06.08.2020
Projekt: Netze für die Fischzucht mit umweltfreundlicher Beschichtung
Wissenschafter der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) entwickeln eine Schutzbeschichtung für Fischzuchtnetze, die ohne umweltschädliche Bestandteile auskommt. Bislang werden Netze häufig mit kupferhaltigen Anstrichen beschichtet, um eine starke Ansiedlung von Algen, Muscheln oder Seepocken zu verhindern. Diese Anstriche geben jedoch schädliche Bestandteile ins Wasser ab. Forscher des Instituts für Materialwissenschaft der CAU haben jetzt eine umweltfreundliche Netzbeschichtung zum Patent angemeldet. Langzeittests in Zusammenarbeit mit der Meeresbiologin Dr. Yvonne Rößner und Sophie Bodenstein, die in der Kieler Förde eine Lachsforellenzucht betreiben, sprechen für die Wirksamkeit des Lacksystems, das bislang für Schiffe eingesetzt wird.
Der Anstrich besteht aus einem Polymerkomposit mit speziell geformten Keramikpartikeln und sorgt für eine extrem glatte Oberfläche, an der Organismen nur schwer haften. Gemeinsam mit dem Netzhersteller
Walter Kremmin (Oldenburg) untersuchen die CAU-Wissenschafter unter Leitung der Technischen Biologin Dr. Martina Baum, wie unterschiedliche Zusammensetzungen ihres Polymerkomposits auf handelsüblichen Netzen wirken. "Die Organismen auf unseren beschichteten Testnetzen lassen sich sehr leicht mit der Hand abwischen", erklärt Doktorand Haoyi Qiu, Projektmitglied am Institut für Materialwissenschaften. Im Idealfall würden die Mikroorganismen und Larven durch die Wasserströmung sofort wieder abgetragen. Das Projekt "CleaNet - Fouling-Release-Beschichtung für Aquakulturnetze" wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
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