02.12.2024

Niederlande: Neue Techniken für den Plattfischfang

Ein niederländisches Konsortium erforscht im Rahmen des StimTech-Projektes alternative Stimulationstechniken für die Fischerei auf Seezunge und Scholle, schreiben die Visserij Nieuws. Die beteiligten Institutionen arbeiten dabei arbeitsteilig. Während sich die Universität und Forschung Wageningen auf das Verhalten und die Ausdauer von Plattfischen konzentriert, liege der Schwerpunkt der Technischen Universität Delft derzeit auf der Optimierung hydrodynamischer Reize, insbesondere auf dem Einsatz von Wasserstrahlen. Die bislang am häufigsten eingesetzte Technik der Scheuchketten hat mehrere Nachteile wie hohen Energieverbrauch, der insbesondere bei hohen Kraftstoffpreisen die Effizienz der Fischerei beeinträchtigt, sowie eine erhebliche Störung des Meeresbodens. Eine weitere Schwäche ist, dass es sich bei den Scheuchketten – ebenso wie bei der inzwischen abgeschafften Impulstechnik – um "blinde" Fangmethoden handelt: Beide Techniken werden eingesetzt, auch wenn sich keine Plattfische auf dem Meeresgrund befinden – sowohl die kontinuierlich durch den Sand gezogenen Scheuchketten wie auch die Elektroimpulse.

Eine möglicherweise viel geringere Auswirkung auf den Boden könne eine Kombination von Wasserstrahlen mit Fischdetektion haben. Die Wasserstrahltechnik werde nur eingeschaltet, wenn Plattfische entdeckt werden. In einem ersten Schritt werden in Delft der Druck und die Geschwindigkeit bei verschiedenen Strahl- und Ziehgeschwindigkeiten, Einfallswinkeln und Abständen vom Boden untersucht. Anschließend werden Erosionstests durchgeführt, bei denen die Eindringtiefe der Wasserstrahlen und das Erosionsprofil gemessen werden. "Die Kenntnis des Verhältnisses zwischen hydrodynamischer Belastung und Eindringtiefe wird uns in die Lage versetzen, den Druck auf den Boden und die Bodenstörung für eine Reihe von Wasserstrahlparametern vorherzusagen", sagen die Wissenschaftler Hendrik du Toit und Johan van Leeuwen (beide WUR) sowie Sterre Bult (TU Delft). Bei Kenntnis der Eindringtiefe und der Reaktion der Fische könne die Eindringtiefe optimiert werden. Diese Erkenntnisse könnten in Zukunft für die Entwicklung eines betriebsfähigen Plattfischfanggerätes genutzt werden.
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