"Mein Leben geht den Bach runter", überschreibt die Abendzeitung München einen aktuellen Bericht über das Atlantik Fisch Restaurant in der bayerischen Landeshauptstadt. Seit mehr als 20 Jahren betreibt der ehemalige Fischgroßhändler Peter Feigl das "gehobene Restaurant mit lockerer Atmosphäre" im Schlachthofviertel, Zenettistraße 12. Doch seit Mitte März 2020 treibe den Fischgastronomen "die blanke Existenzangst" um. Trotz einer einmaligen staatlichen Soforthilfe von 15.000,- Euro, Kurzarbeitergeld bis dato in Höhe von 75.000,- Euro und einem Sofortkredit bei der KfW für Gastronomen von 300.000,- Euro sei das Geld Ende Oktober "so gut wie aufgebraucht". "Wir haben bis jetzt jeden Monat 35.000,- Euro draufgezahlt. Das sieht nur keiner", erklärt Peter Feigl. Eine zeitlang bot das Restaurant Fünf-Gänge-Lunch-Boxen für Preise von 55,- bis 69,- Euro an. Doch angesichts der Kosten für Küche, Werbung auf den Social-Media-Kanälen bis zur Verpackung wurde kein Gewinn erzielt, sagt Anja Feigl-von Borch resigniert - trotz eines Verkaufs von 70 Stück an guten Tagen. Weitere Staatshilfen erhielten die Feigls nicht mehr, da diese auf Grundlage des Umsatzes festgelegt würden. Peter Feigl: "Wir haben Umsatz gemacht. Aber mit Riesenverlusten."
Die neue Lebensmittelkennzeichnung Nutri-Score ist am vergangenen Freitag mit einer Verordnung, die ihre Verwendung regelt, offiziell in Kraft getreten, meldet das Hamburger Abendblatt. Allerdings erfolgt die zusätzliche Kennzeichnung, bei der eine Farbskala in Kombination mit Buchstaben gesündere Lebensmittel leichter sichtbar machen soll, freiwillig. Eine Informationskampagne soll jetzt forcieren, dass Nutri-Score auf breiter Front kommt. Die Verbraucherzentrale Hamburg hatte bereits im Frühjahr diesen Jahres auf rund 1.000 Produkten im Handel, darunter auch Fisch, das Logo gefunden. Rewe und der Discounter Penny haben nach eigenen Angaben bereits damit begonnen, erste Eigenmarken-Produkte zu kennzeichnen. Lidl beginne sukzessive mit der Kennzeichnung seines Eigenmarkensortiments und auch bei Aldi soll die Einführung nicht mehr lange dauern. Kaufland hatte schon Anfang 2020 damit begonnen, Nutri-Score bei der Eigenmarke K-Bio aufzudrucken. Obgleich nicht nur Verbraucherschützer, sondern auch die Ernährungsbranche Nutri-Score tendenziell unterstützen, soll demnächst über einige "Optimierungen" bei den Berechnungsmethoden gesprochen werden.
Die Preise für Norwegerlachs lagen am Freitag vergangener Woche weitere 1 bis 2 NOK/kg (0,09 - 0,18 Euro/kg) niedriger als eine Woche zuvor und erreichten damit den diesjährigen Tiefstand, meldet IntraFish. Fisch, der diese Woche geliefert werden soll, kostete am Freitag demzufolge 39 bis 41 NOK/kg (3,58 - 3,77 Euro/kg) in der Sortierung 3-4 kg, 40 bis 41 NOK/kg (3,67 - 3,77 Euro/kg) für Fische von 4-5 kg und von 5-6 kg sowie 39 bis 42 NOK (3,58 - 3,86 Euro/kg) für Lachse größer 6 kg. Der Grund: aufgrund der Schließungen in der Gastronomie würden Kunden in mehreren EU-Ländern weniger Menge abnehmen. Gleichzeitig gebe es viele große Lachse am Markt. Andreas Maak, Geschäftsführer der Mowi-Tochter Laschinger Seafood, bestätigte gegenüber FischMagazin: "Der gesamte Food Service ist down. Der Markt ist sehr verhalten, nur kleine Fische sind knapp."
Der Nahrungsmittelkonzern Nomad Foods hat heute mitgeteilt, Findus Schweiz, die führende Marke für TK-Lebensmittel in dem Alpenland, von dem britischen Lebensmittelhersteller Froneri International Ltd. für schätzungsweise 110 Mio. Euro zu kaufen, meldet IntraFish. Das Sortiment von Findus Schweiz umfasst wertgesteigerte TK-Produkte in den Bereichen Fisch, Gemüse und Fertiggerichte. Mit der Übernahme ergänzt Nomad Foods sein Unternehmensportfolio, zu dem die Findus-Marke in Italien, Frankreich, Spanien, Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark gehört. Außerdem verkauft Nomad die Marken Birds Eye und Iglo in ganz Europa.
