Die Kirschauer Aquakulturen bieten inzwischen auch den Australischen Flusskrebs (Cherax quadricarinatus) aus eigener Zucht im sächsischen Kirschau an. Nachdem die nicht einfache Nachzucht des eigentlich in Australien beheimateten Red claws, zu deutsch: Rotscherenkrebs, bereits in den Jahren 2012/13 begonnen worden war, stellte Kirschauer den Krebs 2018 auf der Grünen Woche in Berlin vor. Im Gegensatz zu dem Europäischen Flusskrebs (Astacus astacus) soll der Rotscherenkrebs ein festeres und aromatischeres Muskelfleisch besitzen. In Kirschau wird der Krebs in sauerstoffreichem, weichem Wasser gehalten, erhält als Bruthöhlen großlöchrige Zementbausteine und wird mit mineralisch angereichertem High-Carb-Pflanzenfutter großgezogen, erklärt Fischwirtschaftsmeister Nick Zimmer, Leiter des "Süßwasserhummer"-Projektes bei Kirschauer. Nach 12 Monaten hat der Rotscherenkrebs seine Marktgröße von 12 bis 15 Zentimetern und 70 bis 80 Gramm Gewicht erreicht.
Das aktuell größte Problem des deutschen Gastgewerbes ist "der riesige Mitarbeitermangel", erklärte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse (PNP): "Wir hatten im Lockdown sehr viele Menschen lange in Kurzarbeit, dennoch haben wir alleine bis Februar 130.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte verloren - das ist ein Minus von zwölf Prozent." Damit sei die Beschäftigtenzahl mittlerweile unter eine Million gesunken. Auch die Zahl der Auszubildenden sei zuletzt um 25 Prozent eingebrochen. Dennoch kehre in jenen Betrieben, die jetzt öffnen können, "die Lebensfreude zurück". Das gelte nicht für die Stadt- und Tagungshotellerie sowie für die Clubs und Diskotheken, die sich weiterhin in einer schwierigen Lage befänden und bei weitem noch nicht an die Umsätze von 2019 anknüpfen könnten. Allerdings habe auch eine bereichsübergreifende Dehoga-Umfrage im Gastgewerbe für den Mai weiterhin einen Umsatzrückgang von 67 Prozent ergeben. Denn die Testpflichten und Kontaktregeln würden von vielen Gästen und Gastronomen noch als Hürden empfunden.
Am Hafen der nordfriesischen Insel Amrum hat Marten Meinerts ein neues Fischgeschäft eröffnet, melden die Amrum-News. Meinerts, der seit vier Jahren am selben Standort bereits die kleine "Crêperie am Hafen mit süßen und herzhaften Crêpes, Fischbrötchen und weiteren Imbiss-Speisen betreibt, hat seinen bislang betriebenen Fahrradverleih aufgegeben und den Betrieb komplett auf Lebensmittel umgestellt. In der bisherigen Fahrradwerkstatt bietet er nach Umbau und Renovierung jetzt frischen Fisch und selbstgemachte Salate an. Das notwendige Fachwissen hat sich Meinerts im vergangenen Winterhalbjahr von Ingo Oppermann vermitteln lassen, der bis Ende 2020 viele Jahre lang im Inseldorf Nebel selbst ein Fischgeschäft betrieben hatte. "Fisch am Hafen Meinerts" ist Dienstags bis Sonntags von 12:30 bis 18:00 Uhr geöffnet, ab Juli werden die Öffnungszeiten erweitert.
Die Belgierin Stephanie Maes hat gemeinsam mit Gerbereien eine umweltfreundliche Methode gefunden, wie Fischhäute für die Verarbeitung zu Fischleder ohne Salz und mit wenig Wassereinsatz behandelt werden können, schreibt das Portal Innovations Origins. Denn so attraktiv Fischleder auch sein mag: wie beim Gerben anderer Arten von Tierhäuten werden auch Fischhäute traditionell zur Konservierung mit Salz behandelt, das anschließend unter Einsatz von viel Wasser und anderen Chemikalien wieder entfernt werden muss. Obwohl hierbei bereits einige Verbesserungen eingeführt wurden, suchte Maes nach einer umweltfreundlicheren Art der Behandlung. Ihre Apparatur, die im vergangenen Jahr in der spanischen Gerberei Curtidos Badia in Igualada bei Barcelona getestet wurde, konserviert die Haut, ohne dass Salz benötigt wird. "70 Prozent des normalerweise im Prozess verwendeten Wassers können wir einsparen, da wir das Salz nicht von den Häuten abspülen müssen", erklärt Dr. Sander De Vrieze vom Projekt-Partner Centexbel, dem Belgischen Textil-Forschungszentrum. Ein weiterer Vorteil: "Wir machen die Häute leichter, bevor wir sie transportieren, und das reduziert auch unsere Emissionen." Einige kleinere Lederwaren, die im Auftrag von Sea Matters produziert wurden, werden vom Brüsseler Lederdesigner Niyona angeboten.
