Der australische Barramundi-Produzent Australis Aquaculture hat als erster Züchter weltweit eine Zertifizierung nach dem Tropical Marine Finfish (TMFF)-Standard für eine Meeresfarm in Zentral-Vietnam erhalten, meldet der ASC. Australis, gegründet im Jahre 2004, besitze die Mission, "einen besseren Fisch und eine bessere Welt durch Aquakultur zu schaffen". Gründer und CEO Josh Goldman hat ein vertikal integriertes Unternehmen geschaffen, das von der Hatchery über die Wachstumsphase, Ernte, Verarbeitung und Verpackung sämtliche Produktionsschritte im eigenen Hause durchführt. Den Barramundi (Lates calcarifer) züchtet Australis in der zentralvietnamesischen Vân Phong Bay, wobei die Farm mit einer Algenproduktion kombiniert ist. Der Fisch wird gefroren in den USA und Australien, aber auch auf weiteren Märkten verkauft. Der seit 2019 geltende TMFF-Standard gilt für neun unterschiedliche Arten, darunter neben Barramundi Zackenbarsch, Schnapper, Pompano und Adlerfisch. 2018 belief sich die weltweite Produktionsmenge an tropischen Flossenfischen auf fast 3,7 Mio. Tonnen.
Bernhard Feneis, Präsident des Verbandes der deutschen Binnenfischerei und Aquakultur (VDBA), wurde zum neuen Präsidenten der Working Party on Fish bei COPA*COGECA gewählt, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. Der in Brüssel ansässige Verband COPA*COGECA ist der Zusammenschluss der beiden großen landwirtschaftlichen Dachorganisationen in der Europäischen Union. COPA ist der europäische Dachverband der Landwirte, der "europäische Bauernverband", und COGECA ist der europäische Dachverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Gemeinsam bilden sie die stärkste repräsentative Interessenvertretung der europäischen Landwirtschaft. Beide haben mehrere Sektionen, die sich aus Vertretern und Experten der Mitgliedsorganisationen zusammensetzen. Diese diskutieren ein breites Spektrum von Markt-, Politik- und wissenschaftlichen Entwicklungen in den entsprechenden Agrar- und Lebensmittelsektoren und bereiten gemeinsame COPA- und COGECA-Positionen vor. Bernhard Feneis bringe die besten Voraussetzungen mit, da er über viele Jahre das Amt des Vizepräsidenten bei der Federation of European Aquaculture Producers (FEAP) innehatte und somit in ganz Europa in der Branche gut vernetzt ist, schreibt der DFV.
Loryma, Experte für Inhaltsstoffe aus Weizen, stellt ein neues Konzept für vegane Fischprodukte vor. Verschiedene funktionelle Weizeningredients wie Stärken und Proteine bilden im Zusammenspiel das Muskelfleisch von Fisch authentisch nach und sorgen für das typische Mundgefühl, verspricht der Spezialist aus Zwingenberg. Im Baukastenprinzip ermöglichen die Zutaten von Loryma eine Reihe von Applikationen wie veganen Backfisch oder Fischfilet, aber auch Kabeljau, Lachs und Thunfisch. Alle Komponenten sind geschmacksneutral, so dass der gewünschte Fischgeschmack durch Aromen individualisiert werden kann. Die weizenbasierten Fischprodukte setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: Mit Lory Stab, einer funktionellen Mischung, wird das arttypische Muskelgewebe von Fischfleisch nachgebildet, und ein Lory Bind-Compound sorgt für die innere Bindung und das spezifische Mundgefühl. Die Festigkeit kann über den Gehalt der Bindekomponente modifiziert werden. Extrudierte Weizenproteine der Lory Tex-Reihe bilden die spezielle Textur von Thunfisch nach. "Ergänzt durch wertvolle pflanzliche Öle entsteht so ein ernährungsphysiologisch hochwertiges Produkt", schreibt Loryma.
Der Münchner Szene-Gastronom Moritz Meyn nutzt den Lockdown, um mit Sushi aus dem Schliersee zu experimentieren, schreibt der Münchner Merkur. Der 35-jährige, der in der bayerischen Hauptstadt mit seinem Freund Wolfgang Hingerl die drei Szenelokale Mural Restaurant, die Bar Mural und die Mural Tagesbar betreibt, setzt auf "Fine Dining" mit regionalem Ansatz. "Ich lege Wert darauf, woher die Produkte kommen", sagt Moritz Meyn. Derzeit sitzt er coronabedingt im Homeoffice in Warngau. Seit kurzem verkauft er mit seinem Team in der Markthalle Rottach-Egern Sushi mit Fisch aus Schliersee und Chiemsee. Statt Thunfisch und Lachs werden Renke, Seeforelle, Saibling und Zander eingesetzt, außerdem bayerische Garnelen aus dem Kreis Erding, dazu Ingwer aus Bayern und Sojasoße aus Berlin. Der Fisch vom Schliersee werde in München verarbeitet und dann wieder zurückgefahren, teilt Meyn mit und gesteht: "Vielleicht nicht ganz ökologisch." Aber derzeit sei es nicht anders möglich. Ein Motiv für Projekt mit dem heimischen Sushi: "Es ist wichtig, im Kopf der Leute zu bleiben und Arbeit zu schaffen."