Elf südkoreanische Farmen sind am vergangenen Freitag als weltweit erste Produzenten der beiden Algenarten Japanischer Blatttang (Saccharina japonica) und Beerentang bzw. Hiziki (Hizikia fusiformis) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Das melden der Marine Stewardship Council (MSC) und der Aquaculture Stewardship Council (ASC) gemeinsam, denn nach deren kombiniertem Algen-Standard sind die Farmen zertifiziert worden, die von der Wando Eco-Friendly Seafood Cooperative (WESC) betrieben werden. Die WESC ist damit der dritte Produzent weltweit, der eine "ASC-MSC-Seaweed certification" erhalten hat, der zweite in Südkorea und eben der erste, der die beiden genannten Algenarten züchtet. Der Japanische Blatttang wird in der Region Wando bereits seit 1968 angebaut, der Hiziki seit 1980. Die Mitgliedsfarmen der Kooperative starteten ihre Zuchtaktivitäten im Jahre 2005. Die WESC will die zertifizierten Algen an den europäischen Einzelhandel und nach Taiwan exportierten, kündigte WESC-Marketingleiter Hyun-Kyu Woo an. Algen machen nach Menge 71% der südkoreanischen Aquakultur aus, nach Wert 20%. Letzten FAO-Schätzungen zufolge produzierte die Republik Südkorea 2018 alleine 572.600 t Japanischen Blatttang.
Das Fisch-Informationszentrum (FIZ) hat seine erstmals 2007 publizierte "FISCH-Broschüre" in aktualisierter Form nachgedruckt. Der Untertitel umreißt den Inhalt: "Informationen, Warenkunde und kulinarische Anregungen rund um das Thema Fisch". Auf beachtlichen 96 Seiten bietet die "Fisch-Fibel" einen Überblick über Fische, Krebs- und Weichtiere als Lebensmittel, liefert Informationen über Nährwerte wie Eiweiß, Fette, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente und enthält zahlreiche Rezepte. Fakten zum nachhaltigen Fischfang und zur umweltverträglichen Aquakultur runden das in einer Neuauflage von 100.000 Stück gedruckte Büchlein ab. "Die Broschüre ist sehr hilfreich bei der Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter und ideal als Geschenk für Kunden, die mehr über Fisch und Meeresfrüchte wissen wollen", sagt FIZ-Mitarbeiterin Sandra Kess. Dank einer Förderung nach dem EMFF durch das Land Niedersachsen könne die Broschüre wieder gratis abgegeben werden, zu bestellen beim FIZ. Unternehmen würden nur die Versandkosten in Rechnung gestellt, Berufsschulen und allgemeinbildende Schule erhielten auch den Versand gratis. Einzelhefte werden gegen den Versand einer Briefmarke verschickt.
Trotz der weltweit herausfordernden Corona-Pandemie bleiben Norwegens Seafood-Exporte auf sehr hohem Niveau, meldet Fish Information & Services (FIS). Alleine im Oktober exportierte das Land Fisch und Meeresfrüchte im Wert von umgerechnet 945,5 Mio. Euro. Das sei zwar ein Rückgang um 52 Mio. Euro oder 5% gegenüber Oktober 2019, bleibe dennoch wertmäßig der historisch drittbeste Monat überhaupt. Bislang exportierte Norwegen im laufenden Jahr Seafood für 7,9 Mrd. Euro. Dazu trugen bei steigende Ausfuhrwerte bei Fischmehl, Fischöl und Fischfutter sowie bei Königskrabbe, Salzfisch und gefrorenem Kabeljau. Wichtigste Märkte für Seafood aus Norwegen waren im Oktober Polen, Dänemark und Frankreich.
Dänemarks Fischereiminister hat diesen Montag ein neues Nachhaltigkeitslabel für die Fischerei des Landes vorgestellt, meldet das Ministerium. Die Zertifizierung "NaturSkånsom" - auf Deutsch: Sanfte Natur - soll zum einen den Verbraucher darüber informieren, welche Fische mit umweltfreundlichen Methoden gefangen werden, zum anderen die Küstenfischerei unterstützen und die Meeresumwelt schützen, teilte Fischereiminister Mogens Jensen mit. Fischer, die sich an dem Programm beteiligen wollen, müssen mit umweltschonendem Fanggerät wie Langleinen oder nicht bodenberührenden Schleppnetzen fischen, um den Meeresboden und dessen Ökosystem nicht zu schädigen. Die Fischkutter dürfen nicht länger als 17 Meter sein und die Fangfahrten müssen "kurz" sein. Außerdem muss der Fisch aus gesunden Beständen stammen. Schließlich muss der Fischer erfolgreich an einem Kursus teilnehmen, um frischen Fisch von höchster Qualität bieten zu können. Ein Gremium aus Vertretern von Fischerei, Natur- und Umweltorganisationen, Forschungseinrichtungen und dänischen Fischereibehörden soll begleitend gewährleisten, dass das System den Erwartungen entspricht.
Maren Pfalzgraf ist seit September die neue Communications Managerin des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Sie hat Kommunikationswissenschaften und Europäische Literaturen in Berlin, Paris und London studiert. In den vergangenen fünf Jahren sammelte Maren Pfalzgraf Erfahrungen im Bereich PR und Kommunikation mit Schwerpunkt Umweltthemen. Zuletzt war sie als Public Relations Officer für den Marine Stewardship Council (MSC) ebenfalls in Berlin tätig.
Die Fischimporte der Schweiz nahmen in den letzten acht Jahren um knapp 2.000 oder 5% auf 35.576 t zu, während die Einfuhren von Fleisch und genießbaren Schlachtnebenprodukten von 102.652 t auf 82.301 t zurückgingen - eine Abnahme um 20%, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) Ende September mit. Beachtlich: der Lachsimport nahm von 2012 auf 2019 von 11.000 um 25% auf 14.000 t zu. Den Spitzenplatz unter den Lieferländern belegt Norwegen mit 18%, gefolgt von den Niederlanden (11%), Frankreich (10%), Dänemark (8%) und Vietnam, das vom 3. Rang (2012: 10%) auf den 5. Rang (2019: 7%) rutschte. Insgesamt stammen 81% der eingeführten Fische aus Europa.