Dussmann und der Food-Service-Futurist Christian Hamerle (*1975) haben im Februar mit dem Food Service Innovation Lab in Berlin ein Start-up gegründet, das "die Zukunft des Caterings neu denken und nahtlos vom Acker bis zum Teller digitalisieren" soll, meldet Dussmann Service. Das Herzstück des "Food Service Innovation Lab" soll die Food-Service-Intelligence-Platform sein. Diese ganzheitlich plattformökonomische Lösung erleichtere Catering-Profis die Arbeit, indem sie durch Automatisierung zahlreicher Prozesses und das Know-how des Teams eine weitaus nachhaltigere Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitiger weiterer Steigerung der Qualität ermögliche. "Köche werden mehr Zeit für kreative Prozesse haben, anstatt Excel-Tabellen auszufüllen und Bestellungen per Telefon oder E-Mail abzuwickeln", sagt Christian Hamerle. Das Catering-Geschäft von Dussmann erlebte 2020 einen Rückgang um rund 20 % aufgrund geschlossener und im Betrieb eingeschränkter Betriebsrestaurants. Insgesamt sei die Dussmann Group jedoch "robust durch die Corona-Pandemie gekommen", heißt es in einer Mitteilung vom 11. Mai. Der Konzernumsatz blieb mit 2,08 Mrd. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (2019: 2,13 Mrd. Euro), das EBITDA lag mit 5,1 % gleichauf mit dem Vorjahresergebnis (2019: 5,0 %).
Mit der neuen Eigenmarke "Globus Fresh 'n' go" für frische Convenience-Artikel ergänzt Globus sein Eigenmarken-Sortiment. Die "bunte Palette an frischen und trendigen Produkten, die direkt gesnackt oder zu Hause nur noch erwärmt oder verfeinert werden müssen", soll bis zum Sommer auf rund 100 Frische-Artikel ausgebaut werden. Das Angebot reicht von Falafel-Wraps über Smoothies, frische Flammkuchen-Böden und Clubsandwichs mit gebratener Hähnchenbrust bis zum Lachs-Filet in Safran-Tomaten-Sauce mit Bandnudeln.
Der gelernte Fleischermeister Andreas Tatzel trat gestern in der Vox-Gründershow "Die Höhle der Löwen" auf, um finanzielle Unterstützung für die Produktion seiner Fischwurst-Produkte zu erhalten. Unter seiner Marke "Marée" produziert der 57-Jährige unter anderem Bratwurst-Art, Fleischkäse-Art, Frikadellen-Art und Fischsalami-Sticks. Fischrohware für die nach traditionellem Fleischerhandwerk hergestellten "Wurstprodukte" ist Welsfilet, weitere Zutaten sind Rapsöl und Gewürze. Auf Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker verzichtet Tatzel. Den "Löwinnen und Löwen" bot er 25 Prozent seiner Firmenanteile für 40.000 Euro.
Die Seico mobile Geschäfte GmbH in Rotenburg (Wümme) hat Ende März 2021 beim Amtsgericht Walsrode den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Dabei handelt es sich um ein Sanierungsverfahren nach der Insolvenzordnung, bei dem das bisherige Management den Betrieb weitgehend in Eigenregie saniert. Die Löhne und Gehälter der insgesamt 109 Mitarbeiter sind für drei Monate durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Seico, Fahrzeugbauer für Verkaufsfahrzeuge für Marktbetreiber, Food Trucks, Hähnchengrillmobile und Imbisswagen, wird bei dem Sanierungsverfahren von zwei Generalbevollmächtigten unterstützt: Dr. Rouven Quick von der Restrukturierungskanzlei BBL Brockdorff & Partner sowie Rechtsanwalt Hagen Biermann von der Kanzlei Trentmann. Vorläufiger Sachwalter ist Rechtsanwalt Sebastian Ludolfs.
Im Saarn-Center in Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen) hat Edeka Paschmann seine Filiale "Zuhause im Dorf Saarn" eröffnet, meldet die Mülheimer Woche. Nachdem sich Tengelmann aus dem Center im Kern des Mülheimer Stadtteils Saarn zurückgezogen hatte, wurde das Center kernsaniert. Alleine Edeka investierte gut 5 Mio. Euro in den Umbau, teilte Betreiber Falk Paschmann mit. Bereits bei Ankündigung stieß die Fischtheke auf Begeisterung bei den Saarnern, die sich außerdem seit Eröffnung Ende April an einer Sushi-Bar bedienen können.