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Die Frosta AG konnte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 5,4% auf 552 Mio. Euro steigern, der Jahresüberschuss stieg sogar um über 100% auf 25,2 Mio. Euro. Das teilte der Hamburger Hersteller von Tiefkühlkost auf seiner Bilanzpressekonferenz mit. Demnach habe die Pandemie dem Konzern unterm Strich mehr geholfen als geschadet. Auch Frosta ist in mehrfacher Hinsicht mit Kostensteigerungen konfrontiert. Das Verpackungsmaterial sei teurer geworden, weil mehr Nahrungsmittelhersteller kleinteilige Portionen für den heimischen Verzehr anböten, auch die Kosten für die Logistik seien gestiegen. Der Schutz der Beschäftigten vor Corona verursache hohen Aufwand: täglich würden bei Frosta etwa 3.000 Schutzmasken ausgegeben und mehrere tausend Corona-Tests durchgeführt. Höhere Rohwarenpreise müssten beim Alaska-Seelachs gezahlt werden, dessen Preis je Tonne Fisch sich aktuell um 100 USD auf 3.600 USD (= 2.943 Euro) verteuert habe.
Der Agrarwissenschaftler Dr. Stefan Kontowski (55) hat die Fischzucht im nordrhein-westfälischen Amshagen (Gemeinde Steinhagen) von den Eigentümern Roberta Schlichte und David Somhegyi-Schlichte gepachtet, meldet das Westfalen-Blatt. Bereits seit Oktober 2019 hat er, unterstützt unter anderem durch den früheren Pächter Axel Grether, die Ufer der 18 Teiche erneuert und entschlammt sowie Frischwasserleitungen und Stromverteilung auf dem Gelände modernisiert. Seit Anfang Dezember 2020 ist die Forellenzucht bzw. der angeschlossene Hofverkauf wieder regulär geöffnet. Kontowski will die Teichanlage weiterhin als "ökologische" Fischwirtschaft betreiben. "Vom Jückenmühlenbach fließt hervorragendes Wasser durch die Teiche", erklärt der Pächter und kündigt an: "Wenn es so weiterläuft, möchten wir einen Mitarbeiter einstellen und mit einem Verkaufswagen Märkte und andere Veranstaltungen besuchen." Schon jetzt gibt es in dem kleinen Hofladen - frisch oder geräuchert - Forellen, Lachsforellen, Saiblinge, Karpfen, Wels und Zander.
Rund 80 Prozent der niederländischen Fischerei nehmen am MSC-Programm für nachhaltige Fischerei teil, melden die Visserij Nieuws unter Verweis auf einen aktuellen MSC-Bericht "Stand in net Water 2020". Dort wurden sämtliche 125 Bewertungen und Kontrollen analysiert, die in den letzten 15 Jahren in den Niederlanden durchgeführt worden sind. Denn 2006 ließ sich die Heringsfischerei in der Nordsee als erste Fischerei des Landes nach den Kriterien des MSC auditieren. Der in der Folge zertifizierten Heringsfischerei folgten Fischereien für weitere 19 Fischarten. Gemessen sowohl an der Zahl der Schiffe als auch an der angelandeten Fangmenge des Jahres 2019 seien etwa 80 Prozent der niederländischen Fischerei MSC-zertifiziert. Von 109 an die Zertifizierungen geknüpften Bedingungen wurde etwa die Hälfte bis heute erfüllt. An der Realisierung der anderen Hälfte werde noch gearbeitet. Zu fast allen Bewertungen haben Wissenschaftler oder Naturschutzorganisationen beigetragen. Damit ist gewährleistet, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu Fischerei und Naturschutz in die Bewertung der Fischerei einfließen.
Der Schauspieler und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke hat Ende Januar ein Fazit aus seiner ZDF-Dokumentation "Im Einsatz für den Lachs" gezogen, schreibt TV-Online. "Nach unserer TV-Doku über die Aufzucht von Lachsen im vergangenen Sommer gab es einige Supermärkte, die ihr Sortiment umgestellt haben und jetzt nur noch Biolachs anbieten", teilt der Autor mit, der den Rat gibt, Lachs am besten gar nicht mehr zu essen, "auch nicht die Bio-Variante", auch keinen "Wildlachs aus dem offenen Meer", denn der sei "total überfischt". Vor der Ausstrahlung der Sendung hätten zunächst der Sender, aber auch er selber als Privatperson "einstweilige Verfügungen von der norwegischen Lachsindustrie" erhalten, "denn das ist ja ein Milliardengeschäft". Und schließlich habe er "zum ersten Mal in meinem Leben Morddrohungen bekommen". So zitiert er aus einer Mail, die "über eine verschlüsselte IP-Adresse" gesendet worden sei: "Wenn Sie die Doku senden, reicht Personenschutz nicht mehr. Besser, Sie holen sich eine gepanzerte Limousine."
Der Lübecker Maschinenbauer Baader fusioniert mit dem isländischen Kühltechnik-Spezialisten Skaginn 3X in Akranes, melden die beiden Techniker in einer gemeinsamen Presseerklärung. Baader, spezialisiert auf Stand-alone-Anlagen und -Systemlösungen insbesondere für Kunden aus der Fischindustrie, und Skaginn 3X stärken mit der Fusion ihre Kompetenzen bezüglich sämtlicher Fischarten und optimieren die "Verarbeitbarkeit von Ressourcen" dank der patentierten Sub-Chilling-Technologie von Skaginn 3X, die eine präzisere Verarbeitung des Fischs ermögliche. Baader und Skaginn 3X bekennen sich zu ihren Standorten und betonen, dass kein Personalabbau vorgesehen sei.