08.06.2021
Dänemark: Fischseuche IHN an sieben Standorten
In Dänemark ist seit Mitte Mai die Fischseuche IHN in bislang sieben Fischzuchten und Angelseen nachgewiesen worden, meldet das Portal des Fernsehsenders TV 2 Østjylland. Für die exportorientierten Fischzüchter des Landes, das bislang den Status IHN-frei besaß, ist der Ausbruch ein Drama. "Dänemark ist eines der wenigen Länder, in denen die Krankheit noch nie aufgetreten ist. Deshalb war es ein Qualitätskennzeichen, mit dem wir unsere Produkte verkaufen konnten, denn nicht viele Länder waren in der Lage, Fisch zu verkaufen, der frei von IHN ist," sagt Tim Petersen, stellvertretender Leiter der Dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde. Die Behörde geht davon aus, dass ausländische Handelspartner nun den Handel mit Fischen aus dänischen Zuchtanlagen für eine gewisse Zeit beschränken werden. In Deutschland wurde IHN das erste Mal im Jahre 1992 nachgewiesen.
Für Jungfische ist die Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN) zu 100 Prozent tödlich, bei adulten Tieren ist die Sterblichkeit geringer, soll bei etwa 30 Prozent liegen. Für den Menschen stellt die Seuche keine Gefahr dar. Betroffen sind lachsartige Fische wie Regenbogenforellen und Lachse. Infizierte Salmoniden zeigen Blutungen an der Muskulatur, an Flossen und Augen. Da sich auch ihr Darm entzündet, geben sie in Schnüren zusammenhängenden Kot ab. Die Fische werden lethargisch mit plötzlichen kurzen Ausbrüchen abnorm hoher Aktivitätswerte, die normalerweise zum Tod führen. Zu weiteren äußeren Merkmalen gehören hervortretende Augen, Verdunkelung der Haut und blasse Kiemen sowie ein geschwollener Bauch. Wird das Gewebe aufgeschnitten, ist es in der Regel blass. Außerdem kann Flüssigkeit in der Bauchhöhle vorkommen. Anfang Juni war das IHN-Virus an sieben Standorten in Jütland nachgewiesen, darunter Rohden Å bei Hedensted, die Fischzuchten Vidå bei Tønder, Sneum Å bei Esbjerg, Buderup Holm, Lindenborg Å bei Støvring und die Forellenfarm von Sten Kjær in Brørup, außerdem der Angelsee Pinds Mølle Put & Take in Hørning sowie eine Anlage bei Vejle.
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