Fischer in den Küstenländern Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein können Prämien für eine dauerhafte Stilllegung ihrer Schiffe beantragen. Eine entsprechende Änderung der Verordnung über den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) ist am 6. Mai in Kraft getreten. Die Höhe der Unterstützung bemisst sich dabei nach der Größe der Schiffe. Die Prämien werden je zur Hälfte aus dem EMFF der EU sowie aus Bundesmitteln finanziert. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat für das Programm 2,2 Mio. Euro bereitgestellt. Bundesministerin Julia Klöckner sagte dazu: "Die Fischbestände nachhaltig zu bewirtschaften ist eine Notwendigkeit, um unsere Küstenfischerei insgesamt zu erhalten. Gleichzeitig müssen wir den einzelnen Betrieb im Auge behalten und die Menschen, die davon leben."
Der alteingesessene Bremerhavener Seefischgroßhandel Johann Steinhauer & Carl Specht wird zum 31. Dezember 2021 das Geschäft einstellen. Das teilte die Geschäftsführerin Martina Mesterharm mit. Der Fischgroßhandel besteht mindestens seit 1932, als der Vater des langjährigen Inhabers Manfred Mesterharm die Fischmanufaktur startete bzw. übernommen hatte. Manfred Mesterharm, Jahrgang 1939, gab die Geschäftsführung offiziell im Jahre 2010 ab, arbeitete jedoch weiterhin im Betrieb mit. Die sieben Beschäftigten bei Steinhauer & Specht schneiden ausschließlich von Hand, verwenden nur eine Enthäutungsmaschine. Täglich werden in den Räumen der Halle XII Abt. 3 in der Straße Am Lunedeich 35 rund 1,5 Tonnen Frischfisch geschnitten, inzwischen nicht ausschließlich Seefische, sondern auch Zander, Wels, Forellen und Viktoriaseebarsch.
Das Lübecker Start-up Bluu Biosciences arbeitet daran, auf der Basis von Zellkulturen Fischprodukte herzustellen. Damit sei das Spin-off des Lübecker Fraunhofer Instituts das erste Unternehmen in Europa überhaupt, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von zellbasiertem Fisch spezialisiert hat, meldet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Dr. Sebastian Rakers, Leiter der Arbeitsgruppe Aquatische Zelltechnologie und Aquakultur am Fraunhofer Institut und gleichzeitig Co-Gründer und Geschäftsführer von Bluu Biosciences, beschreibt das Verfahren: "Wir isolieren Fischzellen aus einer kleinen Biopsie. Dafür muss der Fisch, den wir benutzen, noch nicht mal sterben."
Royal Greenland hat in Cuxhaven zum 1. Mai diesen Jahres ein Joint-Venture-Unternehmen für frischen und aufgetauten Fisch gegründet, das den gesamten (west-)europäischen Markt ansprechen will. Partner und Anteilseigner der neuen Royal Fresh GmbH ist Carsten Frydkjær, der unter anderem 2009 gemeinsam mit Niels Nordmann die dänische Gruppe Prime Ocean gegründet hatte. Zum Jahresbeginn hatte Frydkjær seine Anteile an Nordmann verkauft, der damit die Mehrheit an dem Skagener Unternehmen hält. Mit Royal Fresh wird Royal Greenland sein Produktportfolio um andere, bislang nicht geführte Arten erweitern. Der Schwerpunkt bei Royal Fresh liegt auf atlantischem Kabeljau, norwegischem Lachs und Schwarzem Heilbutt.
Am vergangenen Sonntag, den 2. Mai, war erneut „Welt-Thunfischtag“. 2016 hatten die Vereinten Nationen erstmalig diesen Tag ausgerufen, um VerbraucherInnen, Politik und Handel auf diese ungewöhnliche Fischart aufmerksam zu machen und zum Nach- und Umdenken anzuregen. Der Marine Stewardship Council (MSC) nahm den Welt-Thunfischtag zum Anlass, eine Zwischenbilanz zu ziehen. In keinem anderen Land der Welt sei der Anteil nachhaltiger, MSC-zertifizierter Thunfischprodukte so hoch wie in Deutschland, gab MSC-Sprecher Michael Hegenauer bekannt. Von 2018 auf 2020 habe sich der Volumen-Anteil von Thunfischproduktena aus nachhaltiger Fischerei in Deutschland von 10 Prozent auf 34 Prozent mehr als verdreifacht. Doch noch kommen knapp 70 Prozent der in Deutschland verkauften Thunfischmenge ohne kontrollierte Nachhaltigkeit und ohne gesicherte Rückverfolgbarkeit auf unsere Teller, bemerkte Stefanie Kirse, Leiterin des MSC Deutschland/Österreich/Schweiz. Das gelte insbesondere für Dosenprodukte im unteren Preissegment.