direkt im City-Park der nordrhein-westfälischen Stadt gezogen, meldet das regionale Nachrichtenportal Super Tipp. Inhaber Emin Avci, der das Geschäft seit mehr als 10 Jahren führt, hat den Umzug mit dem Einbau einer neuen Kühltheke verbunden, in der täglich rund 40 verschiedene Sorten Frischfisch angeboten werden. Vielleicht noch vor Weihnachten, spätestens jedoch im neuen Jahr soll ein Imbissbereich das Fischfachgeschäft ergänzen. Am neuen Standort, der quasi um die Ecke des alten liegt, gibt es nun auch Parkmöglichkeiten direkt vor der Tür.
Mit einem Bootskorso von mehr als 100 Wasserfahrzeugen haben Fischer auf dem Bodensee vor Konstanz am vorvorigen Wochenende gegen geplante Fischzuchtgehege in dem See protestiert, meldet der Südwestrundfunk (SWR). An der Aktion beteiligten sich Berufsfischer aus Deutschland und der Schweiz. Die Mehrzahl der Berufsfischer am Bodensee ist gegen die Aquakulturanlage. Sie befürchten die Übertragung von Krankheiten auf Wildtiere und die Verunreinigung des Sees, der auch als Trinkwasserspeicher für rund vier Millionen Menschen dient. Dieser Haltung haben sich die Umweltverbände BUND und Nabu ebenso angeschlossen wie die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB). Die Genossenschaft "Regio Bodensee Fisch" will dennoch vier Unterwassergehege einrichten, die "modern und ökologisch gut geführt" werden sollen. Das würde heißen: ausschließliche Verwendung von Bodensee-Felchen aus staatlich kontrollierten Bruthäusern, vorherige Impfung und nachhaltig zertifiziertes Futter. Während Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) das Vorhaben unterstützt, will Bayerns Landwirtschaftsministerium eine Netzgehege-Aquakultur nur in Kooperation mit den aktiven Seefischern.
Der Shrimpzucht-Sektor in Indien kämpft trotz attraktiver Preise mit Nachteilen gegenüber Wettbewerbern aus Vietnam und Lateinamerika. Willem van der Pijl, Marktanalyst und Gründer des Beratungsunternehmens Shrimp Insights, beschrieb die Marktsituation in einem Webinar, das Indiens Gesellschaft für Aquakultur-Betreibende Ende September organisiert hatte und das die Undercurrent News zusammenfassten. Sämtliche Shrimp-Importe aus Indien werden derzeit in der Europäischen Union auf eventuelle Schadstoffbelastung, vor allem mit Antibiotika, untersucht. Das bedeute 1% bis 2% zusätzliche Kosten und, was entscheidend sei, es verleihe dem Land ein schlechtes Image, sagte van der Pijl. Entsprechend seien die Exportmengen in die wichtigsten EU-Abnehmerländer Großbritannien, Niederlande, Belgien und Deutschland - zusammen kaufen diese 70% der indischen Export-Ware - von 2017 bis 2019 um 17%, 27%, 11% bzw. 21% zurückgegangen.
Das North Atlantic Seafood Forum (NASF), eine der weltweit größten und bedeutendsten Seafood-Konferenzen, wird im kommenden Jahr 2021 vollständig digital ausgerichtet, meldet das Portal IntraFish. Dieser Online-Erstling findet außerdem unter Leitung eines neuen NASF-Geschäftsführers statt: Andre Akse löst den langjährigen CEO Johan Kvalheim ab. Akse blickt auf eine jahrzehntelange Tätigkeit in der Fischbranche zurück. So hat er in den vergangenen 25 Jahren für das Norwegian Seafood Council (NSC) gearbeitet, für Baader, Pan Fish und Vikenco. Das NASF kennt er als Besucher. Der Schritt ins Digitale als Reaktion auf die anhaltende Corona-Pandemie sieht Akse als Herausforderung. Für das Forum werde es mit einem Lernprozess einhergehen. Als Vorteil wertet er die damit steigende Reichweite der Konferenz: das NASF kann potentiell eine globale Ausdehnung erhalten. Nach Ende der Krise soll die Veranstaltung jedoch wieder persönlich vor Ort in Bergen durchgeführt werden, kündigte Andre Akse an, aber in irgendeiner Form werde der Online-Aspekt sicherlich weiterhin Bedeutung haben. Das NAFS, erstmals im Jahre 2005 abgehalten, versammelte 2020 rund 850 Vertreter von mehr als 300 Unternehmen aus 35 Ländern.