Seit diesem Dienstag verkauft die Burger King-Filiale in der Kölner Schildergasse ausschließlich Veggie-Produkte. Nach Mitteilung der internationalen Fastfood-Kette ist es die erste Filiale, die keine Fleischgerichte anbietet - allerdings nur für die Dauer von fünf Tagen, quasi als Pop-up-Store. Das "Plant-based Burger King Restaurant" wird in Kooperation mit der Unilever-Marke The Vegetarian Butcher pflanzenbasierte Patties und Nuggets einsetzen und verspricht: "100 % Geschmack, 0 % Fleisch." Nach Ablauf der Testphase, die vom 7. bis 11. Juni läuft, arbeitet der Store wieder mit dem klassischen Burger King-Angebot.
Die niederländische Kloosterboer-Gruppe, einer der größten unabhängigen Anbieter für die Lagerung und den Transport temperaturgeführter Güter, wird von der Lineage Logistics übernommen.
In Dänemark ist seit Mitte Mai die Fischseuche IHN in bislang sieben Fischzuchten und Angelseen nachgewiesen worden, meldet das Portal des Fernsehsenders TV 2 Østjylland. Für die exportorientierten Fischzüchter des Landes, das bislang den Status IHN-frei besaß, ist der Ausbruch ein Drama. "Dänemark ist eines der wenigen Länder, in denen die Krankheit noch nie aufgetreten ist. Deshalb war es ein Qualitätskennzeichen, mit dem wir unsere Produkte verkaufen konnten, denn nicht viele Länder waren in der Lage, Fisch zu verkaufen, der frei von IHN ist," sagt Tim Petersen, stellvertretender Leiter der Dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde. Die Behörde geht davon aus, dass ausländische Handelspartner nun den Handel mit Fischen aus dänischen Zuchtanlagen für eine gewisse Zeit beschränken werden. In Deutschland wurde IHN das erste Mal im Jahre 1992 nachgewiesen.
Norwegen hat seinen Anteil an der Fangquote für die Makrele im Nordostatlantik ohne Zustimmung der übrigen Küstenstaaten von bislang 22,5 % auf jetzt 35 % angehoben, meldet das Portal IntraFish. Norwegens Fischereiministerium hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, weil die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union, den Färöer Inseln, Großbritannien und Norwegen nach dem Auslaufen des bisherigen Abkommens Ende 2020 keine Ergebnisse gezeitigt hatten. Norwegens Fischereiminister Odd Emil Ingebrigtsen macht dafür den Brexit verantwortlich. Damit will Norwegen 298.299 t von der Gesamt-TAC in Höhe von 853.000 t Makrele fischen. Zum Vergleich: gegenüber seinem Quotenanteil 2020 von 213.880 t bedeutet dies eine Anhebung um nahezu 40 %. Auch die Färöer Inseln haben für sich eine eigene, höhere Quote festgelegt.
Die Türkei hat 2020 insgesamt 785.811 t Fisch produziert, ein Rückgang um 6,1 % gegenüber dem Vorjahr 2019, meldet Seafood.Media unter Verweis auf Daten des türkischen Statistikinstituts TÜIK. Während die Anlandungen von Wildfisch um 23,2 % auf 364.400 t zurückgingen, stieg die Aquakultur-Produktion um 4,8 % auf 421.411 t und hat mit 53,6 % einen höheren Anteil an der Gesamtproduktion als die Fischerei mit 37,1 %. Auf sonstige marine Produkte entfallen 5 %, auf die Binnenfischerei 4,2 %. Bei der Aquakultur dominieren Wolfsbarsch (148.907 t) und Dorade (109.749 t) sowie Forelle (127.905 t). Wichtigste Seefischarten sind Sardelle (171.253 t), Sprotte (26.804 t) und Atlantischer Thun (22.743 t).
FF Skagen, Dänemarks größter Hersteller von Fischöl und Fischmehl, meldet für das vergangene Jahr trotz eines moderat gestiegenen Umsatzes beim Profit ein Minus von 3,7 Mio. Euro, während für 2019 noch 618.000 Euro Gewinn notiert wurden, schreibt das dänische Portal Food Supply. Der Umsatz stieg von 367 Mio. Euro (2019) um 1,7 Mio. Euro auf mehr als 368 Mio. Euro. Während das Portal Nordjyske titelt "Fischproduzent taumelt am Abgrund", wiegelt der Vorstandsvorsitzende Jens Borup ab: es sei alles nicht so schlimm wie es aussieht. Im dritten Jahr in Folge habe der Wettbewerb um Rohstoffe, insbesondere im Nordostatlantik, auf der Beschaffungsseite zu starken Preissteigerungen geführt, die nicht über den Preis der Endprodukte Fischmehl und Fischöl haben weitergegeben können. Die Preise für beide Kategorien seien in der ersten Hälfte 2020 gestiegen, in der zweiten Jahreshälfte wieder gesunken. Auch Covid-19 und Wechselkursverluste hätten die Bilanz beeinflusst. Die roten Zahlen seien auch darauf zurückzuführen, dass FF Skagen seinen Unternehmenswert um 4 Mio. Euro abgeschrieben habe. FF Skagen verarbeitete 2020 insgesamt 532.000 t Rohmaterial - vor allem Sprotten, Heringsabschnitte und Blauer Wittling, zu Fischmehl und Fischöl, wovon 310.000 t in Skagen und 222.000 t in seiner Fabrik in Hanstholm verarbeitet wurden.