Die Belegschaft der Nordsee-Hauptverwaltung in Bremerhaven befindet sich am heutigen 9. Oktober seit nunmehr zwei Wochen im unbefristeten Ausstand. Nach zuvor bereits drei eintägigen Warnstreiks und einem viertägigen Streikblock startete ein Teil der Beschäftigten am 28. September einen inzwischen nicht terminierten Streik. Höhepunkt der zweiten Streikwoche war eine Podiumsdiskussion zum Thema "Die Nordsee: Unternehmerische Verantwortung vs. unternehmerische Freiheit", zu der die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Mittwoch, den 7. Oktober ins "die theo" in Bremerhaven eingeladen hatte. Vertreter der Bremerhavener Stadtpolitik (Thorsten Raschen (CDU), Hans-Werner Busch (SPD) und Doris Achelwilm (MdB Die Linke)), der Arbeitnehmerkammer und der NGG beteiligten sich, die ebenfalls eingeladene Nordsee-Geschäftsführung kam nicht. Für Freitag, den 9. Oktober, lud die streikende Belegschaft interessierte Bürger und Bürgerinnen zu einer öffentlichen Kundgebung bei Bratwurst und Live-Musik ein. In Bremen und Bremerhaven wurden Flugblätter verteilt. Eine Petition an die Geschäftsführung der Nordsee sei bereits von 800 Unterstützer_Innen gezeichnet worden, teilte die NGG mit.
Transgourmet Deutschland unterstützt mit seiner neuen Initiative #WinterMeistern die Gastronomie-Branche auf vielfältige Weise. Über 40 Partner sind bereits mit eingebunden, meldet der Gastro-Zulieferer. Transgourmet reagiert damit auf die Folgen der Corona-Pandemie, die bei der Gastronomie seit Anfang März zu Umsatzverlusten historischen Ausmaßes geführt hat. Laut einer aktuellen Dehoga-Umfrage bangen mehr als 60 Prozent der gastgewerblichen Unternehmer um ihre Existenz. Mit dem Ende des Sommers beginnt nun die Sorge um das Herbst- und Wintergeschäft.
In der österreichischen Landstadt Gmünd (Bundesland Kärnten) soll eine Indoor-Zucht für die Produktion von jährlich 299 Tonnen Zander entstehen, melden die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) online. Die Fischzucht ist Teil eines Erweiterungsplans zur Optimierung des Gmünder Heizwerks. Geplant sind außerdem ein Kompostier- und Erdenwerk, eine Hackschnitzel-Färberei sowie langfristig eine großflächige Gemüseproduktion im Gewächshaus. Alle Bereiche sollen untereinander verknüpft werden. Die Fischzucht befinde sich in der finalen Phase für die Einreichung zum Genehmigungsprozess, teilte Herbert Mandl mit, Vorstand des Betreibers G11 Unternehmensverbund AG. Ziel sei es, bis Sommer 2021 mit dem Bau beginnen zu können. Der Fischzucht-Komplex, für den die G11 Fisch GmbH gegründet wurde, werde zwei Hallen von insgesamt 12.000 qm Fläche umfassen, die eine Kreislaufanlage mit mehr als 110 Becken beherbergen soll. Die Produktion solle vollständig integriert sein: von der Aufzucht der Zander aus Elterntierhaltung über die Mast bis zur Verarbeitung zu einem "frischen Premium-Filet". Das Heizwerk werde die ganzjährige Beheizung gewährleisten. Mandl: "Für die Planungen sind jetzt schon 1,6 Mio. Euro geflossen. Ein Zurück gibt es eigentlich schon nicht mehr." Alleine für die Fischzucht geben die NÖN ein Investitionsvolumen von 25 Mio. Euro an.